VERY important message

Sonstiges

Einloggen, um einen Kommentar zu verfassen

Fällt ein Zacken aus der Krone?

  • Oliver, 05.05.2003, 15:37 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Hallo Rennradler/innen, ich bin ebenfalls begeisteter - aber mässig guter - Rennradler. Vielleicht verstehe ich deshalb auch nicht das Verhalten vieler Kolleg/innen, die trotz sehr gut ausgebauten Radwegen neben den Landstrassen, auf der Strasse fahren. Bricht einem ein Zacken aus der Krone wenn man den Radweg benutzt? Gerade bei uns im südlichen Münchner Umland (eine Route führt direkt an unserem Haus vorbei) kann ich das tagtäglich beobachten. Verlassen sich alle darauf das die Autofahrer aufpassen werden? Die Berichte die hier zu lesen waren sprechen ja nicht gerade dafür........ Es sei aber dazugesagt, das ich ebenfalls die Methoden des Benz-Fahrers, die hier beschrieben waren, verurteile! Wenn mir das jemand schlüssig erklären kann, warum viele den Radweg so vehement meiden, bin ich schon sehr dankbar. In der letzten ADAC Zeitschrift (ja, Auto fahre ich auch) wird das Verwarngeld von 15 Euro für Radfahrer erwähnt, die sich genau so verhalten. Schönen Gruß Oliver
  • Jan, 05.05.2003, 15:49 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Hallo Oliver,<br> nein, ein Zacken faellt da sicherlich keinem aus der Krone. Es gibt aber gute Gruende, manche Radwege zu meiden:<br> <ol> <li> wenn zu viele Freizeitfahrer darauf fahren, die zuegiges Vorankommen verhindern. Fuer die stellt ein schneller Rennradfahrer eine groessere Bedrohung da als ein Radfahrer auf der Strasse fuer den Strassenverkehr. </li> <li> Haeufig sind Radwege nicht breit genug oder in miserablen Zustand: viele Wurzeln, Scherben, Rollsplit. Strassen sind meist in viel besserem Zustand. </li> <li> Haeufig sind Radwege rechtseinbiegenden oder von der Strasse abbiegenden Autos untergeordnet. Dann wartet man, obwohl man sich eigentlich auf der Vorfahrtsstrasse befindet.<br> Die Sichtbarkeit fuer den Autoverkehr ist auf Radwegen zudem haeufig mangelhaft. </li> </ol> Dieses sind alles legal nicht rechtfertigende Gruende, fuer mich allerdings Grund genug, in diesen Faellen Radwege zu meiden. Wenn die Strasse allerdings stark befahren ist und der Radweg nicht an obigen Maengeln leidet, <b>fahre ich auch gerne Radwege</b>.<br> Vielleicht klaert das ein wenig? Schoene Gruesse, Jan
  • Gast, 05.05.2003, 17:49 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    nein, ein Zacken aus der Krone fällt nicht. Aber nur sehr wenige Radwege sind auf die Durchschnitts- geschweige denn Spitzengeschwindigkeiten von Rennradlern ausgelegt. Zusätzlich werden die meisten Radwege an Kreuzungen sehr umständlich geführt mit bis zu dreimaligem Anstehen an Ampeln, um nur ja keinen Autofahrer aufzuhalten. Dann muß man die meisten Radwege mit Gülle werfenden Treckerfahrern, sehr langsamen Radlern, Spaziergängern mit Hunden an langer Leine, Inlineskatern die die gesamte Radwegbreite benötigen etc.. etc.. teilen, was ein sinnvolles trainieren unmöglich macht. Nett und beliebt sind auch Unterbrechungen der Radwege durch hohe Bordsteine, groben Schotter, Schiebestrecken. Weiters werfen die autofahrenden Säufer gerne ihre Schnapsflaschen aus dem Fenster, die landen dann auf dem Radweg, Radwege an Bundestraßen sind auch aus diesem Grund meistens unbenutzbar. Eine durchgehende sinnvolle Beschilderung der Radwege fehlt auch größtenteils. Ich will ja schließlich wissen, wo ich lande, wenn ich einem bestimmten Weg folge, und nicht die äußerst aufschlußreiche Information erhalten, daß es beispielsweise um die königlich bayrische Bierroute handelt. Kurz und gut: mit dem Rennrad kann man praktisch nur die Generalkarte nehmen und sich die entsprechenden kleineren Straßen raussuchen. Gruß Theodor P.S. wieso bist du als Radler im ADAC, der schon seit Jahren im Interesse der Autoindustrie heftigst dafür wirbt, Radler gänzlich von den Straßen zu verbannen. Sag blos nicht wegen des Schutzbriefs oder der Pannenhilfe, das kriegste überall und zum Teil viel billiger und ohne radlerfeindliche Propaganda.
