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Passo della Forcella (Friaul): Befahrung Forcella mit Rennrad (Ende Oktober 2016)

  • veloclimber, 14.11.2016, 22:03 Uhr
    Nach dem ich im Mai 2016 auf dem letzten steilen Kilometer der Betonpiste mit meinem alten Stahl-Rennrad (34x28) buchstäblich abgeworfen wurde, musste ich es Ende Oktober wieder versuchen: Diesmal mit mehreren Verbesserungen bzw. Optimierungen wie ein neues, leichteres Rennrad, bessere Übersetzung (34x32 - gerade noch keine Untersetzung ;-), breitere 28 mm Reifen mit geringfügig weniger Luftdruck für mehr Grip, bessere Kondition und vor allem die Erfahrung und Streckenkenntnis vom Frühjahr, welche es ermöglichte, den Krafteinsatz taktisch einzuteilen - trotz der extremen, kaum nachlassenden Steilheit. Und gleich vorweg, diesmal ist es mir gelungen die gesamte Strecke im einem Push ohne abzusteigen durchzufahren.

    Start war an der tiefsten Stelle ca. 100 m vor der Abzweigung hinauf nach Ovasta oder Luint bzw. Mione (ca. 504 m) bei Gefriertemperatur mit Rauhreif auf den Wiesen. Durch das Dorf Luint, weiter bis Mione, rechts durch den Ort hinauf, bis ab dem letzten Haus (2,8 km, 750 m) die steilen 6,7 km beginnen. Der Steigungsmesser zeigt bis hierher kurz einmal 12 % an, was aber angesichts des Kommenden eher eine leichte Aufwärmübung ist.
    Und dann gehts los: Sofort springen die Steigungsprozente auf Werte zwischen 15% und 17% und gehen für die nächsten ca. 2 km kaum runter. Danach fallen diese unter 15 % und sinken bei der Alm (km 5,6) für mehr als 200 m sogar in den einstelligen Bereich. Hier kann man - oder muss man - durch lockere Fahrweise etwas regenerieren. Denn ab km 5,8 (rechts das Wochenendhaus mit markantem Spitzdach) geht's für ca. 1,2 km mit einigen Rampen über 20 % und ohne einen flachen Meter richtig zur Sache. Aufgrund der vielen Stellen mit abgefallenem Laub, muss sehr konzentriert gefahren werden, um nicht durchzurutschen, was wahrscheinlich ein Absteigen zur Folge haben könnte.
    Danach (km 7,1) geht die Steigung auf den folgenden ca. 1,3 km etwas zurück, wobei man nach den beiden Kehren nach rechts etwas regenerieren kann und unbedingt langsam fahren sollte angesichts des Folgenden. Ab km 8,5 beginnt die Betonpiste und nach 2 Kehren bzw. 100 m wird es auf den abschließenden 900 m richtig brutal steil: Der Steigungsmesser geht sofort auf 24 %, es lässt nach 250 m etwas nach, doch es sind noch immer 20 % und ein Erholen ist nicht möglich. Zudem sieht man den folgenden Streckenverlauf ca. 400 gerade hinauf vor sich und ist dem Verzweifeln nahe. Mit ca. 5 km/h würgt man das Rad hinauf, den Oberkörper weit nach vorne gebeugt. Damit das Vorderrad nicht abhebt, wird die Zug- und Stützarbeit mit den Armen das härtere Kriterium vor den brennenden Beinen. Das härteste erwartet einen ca. 200 m vor dem Pass, wo mein Steigungsmesser 25 % anzeigt und ich in einem Verzweiflungssprint die letzten steilen 50 m überwinde, bevor dann nach weiteren 50 m den Pass erreicht ist. (01:30:24 h).

