Coll de Bot (479 m)

Von AP – Fast ganz am Ende seines Laufs muss sich der Ebro noch einmal richtig ins Zeug legen. Denn floß er, nachdem er sich aus den südlichen Ausläufern des Kantabrischen Gebirges herausgearbeitet hatte, die meiste Zeit entspannt durch die breite Senke zwischen Pyrenäen und Iberischem Gebirge, stellt sich ihm, als er schon den salzigen Geruch des Mittelmeers in seiner Nase hat, der südliche Teil der Serralada Prelitoral in den Weg. Und diese Bergkette zwingt ihn, sich kurz vor seinem Delta den Weg durch zwei Schluchten zu brechen, den Pas de l’Ase bei Ascó und den Congost de Benifallet (Pas de Barrufemes) nördlich von Tortosa.
Terres de l’Ebre wird diese Gegend um den Unterlauf des Ebro herum genannt. Das Klima ist dort fast so warm wie an der Costa Blanca (Tortosa ist die Stadt mit den höchsten Temperaturen in Katalonien). Das Straßennetz in den Terres de l’Ebre ist zwar bei weitem nicht so engmaschig wie in den Großräumen Barcelona oder Tarragona, aber dennoch gibt es ein paar schöne Strecken für Rennradfahrer. Mal ganz unabhängig vom Mont Caro, einem der absoluten Highlights der Iberischen Halbinsel.
Eine der Strecken ist die TV-3301 über den Coll de Bot, in der Luftlinie etwa zehn Kilometer vom Ebroufer entfernt. Verbunden werden hier Bot im Hinterland von Gandesa mit Prat del Comte, einem halb verlassenen Bergdorf. Was die Straße ausmacht, ist ihre enorm hohe Kurvendichte pro Kilometer. Das Geschlängel auf der Nordseite ist so wild, dass man schnell die Orientierung verliert und bei allzu hohem Tempo einen Drehwurm bekommt. Wer sich wieder gefangen hat, kann gleich die abenteuerliche Exkursion zum Coll d’en Canar dranhängen.