  • Manfred, 05.05.2003, 21:06 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Wo es geht benutze ich jedenfalls die Radwege. Aber wer jemals mit Tempo 40 einen dieser schmalen, holprigen und mit Hauseinfahrten gespickten Wege gefahren ist, wird das kein zweites mal tun. Bei einem Sonntagsradler der mit 15 km/h unterwegs ist, sieht das schon anders aus. Ich sehe keinen Grund einen guten geteerten Feldweg neben der Strasse nicht zu benützen. Gruss Manfred
  • Gast, 05.05.2003, 23:36 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Auf Radwegen ist das Unfallrisiko bekanntlich 2-12 mal so hoch wie auf der Strasse, je nach Art und Strassenführung. Die Strasse ist in /jedem/ Falle sicherer. <BR> 1. Wer gesehen wird, kann nicht übersehen werden, auf der Strasse ist man immer im Blickfeld der Autofahrer.<BR> 2. Radwege sind anscheinend für Geschwindigkeiten von 12km/h ausgelegt - hinter jeder Kurve, hinter jedem Gebüsch kann ein Fußgänger, Kinder, andere Radler, eine Absperrung, ein parkendes Auto, ein Hund, ein riesen Schlagloch, Äste vom letzten Sturm etc. lauern. Um sicher zu sein müßte man an jeder der vielen uneinsichtigen Stelle fast anhalten. <BR> 3. Sogar auf gerader Strecke droht die Gefahr, weil andere Verkehrsteilnehmer den Radweg als Verkehrsweg einfach nicht wahrnehmen. <BR> Rad- und Autofahrer, die unvermittelt aus Einfahrten oder Einmündungen auftauchen, kennt wohl jeder - vor der Strasse haben sie Respekt, aber vor dem Radweg leider nicht, darum wird auch nicht nach rechts oder links geschaut. <BR> So mußte schon mal ein Rennradler Schmerzensgeld zahlen, weil jemand vom Pinkeln aus dem Wald kam und ihm ohne sich umzugucken einfach ins Rad rannte. (Nachzulesen irgendwo im Tour-Forum). <BR> 4. Der Belag. Wer mit dem Ausweichen von Schlaglöchern beschäftigt ist, kann sich nicht auf den Verkehr konzentrieren. Das Laub, der Kies, Sand, Split etc, der oft Wochenlang auf den Radwegen leigen bleibt, trägt auch nicht zur Verkehrssicherheit bei. <BR> 5. Außerdem: Man verdirbt den vielen Sonntagsfahrern nicht den Spass, wenn sie sich in Doppelreihen über den engen Radweg schlängeln. Oder den Hundebesitzern, die ihre Leinen quer über den Weg spannen, oder den Inline-Skatern, den Gruppen diskutierender Fußgänger... <BR> Ich mußte auf dem Radweg in den 12 Monaten schon mindestens vier mal mir entgegenkommende FahrerInnen anschreien, dass die mich nicht von der Fahrbahn drängeln oder mit mir kollidieren - tagträumende Geisterfahrer sind auf der Strasse viel seltener anzutreffen.
