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Radfernwanderwege...

  • majortom, 08.06.2008, 20:35 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    ... sind grauenvoll. Und sind eigentlich nur ein Alibi dafür, dass die Verkehrsplaner an allen parallel führenden Straßen die Schilder mit dem roten Rand und dem Fahrrad drin aufstellen. Und uns mit den kleinen Schildern mit den grünen Pfeilen und putzigen grünen Fahrrädern auf den Radweg locken. Das machen sie recht geschickt, indem sie uns peu a peu an das Grauen heran führen, und ehe man sich versieht, gibt es kein Zurück mehr. Zuerst bauen sie einen prima asphaltierten Weg direkt neben der Straße, und man denkt sich, oh, schöner Weg, den kann man ja mal nehmen. Dann braucht es allerdings nur wenige Kilometer, bis ein grünes Schild kommt - unser nächstes Ziel mit Kilometerangabe suggeriert, dass man tatsächlich in geraumer Zeit dort ankommt - und uns irgendwo in die Pampa lotst.

    Meine Schwester, die 170 kilometer rheinaufwärts wohnt, hat mich gebeten, ihr das Auto zu bringen, also hab ich mir gedacht, ich werf das Rad in den Kofferraum, fahr früh zu Hause los und die Strecke dann mit dem Rad zurück. Natürlich im Rheintal, wo es einen viel gerühmten Radfernwanderweg gibt. Und schon in den Außenbezirken von Mainz finde ich mich in einer Schrebergartensiedlung wieder - irgendwie führen Radwege immer duch Schrebergärten. Die Straße natürlich mit Schlaglöchern garniert, und hin und wieder eine scharfe 90-Grad-Kurve, wo der grüne Pfeil wie durch Zufall von einer Hecke fast überwachsen ist, und das Vorwärtskommen einer Schnitzeljagd ähnelt. Dann, gegen Ende der Schrebergartensiedlung, kommt natürlich der Hammer. Ein Feldweg, ca. 40 cm breit, und ich frage mich, welcher Eiszeitgletscher wohl hier das ganze Geröll zurück gelassen hat.

    Die Reise geht weiter, und kurz darauf wird der Radweg belegt von Hildegard und Horst auf ihren Kettler-Alu-Rädern, gerade ins Rentenalter gekommen müssen sie aller Welt demonstrieren, was für rüstige Rentner sie doch sind. Sie fährt auf der äußersten rechten Seite, er auf der äußersten linken, aber nicht mal zwischen den beiden wäre genug Platz zum Überholen; es scheint, als würden sie mit Absicht den gesamten Weg okkupieren. Also rufe ich freundlich "Achtung bitte"
  • majortom, 08.06.2008, 20:35 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    Also rufe ich freundlich „Achtung bitte“, Horst erschrickt sich dennoch fast zu Tode und macht Platz. „Haben Sie denn keine Klingel“, keift mir Hildegard hinterher, doch ich verzichte darauf, ihr klar zu machen, dass es für sie keinen Unterschied macht, ob sie verbal oder per Klingel aufgefordert wird, den Weg frei zu machen. Stattdessen lächle ich freundlich und ignoriere die beiden – wenn ich auf den nächsten fünf Kilometern keinen Platten habe, werde ich Horst und Hildegard sowieso nie wieder sehen, denn spätestens dann wird ihre heroische Radtour vermutlich im Biergarten enden.

    Vierzig Kilometer weiter weiß ich, dass Horst und Hildegard noch das geringste Übel waren. Viel schlimmer sind junge Familien, die ihr erstes Kind mit dem Versprechen eines Eis im Strandbad aufs Fahrrad gelockt haben. Leider haben sie jedoch aus übertriebenem Elternstolz dem Sprössling zu früh die Stützräder abmontiert, der infolgedessen völlig unberechenbar über den Radweg schlingert. Während der Vater ebenso wie der Nachwuchs per Versprechen geködert wurde und, das Weizenbier im Kopf, ein verbissenes Einzelzeitfahren absolviert, wacht die Mutter über Sören/Kevin/Lena-Marie (die Namen wiederholen sich) wie ein Wildschwein über seine Frischlinge. Wobei sich ihr Drang zur Maßregelung zu gleichen Teilen auf den Überholenden, der die Fünf-Meter-Sicherheitszone um das Kind verletzt, und Sören/Kevin/Lena-Marie verteilt.

