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Regionsbeschreibung Baden-Württemberg

Willmandingen. Von Kletterkönig120

Geographie:


Baden-Württemberg ist mit 35.752 km² der drittgrößte bundesdeutsche Flächenstaat, ist dabei größer als Belgien und fast so groß wie die benachbarte Schweiz. Im Westen und Süden bildet der Rhein die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz, dem Elsaß bzw. der Schweiz, im Süden wird Baden-Württemberg durch den Bodensee von der Schweiz und Österreich getrennt. Im Osten folgt die Grenze zu Bayern zu einem Teil entlang der Iller. Im Norden grenzt das Land bis an den Main und Odenwald und die benachbarten Länder Hessen und Bayern. Die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 250 km, in Ost-West-Richtung rund 200 km.


Geographisch lässt sich das Land grob in folgende Regionen gliedern:
Rheinebene
Schwarzwald
Gäulandschaften zwischen Schwarzwald und Alb
Schwäbische Alb
Oberschwaben
Allgäu (teilweise auch in Bayern)
Kraichgau
Schwäbisch-Fränkischer Wald
Hohenloher Ebene
Odenwald (teilweise auch in Hessen und Bayern)
Neckartal
Donautal
Bodensee

Geologie:


Geologisch ist Baden-Württemberg zum überwiegenden Teil durch die südwestdeutsche Schichtstufenlandschaft geprägt, die durch die Aufwölbung und den späteren Grabenbruch im Bereich der heutigen Rheinebene entstanden ist. Durch den Grabenbruch und die Kippung der Schichten entstand ein großes Gefälle zum Rhein hin, der dann im Lauf von Jahrmillionen mit seinen Nebenflüssen die Sedimentschichten von Nordwesten her abgetragen hat. Im französischen Elsaß und Lothringen kann dasselbe Phänomen, nur spiegelverkehrt, beobachtet werden.

Von der Rheinebene aus gesehen bilden der Schwarzwald, der Kraichgau und der Odenwald die erste Stufe, wobei der Schwarzwald bereits bis zum Grundgebirge abgetragen ist. Die letzte Stufe und oberste Sedimentschicht bildet der Weiße Jura der Schwäbischen Alb, dazwischen bilden die einzelnen geologischen Schichten verschiedene Stufen aus, die jeweils nach Nordwesten steil und nach Südosten sanft geneigt abfallen und deutlich in der Landschaft erkennbar sind.

Das südöstlich der Donau gelegene Oberschwaben mit dem Allgäu und dem Bodensee ist dagegen hauptsächlich durch die letzten Eiszeiten geprägt, die Gletscher der Alpen haben nachweislich bis an die Donau, stellenweise sogar darüber hinaus, gereicht. Der Bodensee ist als Zungenbeckensee entstanden, d.h. die Mulde wurde durch die Gletscherzunge „ausgehobelt” und füllte sich nach dem Rückzug mit dem Wasser des Ur-Alpenrheins. Dieser floss ursprünglich in Richtung Donau ab, bevor später bei Schaffhausen und Waldshut der Durchbruch zur Aare folgte. Seither gräbt der Rhein mit seinen Nebenflüssen aufgrund des günstigeren Gefälles und der damit verbundenen Erosionskraft der Donau stetig das Wasser ab und verschiebt dabei die entlang der Schwäbischen Alb und durch den Hegau und Oberschwaben verlaufende Europäische Wasserscheide zwischen beiden Flußsystemen weiter zu seinen Gunsten.

Der tiefste Punkt Baden-Württembergs befindet sich in Mannheim mit 85 m, die höchste Erhebung ist der Feldberg im Schwarzwald mit 1493 m, die Schwäbische Alb erreicht am Lemberg eine Höhe von 1015 m. Die längsten Flüsse im „Ländle” sind der Rhein (437 km), der Neckar (367 km), die Donau (251 km), die Jagst (203 km) und der Kocher (182 km).

Klima:


Durch die vorherrschenden Westwindlagen ist das Klima überwiegend durch ozeanische Einflüsse geprägt, das heißt es herrscht ein eher feuchtes und wechselhaftes, mildes Klima. Durch die westliche Hauptwindrichtung fällt der meiste Niederschlag als sogenannter Steigungsregen an den Steilstufen des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb bzw. am Alpenrand, während in den nach Südosten abfallenden Windschattenlagen geringere Niederschläge verzeichnet werden. Durch die hügelige bis bergige Profilierung der Landschaft herrschen selbst in benachbarten Regionen teilweise sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen. So zählt die Region um Freiburg mit dem Kaiserstuhl zu den sonnenreichsten und wärmsten Gegenden von Deutschland, die auch als innovativstes Zentrum für regenerative Energien wie Solartechnik gilt. Die Donauauen um Ulm sind dagegen für dichten und zähen Nebel bekannt, der sich dort mitunter hartnäckig für mehrere Tage halten kann, während ringsum die Sonne scheint. Die Höhenlagen von Schwarzwald und Schwäbische Alb sind für ihr raues Klima bekannt, während die Rheinebene und das mittlere und untere Neckartal ein relativ warmes Klima aufweisen. Im Sommer klettern die Temperaturen dort nicht selten über 30°C.

