VERY important message

Regionsbeschreibung Mittleres Ahrtal

Von majortom – Was man landläufig mit dem Begriff „Ahrtal” verbindet, ist wohl das touristenüberlaufene Rotweinanbaugebiet im unteren Ahrtal, in etwa flussabwärts von Kreuzberg oder Altenahr. Zurecht erfreut sich dieser Abschnitt – nicht nur bei Weintrinkern, sondern auch bei Rennradfahrern – großer Beliebtheit. Wir haben das Untere Ahrtal als eigene Unterregion beschrieben.

Ein hingegen in der Öffentlichkeit etwas vernachlässigtes Revier ist das hier beschriebene Mittlere Ahrtal. Auf seinem Weg durch die Eifel fließt der Fluss zunächst von der Quelle in Blankenheim in Richtung Südosten, bis er dann die Grenze nach Rheinland-Pfalz überschreitet und bei Müsch seine Richtung nach Nordosten ändert. Genau diesen Abschnitt vom Wendepunkt bis nach Kreuzberg bezeichnen wir hier als das Mittlere Ahrtal. Hier gibt es zwar keine abenteuerlich an den Steilhang geklatschten Weinberge, keine Weinstuben in Fachwerkhäusern, und auch keine senkrecht in den Fels geschnittene wildromantische Schlucht, dafür erwarten uns hier zwar eher unspektakuläre, dafür aber idyllische bewaldete Hügel und ein breiter, teilweise auenartiger Talgrund.

Dabei übersieht man auf den ersten Blick häufig, dass zwischen dem Tal und den umliegenden Höhen des Ahrgebirges und der Hocheifel Höhenunterschiede von über 300 m liegen. Bestes Beispiel hierfür ist der Aremberg, der höchste Punkt des Ahrgebirges mit 622 m Höhe, dessen Fußpunkt im Ahrtal, der Ort Antweiler, auf knapp 300 m Höhe liegt. Da man mit dem Rad nicht ganz zum Gipfel kommt, lässt sich hier die 300-Höhenmeter-Marke nicht knacken, wohl aber gegenüber, im wunderschönen Serpentinenanstieg von Fuchshofen nach Reifferscheid – und dieser Höhenunterschied ist für die Eifel schon beträchtlich. Der letztgenannte Anstieg besticht zudem neben einer herrlichen Einsamkeit auch mit grandiosen Panoramen in Richtung der Hocheifel.

Weitere nennenswerte Anstiege führen hinauf ins Ahrgebirge, so zum Beispiel die steile Rampe zur Linder Höhe oder die Serpentinenstrecke nach Sierscheid. Während man den direkten Pass hinüber ins Erfttal über die Wasserscheide besser meidet, da er viel befahren und wenig schön ist, erschließt der Umweg über Wershofen eine wunderschöne, einsame Gegend zwischen den beiden Flusstälern, wie sie auch bei den Tourenvorschlägen vorgestellt wird.

Im Tal selbst verläuft zwischen Altenahr und Dümpelfeld die B257, die leider ziemlich stark befahren ist. Besonders in den Sommermonaten geben sich hier massenweise Cabrio-, Sportwagen- und Motorradpiloten ein Stelldichein. Möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass die Bundesstraße, die ab Dümpelfeld entlang des Adenauer Bachs verläuft, in Richtung des ziemlich überbewerteten Nürburgring führt. Die rücksichtslose Fahrweise so mancher Motorradfreunde lässt jedenfalls vermuten, dass sie sich bereits auf der Rennstrecke wähnen. Glücklicherweise gibt es jedoch auch einen schönen Radweg, der zumindest zwischen Dümpelfeld und Ahrbrück auch abseits der Straße verläuft und uneingeschränkt zu empfehlen ist.
Die L73, die im Ahrtal zwischen Dümpelfeld und Müsch verläuft, ist dagegen um einiges ruhiger. Hier lassen sich auch mal gut ein paar weitgehend flache Kilometer sammeln. Lediglich bei dem in eine Ahrschleife gebauten hübschen Ort Schuld wird man mit ein paar wenigen Höhenmetern konfrontiert.

Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt sich das mittlere Ahrtal erreichen. Die Ahrtalbahn fährt stündlich von Bonn bis Ahrbrück. Alle 11 Pässe der Region ansehen