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Regionsbeschreibung Odenthal

Ortsmitte mit Kirche und Hexenbrunnen. Von immerrauf

Sie breeten zu Ohnder die Hexen wie Hohnder …


… lautete ein zeitgenössischer Spruch aus dem frühen 17. Jahrhundert: „Sie brieten in Odenthal die Hexen wie die Hühner”. In Odenthal fiel der Hexenwahn auf besonders fruchtbaren Boden. In einem Zeitraum von nur zehn Jahren wurden in dem kleinen Ort acht Frauen als vermeintliche Hexen verbrannt.
Die letzte Frau, die die Phantastereien und Denuziationen ihrer Mitbürger mit dem Leben bezahlen musste, war Katharina Güschen aus dem Ortsteil Scheuren, auch „Scheuer Trein” genannt. Sie wurde am 10. Januar 1613, nachdem sie 13 Monate im Turmverließ schmachtete und schlimme Torturen über sich ergehen lassen musste, auf der Lustheide in Refrath bei Bensberg zunächst stranguliert und dann verbrannt. Sie war die letzte angebliche Hexe, die im Bergischen Land ihr Leben ließ.
An den Hexenwahn der früheren Odenthaler erinnert heute der Hexenbrunnen als Wahrzeichen in Odenthal.

Heute ist Odenthal, am Westrand des Bergischen Landes liegend, ein richtiges Kleinod. Allein der starke Verkehr in der Ortsmitte trübt die Idylle ein wenig. Etwas abseits des leider sehr dominierenden Kreisverkehrs im Ort trifft der Besucher auf die historische Bebauung, von der die alte Kirche Sankt Pankratius mit dem umgebenden schmucken Fachwerkensemble besonders erwähnenswert ist. Hier findet man auch den Hexenbrunnen, der an das alte „Hexenohnder” erinnert.


Fakten


Die Gemeinde Odenthal, die zum Rheinisch-Bergischen Kreis zählt, ist eine typische Streusiedlung, die aus 32 Orteilen besteht, in denen gerade einmal 15.500 Einwohner leben.
Das Gemeindegebiet umfasst etwa 40 Quadratkilometer. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf 253 m, der niedrigste auf 69 m.
Weit über die Region hinaus bekannt ist der Ortsteil Altenberg. Hier steht der Altenberger Dom, auch der „Bergische Dom” genannt, mit seiner Zisterzienserabtei. Sehenswert ist auch Burg Strauweiler, zwischen Odenthal und Altenberg im Dhünntal liegend. In einem ihrer vier markanten kleinen Ecktürmchen war früher das Odenthaler Gefängnis.


Tor zum Bergischen Land


Für Rennradfahrer ist Odenthal ein Tor zum Bergischen Land. Von hier geht es über gut ausgebaute Straßen entweder durch das Scherfbachtal (L296) hinauf nach Bechen, Richtung Kürten und Lindlar, oder durch das Dhünn- und Eifgenbachtal (L101) hinauf über Altenberg Richtung Wermelskirchen und Wipperfürth. Lohnenswert sind auch die Straßen von Altenberg über Neschen nach Bechen (L310), die Auffahrt von Altenberg nach Blecher (L310), oder die kleine Nebenstrecke von Altenberg im Dhünntal über Scheuren nach Klasmühle im Scherfbachtal.

Für Mountainbiker ist Odenthal ein richtiges Eldorado, denn es verfügt über ein hervorragendes Wald- und Forstwegenetz. Besonders attraktiv sind dabei Routen durchs Eifgental bis hinauf nach Wermelskirchen, das Helenental, wo früher in zahlreichen Pulvermühlen Schießpulver hergestellt wurde und das Wegenetz rund um die Große Dhünntalsperre.