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Mechanisch vs. Di2/ Fachhandel vs. Versandhandel

  • sure, 17.08.2015, 20:55 Uhr
    Hallo zusammen,

    Ich möchte mir ein neues Rennrad kaufen und wäre sehr dankbar über einige Tipps/Erfahrungen.

    Ich bin mir noch unklar welche Schaltung es sein soll. Ultegra mechanisch oder Ultegra Di2.
    Wie sind eure Erfahrungen mit der elektronischen Schaltung, lohnt es sich diese anzuschaffen?
    Hattet Ihr Probleme damit?

    Weiter finde ich die extremen Preisunterschiede zwischen Versand- und Fachhandel interessant. Die Versandhandel Räder sind bei vielen Test in der Qualität noch vor denjenigen des Fachhandels! Sind die Räder wirklich so gut?
    Habt Ihr bereits Erfahrungen mit Räder aus dem Versandhandel gemacht?

    Ich möchte eigentlich den Fachhandel unterstützen, aber wenn ich mir Preis/Leistung anschaue, bin ich mir nicht sicher.
    Der Vorteil des Fachhandels ist sicher der Support/Service.

    Ich ziehe folgende Modelle in Betracht:
    ROSE X-LITE CRS-3100 Di2 (evt. auch ohne Di2 -> CRS300) 2800Euro
    Canyon Ultimate CF SL 9.0 Di2 (evt. auch ohne Di2) 2900Euro
    Trek Emonda SL6 Ultegra mechanisch (vom Fachhandel) 3200 Euro
    Danke für eure Tipps.

    Grüße sure
  • Herr_, 17.08.2015, 22:39 Uhr
    Hallo

    Du wirst zu beiden Fragen sehr verschiedene Antworten bekommen, da beides fast "Glaubensfragen" sind.

    DI2 zu mechanisch:
    Mechanisch funktioniert, DI2 funktioniert (ich behaupte etwas besser). Fahre DI2 und würde sie immer wieder kaufen.
    Funktionieren tun aber klar beide Systeme. Für Puristen ist DI2 ein No-Go, da nichts elektrisches ans Rad soll.

    Fachhandel zu Versender:
    Die Versandräder können definitiv locker mit anderen Marken mithalten (Fahre Canyon und ROSE). Wie Du schon schreibst, sind sie halt einiges günstiger bzw. für den gleichen Preis bekommt man oft eine wertigere Gruppe und bessere Laufräder. Das ist definitiv nicht zu unterschätzen.
    Wenn Du die meisten Reperaturen und Wartungsarbeiten selber machst halte ich Versandräder für eine gute Anschaffung.
    Wenn Du auf einen Fachhändler angewiesen bist kommt es auch drauf an, ob der Deines Vertrauens Versandräder wartet oder nicht.
    Die möchten halt gerne eigene Räder verkaufen.

    Zwingend ist aber auch, dass Du bei einem Versandrad die benötigten Rahmenmasse kennst. Probefahren ist ja ehr schwierig, so dass es passen muss. Wenn Du da unschlüssig bist, lass Dich lieber beim guten!!! (Sehr selten) Händler vermessen und fahr Probe.

    Für einige ist es halt auch wichtig, dass ein Rad Charme hat (Was sehr subjektiv ist). Da kommt dann kein Canyon oder Rose in Frage und wohl auch keine DI2. Wenn das aber eher im Hintergrund ist bekommst Du meiner Meinung nach für weniger Geld bei den Versendern das bessere Rad.

    Letztlich musst Du für Dich die Vor- und Nachteile abwägen.

    Gruss, Lutz
  • merida, 18.08.2015, 08:45 Uhr
    Ich habe mir vor kurzem auch eine Di2 gegönnt und bereue die Entscheidung nicht.

    Funktionieren tut beides, Beides hat halt auch so seinen Charme, für mich überwiegen allerdings die Vorteile der elektronischen, so dass ich mich immer wieder pro Di2 entscheiden würde.
    Hier mal eine (sicherlich unvollständige) Liste von Vorteilen der einzelnen Systeme:

    Mechanisch:
    -Billiger
    -Leichter
    -einfacher zu warten (wenn nötig)
    -Billigere Ersatzteile

    Elektronisch:
    -Kassette ist in beide Richtungen beliebig weit schaltbar
    -Automatische Trimmfunktion (Kein Schleifen der Kette am Umwerfer bei Schräglauf)
    -Nahezu kraftloses Schalten
    -Es tritt keine Längung der Züge auf, daher kein Nachjustieren nötig.

    Ich fahre selber auch ein Rose - ein klasse Rad. Vom Preis-/Leistungsverhältnis sind die Versender fast nicht zu toppen.
    Mehr Fahrrad für's gleiche Geld kriegst du nirgendwo.

