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Col de Carabes (1261 m)

P8211392.

Auffahrten

Von majortom – Unsere Auffahrt beginnt am nördlichen Ortsende von Valdrôme. Hier ist der Name Programm: wir befinden uns im oberen Drome-Tal, gekommen sind wir entweder das Tal hinauf von Luc-en-Diois oder vom Col de Cabre, oder aber von Westen über den Col de la Rossas. Die Gegend wirkt ziemlich gottverlassen, die bewaldeten Hügel ringsherum wären auch im Schwarzwald nicht fehl am Platz.
Wir wählen hier die D106, die nach Osten weiter das Tal hinauf zieht. Die schmale Straße steigt zunächst kaum an, und wir können gemütlich aber doch stetig parallel zum Hang an Höhe gewinnen. Auf den ersten vier Kilometern werden lediglich 135 Hm überwunden.
Dann scheint die Straße vor einiger Zeit neu trassiert worden zu sein. Links sieht man noch die Reste der ursprünglichen Straße, während wir in eine kleine Senke hinab fahren, hinter der die Steigung plötzlich in den zweistelligen Bereich anzieht. Dies jedoch nur für etwa 200 m, dann pendelt sich die Steigung wieder auf deutlich niedrigerem Niveau ein, und nach 5,9 km erreicht mal einen Ort namens La Batie des Fonds – eigentlich hätte man es kaum für möglich gehalten, dass es so tief im Nirgendwo überhaupt noch eine Siedlung gibt.
Der letzte Abschnitt hinter La Batie ist der am schönsten zu fahrende. Einige Kehren versprechen etwas Abwechslung, der Wald gibt hin und wieder schöne Ausblicke zurück und auf die Bergwelt des Diois frei, und die Steigung liegt nun zwischen 5 und 8 %, also nach wie vor eher gemütlich. Die Straßenqualität allerdings wird hinter La Batie noch einmal deutlich schlechter – macht aber nichts, das kompensiert die absolute Einsamkeit allemal.
Schließlich ist nach insgesamt 9,6 km die Passhöhe erreicht, die leider keine große Aussicht bietet. Gleichzeitig überqueren wir hier auch die Grenze zwischen den Départements Drome und Hautes-Alpes, und können uns auf eine schöne Abfahrt durch teilweise beeindruckende Felshänge freuen. Die Ostseite des Passes ist die deutlich attraktivere.

10 Befahrungen Befahrung eintragen
Schnellste Zeit
00:36:39 | 11.08.2019
Clemens Schulta
Mittlere Zeit
00:43:03 | 11.08.2019
miceis
Dolce Vita
00:43:35 | 22.09.2021
Cinz
Dieser Beitrag befindet sich in Arbeit. Redaktion
Von pedalgeist

Zwar macht es nach QD-Regularien Sinn, den Fußpunkt des Passes auf die Kreuzung der D 27 und D 227 zu legen, doch beginnen beide Varianten der Ostanfahrt eigentlich im Tal des Buëch. Haben sich im südlicheren Serres schon beide Quellarme des Buëch vereinigt, durchfließt das nördlichere Aspremont der östliche Quellarm des Grande Buëch. Eine Tour beginnt also organisch in einer der beiden Orte, von Aspremont sind lediglich zusätzliche ca. 20 Hm zu addieren, von Serres immerhin schon ungefähr 100 Hm und bei noch kürzerer Strecke. Es ist sinnvoll, hier die Beschreibung der anspruchsvolleren Auffahrt in dem pittoresken Örtchen Serres zu beginnen. Dafür spricht nicht nur die höhere touristische und logistische Bedeutung von Serres gegenüber Aspremont, sondern wir folgen damit auch dem gesamten Torrente d’Aiguebelle, der gelichwohl das Tal zum Col de Carabes einschneidet. Ferner befindet sich auf diesem unteren Streckenabschnitt noch ein weiteres landschaftliches Highlight, welches für die Ostanfahrt charakteristisch ist. Es lohnt sich also, auch von Norden kommend von Aspremont zunächst noch weiter dem Buëch bis Serres zu folgen, bevor man den Pass in Angriff nimmt.

