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Colle di Tenda (1871 m) Col de Tende

DSC09761.

Auffahrten

Südrampe von Tende
16,5 km | 1124 Hm | 6,8 %  Strava
Von tobsi – Aktuelle Lage: nach den verheerenden Unwettern im Oktober 2020 ist derzeit die zum südlichen Tunnelportal führende Straße voll und dauerhaft gesperrt. Auch mit dem Rad gibt es aufgrund massiver Barrieren keinerlei Durchkommen! Die Wiedereröffnung des Tendatunnels ist für 2023 geplant. Wie die alte Passstraße dann aussehen wird, bleibt abzuwarten.

Die Südrampe hinauf zum Tenda ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Auf kaum einer Auffahrt in den Alpen durchfährt man mehr Kehren, trifft so wenig Verkehr an und fährt zum Teil auf kaum fahrbarem Schotter.
Vielleicht löst gerade deshalb die Südseite dieses Passes eine besondere Faszination aus. Befindet man sich als Radler erst einmal im Tal der Roya und will nach Italien fahren, muss man über den Pass, denn der im 19. Jahrhundert gebaute Tunnel ist für Radfahrer keine Alternative.
Die Auffahrt lassen wir im letzten Ort vor dem Pass beginnen, obwohl schon vorher durch das Royatal von Breil-sur-Roya auf rund 19 Kilometern 530 Höhenmeter zurückzulegen sind. Die Fahrt durch das Tal ist trotz größerem Verkehrsaufkommen wirklich schön, da der Fluss eine wunderschöne Felslandschaft hinterlassen hat, die rechts und links der Straße schluchtartig auf uns wartet.
Als wäre es nicht schon idyllisch genug, taucht dann irgendwann unser Ausgangsort Tenda auf, dessen Häuser am Hang kleben und ein schönes Fotomotiv darstellen. Viel zu schnell ist der Ort verlassen und jetzt beginnt der unspektakulärste Teil der Auffahrt bis Vievola (4,6 km und 164 Hm). Nach Durchfahrt einer Eisenbahnbrücke wird es steiler und wir müssen uns noch ca. zwei Kilometer die Straße mit Autos teilen, bevor wir nach rechts auf die alte Straße abbiegen.
Ab hier herrscht dann für zwei Kilometer fast schon himmlische Ruhe. 14 Kehren warten hier auf uns. Die Straße ist sehr gut, auch wenn im oberen Teil im Jahre 2015 kein Asphalt mehr vorhanden war, weil gebaut wurde. Die alte Straße trifft auf die neue Straße und der Radler teilt sich nun wieder die Straße mit vielen Autos, aber immerhin nur für 600 Meter, denn in einer Kehre biegen wir nach links auf ein schmales Sträßchen ein.
Die Einsamkeit kommt zurück. Auf einem knapp mehr als ein Auto breiten Sträßchen durchfahren wir in den nächsten Kilometern unzählige Kehren, die teilweise alle hundert Meter folgen. Irgendwie kann man sich an diesen Rhythmus gewöhnen, weil die Straße dadurch auch nicht steil wird. Nur auf einer längeren Geraden wird es mal deutlich steiler als 10 %. Wunderschöne Blicke hinunter ins Tal und auf die an einer Ampel wartenden Autos sorgen für Ablenkung, die eigentlich nicht notwendig ist. Nach der längeren Geraden folgen nochmals eine Kombination aus sieben übereinander hängenden Kehren, bis eine weitere längere Gerade folgt.
Nach der ist es dann bald zu Ende mit der Herrlichkeit. Der Belag wechselt auf Schotter, nicht etwa feiner, gut fahrbarer, sondern mit schon gröberen Steinen. Der Blick wandert von der Umgebung auf die folgenden Meter vor dem Rad, um die beste Linie zu finden. Diese zu entdecken, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, denn der Schotter lenkt das Rad, wie er will. Die Geschwindigkeit, die eventuelle Stabilität geben könnte, sinkt rapide, denn man bekommt nicht mehr den nötigen Druck auf das Pedal. Immerhin ist die Straße nicht übermäßig steil, sodass man immer wieder Blicke nach oben erhaschen kann. Die Festung oberhalb der Passhöhe wird irgendwie zum Fixpunkt.
Zu unserem Vorteil nehmen die Abstände zwischen den Kehren immer mehr zu, denn in den Kehren ist die Linienfindung mit am schwersten. Nach gefühlt endloser Zeit ist man nach vier langen Geraden mit anschließender Kehre endlich am Ende angelangt. Kurz vor dem Pass muss man noch vom Rad, da Erde und ein paar Steine die Straße versperren, um motorisierten Verkehr davon abzuhalten, nach unten zu fahren. Oben dann kann man nochmals die Aussicht nach unten genießen, obwohl nur die oberen Kehren zu sehen sind. Wie würde es aus Vogelsicht wohl aussehen, wenn man alle durchfahrenen Kehren auf einem Blick sehen kann... Immerhin das Durchfahren hat sich wirklich gut angefühlt.
Ich bin schon einige Schotteranstiege mit dem Rennrad gefahren, allerdings gehört dieser zu denjenigen, der aufgrund der großen Steine sehr grenzwertig war. Aber das sollte man in Kauf nehmen, immerhin handelt es sich um einen ganz besonderen Anstieg.
(Wir danken MacBike für die ursprüngliche, inzwischen überarbeitete Beschreibung.)

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Schnellste Zeit
01:15:36 | 12.07.2016
jamesbond
Mittlere Zeit
01:34:14 | 24.08.2020
Mark mit K
Dolce Vita
02:19:00 | 31.07.2015
Gepäcktour
Von AlexS – Ab Vernante geht es zunächst auf der Hauptstraße SS20 an Limone-Piemonte vorbei. Hinter Limone beginnen dann die ersten Kurven. Dieses Teilstück ist recht breit ausgebaut, daher gibt es schnellen PKW-Verkehr, und auch viele LKWs sind unterwegs. Wer das nicht mag, startet besser am Abzweig nach Limonetto, wo man auf die parallel zur Hauptstraße verlaufende, alte Passstraße ausweichen kann – kein Verkehr mehr, guter Asphalt, jetzt wirds richtig schön! Macht dann einen Stern weniger im Anspruch, dafür einen mehr bei der Schönheit.
Kontinuierlich aufwärts geht es weiter durch das Skigebiet von Limone 1400, abwechselnd durch etwas Laubwald und Almwiesen (siehe Fotos). Kurz vor der Passhöhe erreicht man eine Hütte (in der Hauptsaison wohl geöffnet). Es folgt ein ganz kurzes, fahrbares Schotterstück, und dann ist der Pass erreicht! Höher hinauf zum Fort Central geht es nur zu Fuss, oder mit dem MTB/Crossrad. Gleiches gilt (leider) für die Abfahrt nach Süden.

48 Befahrungen Befahrung eintragen
Schnellste Zeit
00:40:00 | 13.08.2016
Marinho48
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fredi93
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01:41:14 | 22.09.2021
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