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Regionsbeschreibung Reutlinger Alb

Albaufstiege offen. Von roger2

Wo die Alb am schönsten ist...

– so der Werbespruch des Tourismusverbands der Reutlinger Alb. Darin schwingt viel Lokalpatriotismus mit – aber die Reutlinger Alb hat in der Tat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten: Freizeitparks, Höhlen, Schlösser, Burgruinen, Museen aller Art, sehenswerte Städte in den Tälern... und ist ein Radparadies.

Geografische Lage

Die Reutlinger Alb liegt etwa in der Mitte der Gesamtausdehnung der Schwäbischen Alb. Die Hochfläche liegt auf etwa 700 m Höhe, die Bergkuppen auf 800 bis 900 m. Politisch gesehen besteht die Reutlinger Alb aus den Orten auf der Alb, die vor der Gebietsreform 1973 zum alten Landkreis Reutlingen gehörten. Dies sind Sonnenbühl mit Teilorten, St. Johann mit Teilorten, sowie Engstingen. Die Reutlinger Alb wird nach Norden durch das Ermstal mit den Städten Bad Urach und Metzingen begrenzt. Durch das Echaztal mit den Städten Reutlingen und Pfullingen wird sie von Norden her tief eingeschnitten. Die Grenze nach Südwesten ist schwieriger zu bestimmen: Politisch gehören die Orte Salmendingen, Melchingen und Ringingen bereits zum Zollernalbkreis. Sie liegen aber auf der gleichen Albhochfläche wie die anderen Orte der Reutlinger Alb, weshalb dieser Albabschnitt geografisch nach Südwesten erst durch das Tal der Starzel, das Killertal begrenzt wird. Als Radfahrer und Wanderer nimmt man die politische Grenze nicht wahr.

Radparadies Reutlinger Alb

Was für die Schwäbische Alb im Allgemeinen gilt, gilt für die Reutlinger Alb im Besonderen. Auf einem dichten Netz von geteerten Flurwegen macht das Rennradeln Spaß. Die vielen Ortsverbindungsstraßen sind ebenfalls verkehrsarm, die wenigen Autos und Motorräder fahren dann aber teilweise sehr schnell. Die einzig stark befahrenen Straßen sind die B312 und B313, die sich durch parallel verlaufende Flurwege vermeiden lassen.
Da die Reutlinger Alb nach 3 Richtungen von Tälern umgeben und vom Echaztal angeschnitten wird, gibt es unzählige Steigen, wie die Auffahrten zwischen Tal und Albhochfläche hier genannt werden. Auch Mountainbiker kommen voll auf ihre Kosten, denn neben den geteerten Steigen gibt es viele geschotterte Waldwege und Singletrails. Es gibt ausgeschilderte Rundtouren, Bücher mit deren Beschreibung können im örtlichen Buchhandel erworben werden.

Klima und Wetter

Die Reutlinger Alb ist relativ niederschlagsarm. Nach Westen liegt sie noch im Regenschatten des Nordschwarzwaldes, nach Süden halten die höheren Gipfel der Zollernalb die Regenwolken ab, und von Osten und Norden kommen nur selten regenschwere Wolken. Das hat die Werbemacher dazu bewogen, den Begriff der „Sonnenalb” einzuführen – hier scheint häufig die Sonne. Gleichzeitig weht eigentlich immer ein kühler Wind über die Hochflächen, so dass es auch im Sommer nie drückend heiß wird.
Die alternative Stromerzeugung hat diese klimatischen Bedingungen bereits entdeckt. Bei Willmandingen steht eine Windkraftanlage, und in Ringingen scheint es, als ob jedes zweite Hausdach mit Sonnenkollektoren bestückt sei. Wenig Niederschlag bedeutet, dass die Winter häufig schneearm sind. Was den Wintersportler ärgert, ist für den Radfahrer von Vorteil. Da die meisten Straßen und Steigen (mit Ausnahmen, z.B. Rossbergsteige) geräumt werden, und Wind und Sonne diese dann schnell abtrocknen, kann man oft auch im Winter mit dem Rennrad auf die Reutlinger Alb. So begegnen sich bei Sonnenschein dann Radfahrer auf trockener Straße und Langläufer auf der Loipe neben der Straße.
Das Kleinklima der Reutlinger Alb bietet noch eine andere Besonderheit: Im Großen Rinnental neben der Bärenhöhle liegt ein Kältepol Deutschlands. Hier ist es oft kälter als auf der Zugspitze, obwohl diese viel höher ist. Warum? In der Umgebung von mehreren Kilometern gibt es kein Oberflächenwasser, das Wärme puffert, die Gegend ist nicht bewaldet, so dass bei wolkenlosem Himmel die Wärme ungebremst ins All abstrahlt. Gleichzeitig fällt die kalte Luft der umliegenden Berge nach unten in das Tal und verstärkt den Wärmeabfluss. An dieser Stelle gibt es etwa 200 Frosttage im Jahr, im Winter bis -40°C, im Sommer bis -5°C. Selbst im August gibt es durchschnittlich 7 Frosttage. Daher sollte man Morgens Handschuhe und Jacke aufs Rad mitnehmen, die Sonne wärmt dann aber schnell wieder auf. Alle 17 Pässe der Region ansehen