    Was die Wartung angeht, siehe den Post von Lutz

    Gruß
    Daniel
  • Norwegian1611, 18.08.2015, 13:36 Uhr
    Hei,
    ich habe kaum Erfahrung mit elektronischer Schaltung, nur ein Probefahrt und für mich steht fest, dass nächste Rad wird Di2-befeuert. Selbst meine frisch geschmierte und sauber justierte Dura-Ace hat nicht annähernd diese Präzision und Geschwindigkeit.
    Aber das ist ja keine echte Erfahrung, das waren nur 15 Minuten.

    Zum Thema Versender habe ich schon leidliche Erfahrung gemacht: Mein erster Renner nach 15 jähriger RR-Abstinens kam von Canyon. Ich habe mir das Rad damals direkt in Koblenz abgeholt und wollte dann ca. 130km heimradeln. Bereits auf den ersten Metern stimmte etwas nicht und ich bin direkt umgekehrt. Dort sagte man mir, dass sich das Tretlager erst einlaufen muss und dass es dann leichtgängiger laufen würde. Ich hatte vorher noch nie aussenliegende Lager gehabt. Anstatt leichter, ging es aber immer schwerer. Da ich im Ausland wohne, habe ich das Rad trotz Garantie nach Absprache mit Canyon zum lokalen Händler gebracht: Ursache war lt. seiner Aussage möglicherweise ein nicht gefräster Lagersitz (nicht etwa schief gefräst - gar nicht gefräst oder erst nach dem Fräsen lackiert). Er hatte aber nur ein neues Lager eingesetzt, welches nach wenigen Km ebenfalls rau und schwer lief. Bin aber damit gefahren und habe das Lager nicht angerührt, auch kein anderer. Beim nächsten Heimaturlaub habe ich das Rad mit nach Koblenz genommen. Beim Abholen tiefe Riefen an den Tretlagerschalen vom Abrutschen des Werkzeuges. Lt. Canyon Kundenservice muss da jemand anderes dran rumgeschraubt haben, mit deren Werkzeug könne so etwas nicht passieren. War aber niemand anderes dran, das Lager wurde in Norwegen nur eingeschraubt, nicht ausgebaut und die Riefen können nur beim Ausbauen entstehen. Tretlagergehäuse wurde (nach-)gefräst. Egal, jetzt läuft es rund und geschmeidig.

    Sicher hatte ich nur Pech, aber ich fand die Kundenbetreuung bei Canyon unter aller Sau. Durch das viele Hin- und Her, war es auch nicht billiger als im Fachhandel.

    Eines gilt aber unabhängig von meiner persönlichen Erfahrung: Bei Canyon kann man nicht handeln und die Erstinspektion ist richtig teuer, zzgl. Versandkosten. Beim Fachhändler um die Ecke wird idR. das Rad nach einigen Monaten gratis durchgecheckt.

    Kann man schrauben, kann man sich das mit der Erstinspektion auch ignorieren, in meinem Fall hätte ich das Lagergehäuse aber nicht selbst nachfräsen können.
    Nach 1 Saison hatte ich aus Prinzip die Schnauze von Canyon voll (auch wenn das Rad jetzt ordentlich läuft - bei mir aber nur noch auf der Rolle) und habe mir beim Fachhändler ein Giant Vorjahresmodell gekauft mit 25%Rabatt - inkl. Erstinspektion, welche auch das Nachzentrieren der Laufräder einbezog. Billiger geht es beim Versender auch nicht.
    Wichtigst: Probefahrt! Nicht jedes Rad passt, auch nicht mit Bike-Configurator. Beim Fachhändler testete ich 2 Stunden lang 7 verschiedene Räder, welche alle individuell auf mich eingestellt wurden, bevor ich mit dem Giant glücklich und zufrieden heimgerollt bin.

    Prinzipiell ist es Glaubenssache und ich würde den Kauf eines Versandrades nicht kategorisch ausschliessen, würde aber ab Lager nach Probefahrt kaufen - inzwischen kann ich auch Tretlagergehäuse nachfräsen.

    Gruß Ulrich
  • Cinelli09, 18.08.2015, 17:21 Uhr auf Norwegian1611
    .......CANYON ist eventuell auch ein nicht sooo günstiges Beispiel.Was man so hört,haben die in der Tat eine gewisse "Serienstreuung" in der Endmontage und im Service.Ich kenne aber auch etliche Kollegen,die haben von denen Tip Top eingestellte Rennräder geliefert bekommen.Und die Räder,d.h. die Rahmen sind top,da gibts nix zu meckern....

    "Fachhandel",auch so ne Geschichte,was ist das heute überhaupt noch? Außer die handverlesbaren Shops,die noch custom-mäßig aufbauen,sind das heutzutage doch meist nur noch TNT oder DHL-Karton Aufpfriemler,Lenker gerade stellen,Pedale hinschrauben und : Kunde,laß Dich bloß nie wieder blicken,an der Handwerksleistung vedien ich nix...Und den rechtlichen Unterschied zwischen der gesetzlichen Mängelgewährleistung und einer eventuellen Herstellergarantie kapieren die auch nie - oder wollens nicht kapieren..

    Gruß

    G.

