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Sljeme (1030 m)

Auf der Nordauffahrt.

Auffahrten

Von grandeturisme – Haben wir bereits die erste Überquerung des Gebirges absolviert, so freuen wir uns nach dem zuvor beschriebenen Verlassen der Stadtstraßen über den schnell erreichten und von Schluchten zerfurchten steilen Laubwald.
Zunächst passiert man auf ca. 260 m Höhe den Parkplatz für die etwas oberhalb liegende Seilbahntalstation, von wo aus auch ein aufwendig angelegter Holzsteg entlang eines Baches in den Naturpark führt. Nach einigen urigen Ausflugslokalen, an denen wie in Kroatien üblich, oft ganze Spanferkel im offenen Ofen vor dem Gasthaus gegrillt werden, und der Naturparkzentrale, erreichen wir den kurvenreichsten Teil der Sljeme-Runde. Über meist sehr gleichmäßig fahrbare 20 Kehren erreicht man bei durchschnittlich 5 % Steigung mit aber sehr kurzen Spitzen bis 11 % nach 14 km schmaler Straße wieder den schon passierten Abzweig auf 900 m Höhe.
Wie die Abfahrt, so ist auch diese Auffahrt eine Einbahnstraße! Wer in Zagreb die Tour begann, muss oben am Abzweig links zum Sljeme-Gipfel abbiegen, den er, wie zuvor beschrieben (s. Nordanfahrt), rasch erreichen wird. Wer zurück auf die Nordseite möchte, hat nach rechts abbiegend ca. 50 Hm und eine der einladenden Berghütten an der Strecke vor sich, bevor er sich auf berauschender Abfahrt mit im Mittel 6, maximal sogar 13 %, wieder ins Tal nach Pila stürzen kann. Die schon erwähnten Splittausspülungen in einigen Kurven sind dabei aber wieder gebührend zu beachten.

Fazit: Als doppelte Überquerung in klimatisch angenehmer Umgebung und mit einem reizvollen Streifen der kroatischen Hauptstadt lohnt die alpine Streckenwerte aufweisende Sljeme-Runde vor allem für Durchreisende zur nahen Adria oder neugierige Fahrer aus dem nahen Österreich.

