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Lago di Teleccio (1920 m) Lago di Telessio

Atemberaubende Streckenführung.

Auffahrten

Von AP – Den Start am oberen Ortsausgang von Rosone, eins der Dörflein des Valle dell’Orco, zu verpassen, ist schwierig. Es gibt dort nämlich nur eine abzweigende Straße. Und die geht sofort in die Vollen und zieht steil in den Bergwald hinein. Auf den ersten drei Kilometern gibt es kompromisslose 11 % als Steigungschnitt und wenige Ausblicke ins Tal.
Schon auf dem dritten Kilometer tauchen Häuseransammlungen neben der Straße auf, und ab einem Brücklein auf etwa 1000 m Höhe lässt die Steigung nach: Man ist im Vallone del Piantonetto angekommen. Schnell ist San Lorenzo erreicht, die größte Ansiedlung im Tal. Dort kann man auf einem Flachstück erst einmal entspannen.
Leider gestaltet sich die Straße durchs wildromantische Vallone del Piantonetto an einem Bergbach entlang (der Piantonetto vermutlich) nicht durchgehend flach. Der sechste Kilometer, auf dem man San Giacomo passiert, die letzte Ansiedlung des Tals, bietet wieder einen Steigungsschnitt von über 11 % mit Spitzen von 17 %. Da die Straße mehr oder weniger geradeaus verläuft, sieht sie flacher aus als sich das in den Beinen anfühlt.
Auf dem siebten Kilometer bietet ein Flachstück vor zwei halb verfallenen Gebäuden die letzte Chance zur Erholung. Dann zieht die Straße, genau wie weiter unten in Rosone, wieder ordentlich steil in den Bergwald hinein. Die letzten etwas über fünf Kilometer sind schwer zu treten, und das nicht nur wegen der nachlassenden Asphaltqualität. Ihre Steigungsschnitte liegen zwischen 11 und 13 %: Je höher man kommt, desto steiler werden die Rampen, meint man. Und die oben erwähnten Wasserablaufkanäle wollen nicht vergessen werden. Zu allem Übel sind sie schräg in die Straße eingelassen, sodass man sie mit Zug nach links ansteuern muss.
Ungefähr bei Kilometer 8 hält man sich an einer Kreuzung rechts, links geht es zu einer Art von rifugio. Kurz dahinter öffnet sich der Wald und man sieht vor sich eine gewaltige Felswand, die das Vallone del Piantonetto nach Norden hin abschließt. Ganz oben auf der Felswand ist ein Brücklein zu erkennen, unter dem Wasser hindurchschießt. Man mag es kaum glauben, aber dort hinauf führt die Straße.
Tatsächlich braucht es nur etwa zwei Kilometer, um die Felswand zu überwinden. Oben auf der Brücke ist ein Rückblick ins Tal dringend geboten. Einfach phantastisch, diese abgelegende Gegend mit der abenteuerlichen Straße inmitten der schroffen Berge des Gran Paradiso zu überschauen!
Ein Blick in die andere Richtung lässt die Staumauer erkennen. Die Straße führt nun über eine Art von Alm, die auf Karten als Alpe Scala di Telessio verzeichnet ist. Hinter einer Doppelserpentine führt eine lange Gerade direkt auf die Mauer zu. Ein Tunnel will durchquert werden, in dem es nicht so recht voran geht wegen der 18 %-Steigung dort drinnen. Die letzten sechs Serpentinen zur Staumauer hinauf sind noch einmal starker Tobak. Dort ist die Straße auch teils betoniert und gepflastert. Das Pflasterstück zwischen der zweiten und dritten Serpentine war für mich unfahrbar, aber ich war auch schon ziemlich groggy an der Stelle. Auf der Dammkrone angekommen kann man sich dann gratulieren, eine der schwersten Auffahrten des Piemont absolviert zu haben. Nicht so schwer zwar wie einige der Stichstraßen des Valle Ossola, aber allemal schwerer als ein durchschnittlicher Pass.

Anmerkung:
Mein Garmin hat die Strecke saumäßig aufgezeichnet, weswegen es kein Steigungsprofil gibt. Wer zufälligerweise den Teleccio barometrisch trackt oder sogar abgetrackt hat, der könnte vielleicht den Track für den Tourenplaner aufbereiten....


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