Im südlichen Oberschwaben und dem Allgäu, manchmal sogar bis auf die Schwäbische Alb, kann bei entsprechender Wetterlage das Phänomen des Alpenföhns beobachtet werden, der mit extrem guter Fernsicht einhergeht.

Vegetation:


Im Schwarzwald, dem Schwäbisch-Fränkischen Wald, dem Odenwald und zu Teilen auch auf der Schwäbischen Alb beherrschen ausgedehnte Wälder das Landschaftsbild, während in Oberschwaben, den Gäulandschaften sowie der Hohenloher Ebene hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägte Kulturlandschaften überwiegen. Eines der größten Weinbaugebiete Deutschlands befindet sich links und rechts des Neckartals zwischen Stuttgart und Heilbronn, in Baden erfolgt der Weinanbau hauptsächlich in der Vorbergzone zwischen Rheinebene und dem Schwarzwald. Die Landschaft rund um das oberschwäbische Tettnang wird vom Hopfenanbau geprägt.

Geschichte:


Vor der Eroberung Napoleons zu Beginn des 18. Jahrhundert existierten auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg eine große Zahl an Grafschaften, Fürsten- und Herzogtümern, die darüber hinaus mit vielen Exklaven oft noch sehr zersplittert waren. Bereits Napoleon hatte die Machtverhältnisse neu geordnet, nach seiner Niederlage bei Waterloo erfolgte im Wiener Kongress von 1815 eine Neuordnung der Länder, der Südwesten wurde dabei im Wesentlichen zwischen dem Königreich Württemberg, den Herzogtümern Hechingen-Hohenzollern und Sigmaringen-Hohenzollern und dem Großherzogtum Baden aufgeteilt. Die vorhergehende, jahrhunderte lange Zersplitterung und Kleinstaaterei ist z.T. noch heute an den überwiegenden Konfessionszugehörigkeiten in einzelnen Orten erkennbar (das Herzogtum Württemberg zählte zu den protestantischen Vertretern, während des habsburgerische Vorderösterreich katholisch war). Dies ist besonders auf der Schwäbischen Alb gut erkennbar, entlang der über lange Zeit die Grenze verlief.

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte zunächst eine willkürliche Aufteilung durch die Besatzungsmächte in drei Teile: Württemberg-Baden im Norden, Württemberg-Hohenzollern im Südosten und Baden. 1952 erfolgte dann eine Volksabstimmung, aus der schließlich das heutige Bundesland Baden-Württemberg hervorging.

In den 50er Jahren war Baden-Württemberg noch zu überwiegenden Teilen ein Agrarland, während es sich heute zu einem der führenden Industrie- und Hochtechnologie-Länder entwickelt und seinen Bewohnern damit eine sehr hohe Lebensqualität eingebracht hat.

Während sich Industrie und Gewerbe hauptsächlich auf das Rheintal, den Ballungsraum um Stuttgart und entlang des Neckars konzentrieren, haben sich besonders die Schwäbische Alb und der Schwarzwald und die Bodenseeregion dem Tourismus zugewandt, dienen aber gleichzeitig auch als großflächige Naherholungsgebiete. Oberschwaben ist ein Zentrum für Kur- und Heilbäder, die jedoch auch an der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald zu finden sind.

Im Jahr 2006 hatte Baden-Württemberg ca. 10,7 Mio Einwohner, die größten Städte sind Stuttgart mit ca. 590.000 Einwohnern, Mannheim (310.000), Karlsruhe (280.000) und Freiburg (210.000). Der Ballungsraum Stuttgart erstreckt sich von Ludwigsburg im Norden über Waiblingen im Remstal, Esslingen im Neckartal, über die Filderebene bis nach Böblingen und Sindelfingen und hat etwa 3,5 Millionen Einwohner. Diese Gegend ist ziemlich stark besiedelt und auch stark industrialisiert, weist dementsprechend eine sehr hohe Verkehrsdichte auf, die den Spaßfaktor für Radfahrer eher in Grenzen halten.

