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Andermatt - BrienzGroße Scheidegg, Sustenpass Andy Damjan Jan Tobi Topsi Liliane & Walter
7. Tag, Donnerstag den 02. August 2001Fotoalbum des Tages ansehen130 km / 2 Pässe / 2645 Hm

Vorbericht
Auch heute fängt der Tag wieder mit gemütlichem Einrollen an; nach Wassen runter. Die Rampe auf den Sustenpass wird uns dann vermutlich etwas bremsen. Hier steigen wir sehr konstant in 18 km von 916 m auf 2224 m. zur Belohnung werden wir dann die Fahrt durch das Gadmental runter nach Innertkirchen geniessen. Auf Feude folgt dann wieder Leid. Der Anstieg zur Grossen Scheidegg, einigen vielleicht noch in Erinnerung von der letzten Tour de Suisse. Landschaftlich ein Augenschmaus, von der Steigung her eher ein Alptraum. Am Anfang und am Ende ist dieser Berg unangenehm steil. Da wird sogar unser Begleitfahrzeug röcheln. Für dieses mussten wir extra eine Überfahrtbewilligung einholen, da der obere Teil für Fahrzeuge gesperrt ist. Aber wir werden unsere Begleiter, dank der Bewilligung der Gemeinde Grindelwald, auch über diesen Berg jagen...oder umgekehrt. Ab der Grossen Scheidegg geht's dann fast 40 km runter bis in die Ebene nach Interlaken. Von dort folgen wir dem nördlichen Ufers des Brienzersees bis nach Brienz. Das war's für heute.

Tagesbericht

Links: Die St. Gotthard-Postkutsche in Andermatt

Rechts: Die Schoellenenschlucht bergan


Heute werden wir das letzte Mal auf über 2000 m Höhe geführt. Bei der Abfahrt in Andermatt (1440 m) können wir die traditionsreiche Postkutsche bei der Abfahrt in Richtung St. Gotthard beobachten, die regelmässig über das Val Tremola nach Airolo fährt.
Am Anfang der Etappe geht es dann von Andermatt die Schöllenenschlucht hinunter nach Wassen. Die Schlucht ist Hauptzugangsstrasse nach Andermatt und dementsprechend gut ausgebaut und stark befahren, was insbesondere im oberen Teil irritierend ist, da es viele (sehr schöne) Kehren und lange Galerien zu durchfahren gilt. Weiter unten jedoch geht es lange Geraden in Richtung Wassen (916 m), wo uns der Rückenwind auf über 90 km/h schiebt.

Links: Tobi kurz nach dem Einstieg ins Meiental

Rechts: Die Schlussrampe zum Sustenpass


Nach 11 km geht es hier nach links in Richtung Westen in das Meiental auf die 18 km lange Ostanfahrt zum Sustenpass. Von der hatten wir vorher gehört, dass sie sehr eintönig ist und tatsächlich gehen die Meinungen darüber auseinander. Die Strasse läuft am rechten Hang des Meientals entlang geradeaus, die Aussicht wechselt nur dreimal während des gesamten Anstiegs. Zunächst, bis Meien (1274 m), sieht man das Tal hinauf den Fünffingerstöck weit vor sich, unter dem später die zunächst noch nicht sichtbare Passstrasse nach links abknickt, während sich die Strasse immer weiter vom Tal entfernt. Nach einigen Kilometern sieht man dann die Passstrasse sich nach links ziehen, ein Anblick, der an den Furkapass aus Richtung Realp erinnert, sobald man die Serpentinen hinter sich gelassen hat.
Dieser Knick ist nach ca 12 km am Café Sustenbrüggli erreicht. Nun ändert sich die Aussicht zum dritten Mal, man sieht in Richtung Süden zum Sustenhorn (3503 m), weit unten im Tal sieht man auf eine grosse Alp, und unterhalb der Passhöhe die alte Passtrasse sich zur Höhe winden, dem eigentlichen Pass entgegen, während wir durch den Passtunnel auf die andere Seite zum Parkplatz am Sustenpass (2224 m) gelangen.
Von dem dort gelegenen Parkplatz geniessen wir den weiten Blick ins Gadmental, das sich unter dem scharfen Felsgrat der Fünffingerstöcke in Richtung Innertkirchen erstreckt. Im Süden sieht man auf den Steingletscher. Ein kleiner Fussmarsch lässt uns zur eigentlichen Passhöhe gelangen, von wo aus ein Blick sowohl ins Meiental nach Osten, als auch ins Gadmental nach Westen möglich ist.


