| Oberstaufen - Oberstdorf | Riedbergpass, Oberjoch, Oberellegg | 8.6.2002 | 127,8 km / 1969 Hm |
Dieser Bericht wurde von Dmitri Vitkin verfasst. Herzlichen Dank.
Am 30.03. bin ich bei super Wetter die diesjährige 6. Etappe der Deutschland-Tour abgefahren. Ich bin in diesem Jahr zum ersten Mal bei diesem Rennen dabei, und wollte mir vorab ein Bild von dieser Strecke machen, um im Rennen im Vorteil zu sein.
Der Kurs beginnt meiner Meinung nach nicht optimal. Nach ein paar Metern nach dem Start kommt die Abfahrt Richtung Weissach, die Straße ist kurvig und der Belag relativ schlecht. Nach ca. 3 km wird die Straße besser und breiter, das Rad rollt fast von selber nach Österreich... Ab km 9 ist aber Schluss mit lustig. Bis km 30 (Balderschwang, Verpflegungszone) folgen zahlreiche kleine Steigungen, die aber nicht zu schwierig zu fahren sind.
Dann kommt der Anstieg zum Riedbergpass. Der Anstieg ist relativ kurz ("nur" 4 km), aber sehr unangenehm. Sehr steile Passage mit über 15% wechseln sich mit etwas flacheren Teilen, man muss sehr oft schalten und es ist schwierig, einen richtigen Rhythmus zu finden. Die Abfahrt beginnt sehr steil und kurvig, es wird aber langsam einfacher. Die kleine aber feine Steigung nach Schöllang (700 m mit 10%) kommt gerade richtig, um die Beine warm zu halten.
Eine neu aufgebaute Strasse führt von Schöllang nach Sonthofen. In Sonthofen sollte man aufpassen: die Straßenführung ist nicht einfach, ich bin einige Hundertmeter zu viel gefahren. (Die Hauptstraße biegt nach der Stadteinfahrt links ab, man muss aber geradeaus in die kleinere Strasse fahren, siehe die DT-Marschtabelle). Die B308 von Sonthofen nach Hindenlang ist gerade, breit und flach - ein Terrain für Rouleurs.
Die Steigung zum Oberjoch ist im Vergleich zum Riedbergpass wie eine Abfahrt: nicht zu steil, gleichmäßig, gute Straße, fährt sich sehr angenehm (wenn das Tempo nicht zu hoch ist). Während der folgenden 10 km runter nach Wertach kann man fast ein Schläfchen machen: praktisch gerade aus und sehr breit.
In Wertach sollte man aber wieder aufwachen, die Steigung nach Oberelleg beginnt gleich mit 9%, nach einer kleinen Verschnaufpause geht es mit 8 bis 12% weiter. Hach der Bergwertung (Gaststätte) geht's noch ein Paar Meter hoch (links abbiegen!), dann aber fast 20 km praktisch nur runter bis Immenstadt mit kleineren, aber relativ guten Straßen.
Die letzten 20 km nach Oberstdorf haben es in sich: die kleine Straße mit mehreren giftigen Anstiegen nach 4 Stunden im Sattel verlangt die letzte Energie-Reserve.
Fazit: eine anspruchsvolle Strecke, die aber bei trockenem Wetter sehr schön zu fahren ist.