VERY important message

Regionsbeschreibung Serra de Tramuntana

Von Da Reverend

Der Begriff Serra de Tramuntana bezeichnet zum einen eine Landschaftszone (comarca) auf Mallorca, insbesondere aber die Gebirgskette, welche sich entlang der gesamten Nordwestküste der Insel erstreckt. Die höchsten Gipfel liegen im mittleren Bereich und sind über 1.400 m hoch. Die Serra de Tramuntana ist UNESCO Welterbe und zeichnet sich durch eher dünne Besiedlung und eher geringe landwirtschaftliche Nutzung aus. Die für Mallorca typischen Bettenbunker finden sich hier kaum. Die Landschaft ist geprägt durch Nadelwälder, Buschwerk und frei liegendes Gestein.

Die wichtigste Straßenverbindung an der Nordwestküste ist die Ma-10, sie führt auf über 100 Kilometern von Andratx im Südwesten nach Pollença im Nordosten. Da die Berge bis ans Meer reichen, finden sich im Verlaufe der Ma-10 zahlreiche kleinere und größere Anstiege, die inzwischen auch alle mit Passhöhentafeln versehen wurden. Etwa auf halber Strecke liegt Sòller. Diese Kleinstadt liegt nur wenig über Meereshöhe in einem relativ ebenen Areal; die Berge (insbesondere die Serra d'Alfàbia) formen hier mit einigem Abstand zum Meer einen Kessel.

Sòller soll hier dazu dienen, die Ma-10 in einen südlichen und einen nördlichen Abschnitt zu gliedern. In ihrem südlichen Abschnitt verläuft die Ma-10 großteils so dicht an der Steilküste, dass sich über längere Strecken ansichtskartenwürdige Blicke auf das Meer ergeben. Im nördlichen Teil verläuft die Ma-10 abseits der Küste durch das Gebirge, nur an wenigen Stellen kann man einen Blick auf das Meer erhaschen. Die Pässe, Hochpunkte und Anstiege in der Serra de Tramuntana lassen sich wie folgt kategorisieren:

(1) Anstiege, die man beim Befahren der Ma-10 überquert: Im südlichen Abschnitt sind dies zahlreiche kürzere Anstiege, beispeisweise zum Coll de Sa Gramola und zum Coll d’en Claret). Im nördlichen Abschnitt sind längere Anstiege zum Tùnel de Monnàber unter dem Puig Major sowie der Coll de Femenia unterhalb des Puig Tomir. Charakteristisch für viele dieser Hochpunkte ist, dass die Auffahrt aus einer der beiden Richtungen deutlich kürzer ist, teilweise sogar als Anstieg gar nicht signifikant.

(2) Anstiege, die man nutzen kann, um die Ma-10 aus dem Inselinneren zu erreichen. Hier gibt es nur eine Handvoll Möglichkeiten: Im südlichen Teil die unspektakulären Anstiege über Esporles oder über Valldemossa, dann der kehrenreiche Coll de Sòller sowie im nördlichen Teil der beliebte Coll de Sa Bataia mit seiner Tankstelle.

(3) Stichstraßen von der Ma-10 hinunter zu kleinen Häfen bzw. Buchten: Im südlichen Teil die Straßen zum Port d’es Canonge und zum Port de Valldemossa, im nördlichen Teil die berühmte Straße nach Sa Calobra - allesamt straßenbaulich und landschaftlich interessant und zur Befahrung empfohlen. Hier ist der Weg das Ziel, bergab wie bergauf.

(4) Schließlich gibt es noch einige Pässe und Hochpunkte abseits der Ma-10, insbesondere die Parallelstrecke über Galilea und Es Grau im Süden sowie den Radtourenklassiker durch das Bergdorf Orient über den Doppelpass Coll d’Honor / Coll d'Orient.

In Gesamtbetrachtung ist die Serra de Tramuntana für den anstiegs- und abfahrtsorientierten Radfahrer eine schöne Spielwiese. Der motorisierte Verkehr beschränkt sich (im Volumen saisonal stark schwankend) auf Mietwagen mit Touristen und auf die Anwohner. Motorräder sind weniger häufig; Schwerlastverkehr gibt es praktisch nicht. Der Zustand der Fahrbahnen ist im Allgemeinen gut. Die Landschaft ist in weiten Teilen unberührt. Dank der Dörfer ist die Versorgung mit Agua und Cafe con leche dennoch gewährleistet.

Alle 29 Pässe der Region ansehen