    Zusammenfassend ist aus meiner Sicht die Streckenkenntnis extrem wichtig. Dadurch kann man es sich einigermaßen einteilen: In den weniger steilen Passagen unbedingt zurücknehmen und nicht am Leistungslimit fahren, damit man für die steileren Passagen noch genug Reserven hat, was angesichts der beträchtlichen Auffahrtszeit unbedingt zu berücksichtigen ist, denn das steilste kommt ganz zum Schluss. Mit ,,frischen" Beinen und das steilste am Beginn würde die Sache natürlich anders aussehen. Und auch die Abfahrt ist nicht zu vernachlässigen: Der obere steile km sollte vorsichtig im Schritttempo bewältigt werden, ein Überschlag ist bei dieser Steilheit durchaus im Bereich des Möglichen. Danach kann man es doch wieder einigermaßen laufen lassen. Die Steigungsmessung erfolgte mit einem Fahrradcomputer ohne GPS (VDO M4WL), und erfahrungsgemäß zeigt dieser oft geringfügig weniger an, sodass die erwähnten und auf der Tafel angegebenen 28 % auf den letzten 900 m durchaus erreicht werden könnten. Ich kann mir vorstellen, dass bei entsprechendem Training vor Ort die Auffahrt auch mit 34x28 möglich ist und auch ein Professional Rider würde wahrscheinlich mit dieser Übersetzug auskommen.
    Der Asphalt und Betonpiste sind, abgesehen von Verschmutzungen mit Laub, Nadeln und Kuh-, bzw. Schafdung, in eine ausgezeichneten Zustand.
  • Cinelli09, 15.11.2016, 14:51 Uhr
    ...ich kenne diesen Anstieg (leider noch) nicht,meine aber irgendwo gelesen zu haben,daß unsere ausdifferenzierte Produktwelt für sowas probate technische Lösungen bereit hält : ein MTB (gerne mit schmälerer Straßenbereifung) mit Untersetzungen von 20 oder 22 Zähnen vorne zu 34 oder 36 hinten - und der Schrecken löst sich in Luft auf ;-)
  • sugu, 17.11.2016, 13:25 Uhr auf Cinelli09
    Ich fahre am Trecking-Rad 20:36, aber dass die Schrecken sich in damit Luft auflösen, kann ich nicht gerade behaupten :-)
    Aber längere Zeit mit 25% im Mttelgebirge (ok., bei der Steigung ist im Mittelgebirge jede Strecke verglichen mit einem Alpenpass zwangsläufig kurz) schaffe ich schon.
  • Cinelli09, 17.11.2016, 14:13 Uhr auf sugu
    ....o.k.,komplett in Luft löst sich der Schrecken nur mit nem E-Bike auf ;-)
    (Frage : an welcher Kurbelgarnitur fährst Du den Mountain Goat 20er.An Shimano Kurbeln jüngerer Generationen mußte ich an den Schraubaufnahmen heftig herumfeilen,bis die Kette nicht mehr darauf aufgeritten ist.Ich glaube Shimano macht das zum Fleiß-bei den Kurbeln von vor 10 Jahren oder so konnte der 20er einfach draufgeschraubt werden und gut war`s)
  • sugu, 17.11.2016, 20:33 Uhr auf Cinelli09
    Deore Baujahr 2009. Feilen musste ich auch, aber nur beim ersten Mal. Beim zweiten Blatt (nach zwei Jahren war das erste fällig, und dann wurde es ein Impact) war es dann leichter :-)
  • Cinelli09, 18.11.2016, 12:32 Uhr auf sugu
    So richtig wohl ist einem bei der Rumfeilerei ja nicht gerade....
    Zur Dauerhaltbarkeit des 20ers könnte ich die Angaben auf deren Website auch nicht bestätigen.Ich muß praktisch bei jedem Kettenwechsel (ca. 2.500km und ca. 70. bis 80.000Hm) das 20er austauschen-ein teueres Vergnügen :-(
  • sugu, 18.11.2016, 16:35 Uhr auf Cinelli09
    Auf der WEB-Seite werden Ergebnisse im Bereich von 5.000 km präsentiert. Ich habe gut 20.000 km damit geschafft, wobei bei beiden Fällen natürlich die Frage offen bleibt, wie viele der KM tatsächlich mit dem kleinen Blatt gefahren wurden. Das einzige, was ich sicher weiss, ist die 4 km Rampe auf dem Weg zur Arbeit: Das macht dann bei 200 Arbeitstagen mindestens 800 km im Jahr. Dazu dann natürlich noch der unbekannte Anteil auf den restlichen Kilometern. Bei den letzten beiden Ketten blieb die neue Kette (so 1-2 Wochen lang) aber schon mal unter Last am kleinen Blatt kleben, wenn ich sie unterwegs trocken gefahren hatte. Dann war klar, dass (nicht nur) das kleine Blatt fällig war. Das jetzige Stambucco ist die Impact-Version. Hoffentlich gibt es erst übernächstes Jahr dazu etwas Neues zu berichten.
  • Cinelli09, 18.11.2016, 17:15 Uhr auf sugu
    Ich hab es mal mit der (noch teureren) Stahlvariante probiert,war bei mir nicht haltbarer.Drehen kann man die Dinger ja leider nicht,d.h. man kann es,dann besteht aber ständig die Gefahr,daß die Kette zwischen 20er und 32er klemmen bleibt - dann ist die Ka....richtig am dampfen
  • sugu, 21.11.2016, 14:16 Uhr auf Cinelli09
    Das neu eingebaute Impact habe ich jetzt gedreht. Gemäß Anleitung habe ich erst mal versucht, es mit der glatten Seite Richtung Rahmen einzubauen, und Ergebnis war ein Kettenklemmer. Jetzt läuft es mit der glatten Seite und damit dichter am mittleren Blatt. Ein Mini-Problem bleibt mir aber erhalten: Die Ketten müssen gut geschmiert bleiben, sonst lösen sie sich unter Vollast nicht vom Blatt, sondern versuchen, eine zweite Runde zu drehen :-(
  • Cinelli09, 21.11.2016, 14:57 Uhr auf sugu
    ...ich sags mal so : einfacher wärs (gewesen) wenn Shimano selbst einen 20er mit ev. Verkleinerung des Lochkreisdurchmessers auf den Markt brächte - daß es ginge wenn man nur wollte zeigte ja Anfang der 90er Suntour Microdrive mit dem 20er.
    Aber das Thema hat sich teilweise ja erledigt mit den neuen Zahnkränzen bis zu 46 oder 50 (!) Zähne.Da reicht vorne allemal ein 22er oder noch größer um auf die Eiger Nordwand kompatible Entfaltung zu kommen ;-)
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