Quäl dich, du Sau! von Udo Bölts
Liebe quäldich-Freunde, In seiner seit dem 28. März erhältlichen Autobiografie schildert Udo Bölts seine abwechslungsreiche Karriere als Radprofi vom pummeligen Schüler zum austrainierten Kämpfertier an der Seite Jan Ullrichs, der Udo bei der Titelfindung "Quäl dich, du Sau!" behilflich sein konnte. Da auch quäldich.de Udo zu Dank verpflichtet ist, stellen wir sein Buch auf quäldich.de vor. |
Interessant ist die Passage, in der er den Weckruf darstellt, der ihn zum harten Training führt: In der Dusche lästern gleichaltrige über sein zu groß dimensioniertes Hinterteil.
Natürlich ist Udo Bölts durch nichts so bekannt geworden wie durch den Spruch, den er seinerzeit Jan Ullrich zugerufen hat - was er auch mit einer gewissen Enttäuschung kommentiert.
Besonders spannend ist das Buch als neuere Geschichte des Profiradsports
in Deutschland zu lesen, die Udo nicht nur begleitet, sondern maßgeblich
und als Leistungsträger geprägt hat: Zunächst als Leistungsträger im
Team Stuttgart, woraus das Team Telekom hervorgegangen ist, dem durch den
Sieg von Bjarne Riis und noch mehr durch von Jan Ullrich 1997
wesentlich zu verdanken ist, dass der Radsport in Deutschland heute diesen
Stellenwert hat.
Die Geschichten um diese Entwicklung bis ins Jahr 2004 sind es, die das Buch
außerordentlich spannend und lesenswert macht.
Schwächer sind in meinen Augen die Passagen, in denen Udo als Motivationstrainer
auftritt. Die Top 12-Motivationsregeln gehören zur eher plakativen Sorte.
Es wirkt so, als seien die Abschnitte, die sich der Motivationsschulung widmen,
im Nachhinein eingebaut worden, um mit dem Buch eine Story verkaufen zu können,
was auf dem Klappentext auch getan wird, auf dem von einem großen Motivationsbuch
die Rede ist.
Das hat das Buch gar nicht nötig. Als Anekdotensammlung aus 14 Jahren Radsport
und als Geschichtsdokument der Entwicklung des Profiradsports im Deutschland der
90er Jahre ist das Buch definitiv lesenswert.
Dass quaeldich.de auf Seite 88 erwähnt wird, macht das Buch natürlich noch besser.
Danke, Udo!
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