11 Befahrungen Befahrung eintragen
Schnellste Zeit
00:51:03 | 27.03.2017
Ber
Mittlere Zeit
00:55:00 | 20.11.2010
srcko
Dolce Vita
01:05:00 | 27.08.2008
grandeturisme
Von grandeturisme – Für die reizvolle zweimalige Überquerung ist der Ausgangsort das kaum Dorf zu nennende kleine Pila, das man z.B. über die Autobahn, die Zagreb nach Norden Richtung Slowenien (Maribor, Graz/Steiermark) verlässt, rasch von der Ausfahrt Zabok und dann via Stubicke Toplice erreicht. Ab dort wird man die Wegweiser Sljeme finden, und einige hundert Meter hinter Pila gibt es am Zugang zum Gebirge links einen großen Parkplatz mit Erläuterungstafeln zum Naturpark und seinen Kostbarkeiten.
Gleich nach dem Start tauchen wir hier in den die ganze Zeit anhaltenden und wunderbar temperierten Laubwald ein, der wesentlich zur Fahrfreude bei im Sommer außerhalb des Waldes schnell über 30°C erreichenden, im Wald aber stets erträglichen Temperaturen beiträgt. Die Straße ist hier frisch asphaltiert (Sommer 2008) und jagt uns nun, nach einer frühen ca. 700 m langen und ausnahmsweise einmal 10 % steilen Rampe, etwas Respekt vor dem ungewohnten Kletterareal im Balkanland ein. Bald wechseln sich Kurven, Steigungen um 5 % oder auch ebene Querpassagen ab. Das alles ohne nennenswerten Verkehr, wenn man es in der Woche angeht.
Deshalb erschreckt auch eine Hinweistafel mit noch zweistelliger Kilometerangabe nicht, nachdem eine markante Kurve, die bereits zum Gipfelrücken überleitet, kurz den Blick ins tief unter uns liegende nordöstliche Vorland mit dem etwa 30 Kilometer entfernten Nachbargebirge (das 1060 m hohe Ivancica-Gebirge) freigibt. Dieses ist ebenfalls ein Geheimtipp für Naturfreunde und gut mit dem MTB auf einer Kondition erfordernden, durchweg steilen unbefestigten Piste (vom Ort Ivanec) bis zum sehr aussichtsreichen Gipfel zu befahren.
Wir erreichen auf 950 m einen Vorgipfel, an dem, wie auch auf den nächsten Kilometern einige zwar recht einfache, aber angesichts der zahlreichen festen Holztische und Bänke offensichtlich für größere Besucherzahlen angelegten Berghütten, die hier Planinarski dom heißen, liegen. Um das noch vor uns liegende Pensum nicht zu unterschätzen, können wir uns eine von ihnen für die Rückfahrt zur dann verdienten Einkehr vormerken und fahren nun ohne bedeutende Kurven oder Kehren wieder auf ca. 2 km bergab, bis auf noch 900 m Höhe, wo von links die erkennbar sehr kurvenreiche Einbahnstraße von Zagreb herauf führt (s. Nordauffahrt).
Jetzt wird die bislang komfortabel breite Straße etwas holpriger und schmaler und nur bis zum Abzweig zum Sljeme-Gipfel in weiteren etwa 1,5 km dürfen uns hier wochentags Fahrzeuge entgegenkommen. Danach geht sie ebenfalls als Einbahnstraße zunächst in großzügigen Bögen im lichten Buchenhochwald, dann aber steil und schmaler hinab nach Zagreb.
Der Abstecher auf einem kurzen, 14 % ereichenden Steilstück führt aber zuvor zum von einigen hölzernen Skihütten und einem kleinen Gipfelrestaurant mit schöner Aussichtsterrasse geprägten Sljeme-Gipfel. Die letzten Meter werden wir unser Rad dort über Beton-Rasenpflastersteine hinauf schieben, was sich aber für den sofort erreichten Aussichtspunkt unbedingt lohnt, von dem man mit über 800 m Höhenunterschied fast alpin ins Umland blickt und an klaren Tagen auch die Julischen Alpen mit dem markanten Triglavgipfel in Slowenien erkennen dürfte (vom benachbarten Ivancica hatte ich dieses Glück einmal!).
Die Gipfelzone weist einige Skiabfahrten im Wald auf, auf denen auch Weltcuprennen stattfanden. Hier belegte im Januar 2006 die Kroatin Janica Kostelic bei einem Slalom den 3. Platz, obwohl sie gleich nach dem Start den rechten Stock verlor und fortan unter größten Schmerzen an der Hand um die Stangen kurvte (quäldich!), enthusiastisch gefeiert von 20.000 Kroaten an der Piste. Spätestens seitdem gilt sie als Nationalheldin. Am prägendsten wird uns neben dem Tiefblick ins nordwestliche Gebirgsvorland aber noch der 169 m hohe Fernsehturm aus sozialistischer Zeit in Erinnerung bleiben.
Zu ergänzen ist die schon angesprochene, nur von hier oben befahrbare Abfahrt nach Zagreb, die schon des Einbahnstraßencharakters wegen lockt, und neben einzelnen Hotels auch an einem weiteren Aussichtspunkt an einer Kapelle vorbeiführt (wenn man dazu die oben noch gut überschaubare Abfahrt unterbrechen möchte).
Durch den Wald ahnt man das ebenfalls tief unter den Hängen liegende Zagreb und die deutlich dunstigere Ebene dahinter. 11 km Abfahrt auf im Stadtgebiet dann kaum noch 200 m Meereshöhe liegen vor uns, die aber spätestens mit Erreichen der Schluchten im unteren Teil und steileren Gefällen bis 11 %, einigen winkeligen Kurven und leider einzelnen unvermittelt auftretenden tiefen Schlaglöchern dann mit der gebotenen Vorsicht zu bewältigen sind!
Kurz vor der Stadtgrenze gibt es einen Stichweg hinauf zur in der Stadt- und Landesgeschichte bedeutenden Burg Medvedgrad, die sich lang über einen Bergsporn erstreckt und auch aus der Ebene gut auszumachen ist. Zagreb ist erreicht, gleich das erste einzelne Gebäude links ist ein schönes Restaurant mit Blick über die höher gelegenen Stadtteile.

Für die erneute Auffahrt ist zu empfehlen, der Abfahrtsstrecke im erreichten Stadtteil Kraljevec nach erster Teilung in linker Richtung stets bergab auf der Sestinska cesta, dann nach einem Rechtsschwenk ohne Abbiegen der Straße Mlinovi zu folgen und deutlich tiefer (auf 180 m) und bereits im stärkeren Stadtverkehr wieder die nächste Hauptstraße Gracanska cesta (Verlängerung der Mose Pijade, die direkt vom Zagreber Zentrum am Dom herauf führt) nach links zu nehmen, wo man nach wenigen Kilometern und knapp 100 Hm im Stadtteil Gracani bald einen nach links leitenden Wegweiser zur Sljeme-Seilbahn findet und wieder eine kleine Bergstraße erreicht (s. Südauffahrt).

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Schnellste Zeit
01:04:25 | 25.05.2009
grandeturisme
Mittlere Zeit
01:15:00 | 27.08.2008
grandeturisme
Dolce Vita
02:04:00 | 30.05.2017
icke
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