    Der nächste Höhepunkt: Zusammenfluss von Rhein und Nahe. Dieses Spektakel muss natürlich gebührend gewürdigt werden, und die Brücke über die Nahe ist voll mit Touristen, die das Schauspiel betrachten. Ich bin eher der Meinung, dass beide Flüsse auch nur mit Wasser kochen, muss mich jedoch abermals durch die Menschenmassen quälen. „Absteigen“, tönt es mir von überall wütend entgegen, doch da dieser Forderung eine Grundlage auf Basis der Straßenverkehrsordnung fehlt, achte ich nicht weiter darauf.

    Dann wird das Rheintal enger, und der Verkehrsplaner war gezwungen, den Radweg direkt parallel zur Straße zu legen. Da er auch dem flussaufwärts fahrenden Verkehr einen Blick auf die glitzernen Wellen von Vater Rhein gönnen will, zwängt er den Gegenverkehr mit mir zusammen auf einen Betonplattenweg von etwa 1,5 m Breite. Man möchte auf die Straße ausweichen, doch der Verkehrsplaner hat ganze Arbeit geleistet und trennt motorisierten und nicht-motorisierten Verkehr mit einer Leitplanke. Ich wundere mich ein bisschen, dass er die Trennung nicht auch noch mit Stacheldraht zementiert hat. Erst später kommt mir dann, dass ich mir die Leitplanke auch zunutze machen kann. Wenn ich mal auf der Straße fahre, kann schließlich niemand von mir verlangen, dass ich mein Rad über die Leitplanke hieve. Oder?

    Loreley. Höhepunkt des Rheinmassentourismus. Eigentlich auch nur ein Felsen, wie man sie am anderen Ufer die ganze Zeit schon sieht. Aber natürlich schaut hier der ganze Gegenverkehr nicht nach vorne, sondern nach links, mit vollem Vertrauen ausgestattet, dass ich es schaffe, irgendwie um sie herum zu navigieren. Vielleicht stürzen sie fünfzig Meter hinter mir über die Mauer, weil sie nicht gerade aus schauen, doch dann kann ich ihnen auch nicht helfen.

    Und wieder ist die Strategie Zuckerbrot und Peitsche. Immer wieder wirft man mir einen Köder hin – ein breiter, neu asphaltierter Radweg, auf dem es ein Genuss ist zu fahren. Man ist schon kurz davor, seinen Frieden mit sich selbst und dem Audimann zu finden, doch selbstverständlich dauert es nur ein paar Kilometer, bis plötzlich ein Bauwagen im Weg steht, den ganzen Weg dicht macht, und man von mir verlangt, mein Rad durch die Wiese zu schieben. Oder ich finde mich urplötzlich wieder auf einem einen Meter breiten Streifen wieder, und die Hecke zur Rechten hätte auch mal wieder geschnitten werden dürfen. Und irgendwie fällt man immer wieder darauf herein. Kurz vor Koblenz verliere ich den Radweg und fahre dann auf der Straße – und ich muss zugeben, dass da schon ein bisschen Absicht dahinter steckt.

    Doch natürlich dauert es nicht lange, bis das nächste Rad im roten Kreis kommt, und ich notgedrungen und zähneknirschend wieder das Rheinufer ansteuere. Das Wetter wird etwas schlechter, ein Hauch von Regen liegt in der Luft. Das wird dann wenigstens Hildegard und Horst davon überzeugen, dass man sich jetzt Kaffee und Kuchen redlich verdient hat, und sie werden ihre Räder von dem nächsten ein Café beherbergenden Fachwerkhaus an der Rheinpromenade parken. Andererseits wird wohl die stolze Mutter von Sören/Kevin/Lena-Marie schnell die Badehosen und Picknickkörbe zusammen raffen und panisch den Rückzug befehlen.