  • netter, 06.05.2003, 07:04 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    zum obigen thema wollt ich erst mal ne internetadresse beisteuern:<br> <a href='http://www.radverein.de/Service/Bussgeld/bussgeld.html'>http://www.radverein.de/Service/Bussgeld/bussgeld.html</a><p>; da ich aus dresden komme, kann ich nur sagen, das hier nur max. 20% der radwege auch für rennräder geeignet sind.<br> der schlimmste und für unwissende auch tödlichste radweg ist sicherlich rund um den Albertplatz (auf 100m 3x eine 80% chance überfahren zu werden).<p> ausserdem wäre da noch der elberadweg ...<br> ich kann abschliessend nur sagen man sollte auch einen bussgeldkatalog für fußgänger/skater einführen<p> grüße euer radweg meidender dresdner
  • netter, 06.05.2003, 08:29 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
  • Oliver, 06.05.2003, 09:02 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Holla, mit so viel Resonanz in so kurzer Zeit habe ich nicht gerechnet. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die auch zum Teil nachvollziehbare Argumente enthalten. Ich kann gut verstehen das ein verdreckter Radweg (Unrat, Kies, Äste etc.) dem zügigen Fahren entgegenwirken. Diese Szenario trifft man tatsächlich häufig an und ich gebe zu das mir auch sehr oft die Lust am Radfahren vergeht wenn ich mich da durchquälen muss. Aber wie ich in meinem ersten Beitrag schon geschrieben habe, gibt es vor meiner Haustür wirklich schöne Strecken, die auch für Rennradler wunderbar geeignet sind. Aber trotzdem fahren die Rennradler/innen zu 80% auf der Strasse. Für mich hat das einen Touch von Arroganz, der weder nötig noch sportlich ist. Und für Autofahrer die vom Rennradfahren überhaupt keine Ahnung haben, ist dieses Verhalten völlig unverständlich. Ciao Oliver
  • zappel, 06.05.2003, 15:08 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Es gibt gute und schlechte Beispiele. Hier in Berlin die Busspur oder teilweise Radwege die als Streifen auf der Strasse markiert sind. Da macht das fahren dann sogar mal Spaß und das wird angenommen. Zwei Unfälle hatte ich allerdings bei Radwegen die erst hinter parkenden Autos und Bäumen laufen um kurz vor der Kreuzung zur Straße geführt zu werden. Man wird einfach übersehen. Das kann trotz Helm böse ausgehen. Andererseits sind hier auch Hoppelpisten als Radwege gekennzeichnet die irgendwann in den 60iger Jahren angelegt wurden und seit dem nie wieder verändert oder erneuert wurden. Hinzu kommt das der Radweg wirklich als letztes gereinigt wird und teilweise wegen Verschmutzung kaum zu benutzen ist. Gerade in den Städten kann man von einem Radweg der dem Namen auch Ehre macht kaum sprechen. In und um Berlin sind teilweise beide Richtungen des Radweges auf einer Strassenseite. Da verpaßt man mal ganz schnell die Einfahrt oder er endet im Nichts, geht irgendwo in den Wald, macht irre Kurven wo es geradeaus geht oder führt über Einfahrten und an Tankstellenauffahrten vorbei wo man gerne Mal "abgeschossen" wird. Wo ein "vernünftiger" oder brauchbarer Radweg existiert werde ich diesen nutzen. Ansonsten fühle ich mich bei meinen Ausfahrten wie viele andere hier auf der Straße einfach sicherer.
