Alpe di Noveis (1110 m) Bocchetta di Noveis
Auffahrten
Südostauffahrt ab Crevacuore
10,7 km | 740 Hm | 6,9 %
Dem ersten Abzweig folgen wir rechts nach Ailoche und schrauben uns in einem Waldstück die ersten Kurven hinauf. Noch ist die Straße breit. Wir sollten das genießen. Die hier anliegenden sieben, acht Prozent sind nur der schale Vorgeschmack. Flacher wird der Anstieg nicht mehr. Wobei, kurz vor dem Dorfeingang angekommen, folge ich der Ausschilderung und genieße eine sehr kurze Zwischenabfahrt. Es wäre wohl aber auch geradeaus ohne „Umgehungsstraße” weitergegangen. Beide Wege laufen hinter Ailoche jedenfalls wieder zusammen.
Dann wird es ungemütlich. In einer S-Kurve, die entfernt an den Mittelteil der Mur de Huy erinnert, wird die Luft bereits knapp. Wir erreichen die Siedlung Venarolo. Dort können wir an einer kleinen Kapelle unsere Bidons füllen. Auf der Straße ist ein Gruß an den unvermeidlichen italienischen Volkshelden Pantani verewigt. Ich meine mich sogar zu erinnern, es wären rosa Lettern. Wie jeder nur wenige Sekunden nach der nächsten Kurve bemerken wird, war dies offensichtlich kein Gruß, sondern eine Warnung und die Eintrittstür in ein Pantani-typisches Revier. Und das ist bekanntlich ziemlich steil. Es folgt eine unbarmherzige Rampe mit bis zu 16 % Steigung. Das heftigste Stück der Alpe. Was in Huy irgendwann endet, setzt sich hier allerdings ungnädig fort. Die Giro-Roadmap weist für diesen Sektor und die folgenden 4,5 km eine durchschnittliches Mittel von 11,4 % auf. Glücklicherweise hatte ich mich vorher nicht so genau informiert.
Ein wenig Ablenkung verschafft die Wallfahrtskirche Santuario della Brugarola, an der wir vorbeiklettern. Auch der Wald ist in diesem Abschnitt noch recht dicht und kann die Sonne gut abschirmen. Dafür kostet der Straßenbelag wieder einige Körner extra. Seit dem Pantanigruß ist der Asphalt leider etwas gröber geraten, französische Qualität. Es rollt also nicht besonders gut, wo es sowieso schon nicht rollt. Von der Strecke selbst lässt sich auch nicht viel berichten. Selten gibt es Ausblicke in die Ebene. Einsam schlängelt sich die Straße den Berg hinauf, wir sind allzeit im Wiegetritt und fahren am Anschlag. Pantani sei verflucht und die vielen Kilos. Die Alpe ist nur etwas für echte Grimpeure. Erst die letzten Meter sind einfacher, da sind wir aber schon oben und der Weg kurvt sich in einem Linksbogen um den Gipfel. Der Monte Barone, den wir zum ersten Mal im Tal und dann lange nicht mehr gesehen haben, taucht vor uns auf. Dazu eine kleine Siedlung. So richtig interessant ist es hier oben nicht. Erst die Abfahrt nach Cóggiola verschafft uns Erholung.
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Schnellste Zeit
Mittlere Zeit
Dolce Vita
Südwestauffahrt ab Cóggiola
9,4 km | 623 Hm | 6,6 %
So sind die ersten fünf Kilometer harmlos. In vielen kleinen engen Kurven führt der Weg über mehrere Bergdörfer auf die Alpe. An manchen Häusern hängen noch die Grüße an den Giro 2014. Vielleicht ein Zeichen an die Streckenplaner, etwas häufiger als bisher im Biellese vorbeizuschauen.
Im Mittelteil dürften für drei Kilometer sportliche acht, neun Prozent anliegen. Vielleicht geht es auch auf zehn hoch. Mit Verlassen der besiedelten Zone wird der Anstieg allerdings wieder ein Roller. Insgesamt ist durch die Besiedlung auf dieser Bergseite auch die Straße in besserem Zustand. So fällt die Wahl für einen Tourentipp leicht: Wer Pantani seine Referenz erweisen möchte, benutzt diese Strecke als Abfahrt.
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