    Natürlich komme ich wohlbehaten zu Hause an, und natürlich war es eine schöne Tour in einer wunderschönen Gegend. Aber Radfernwanderwege sind trotzdem ein Grauen.
  • Uwe, 08.06.2008, 21:30 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    Hallo Tom!
    Ein toller Bericht einer tollen Radtour!
    Nur, dass er zu schade ist, hier im Forum in eingen Tagen auf Seite 2 zu verschwinden. Hast du auch Fotos gemacht? Von Mama, Sören, Kevin, Lena-Marie, Papa (falls er nicht scon leicht angedudelt im Biergarten sitzt), natürlich Horst und Hildegard, dem Bauwagen, dem Audi... und anderen Liveszenen?
    Eine Radtour über Land ist manchmal wie im wirklichen Leben, da geht es auch über Stock und Stein und man erlebt manche Person, die man lieber nie gesehen hätte.
    Grüße, Uwe (der auch nicht auf Randwanderwegen fährt, auch normalerweise nicht auf Velolandrouten)
  • Kletterkönig120, 08.06.2008, 23:29 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    Hallo Tom, deswegen war ich heute im Thüringer Wald unterwegs, wo es garantiert keine Rad(fern)wege gibt, sondern fast nur B-Straßen ...
    Gruss, Marc
  • hixx, 09.06.2008, 08:29 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    hi tom,
    das kenne ich nur zu gut, das alte dilemma auf den sogenannten radwegen. du hast es auf den punkt gebracht. aber du hast mit deinem rennrad wenigstens noch ein alibi, auf der strasse zu fahren. wenn man aber packtaschen drauf hat, wird man automatisch der horst/hildegard fraktion zugerechnet und per hupen bzw demonstrativem überholen mit 100km/h und 5cm "sicherheitsabstand" aufgefordert, auf den radweg auszuweichen.

    allerdings sollten wir das auch mal von einer anderen seite aus sehen: kevin und lena-marie sind in ein paar jahren vielleicht begeisterte rennradfahrer und mithin hoffentlich auch qd-nutzer. und dann werden wir vielleicht horst und hildegard sein, die ihnen im weg sind mit unseren almodischen carbon- oder alurahmen. ich bin froh, dass die fahrradwelt größer und bunter geworden ist als früher.

    vor 30 jahren gab es eigentlich fast nur die rennräder und null radwege. dann kamen mountainbiker und danach die tourenfahrer. insgesamt sind es durch die zusätzlichen gruppen deutlich mehr fahrräder geworden und dadurch entsteht auch der druck, mehr fahrradwege zu bauen. dass die verkerstechnisch noch miserabel umgesetzt sind, ist ja nicht schuld von horst, hildergard und kevin.

    ich bin jedenfalls froh, dass horst und hildegard noch rad fahren und nicht mit dem cabrio durch die gegend juckeln und mich vollstinken. ein auto weniger auf der strasse. auch wenn ich dann beim überholen mal ein bisschen warten muß - was soll´s ;-)
    gruß, jochen
  • marcellosendos, 09.06.2008, 08:44 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    Hi Tom

    Schöner Bericht, der gehört eigentlich mit Bild und Streckenbeschrieb in die Sektion "Tourentipps". :-)

    Die eine oder andere Situation hat ja jeder von uns schon erlebt. Fussgänger, die sich zu Tode erschrecken, dass es ja auch noch Radfahrer auf dem kombinierten Rad-/Fussweg hat. Radfahrer, die sich zu Tode erschrecken, dass es ja auch noch andere Radfahrer auf dem Radweg hat, als Radweg getarnte Gletschermoränen, usw.

    Bye

    Marcel
  • bianchi kid, 09.06.2008, 09:05 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf marcellosendos
    Hallo Bowiekid!Gefällt mir gar nicht,deine Ausfahrbeschreibung.Da gibt´s andere Anwärter für den Pulitzer.Und lege Dir mal ein richtiges Rennrad zu,dann wird es Dich automatisch auf die Höhen des Hunsrücks bzw.Westerwald ziehen.
    Und der DoB hier unten im Oberschwäbischen zwischen Ulm & Bodensee ist - wenn man genau hinschaut und nicht nur auf den Funklotsen - ein einziger Hochgenuß - wenn man ihn denn kennt...und aufschaut!