Zu Füßen des Pignolette schmiegt sich das steil aufgestaffelte, mittelalterliche Serres um diesen markanten Felsenturm, zugleich von dem leicht kräuselnden, über Steinrippen gleitenden Buëch geradezu liebkosend umschlungen. Die Bewohner bezeichnen ihren Ort auch mal als kleine Schwester von Sisteron, was der umtriebige Radler in den provenzalisch geprägten Alpenregionen gut nachempfinden kann. Neben engen und steilen Gassen erwarten den Besucher geschnitzte Häusertüren aus Walnussholz ebenso wie ein gipsverzierter Palast aus der Renaissance-Zeit.

Zunächst fahren wir ortsauswärts nach Norden noch an dem Buëch entlang, biegen aber recht unmittelbar noch den letzten Häusern und Blechkuriositäten auf die D 27 ab. Schon gleich beginnt eine kräftigere Steigung, durch die man rasch Höhe und Aussicht über das Buëch-Tal gewinnt. Bald flacht die Straße ab und der Bergbach Aiguebelle gesellt sich neben die Straße und bleibt auch treuer Begleiter insbesondere greifbar nahe bis zur Kreuzung mit der D 227. Zuvor aber erreichen wir eine markante Kluse, ein mächtiges Felstor, an dessen Südflanke das kleine Örtchen Sigottier fast eingequetscht scheint, das mit einem kleinen Schlösschen die Gesamtkulisse nochmal zusätzlich aufhübscht. In der Kluse steigt die Straße zwar wieder etwas mehr an, bleibt aber moderaten Genießerwerten verpflichtet. Der Bergbach rauscht über und zwischen hellgrauen Felsen, legt aber auch Sedimente von schwarz färbendem Sand ab. Einige Gumpen sind zwar für ein kurzes Bad geeignet, jedoch nicht ganz einfach zugänglich trotz der Nähe zur Straße ohne großes Ufergefälle.

Haben wir die eindrucksvolle, aber recht kurze Kluse hinter uns, öffnet sich eine gewölbte Wiesenebene um die bereits angesprochene Kreuzung mit dem Beginn der hier markierten Anfahrt. In mittlerer Ferne ragen einzelne Kuppen- und Tafelberge aus dieser Ebene heraus. Die Flanken verraten durch ihre offenen Steinschichten etwas über ihre millionenalte Entstehungsgeschichte, während an anderen Flanken schwarzer Schiefermergel die Felskanten fein gerieselt verdeckt. Nunmehr stärker nach Westen gewendet, fahren wir auf ein kompaktes Felsmassiv und davor talthronendes Bergdorf zu. Zunächst nur kurz verschärft sich der Anstieg zum Ort hin. In La Piarre finden sich Brunnen und Toilette. Schon zum Ortsausgang hin streben wir auf eine kaum durchdringbare Felsmasse zu. Kann da eine Straße fortführen? Sicherer nochmal die Ausschilderung nachzuschauen - ja, tatsächlich! Es folgt das händegreifende und imposante Felsenspalier der Gorges du Gros Morel, in dem bald die Straße kräftiger ansteigt und nunmehr auch anhaltend.

So unerwartet wir durch die Felsen kommen, so unerwartet wandelt sich das Landschaftsbild kontrastreich zu lieblichen Bergweiden und angrenzenden Waldhängen. Mit dem letzten Weiler Le Château in einer Spitzkehre und mit den maximalen Steigungswerten des gesamten Anstiegs mit um die 10 % gewinnen wir immer mehr Aussicht über das weitläufige, flache Buëch-Tal im Osten. Einmal mehr wechselt das Fahrkino ziemlich drastisch, da uns nunmehr ein Misch- und Kiefernwald in eine typische Mittelgebirgslandschaft mit ebensolch bewaldeten Hügelkuppen geleitet. Felsen und alpine Bergflanken winken nur noch fern im Rückenpanorama, schon nahe der Passhöhe. Diese fügt sich unauffällig in das waldreiche Gepräge ein, das mehr der West- als der Ostseite entspricht. Gleichfalls verlassen wir hier das Department Hautes-Alpes und werden mit einem Schild vom Department Drôme begrüßt, das nunmehr mit grün leuchtenden Laubwäldern zur Abfahrt ins Drôme-Tal ruft.


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