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Saastal (2203 m) Stausee Mattmark

hier war mal Gletscher.

Auffahrten

Von stb72 – Wir starten in Visp auf 651 m Höhe, einige Kilometer westlich von Brig, hinein in das kurze Vispertal (nicht die Hauptstraße mit dem Tunnel wählen). In Visp beginnen auch die Straße hinauf nach Visperterminen (höchster Weinberg Europas) und die 2 Varianten der Nordanfahrt zur Moosalp, eine der wenigen richtigen Passstraßen im Wallis und unbedingt zu empfehlen. Es geht für die ersten Kilometer fast eben ins Tal hinein, und erst hinter Stalden beginnt die Straße erstmals richtig zu steigen (6–10 %). Stalden ist sozusagen das kleine Andermatt dieses Wallisertals. Noch am Ortsanfang kann man links hinauf nach Riedji und am Ortsende schließlich zweigt leicht rechts die Straße ins Mattertal hinauf nach Zermatt ab. Auch die kehrenreiche Südrampe zur Moosalp hat hier ihren Anfang und natürlich führt auch unsere Straße am Kreisel leicht links hinein ins Saastal.
Zunächst bleibt es sehr angenehm, und die gut ausgebaute Straße führt an der rechten Talseite bergan. Das Tal liegt bald recht weit unter uns, und die Straße mit einigen Galerien führt nun durch kleinere Dörfer, auch mit etwas steileren Abschnitten. Wenn sich die Talsohle wieder hebt, sieht man immer wieder Serpentinen, die in den Dörfern an der anderen Talseite hinauf führen (wohin wäre interessant herauszufinden). Nach einem längeren Waldstück schließlich erreichen wir der Saaser Vispa entlang Saas Balen auf 1483 m. Hier geht die Steigung auf Null zurück, und das Tal weitet sich (ab Stalden bis hierher etwa 12 km und 620 Hm, gesamt schon fast 20 km). Wem das zu flach ist, kann sich an der hier abzweigenden harten Schotterpiste hinauf zum Grubengletscher versuchen (war mir zum Glück nicht bekannt, so dass ich nicht in Versuchung kam).
Für die nächsten Kilometer schließlich durchfahren wir das herrliche, touristisch bestens erschlossene Tal mit Wasserfällen wie aus dem Bilderbuch. In Saas Grund sieht man dann rechts oben über dem bekannten Skiort Saas Fee die imposante Mischabelgruppe – wie erwähnt einen kurzen Abstecher wert. Weiter geht’s (ab Saas Grund praktisch kein Verkehr mehr) dann immer noch recht flach bis Saas Almagell, und wir pedalieren immer weiter noch ca. 3 km ins wieder engere Tal hinein (kaum mal über 5 %). Rechtsseitig kann man sich an einer Informationstafel schon mal über den Stausee mit Kraftwerk schlau machen, den man dann bald auch in der Ferne erstmals im Blickfeld hat.
Hier (nach schon 30 km und 1150 Hm) beginnt dann der letzte, schönste und anspruchsvollste Teil des Anstiegs. Bis zum Ende sind jetzt noch 5 km und etwa 430 Hm zu überwinden, so dass der Durchschnitt dieses letzten Abschnitts immerhin über 8 % liegt. Noch ein Stück das Tal entlang, überquert man dann eine kleine Brücke, wechselt die Talseite, und die Steigung wird jetzt häufig zweistellig. Es folgen vier Kehren, und dann ziehen wir zum Damm, der imposant vor uns aufragt – man fährt aber nicht gegen eine Wand wie sonst üblich. Über eine große Kurve wechselt man die Talseite wieder, noch eine Kehre, und dann an kleinem Tunnel vorbei geradeaus wieder auf den Damm zu, wo man die lange Querung bis nach oben schön sieht. Rechtsseitig ist der hohe Gletscherhang des Allalingletschers, der wie beim Rhonegletscher nur noch aus Fels und Wasserfällen besteht. Kennt man das Höhenprofil von salite.ch, so wundert man sich schon ein bisschen (ging mir schon öfter so), zeigt es doch das flachste Stück am Schluss. Die Realität sieht etwas anders aus. Die Querung des Damms ist permanent steil bei bis zu 14 % und auch länger als sie aussieht. Hier darf sich der Radler an doch einigen Besuchern auf Parkplätzen vorbei natürlich keine Blöße geben und versucht, nicht so angestrengt auszuschauen (eine kleine Einkehrmöglichkeit ist hier übrigens auch vorhanden).
Oben kann man dann auf der geschotterten Mauer spazieren oder gleich um den ganzen See herum wandern. Im Hintergrund rechts schauen dann auch noch Lagginhorn und Weissmies hervor, die nächstgelegenen 4000er (Allalinhorn, Rimpfischhorn und Strahlhorn) kann man von unserer Talseite aus leider nicht sehen (vielleicht von der anderen Dammseite). Der Asphalt (jetzt schmal, schlecht und rissig) geht durch einen dunklen Tunnel noch einige hundert Meter weiter bergan bis etwa auf 2240 m Höhe. Hier ist dann niemand mehr, und man kann auf großen Felsblöcken eine kleine Pause machen und die Hochgebirgslandschaft mit See genießen, bevor man sich wieder in die Abfahrt stürzt. Bei der obersten Gerade nicht zu schnell werden lassen, denn in der 90-Grad-Kurve geradeaus weiter wäre nicht zu empfehlen. Wählt man die Runde zurück über die Moosalp, so kommt man mit dem Abstecher nach Saas Fee auf gut 2900 Hm und etwa 105 km. Das parallele Mattertal wäre auch eine Variante, aber nur wenn man richtig viele Kilometer machen will. Schöne Auffahrt!
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