Links: Der Parkplatz am Susten in Richtung Gadmental

Rechts: Blick ins Meiental von der Passhöhe


Die Abfahrt ins Gadmental ist 27 km lang und von schnellster Natur. Auf den ersten, langgestreckten Kehren bis zum Steingletscher (1865 m) erreichen wir Geschwindigkeiten jenseits der 90 km/h; Tunnel auf diesem Teil der Strecke verhindern höhere Geschwindigkeiten.
Über Gadmen, Nessental (925 m) und Wiler geht es dann nach Innertkirchen hinein, wo wir nach rechts in Richtung Norden abbiegen, die 1,5 km lange Serpentinensteigung zur Aareschlucht hoch, nach der wir links in Richtung Grosse Scheidegg abbiegen.
Von der grossen Scheidegg hatten wir einiges erwartet, da die letzten ca 4 km der 17 km langen Steigung für Kraftfahrzeuge gesperrt sind. Nur ein Postbus befährt die Strecke, auf die man sonst wie wir nur mit einer Ausnahmegenehmigung gelangen kann.

Links: Topsi und Tobi auf dem Weg zur Scheidegg

Rechts: Das Wetterhorn

Der Anstieg entpuppt sich in der Tat als sehr abwechslungsreich. Bis Rosenlaui fährt man über eine schmale Strasse hauptsächlich durch Wald, der nur teilweise von einige Almwiesen aufgelockert wird, die sich lieblich links und rechts von der Strasse erstrecken. Nach Rosenlaui werden die Bäume weniger und weiten Almenmatten nehmen deren Stelle ein. Ab der Schwarzwaldalp (1454 m) ist die Strasse dann gesperrt, was zunächst mit einem Paukenschlag von 19 prozentiger Steigung quittiert wird.
Nun rückt die gigantische Felswand des Wetterhorns immer näher, man fühlt sich klein so nah unter ihr, ein überwältigender Anblick. Zur Rechten allerdings ein weitaus lieblicheres Bild, weite Almenwiesen, die die Schweiz wie aus dem Bilderbuch zeigen. Im Norden grüsst das Schwarzhorn, im Westen liegt weithin sichtbar die Passhöhe der Grossen Scheidegg (1962 m), von der man die Eigernordwand sehen kann und nördlich davon die kleine Scheidegg (2061 m); unten liegt Grindelwald.
Wir sind begeistert. Nach dem Gaviapass ist die Grosse Scheidegg das zweite Highlight unserer Tour. Und überdies haben wir Glück und sehen eine Lawine vom Wetterhorn abgehen.

Links: Aussicht von der grossen Scheidegg nach Westen in Richtung Grindelwald

Rechts: Eine Lawine geht ab vom Wetterhorn




quäldich-Express in Richtung Brienz

Nun geniessen wir die Abfahrt nach Grindelwald hinab, fortwährend nach den Postbussen Ausschau haltend, die in regelmässigem Abstand zum Pass rasen und keinerlei Rücksicht auf entgegenkommende Radfahrer nehmen. Mehrfach hatten wir den Tod vor Augen, als die Busse um die nächste Kurve schossen und wenig Ausweichwillen zeigten. In beiden Richtungen ist deswegen enorme Vorsicht bei der Abfahrt geboten.
Von Grindelwald aus ging der quäldich-Express über Interlaken am Brienzer See entlang nach Brienz, wo wir erstmal ganz entspannt in den See springen. Wir Streifenhörnchen sind Touristenattraktion Nummer Eins im Ort.
Nach extensivem Abendessen flanieren wir noch durch den Ort; nicht sonderlich sehenswert, überall Hotels und Touristenläden. Nachdem wir beim losmachen eines Tretbootes unverhofft von einem Bahnbeamten überrascht werden, flüchten wir am See entlang in Richtung Hotel. Ich geh nochmal baden, der Rest isst Eis und ab ins Bett.

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