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Hochalp (1520 m)

Vor der Abfahrt bitte die Bremsen prüfen.

Auffahrten

Von danielhauser – Der Anstieg ist hart, hier oben findet man kaum Rennradfahrer. Der Autor hat erst zwei Radfahrer dieser Sorte oben am Ziel erblickt, obwohl er mindestens 10 mal hochgefahren ist.
In Urnäch fährt man dorfauswärts in Richtung Schwägalp. Die Straße zur Hochalp zweigt nach ca. 1,1 km rechts ab und die Abzweigung ist gut ausgeschildert. Zuerst rollt man noch mit leichter Steigung durch ein Wohngebiet, doch nach einer Brücke (850 m) geht es in die erste Steigung. Im Sommer beginnt hier bei 12 Prozent Steigung das Schwitzen. Ist die erste Anhöhe nach nur zwei Kehren erreicht, lädt das Restaurant Alpenblick (1020 m) zum Verweilen ein, doch dazu ist es noch viel zu früh. Wenige Meter weiter folgt die zweite Steigung. Gemächlich fahren wir bei gut 10 Prozent Steigung zwischen Kühen hindurch dem Berg entgegen. Am Ende dieses Abschnittes bei Kilometer 4,5 wird es dann aber mit ca. 15 Prozent wieder härter.
Jetzt können wir erst einmal ausruhen. Mit leichter Steigung fahren wir einem größeren Wald entgegen. Hier folgt ein sehr gut befahrbarer, nur gut 800 m langer, steigungsloser Abschnitt ohne Asphalt. Nach einem Weidetor beginnt eine asphaltierte Privatstraße. Nach 200 m geht es bei der Abzweigung Hochalp links ab. Die erste Hälfte der dritten Steigung ist recht steil (über 14 Prozent), und bei Kilometer 6,9 erfolgt beinahe nahtlos ein Übergang zur vierten Steigung. Ab hier muss man sich fragen, ob das Getriebe vorwärts oder rückwärts dreht. Verschnaufpausen sind nur noch bei Pfählen am Straßenrand möglich. Bei der Waldgrenze wird das Ziel dann sichtbar. Bei einer Abzweigung in der Mitte des Grashangs ist natürlich links wieder die steile Variante zu wählen. Hier kann man, wenn nötig, auf gut 20 m flacher Straße aufs Rad aufsteigen, danach beginnt der gnadenlose Endanstieg. Radfahren ist nicht nur Kraft und Ausdauer. Vielmehr ist noch eine mächtige Portion Willen erforderlich, um auch solche Ziele mit 39/25 zu erreichen. Im Wiegetritt im Zeitlupentempo oder ganz einfach mit der Kraft von Hydraulikzylindern wird letzte Rampe bezwungen. Der Blick entschwindet gegen den Himmel. Keine Angst, dies ist nur die nächste Kehre ohne Absteigemöglichkeit. Einfach weiter. Bei der nächsten Kehre wird der Gipfel des Säntis (2500 m) angepeilt. Nochmals kräftig in die Pedale treten und die Schlussgerade wird sichtbar. Jetzt sind gut 300 Höhenmeter mit fast durchgehender Steigung zwischen 18 und 20 Prozent bezwungen. Die humane Schlussgerade (ca. 12 Prozent) ermöglicht es, nicht vollständig entkräftet oben beim Restaurant erscheinen zu müssen.
Der bestandene Test schmeckt genau so gut wie das kühle Bier. Zur Stärkung können auch Nussgipfel oder Appenzeller Biber verzehrt werden. Bei schönem Wetter ist der Fernblick von der Hochalp einfach phantastisch.
Vor der Talfahrt ist die Kontrolle der Bremsen angeraten. Die erste Abfahrt sollte auch mit Bedacht erfolgen, will man schmerzhafte Schürfwunden vermeiden. Mehrere Metallroste zur Weideabgrenzung machen die Abfahrt bei Feuchtigkeit und Regen zu einem Abenteuer. Zum guten Glück ist die Privatstraße so gut wie nicht befahren.

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00:26:01 | 12.06.2023
Bergziege81
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00:44:33 | 03.07.2021
sgiaco
Dolce Vita
01:04:00 | 16.08.2008
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