  • Wolfi, 09.06.2008, 10:42 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    Hallo Tom, sehr schöner Bericht! Ich habe hier im Forum schon einmal beschrieben, wie ich mir Horst und Hildegard vom Hals halte: mit einer Klingel. Für Hilde macht es nämlich schon einen Unterschied, ob sie von Ferne durch einen hellen Klingelton geweckt wird oder durch ein allzu persönliches "Vorsicht" aus der Nackengegend, denn ich bin früher natürlich auch recht nahe ans Hindernis herangefahren, um nicht so laut brüllen zu müssen. Nun lasse ich mein Signal schon in hundert Meter Entfernung erschallen und alle machen brav Platz (wenn sie nicht Musik auf den Ohren haben). Wegen des Verkehrs aus Rentnern und Kleinkindern und Hunden habe ich früher sogar gut ausgebaute Radwege gemieden, heute habe ich damit kein Problem mehr und fühle mich wohler, denn im zweiten Leben bin ja auch ich Autofahrer. Gruß, Wolfi
  • majortom, 09.06.2008, 11:56 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf hixx
    Hallo Jochen,
    ich sehe das ja eigentlich auch eher gelassen, da es meiner Ansicht nach keinen Sinn macht, die ganze Zeit mit Wut im Bauch durch die Gegend zu fahren. Richtig sauer war ich auch nur einmal, nämlich als ich vor der Geröllhalde stand, alle anderen Erlebnisse nehme ich auch eher mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. Ich hab auch nix gegen all die anderen Verkehrsteilnehmer. Wahrscheinlich haben Horst und Hildegard ein erfolgreiches mittelständisches Familienunternehmen geführt und sechs Leute (darunter auch einen Behinderten) in Lohn und Brot gebracht, bevor sie vor einigen Monaten die Betriebsleitung an ihre Söhne Bernd und Matthias abgegeben haben und sich jetzt auf ihren Lebensabend gemeinsam mit den Kettler-Alu-Bikes freuen (wobei sie sich insgeheim schon ein bisschen ärgern, dass Bernd, der gerade sein Betriebswirtschaftsstudium beendet hat, jetzt schon von "Personalumstrukturierungen" spricht und wahrscheinlich den Rollstuhlfahrer entlassen wird); die Mama von Sören ist ein aktives Mitglied von amnesty international und Vorsitzende des amnesty-Verbandes Westerwaldkreis, hat immer ein offenes Ohr für ihre Mitglieder und organisiert in ihrer rar bemessenen Freizeit Demonstrationen gegen das US-Lager auf Guantanamo, sie ist der festen Überzeugung, dass ihr Kind an einem sonnigen Sonntag im Strandbad besser aufgehoben ist als vor der Playstation, und dass sie so schreckhaft reagiert, wenn ein Rennradler Sören zu nahe kommt, hat unter anderem mit ihrer Hormontherapie zu tun; der Verkehrsplaner mit dem Audi hingegen ist ebenfalls ein liebevoller Vater von zwei Kindern, der jeden Sonntag im Kirchenchor singt und für den Jahresurlaub, der schon seit Jahren jeden August in derselben Pension irgendwo an der Ostsee verbracht wird, aus Gründen des Klimaschutzes nicht mit dem Audi-Dienstwagen, sondern mit der Deutschen Bahn anreist. Was ich damit sagen will: sie alle sind sicher wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft, wahnsinnig nette Leute, und sie tragen natürlich allesamt dazu bei, das Radfahren populär zu machen. Allerdings nicht für Rennradfahrer auf dem Rheintal-Radweg.
    Schönen Gruß, Tom
    (PS - die Fraktion der Packtaschenradler habe ich in meiner Betrachtung bislang unverzeihlicherweise völlig außer acht gelassen, und das obwohl sie tatsächlich einen hohen Prozentsatz der Radwegpopulation ausmachen. Da muss ich sagen: allergrößten Respekt für alle, die ihr Hab und Gut in zwei bis vier Packtaschen verfrachten und vermutlich in 14 Tagen den Rhein von Düsseldorf bis Basel abradeln, auch wenn eher touristischer als sportlicher Ehrgeiz dahinter steckt. Natürlich bin ich auch froh darüber, dass es unter Radlern diese Vielfalt gibt, die Jochen angesprochen hat, und dass man sich trotzdem irgendwie miteinander verbunden fühlen kann.)
  • majortom, 09.06.2008, 12:01 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf bianchi kid
    Hallo Bianchi Kid -
    ob dir mein Beitrag gefällt oder nicht, bleibt dir natürlich unbenommen. Ob mein Rennrad hingegen in deinen Augen das Attribut "richtig" verdient oder nicht, vermag ich nicht zu sagen, aber für gewöhnlich bin ich damit auch in den Höhen der Eifel unterwegs. Verrätst du den Nicht-Oberschwaben unter uns auch noch, was der DoB ist?
    Schönen Gruß, Tom.
  • bianchi kid, 09.06.2008, 12:58 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    Ja,Tom - ich würde jetzt wirklich darauf drängen,die dt.Autobahnen für den RennRadschnellverkehr freizugeben!Wäre doch ein schönes Projekt for years to come.Würde auch vieles überflüssig machen.Garantiert keine Kettlerkutschen zwischen Flensburg und Füssen!Und ich hätte den DoB ganz für mich allein...