  • Stefan, 07.05.2003, 10:14 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Hallo, das ist ja offenbar auch ein immer wieder diskutiertes Thema. Ich selbst halte es auch so, das ich den Radweg meist nicht benutze, da die aus schon vielerlei genannten Gründe für Rennradler, die ja in der Ebene locker ein Tempo von 30km/h fahren, einfach nicht ausgelegt sind. Es wäre da natürlich schön wenn es hier mal eine Lobby gäbe, das man sich hier nicht immer jenseits der Stvzo befindet. Ganz fürchterlich finde ich immer die erziehenden Autofahrer, die einen gerne hupend darauf hinweisen, das dort ein Radweg sei. Gerade vergangen Sonntag war's mir wieder passiert. Eine schöne eben Strecke mit Rückenwind, ich konnte da locker 40km/h fahren (auf dem Radweg wäre das glatter Selbstmordversuch gewesen) überholt mich ein Benz fahrer kaum schneller, hupt und ich werde von der Beifahrerin beschimpft. Ich versuche auch immer generell Straßen die Radwege haben zu vermeiden, glücklicherweise werden die ja ohnehin rar sobald es ein wenig hügelig wird (und bei Alpenpässen gibt's das sowieso nicht ;-). Grüsse, Stefan
  • RREbi, 08.05.2003, 15:03 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr
    Hallo, auf der Internetseite des Buundesministeriums für Verkehr gab es bis vor kurzem ein Diskussionsforum zur (leidigen)Radwegebenutzungspflicht. Fazit: sie wird nicht abgeschafft, obwohl die Argumente der Teilnehmer das Gegenteil implizieren. "Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht" war die am meisten zitierte Äußerung. In Österreich gibt es für Rennradler keine solche Benutzungspflicht - auch in Deutschland käme man ohne aus. Die einen benutzen gute Radwege, die anderen die Strassen. Auch ich fahre auf der Strasse, wo es unzumutbare Radwege gibt. Gibt es Radwege, suche ich mir eine andere Trainingsstrecke auf der Straße ohne Radwege. MfG RREbi
  • horst, 10.06.2003, 20:55 Uhr 27.06.2003, 21:40 Uhr auf Jan
    hallo, seid ihr in letzter Zeit schon einmal Radwege gefahren, ich habe es versucht und musste mich mit Spaziergängern, Inlineskatern und Freizeitradlern herumärgern, da manche aus Prinzip nebeneinander fahren und partout keinen Platz machen, sodass man im Schrittempo fahren muss, und das macht kein Spass. Soviel zu Radwegen bei schönem Wetter.
  • Gast, 27.06.2003, 21:40 Uhr auf horst
    das problem vieler radwege - sie werden andauernd unterbrochen durch einmündungen von strassen. der radweg ist oftmals dem autoverkehr übergeordnet (jaja !) d.h. eine rote markierung soll vorfahrt signalisieren. bringt aber i.d.r. garnichts im gegenteil - saugefährlich. verlasse dich NIE auf grüne ampeln oder markierte vorfahrt. trotzdem nutze ich diese wege, mit dem mtb ist es kein problem mal eben einem hinderniss auszuweichen oder auf die strasse zu wechseln (augen auf) bevor eine einmündung kommt. inliner und fussgänger können mit einem abstecher ins "green" umfahren werden ohne zoff. scherben und äste werden übersprungen oder plattgewalzt - macht sogar spass. dafür ist das rennrad nicht geeignet. mein radweg tip: kauft euch ein mtb ! fette 2,1er schlappen (semi mit wenig druck), magura bremsen und fühlt euch sauwohl auf dem radweg.
  • AP, 02.10.2019, 16:30 Uhr
    Um diesen Uraltthread mal archaeologisch aufzuarbeiten, den sensationellen Radweg habe ich gestern entdeckt:

    http://mein.quaeldich.de/AP/bilder/?BildID=254757

    Und 10sec, nachdem ich das Bild gemacht hatte, kam ein Rennradler von hinten heran und cruiste flockig über die Baumwurzeln. Geht doch!
  • Reinhard, 04.10.2019, 23:03 Uhr 04.10.2019, 23:03 Uhr auf AP
    ... bevor er flockig von Telegrafenmast zu Telegrafenmast weitercruiste:
    http://mein.quaeldich.de/AP/bilder/?BildID=55282
Einloggen, um zu kommentieren