Radfahren:


Auch außerhalb der Ballungsräume bietet Baden-Württemberg ein sehr gutes und engmaschiges Straßennetz, darüber hinaus gibt es seit den umfangreichen Flurbereinigungsmaßnahmen der 70er und 80er-Jahre eine große Menge an gut ausgebauten Wirtschafts- und Radwegen, die allerdings manchmal nur mit guter Ortskenntnis zu finden sind.

Abseits der großen Ballungsräume wie z.B. im Schwäbisch-Fränkischen Wald oder auf der Schwäbischen Alb finden sich dagegen viele kleine Straßen, auf denen man weitestgehend ungestört fahren kann. Allerdings gibt es in diesen Gegenden oft auch deutlich weniger Verpflegungsmöglichkeiten, dies sollte bei der Tourenplanung berücksichtig werden.

Lange Auffahrten mit mehr als 500 Hm am Stück finden sich lediglich auf der Westseite des Schwarzwalds, wenn man das Mittelgebirge von der Rheinebene in Angriff nehmen möchte. Einige dieser Anstiege, wie z.B. der Kandel, weisen sogar eine Gesamthöhendifferenz von 1000 Hm auf, die sonst eigentlich nur in den Alpen erreicht wird. Am Nordwestrand der Schwäbischen Alb, dem so genannten Albtrauf, sind in der Regel 200–350 Hm zu überwinden, im Schurwald um die 250 Hm, ebenso im Schwäbisch-Fränkischer Wald, im Odenwald sind es bis zu ca. 400 Hm.

Insgesamt gesehen ist die Topographie Baden-Württembergs als hügelig bis bergig einzustufen, größere Ebenen sind mit Ausnahme der Rheinebene und an der Donau entlang kaum vorhanden, auch wenn nicht überall gleich 1000 Hm wie am Kandel zu bezwingen sind. Doch selbst auf der vermeintlich ebenen Albhochfläche, im Albvorland oder in Oberschwaben ist es oft sehr wellig, so dass zwar selten mehr als 200 Hm am Stück überwunden werden müssen, in der Summe aber trotzdem schnell 1000 Hm zusammen kommen können.

Eine weitere gute Gelegenheit, Land und Leute im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren bieten diverse Radmarathons in vielen Gegenden des Landes. Zwar gibt es nicht ganz so viele Veranstaltungen wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, dafür einige mit gutem Ruf weit über die Landesgrenzen von Baden-Württemberg hinaus, wie z.B. der Schwarzwald-Ultra-Rad-Marathon, das Alb-extrem, der Oberschwaben-Radmarathon in Bad Schussenried, oder der Nordschwarzwald-Radmarathon in Magstadt, um nur einige zu nennen. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Radtouristikfahrten, die nicht minder schöne und ruhige Strecken zur Auswahl anbieten.

Das hügelige bis bergige Terrain Baden-Württembergs ist auf alle Fälle ein hervorragendes Trainings- und Ausflugsrevier für Rennradfahrer, auch zur Vorbereitung auf größere Touren bieten die vielen Mittelgebirge beste Voraussetzungen.

Badische und schwäbische Besonderheiten und Kulinarisches:



Da die Einwohner bekanntlich alles außer Hochdeutsch können, sollten sich Besucher übrigens besser mit den alemannischen bzw. fränkischen Dialekten vertraut machen, sonst könnte es mit der Verständigung manchmal schwierig werden. Besonders den Schwaben wird ja gerne Sparsamkeit und Kauzigkeit nachgesagt, andererseits sind sie ziemlich umtriebig und rastlos, immer am Schaffa.

Wer unterwegs nach vielen Höhenmetern Hunger bekommt, der kann sich mit badischen und schwäbischen Spezialitäten wie Maultaschen und Spätzle stärken. Oder wenn es schnell gehen muss: Laugenbrezeln oder der berühmte LKW (Leberkäswecken). Die hohe Lebensqualität in Baden-Württemberg lässt sich auch an den Restaurants ablesen, gibt es doch keine anderes Bundesland mit solch einer Dichte an Feinschmeckerrestaurants.

Wer seine Runde schon beendet hat, dem seien die württembergischen und badischen Weine empfohlen, am besten in der Besenwirtschaft um die Ecke. Im Gegensatz zu den badischen Weinen sind die Württemberger Weine außerhalb Schwabens meistens kaum bekannt, weil die Schwaben fast alles selbst trinken und wenig davon exportieren, auch wenn sie sonst Exportweltmeister sind.

Aufgrund der Größe des Landes und der damit verbundenen Fülle an Sehenswürdigkeiten wird für weiter Informationen auf die offizielle Homepage des Landes bzw. des Tourismus-Marketing in Baden-Württemberg verwiesen.


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