    Bianchi Kid
  • majortom, 09.06.2008, 13:52 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf bianchi kid
    Ich zitiere mal Wikipedia:

    "DOB steht für:
    Damenoberbekleidung
    Daughters of Bilitis, die erste lesbische Bürgerrechtsorganisation in den Vereinigten Staaten
    2,5-Dimethoxy-4-bromamphetamin, ein potentes und wirkungsstarkes Halluzinogen
    Dirk Brezinski, Pseudonym eines deutschen Hackers
    Dobo, IATA-Code des Flughafens auf den Aru-Inseln in Indonesien
    Stiftung Deutscher Offizier Bund
    DoB steht für:
    Deckschicht ohne Bindemittel"

    Was genau meinst du denn jetzt?
  • dhhind, 09.06.2008, 15:16 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    Hallo Tom,

    in der Beschreibung fehlen noch die Spaziergänger mit Hund. Wenn diese an der Leine sind, dann meist Mensch auf der rechten Seite, hund auf der linken. Wenn die Hunde nicht angeleint sind, dann hilft nur noch beten.

    Dieter
  • berg_max, 09.06.2008, 15:52 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf bianchi kid
    ... und was bedeutet jetzt DoB ?????
  • bianchi kid, 09.06.2008, 16:36 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf berg_max
    "I think the Major is going quite insane,he goes
    Along the pavement and comes back again,oh yeah
    I think the Major´s going quite insane,he goes
    Along the pavement and comes back again
    Like he is on parade,and he is on parade
    At least he thinks so."

    Belle & Sebastian
  • hixx, 09.06.2008, 21:04 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    hi tom,
    die flussradwege sind sowieso mist, weil flach. besonders die grossen, wie rhein, donau etc. sind einfach zu voll. da ist es klar, dass die touristisch interessierten radler drauf sind. besser ist es da auf so kleinen flussradwegen. da darfst du dich aber über den strassenzustand nicht beschweren. richtig krass sind da teile des werra radweges, die kilometerweit durch flugsand verlaufen!

    aber ich schweife ab. die touri radler sind für mich nicht das hauptproblem. für mich sind das schlimmste auf dem radweg nicht die kinder oder biergartenausflügler, sondern die skater. die brauchen nämlich auch auf einem breiten weg immer die ganze fahrbahn, und wenn sie´s nicht können, brauchen sie sogar noch mehr ;-). sie kommen oft im schwadron, mit unterschiedlichem links-rechts rhythmus. ich halte da immer voll drauf zu und denke, dass sie schon irgendwie ausweichen werden.

    aber ok, wo sollen sie auch sonst fahren? also lass ich ihnen gerne den radweg, fahre auf der strasse und erdulde stoisch das hupen von BMW&Benz-berittenen hilfssheriffs. die gehn mir so dermassen auf den senkel. wenn sie mal zwei sekunden vom gas müssen ist das für die schon ein unzumutbarer eingriff in ihre persönliche freiheit. da hast du es mit dem rennrad vielleicht noch besser als ich. mit dem reiserad ordnet dich jeder gleich in die biergartenfraktion ein, auch wenn du 35 fährst. ausserdem sind die radwege oft so eng, dass man mit richtigen packtaschen schon viel zu breit ist, um niemenden anders zu gefährden.

