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Technik

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unterschiedliche Geschwindigkeitsmessung

  • berg_max, 16.07.2017, 09:59 Uhr
    Hallo zusammen,
    Wenn ich gleichzeitig mein Garmin Edge 800 und meinen Rad-Computer benutze, sind die angezeigten Geschwindigkeiten in der Ebene in etwa identisch, aber am Berg differieren die Angaben teils deutlich - bei einem Anstieg von 8 % waren es bspw. 3 km/ h (12 Garmin zu 15 Computer).

    Der Rad-Computer ermittelt die Geschwindigkeit und natürlich die Distance klassisch über einen Speichenmagnet mit Sensor. Beide Geräte sind hintereinander montiert: vor dem Lenker in einer Halterung der Rad-Computer, dahinter, auf dem Vorbau, das Garmin-Navi (ist also mit einer leichten "Steigung" montiert).
    Welche Anzeige müsste denn jetzt stimmen? Leider habe ich keine Referenzstrecke, die genau vermessen ist, aber das Navi scheint hier zu wenig anzuzeigen, denn wenn man sich an den Straßenschildern orientiert, passt es mit dem Rad-Computer so in etwa, wohingegen das Navi immer zu wenig anzeigt. Könnte das ggf. an der leicht ansteigenden Montage liegen? Für mich zwar nicht nachvollziehbar, aber vielleicht kann das ja von euch jemand auflösen.

    Bin gespannt
    Viele Grüße - Roland
  • Uwe, 16.07.2017, 22:17 Uhr
    Hallo Roland!
    Die Messmethoden der beiden Systeme sind ja grundverschieden, wie du schon angibst.
    Ein "klassischer" Radcomputer mit Speichenmagnet ist so genau, wie du den Radumfang vermessen hast und im Gerät einstellst. Dann ist der Computer mit dem Speichenmagnet der zuverslässigere.
    Die Genauigkeit eines GPS ist sehr davon abhängig, wie gut der Satellitenempfang unterwegs ist. Der wird durch Bäume, Häuser und Steilhänge stark beeinflusst und dann empfängt das Gerät ein gewisses Rauschen und ermittelt dadurch abweichende Positionen. Die Fahrtstrecke und Geschwindigkeit wird beim GPS nur aus den Punkten und den Zeiten errechnet und ist nur so genau, wie die vermessenen Punkte. So lange du keine Pausen (das GPS trampelt auf der Stelle und ermittelt Punkte, die nur aus dem Rauschen bestehen) und Tunneldurchfahrten (Verlust der Orientierung) in deiner Tour hast, sollte die Gesamtstrecke recht gut passen und bei beiden Geräten ziemlich gleich ausfallen.
    Da du beim GPS zusätzlich noch die Abweichungen der Höhenmessung hast, die im Detail relevant ist, aber im Gesamtergebnis untergeht, kannst du auch die aktuelle Steigerate ziemlich vergessen. Da bist du besser bedient, wenn du sie in einem längeren Intervall selbst beobachtest.
    Ach ja, dann gibt es beim GPS noch einen kleinen Fehler in der Streckenmessung und dadurch auch in der Geschwindigkeit, da die gemessene Strecke sich auf die Ebene bezieht und den dreidimensionalen "Umweg" über den Berg nicht einbezieht. Das ist aber quasi zu vernachlässigen, theoretisch aber vorhanden.
    Mann kann die meisten Geräte von Garmin ja auch mit einem Impulsgeber am Rad betreiben. Mir ist aber nicht bekannt, ob man dann den Radumfang einstellen muss damit er die Strecke nicht aus dem GPS, sondern nur vom Rad ermittelt. Irgendwelche Vorteile muss diese Variante schon haben, sonst könnte man sie denkenden Menschen nicht verkaufen ;-)
    Da ich auch zwei Systeme, also auch einen einfachen klassischen Radcomputer und einen Garmin am Lenker habe, kann ich auch diese Unterschiede sehen. Das GPS schwankt auch deutlicher in der Geschwindigkeitsanzeige und pendelt quasi immer um die Anzeige des klassischen Tachos. Das Gesamtergebnis nach einer Tour ohne Pausen und Tunnels ist nachher fast identisch (weniger als 1 % Differenz).
    Viele Grüße, Uwe
  • hschillo, 16.07.2017, 22:48 Uhr auf Uwe
    Hallo Uwe,
    Deinen Ausführungen stimme ich zu. Was den Geschwindigkeitssensor am Garmin angeht, der muss nur erkannt werden. Die Kalibrierung erfolgt automatisch. Die Geschwindigkeitsanzeigen werden damit stabiler und glaubwürdiger. Ohne den Sensor sind die Schwankungen bei der Anzeige aufgrund des unterschiedlichen Satellitenempfangs doch teilweise sprunghaft.
    Ich beziehe mich auf den Edge 1000, das dürfte bei den übrigen Modellen aber ähnlich sein.

    Herzliche Grüße
    Helmut
  • Uwe, 17.07.2017, 09:17 Uhr auf hschillo
    Hallo Helmut!
    Wenn das Funktionsprinzip des Sensos über das "Erlernen" funktioniert, wird es wohl bei allen Garmin Geräten so gehen. Ich habe keinen Radsensor und habe deshalb auch das Prinzip nicht hinterfragt.
    Viele Grüße, Uwe
  • berg_max, 17.07.2017, 11:10 Uhr auf Uwe
    Hallo zusammen,
    danke für die super Erklärung - ist für mich alles gut nachvollziehbar. Lediglich die Abweichungen bei der Streckenlänge können schon mal etwas kritisch sein, wenn man nicht nach Navi sondern nach Roadbook fährt, weil die Strecken in den Straßenkarten nicht eingezeichnet sind.
    Werde jetzt mal suchen, ob ich die Einstellung für die Sensor - gesteuerte Anzeige finde.
    Viele Grüße Roland
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