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Tom Simpson - Mont Ventoux

  • Ernst8953, 13.07.2017, 16:30 Uhr
    Heute ist es genau 50 Jahre her, seit Tom Simpson am Mont Ventoux starb. In einigen Medien findet das Jubiläum durchaus Beachtung. Hier ein Beispiel: http://www.watson.ch/Unvergessen/Velo/666574231-Tom-Simpson-stirbt-am-Mont-Ventoux-%E2%80%93-sein-Name-wird-f%C3%BCr-immer-zu-einem-Mahnmal

    Letztes Jahr stellte ich allerdings fest, ass sogar in Radfahrerkreisen das tragische Ereignis vergessen wird. Viele Fahrerinnen und Fahrer fuhren am Denkmal vorbei. Einem Paar, welches sich überlegte, ob es direkt wieder nach Malaucène zurückfahren oder den Weg über Bédoin nehmen sollte sagte ich, dort sei das Denkmal für Tom Simpson. Der Name sagte ihnen nichts.

    Gruss
    Ernst
  • Cinelli09, 13.07.2017, 17:06 Uhr
    ...das ist die Generation Carbonrahmen DI2 Zeitgeistsurfer,die wissen doch schon nicht mehr was gestern passiert ist noch interessieren sie sich für Radsportradition.Vor kurzem fuhr ich mit meinem De Rosa das Stilfser hoch ,da tackerte mich so ein Canyon Ultimate SLX oder weiß der Teufel was Fredy an : schönes Rad,ist das eine tschechische Marke ?

    Gruß Günter (letzter post für mindestens 3 Monate,schöne Restsaison noch an alle)
  • Norwegian1611, 13.07.2017, 21:08 Uhr auf Norwegian1611
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Fahre selber kein Canyon.
  • Norwegian1611, 13.07.2017, 21:09 Uhr auf Cinelli09
    Wenn es denn so einfach wäre. Fakt ist, Simpson ist der älteren Generation bekannt für seinen Tod am Ventoux, welcher auf übermässigen Genuß von illegalen, leistungssteigernden(?) Aufputschmitteln zurückzuführen ist. Er ist bestimmt kein denkmalwürdiger Radler wegen seiner vielen Erfolge.
    ... Und heute würde er vielleicht ein Canyon Ultimate CF sein Teamrad nennen.
    Gruß Ulrich
  • hschillo, 13.07.2017, 22:32 Uhr auf Norwegian1611
    Was ist schlimm an Canyon?
    Die Koblenzer bauen hervorragende Räder zu einem vernünftigen Preis. Nicht jeder will oder kann die Preise für italienische Kunstwerke bezahlen.
    Ich genieße jede Fahrt mit meinem Canyon Endurace. Nach jetzt einem Jahr bin ich immer noch absolut zufrieden.

    Herzliche Grüße
    Helmut
  • Uwe, 13.07.2017, 22:48 Uhr auf Cinelli09
    Hui, weg ist er...
    Dann muss ich mir für mindestens 3 Monate einen anderen Sparringspartner suchen, der mir hilft, die Threads anderer Leute zu verbiegen ;-)
    Gute Reise!
    Uwe
  • Norwegian1611, 13.07.2017, 23:16 Uhr auf hschillo
    Nichts Schlimmes an Canyon. Aber manch Italo-Fanatiker verwechselt Tradition mit Geschichte. De Rosa ist Geschichte, Canyon ist Heute.
  • Ernst8953, 14.07.2017, 09:03 Uhr auf Norwegian1611
    Ganz so ist es nicht. Mir war Tom Simpson als Weltmeister 1965, Sieger von Mailand San Remo, der Flandernrundfahrt, der Lomabardeirundfahrt und erster britischer Träger des Maillot jaune schon vorher als exzellenter Radfahrer bekannt. Bestimmt ist er wegen seinem tragischen Tod heute noch wenigstens meiner Generation allgemein bekannt. Ev. umso mehr, weil er eben ein Radfahrer der ersten Garnitur war. Auf was bei seinem Tod eine Rolle spielte, ist immer noch umstritten. Er nahm Amphetamine zu sich. daneben auch Alkohol. Bestimmt nahm er viel zu wenig Flüssigkeit zu sich. Die Begleitfahrzeuge durften damals den Fahrern keine Getränke reichen. Dies führte dann dazu, dass alles mögliche von Zuschauern gereicht getrunken wurde. Heute trinkt kein Fahrer was ihm ein Zuschauer reicht.