    deswegen schlage ich vor: kinder, hunde, biergartenradler, touri-packer und skater auf den radweg. rennräder, mountain-& speedbiker und langstrecken-packer auf die straße. und dann: autofreier sonntag! das gab es schon mal anfang der 70er, da war ich 10 oder so. es war so cool. niemand ist gestorben weil er sonntags nicht mit dem auto fahren durfte. und die strassen waren so mega-frei, das kannst du dir kaum vostellen. das ging damals, warum sollte das heute nicht auch funktionieren?

    übrigens, tom: du solltest comedy machen.
  • Mathias_Trebgast, 09.06.2008, 23:26 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Mathias_Trebgast
  • Mathias_Trebgast, 09.06.2008, 23:27 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    Hallo Tom!
    Über deinen Bericht musste ich, was den Stil betrifft, in der Tat schmunzeln. Er ist humoristisch wie satirisch absolut gelungen.
    Inhaltlich liegt er jedoch daneben. Wenn sich jemand eine 170-km-Strecke auf vielbefahrenen Radwanderwegen offensichtlich als Trainingsroute heraussucht, dann muss er mit den beschriebenen "Missständen" rechnen. Und Radwege sind nun mal in erster Linie nicht dafür gebaut worden, Rennradler, die mit 35 oder mehr km/h dahinblättern, von der Straße zu bringen. Sie sind genau dafür da, Leuten wie Hildegard und Horst oder Kindern wie Sören, Kevin oder Lena-Maria das ungefährliche Radfahren erst zu ermöglichen. Aber deiner Schilderung nach wäre es dir offensichtlich lieber, dass die Alten vor dem Deppenfernsehen und die Kids vor dem PC verblöden (oder mit dem Auto unterwegs sind)???
    Um mich nicht misszuverstehen: Auch mich nerven Langsamfahrer, Inlineskater (die hast du vergessen!) und Kinder mit einer Fahramplitude von mehreren Metern des öfteren; was aber doch die Crux an der ganzen Geschichte ist, ist die Radwegebenutzungspflicht. Die ignoriere ich - selbst als Trekkingradfahrer - in der Regel großzügig. Auch wenn sich dann (wie bereits beschrieben) gewisse Autofahrer aufregen (besonders die mit mehr Watt in der Anlage als PS im Motor), aber das geht mir dann am verlängerten Rückgrat vorbei.
    Noch was Persönliches: Tom, du gehörst doch sozusagen zum Inventar von Quäldich, und ich schätze deine Beiträge und Beschreibungen sehr. Aber ein bisschen mehr Toleranz gegenüber Leuten, die denselben Sport ausüben wie du - nur eben auf einem anderen Niveau und wahrscheinlich auch mit anderer Zielsetzung - wäre schon angebracht.
    Gruß Mathias
  • Kletterkönig120, 10.06.2008, 00:21 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf hixx
    Hallo Jochen,

    die Wiedereinführung der Sonntage - gute Idee ! Die jüngeren unter uns werden es gar nicht mehr kennen, aber ich kann mich auch noch dran entsinnen, dass man Sonntags kilometerweit zu Fuß (ich gebe zu, ich war erst 5 und meine Eltern keine großen Radfahrer) unterwegs war (ich im Winter auf dem Schlitten, hehe) und weit und breit kein Auto ... (abgesehen davon, dass es sowieso weniger Autos gab

    Gruß, Marc

  • Kletterkönig120, 10.06.2008, 00:25 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    Hey Tom,

    vielleicht meint er den FRW Donau - Bodensee ?