    (Fahre selber an einem Rad eine Campa Super Record EPS.Braucht kein Mensch,reines Ego-Habenwollen.Irgendwann wird man halt mal schwach und liefert sich dem Konsumterror aus;-) )
  • Habs kommen sehen, 19.08.2015, 21:38 Uhr
    Servus, fahre sowohl die erste Dura Ace Di2 mit aussenliegendem Akku bis heute ohne Probleme, als auch die neuere Ultegra Di2 mit Akku in der Sattelstütze. Ein Sattelstützenakku hat sich nach 6 Monaten plötzlich verabschiedet, keine Spannung, nicht mehr zu laden, beim 2. Akku riss das Kabel beim Herausziehen der Sattelstütze ab, weil es sich im Rahmen verklemmt hatte, zur Reparatur musste das komplette Tretlager ausgebaut werden um an Kabel und Elektronik ranzukommen.
    Schaltkomfort, Geschwindigkeit etc. perfekt, trotz der Akkuprobleme würde ich wieder Di2 kaufen.
    Meine Räder sind immer vom Fachhandel.
    Beste Grüße
    Karl
  • Cinelli_rad, 19.08.2015, 21:41 Uhr
    Also ich hab mir heuer ein neues Rennrad gegönnt (Trek Emonda SL8). Ich selbst stand vor so ziemlich der selben Entscheidung, mit fast den selben Rädern. Das Canyon fiel für mich aus der Reihe wegen der 52/36 Kurbel die ich auf keinen Fall wollte. Ich bin heuer(seit Mai) ca. 4000 Km mit dem Rad zurückgelegt und bin noch mehr der Meinung das eine Kompakt Kurbel (vor allem nach vielen Kilometer) ein absoluter Komfort Gewinn ist. Bei Mechanisch vs. Elektrisch bin ich der Meinung das der Zugewinn an Komfort (bei einer gut eingestellten mechanischen) eher marginal ist. Auch der kürzere weg des Hebels ist nicht wirklich soviel kürzer. Aber einfach beides mal ausprobieren dann kann man das eh ganz gut entscheiden.
    Und bei Versandhandel vs. Fachhandel bin ich klar für den Fachhandel, wenn man nicht selbst der absolute Spezialist ist, oder einen solchen bei der Hand hat. Ich sehe aktuell den Vergleich wie komfortabel ich auf meinen neuen Rad sitze im Vergleich zu meinem alten das ich mir gebraucht gekauft habe und selbst eingestellt.

    Ich hoffe die helfen meine Ausführungen.
  • Cinelli09, 20.08.2015, 16:03 Uhr auf Habs kommen sehen
    Hallo Karl,

    ich sehe Du kommst aus Brannenburg.Hoffentlich meinst Du mit Fachhandel z.B. den Ralph Denk,aber um Himmels Willen nicht den iko in Raubling ;-)

    Gruß

    Günter
  • Habs kommen sehen, 20.08.2015, 18:17 Uhr auf Cinelli09
    Servus Günter,
    ja, bin Brannenburger, hab aber 50 Jahre in München gelebt und gearbeitet und dort immer noch einen Wohnsitz. Meine Räder (Simplon Pavo I und III) sind nicht vom iko, sondern von "Feine Fahrräder" in München, Andi und Frank haben immer ein offenes Ohr und eine Lösung für meine Radlprobleme.
    Beste Grüße
    Karl
  • Cinelli09, 21.08.2015, 11:24 Uhr auf Habs kommen sehen
    Hallo Karl,

    die "Feinen" kenn ich auch,arbeite in der Nähe von denen und kaufe dort ab und zu was.Sind kompetent,keine Frage,v.a.der Ältere ist wahrlich ein "alter Hase",d.h. vom "alten" Rennradschlag.Und auch noch CAMPA-affin,was bei mir immer eine Rolle spielt.Was halt stört (naja,den Puristen),wenn der jüngere in die Mittagspause geht und sich noch vorm Laden ne Zigarette anzündet.....Aber zumindest stinkts im Laden nicht nach Qualm !

    Grüße ins schöne Brannenburg

    Günter
  • sure, 22.08.2015, 18:42 Uhr auf Cinelli_rad
    Hey,
    Ich danke euch für die ausführlichen Antworten.
    Ich habe mich nun entschieden, dass ich eine mechanische Schaltung nehmen werde, da ich mit Di2 keine allzu grossen Vorteile sehe.

    Weiter werde ich mein Rad beim Fachhandel kaufen, da mir eine genaue und professionelle Vermessung/Einstellung wichtig ist.
    Habe da einen in meinen Augen guten Fachhändler gefunden bei welchem der Service stimmt. (Marken: Storck, Kuota, Cervelo, Argon18, Focus)
    Nun muss ich nur noch entscheiden, welche Marke und welches Rad :-)

    Wünsche euch ein schönes Wochenende.
  • Herr_, 22.08.2015, 22:50 Uhr auf sure
    Hallo
    Wenn es möglich ist, fahr doch DI2 noch zur Probe.
    Dann kannst Du definitiv entscheiden ob es das Geld wert ist oder nicht.
    Gruss, Lutz
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