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Forcella Lavardet (1549 m)

Kehrensalat

Auffahrten

Von Flugrad – Wer von Santo Stefano kommt, wird gleich beim ersten Haus des Ortes darauf hingewiesen, dass die SP465 zur Forcella Lavardet gesperrt ist. Wir biegen dennoch in der Ortsmitte rechts ab, fahren an der Kirche vorbei und über die Piavebrücke. Nun geht es erst einmal schmal durch den südlich der Piave gelegenen Teil des Ortes. Nach den letzten Häusern haben wir eine breit ausgebaute, völlig normal aussehende Landstraße vor uns, die mäßig steigend Richtung Berge führt, rechts von uns der Torrente Frison.
Nach 2 km zweigt rechts ein kleines Sträßchen ab, das hinunter zu einem Ausflugsgasthaus führt. Nun kommt das zweite Verbotsschild, das uns auf die Straßensperrung hinweist. Wir ignorieren auch dieses, die Straße beginnt etwas kräftiger zu steigen, und nach weiteren 500 m ist zunächst einmal Ende des Asphaltes.
Wir überqueren auf einer nagelneuen Hilfsbrücke (Pionierbrücke) den Frison – und haben die erste Prüfung vor uns: eine 300 m lange und 15 % steile Schotterrampe in einem ziemlich frischen Murenabgang, im Juli 2011 allerdings auch für Dünnpneuhelden fahrbar.
Dann folgt die nächste Brücke über den Frison samt Steilrampe (12 %). Hier war aufgrund des losen Feinschotters im Juli 2011 auf einem kurzen Abschnitt Schieben angesagt. Nach weiteren 300 m kommt schon die nächste Brücke über den Frison und – oh Freude – auch gleich das Ende des ersten, insgesamt 600 m langen Schotterabschnittes.
Bis zur schon bald folgenden vierten Flussquerung fahren wir auf Asphalt, allerdings sieht man hier der Straße an, dass sie vom Fluss langsam angeknabbert wird. Auf der vierten Brücke sollten wir kurz stehen bleiben und das Gebilde vor uns betrachten: 17 fast vollkommen symmetrisch in den Hang gelegte Kehren, mit denen die Straßenbauer auf geniale Art und Weise eine Geländestufe bewältigten.
Wir schaukeln uns förmlich auf immer noch erstaunlich gutem Asphaltbelag hinauf und nehmen uns Zeit, dieses Wunderwerk noch einmal von oben zu betrachten. Nun flacht die Straße ab, rechts steht die ziemlich moderne Kapelle der Madonna della Difesa (1255 m). Hier endet nach 5,5 km endgültig der Asphalt, es folgen noch 5 km unterschiedlicher Schottergüte.
Zunächst geht es links des Flusses im breiter werdenden Hochtal mit mäßiger Steigung durch ein lockeres noch junges Wäldchen auf einer Straße, die nur noch Forstwegcharakter hat. Dann folgt eine Brücke, die es vielleicht nicht mehr allzu lange gibt: sie ist die letzte „Malte“ Straßenbrücke, und wenn man sie ganz genau betrachtet, sind beide Brückenpfeiler schon unterspült.
Nun folgt der zweite etwas problematische Abschnitt. Das Flussbett liegt zu unserer Linken, als Hindernis stellt sich aber wieder ein noch nicht sehr alter Murenabgang in den Weg, der die Straße kurz wieder grobschottrig werden lässt. Zusammen mit der (ebenfalls nur kurzen) 12 %-Rampe ist dieser Abschnitt nicht einfach im Sattel zu bewältigen. Dies ist jedoch die Ausnahme, auf dem gesamten Schotterabschnitt von der Kapelle bis zur Passhöhe hat die Straße sonst lediglich zwischen 2 und 8 % Steigung zu bieten.
Nach besagtem Murenabschnitt folgt eine gut befestigte Furt (die Trümmer der ehemaligen Brücke sind wenige Meter oberhalb zu erkennen). Achtung: wir haben in dieser Furt zum letzten Mal den Fluss überquert! Die wenig später nach rechts auf eine Brücke abzweigende Schotterstraße (es gibt auf dem gesamten Teilstück nur noch Wanderwegweiser!) führt zu einem Gehöft.
Wir bleiben links und kommen zu einem der schönsten Abschnitte, der an einer Felswand entlang wiederum eine Geländestufe überwindet. Unter uns verläuft der Fluss nun tief eingeschnitten. Nach Passieren dieser Felswand erreichen wir dichteren Nadelmischwald, der uns bis zur Passhöhe begleitet. Auf diesem Abschnitt wurde ein Hinweisschild auf eine schon lange nicht mehr existierende Tankstelle mit Notruftelefon vergessen, das nun still und sinnlos vor sich hin rostet.
Die Passhöhe ist dort, wo der Asphalt wieder anfängt, unvermittelt, aber gleich vom feinsten, mit neuer Beschilderung (SP465, Streckenkilometer und weißen Begrenzungsstreifen).
Nach den ersten 600 m der Talfahrt das nächste Kuriosum: an der Abzweigung ist – trotz gesperrter und sich in Auflösung befindlicher Straße – nach wie vor die über den Lavardet führende SS465 bevorrechtigt, während die nach Westen Richtung Auronzo führende SP619 als Nebenstrecke abzweigt.

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00:58:00 | 08.09.2015
Owingerjan
Dolce Vita
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