    Gruss, Marc

    P.S. Wenn Dein Reisebericht fertig ist, bekomme ich davon eine handsignierte Ausgabe ? :-D

  • Kletterkönig120, 10.06.2008, 00:27 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf dhhind
    In so einem Fall ist es immer ganz nützlich, wenn man noch eine gute alte, lange Rahmenpumpe hat, mit der man dem Hund einen Scheitel ziehen kann, hehe

    Ich gebe zu, das ist nicht politisch korrekt. Aber wer schützt uns Radler vor Hunden, die nicht nur spielen wollen ?
  • Kletterkönig120, 10.06.2008, 00:29 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Mathias_Trebgast
    Hallo Matthias,

    lt. Aussage irgendeines Mitglied des Bundestages (auf Anfrage zu dem Thema) gibt es in Deutschland gar keine Radwegbenutzungspflicht ;-)
  • majortom, 10.06.2008, 00:57 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Mathias_Trebgast
    Hallo Mathias,
    ich gebe dir völlig recht, dass ich vorher hätte wissen müssen, was mich erwartet. Und in der Tat war mich auch schon bei Abreise bewusst (und zwar in genau dem Moment, wo das Wetter besser wurde), was mich an diesem Tag erwarten würde. Wie ich auch schon geschrieben habe, es war eine wahnsinnig schöne Tour (vor allem landschaftlich), und es hat mir - vielleicht gerade weil mir doch ein eher gemütliches Tempo aufgezwungen wurde - großen Spaß gemacht. Nur deswegen war ich ja auch in der Lage, das alles mit Humor zu nehmen, und es hier doch sehr überspitzt wiederzugeben.
    Ich selbst zähle mich eigentlich auch zur Gruppe der Packtaschen- und Reiseradler, wie Jochen sie auch beschrieben hat, und zu der er auch selbst gehört. Und unter normalen Umständen käme ich auch nie auf die Idee, eine gewöhnliche Trainingsroute entlang eines größeren Flusstals auf einen Radfernwanderweg zu legen. Ich habe mich halt nur entschieden, die Strecke zurück von Mainz nach Bonn nicht per Bahn, sondern per Rad zurück zu legen, und war an diesem Tag eigentlich selbst eher Reise- als Rennradler.
    Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass du mich quasi zum quaeldich-Inventar zählst, aber dann erlaube ich mir auch mal ein bisschen Satire zu schreiben, in der Hoffnung, dass alle außer Bianchi-Kid das auch als solche erkennen. Ohne es wirklich böse zu meinen. An Horst und Hilde: ich wollte euch nicht zu nahe treten, und ich hoffe, auch ihr habt genug Sinn für Humor, dass ich auch euch ein Schmunzeln entlocken konnte. Ich bin mir sicher, dass es über Rennradfahrer mindestens ebenso viele Klischees gibt, und ich bin mir ebenso sicher, dass wir alle hier genug Selbstironie aufbringen könnten, falls ihr diese Klischees in aller Ausführlichkeit in den entsprechenden Foren diskutiert.
    Nix für ungut, Tom.
  • Kletterkönig120, 10.06.2008, 08:05 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    Hallo Tom,

    Du bist nicht zufällig der Löhle, der in der tour immer den Brägel gibt ?

    Gruss, Marc
  • marcellosendos, 10.06.2008, 10:32 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf bianchi kid
    "Ground control to Major Tom, ground control to Major Tom:
    Take your protein pills and put your helmet on
    Ground control to Major Tom: Commencing countdown engine's on
    Check ignition and may God's love be with you

    This is ground control to Major Tom, you've really made the grade!
    And the papers want to know whose shirts you wear,
    Now it's time to leave the capsule if you dare"

    David Bowie

    (VIEL besser ;-) )
  • marcellosendos, 10.06.2008, 10:34 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Kletterkönig120
    Wenn die Spritpreise so weiter steigen, dann wird das wohl bald Realität werden...

    Bye

    Marcel
  • marcellosendos, 10.06.2008, 10:39 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Kletterkönig120
    Also wenn ich das hier so lese, dann muss in Deutschland auf den Strassen ja der Wilde Westen herrschen. Da bin ich über die Verhältnisse hier in der beschaulichen Schweiz gerade wieder glücklich.