    Die ganze Dopingdiskussion stand damals am Anfang. Jaques Anquetil war ein Befürworter des Doping. Er sagte, bei seinem erster Toursieg 1957 habe er nichts genommen und sei nachher im Spital gelandet. Später nahm er Amphetmine und hatte keine Probleme mehr. Er bestritt auch Jahre später den Zusammenhang von Simpsons Tod mit der Einnahme von Amphetaminen. Tom SImpsons selbst war sich bestimmt weder der Gefahren der Amphetamine bewusst noch war er der Meinung etwas unrechtes getan zu haben.

    Immerhin hat der Tod von Tom SImpson die ganze Dopingdiskussion stark beeinflusst. Auch heute ist Doping im ganzen Sport immer noch ein Thema.

    Gruss
    Ernst
  • AP, 14.07.2017, 11:26 Uhr auf Ernst8953
    Ich habe mal irgendwo gelesen, daß er bei jener Tour unter enormem Druck stand, weil es mit seiner Karriere dem Ende entgegen ging und ein richtig großer Sieg von ihm erwartet wurde, u.a. um seine Familie finanziell abzusichern. Der Mann hat sich einfach kaputt gemacht....

    Ansonsten ist es halt so, daß Dinge vergessen werden. Mir ist Simpson ein Begriff, aber ich wüßte jetzt auch nichts über die Radhelden von vor dem ersten Weltkrieg zum Beispiel.....

    Gruß
  • Ernst8953, 14.07.2017, 12:22 Uhr auf AP
    Man sagt, er soll ein Grundstück auf Korsika gekauft haben und wollte mit einem guten Resultat an der Tour de France einen guten Vertrag erhalten. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen lag er im Gesamtklassement schon zurück und wollte am Mont Ventoux angreifen. Als er dann starb, war er allerdings schon abgehängt.

    Am nächsten Tag machten die Fahrer ab einen britischen Mannschaftskollegen von Tom Simpson gewinnen zu lassen. Dieser heiratete später die Witwe von Tom Simpson und soll auf dem von Simpson gekauften Grundstück gelebt haben.

    Wenn man die Nebenwirkungen der Amphetamine anschaut, dann gehört auch die Unterdrückung des Durstgefühls dazu. An einem derart heissen Tag wie damals eine fatale Nebenwirkung. Die leistungssteigernde Wirkung ist jedoch umstritten. Paul Köchli, sportlicher Leiter von "La vie claire" mit u.a. Bernard Hinault und Greg Lemond behauptete damals Doping nütze nichts. Mag damals richtig gewesen sein. Mit EPO änderte sich dies bestimmt.

    Gruss
    Ernst
  • Norwegian1611, 14.07.2017, 20:45 Uhr auf Uwe
    Dann biege ich mal weiter.
    Mich störte die Wortwahl von Günther: "Generation Carbonrahmen DI2 Zeitgeistsurfer". Wahrscheinlich in den 60er stehengeblieben, als DeRosa noch eine angesagte Marke war (und die heute auch Carbonrahmen bauen, allerdings mit bescheidenem Erfolg im Profisport). Carbonrahmen, Di2 ist Fortschritt, wahrscheinlich wird sich auch die Scheibenbremse durchsetzten.
    Oder haben die Autos von den Nostalgie-Radlern noch Trommelbremsen, keine Kopfstützen und auch keine Airbags, ABS, ESP, Sicherheitsgurte? Alles Zeitgeist.
    Gruß Ulrich
  • Renko, 14.07.2017, 22:07 Uhr auf AP
    Genau: das Risiko am Ventoux war ihm finanziell wichtig und notwendig für seine junge Familie.
    Der Rest ist ja Geschichte.
    "Killed by his own ambition", hat irgend jemand über ihn geschrieben.
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