    Und wir haben keine Radwegbenutzungspflicht. :-)

    Bye

    Marcel
  • Kletterkönig120, 10.06.2008, 11:10 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf marcellosendos
    Hallo Marcel,

    manchmal herrscht auch der Wilde Osten ! ;-)

    Gruss, Marc (ein Wossi)
  • Mathias_Trebgast, 10.06.2008, 17:12 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf majortom
    Hallo Tom!
    Das mit der Selbstironie stimmt –> siehe Themen "Zebra" und "Fähnlein am Rennrad"!
    Übrigens habe auch ich sehr viel Sinn für Humor! Den brauchen wir ja wohl alle.
    Ebenfalls nix für ungut und viele Grüße aus Oberfranken ins Rheinland!
    Mathias
  • Andreas, 10.06.2008, 17:14 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Mathias_Trebgast
    Hallo,

    als Vater von Lisa und Nina bin ich der Meinung, dass Rennradfahrer nichts auf einem Radweg - vor allem einem viel befahrenen - verloren haben. Wenn Nina ihre Kurven fährt und von hinten der der Enkel von Lance herbeirauscht, steigt auch mein Adrenalinpegel auf vermutlich ungesunde Werte an.
    Nun kann ich mit Lisa und Nina schlecht auf die Straße ausweichen. Zumindest schlechter als ein Rennradfahrer.
    Deshalb fahre ich als Rennradfahrer fast immer auf der Straße. Die paar hupenden Autofahrer muss man da halt ertragen.

    Übrigens hast du noch die Nordic-Walker vergessen, die in der Geräuschkulisse ihrer Konversation, gepaart mit den Schleifgeräuschen der mitgeschleiften Skistöcke, weder ein "Achtung", noch ein Klingeln wahrnehmen.

    Nina fährt da dann dagegen.

    Gruß
  • Mathias_Trebgast, 10.06.2008, 17:20 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Kletterkönig120
    Hallo Marc!

    Bist du dir da sicher? Kayano und Gast Ergo sprechen in ihren Beiträgen (weiter oben, "Anzeige gegen Autofahrer") eindeutig von einer Radwegebenutzungspflicht, deren Missachtung ein Verwarnungsgeld nach sich ziehen kann. Ich weiß nun selbst nicht mehr, was Sache ist!
    Gruß Mathias
  • Roli, 10.06.2008, 20:42 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf dhhind
    Hallo Dieter,

    und manchmal hilft nichtmal das. Mich hat Mitte April ein Hund auf den Asphalt gelegt, als ich nach etwas über 170 km von Nahe Linz (Oberösterreich) nach Salzburg gefahren bin und dort noch gemütlich die Beine auslockern wollte. Noch heute spüre ich ab und an ein Stechen im linken Knie, das von der beim Sturz erlittenen Knieprellung stammt.
    Der Hund wollte zwar spielen, aber nicht unbedingt mit mir. ;-)

    Liebe Grüße, Roli
  • Mathias_Trebgast, 10.06.2008, 23:15 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Mathias_Trebgast
    Wie kann ich meinen Beitrag hier entfernen? Hab zum Antworten den Falschen angeklickt!
  • Kletterkönig120, 13.06.2008, 08:52 Uhr 19.06.2008, 23:55 Uhr
    Hallo MajorTom,

    ich habe gestern in der Zeitung gelesen, dass Du am Wochenende sogar nach Erfurt kommst :-) Vielleicht sieht man sich ja auf dem Krämerbrückenfest ? Oder ist es doch nur Dein alter ego Peter Schilling ? Vö~llig losgehe~löst ... ;-)

    Gruss, Marc
  • Patrick, 19.06.2008, 23:55 Uhr auf Kletterkönig120
    Ja, das war das nette Politikergeplaudere von Ulrich Kasparick.
    Und so gesehen hat er ja recht, wir haben keine Radwegebenutzungspflicht.
    Wir haben eine Pflicht Sonderwege zu benutzen, die in Fahrtrichtung mit den Zeichen 237, 240, 241 beschildert sind. Dummerweise haben die Behörden nur irgendwie nicht mitbekommen, daß die Schilder nur in begründeten Einzelfällen angeordnet werden dürfen.
    Und noch blöder ist, daß selbst die Sache mit den Zeichen 237, 240, 241 vielen Polizei- und Ordnungsbehörden immernoch nicht bekannt ist.

    Gruß,
    Patrick.
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