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Regionsbeschreibung Slowakei

Von Autogurkist – Die Slowakei ist bisher unter Radfahrern noch nicht so sehr als Reiseziel bekannt. Auch sonst suchen viele Menschen in Deutschland die Slowakei in der Gegend von Ex-Jugoslawien oder sonst wo. Und dass dieser kleine Staat landschaftlich sogar zu den Highlights Europas zählen könnte, glaubt fast niemand. Auch die EU-Osterweiterung und auch die Erweiterung der Euro-Zone hat nichts daran geändert. Selbst das Länderkürzel SK wird gerne mit SLO (Slowenien) verwechselt, und die Slowakische Sprache ist auch nicht Slowenisch.
Fazit: Geografie durchgefallen – hinsetzen!

Die Slowakei ist flächenmäßig etwas größer als die uns gut bekannte Schweiz, hat dafür aber weniger Einwohner. Überwiegend handelt es sich um Slowaken, dann gibt es aber noch Minderheiten: Ungarn, Roma, Tschechen, Ruthenen, Ukrainer, Deutsche und noch einige andere.

Wer die Slowakei bereisen möchte, wird mit Englisch kaum weiter kommen, Deutsch hilft in manchen Gegenden schon etwas weiter, Ungarisch würde im Süden des Landes helfen, ansonsten sollte man sich einer slawischen Sprache befleißigen, was aber normalerweise einem deutschen Mundwerk nicht so leicht möglich ist. Immerhin klappt die „finanzielle Verständigung” schon ganz gut, denn seit 2009 zahlt man in Euro. Das Preisniveau im Land ist etwas gespalten: Gastronomie ist günstig bis billig (es gibt natürlich auch teure Hotels), Tankstellen sind teurer als in Deutschland, Lebensmittel aus bekannten deutschen Discounterketten sind teurer als in Deutschland, aber immerhin sind es die selben Produkte mit den selben deutschen Etiketten – nur eben teurer!

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Das gut ausgebaute Hauptstraßennetz ist für Radfahrer nur bedingt geeignet. Man sollte eine Karte bemühen und den Verstand einschalten, denn Straßen mit E-Nummerierung sind Europastraßen mit internationalem Fernverkehr und somit teilweise sehr gefährlich. Radfahrer kennt man nicht auf der Straße, Radfahrer sind hier Hindernisse. Der LKW-Verkehr donnert ziemlich gesetzlos durchs Land, auch wenn es wie in vielen ehemaligen Oststaaten ein absolutes Alkoholverbot gibt, so gibt es doch auch viele gut abgefüllte, schmerzfreie Fahrer. Außerdem sind diese Straßen teilweise Schnellstraßen und für Radfahrer verboten.
Eine solche Hauptstrecke, die aber über den Pass nur „normal” ausgebaut ist und auch für Radfahrer erlaubt wäre, ist die E77 von Banská-Bystrica über Donovaly nach Ružomberok über den Pass Sedlo Veľký Šturec (ca. 1000 m hoch). Schade, denn die Strecke ist eigentlich schön und einen alternativen Übergang gibt es nur in größerer Entfernung, nämlich Sedlo Čertovica (1238 m, der höchste „richtige” Pass des Landes).
Die kleinen Nebenstraßen und weniger bedeutenden Landstraßen sind dagegen gut radfahrgeeignet. Die Verkehrsdichte ist allgemein gering, aber die Autofahrer sind an den Anblick von Radlern nicht gewöhnt.
Da es einen ausgeprägten Trend gibt, die Dörfer zu verlassen und in die Städte zu ziehen, gibt es außer in touristischen Gegenden kaum Quartiermöglichkeiten auf dem Land. Man sollte sich also wirklich vorher ordentlich informieren. Zum Beispiel unter www.travelguide.sk. Die Seite gibt es auch auf Deutsch und Englisch und ist ordentlich strukturiert nach Bezirken. Camping ist aus Sicht des Autors nicht sehr sinnvoll, da manche Gegenden nicht besonders sicher sind. Detailinfos gibt es nur auf dem „kleinen Dienstweg”.

Landschaft…
…gibt es reichlich!
Da ist einmal die Hohe Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt mit etlichen Gipfeln über 2000 m Höhe und Gerlachkovský štít (2654 m) als Höhepunkt. Pässe gibt es dort kaum, aber einige Stichstraßen, Cesta Slobody, eine Höhenstraße, und einige kleine Übergänge in der Peripherie.
Dann gibt es die Niedere Tatra und ihre Trabanten, ganz klar ein Mittelgbirge, trotz zwei Gipfeln über 2000 m. Hier lohnt es sich umso mehr, ein Rad dabei zu haben, denn es gibt außer den beiden großen Übergängen Donovaly (Sedlo Veľký Šturec) und Čertovica (1238 m) noch viele kleinere Pässe, die nicht weniger schön sind, und eine Reihe von kleinen Sackgassen. Aus der Niederen Tatra hat man auch die besten Ausblicke auf die Hohe Tatra. Übrigens ist meines Wissens der höchste mit dem Renner anfahrbare Punkt der Slowakei hier, nämlich Kráľova hoľa mit seinem Funkturm auf 1946 m. Salite kennt diesen Hügel auch und verleiht dem Anstieg einen großen Haufen Punkte.
Ebenso gibt es noch die Große und die Kleine Fatra, beides Mittelgebirge mit einigen kleinen Pässen und Sackgassen. Dann auch noch an der Grenze zu Tschechischen Republik die Weißen Karpaten und südlich davon die Kleinen Karpaten. Auch hier gilt: E-Straßen meiden, der Rest ist gut befahrbar.
Der Süden des Landes ist über weite Strecken flach und teilweise auch ganz dünn besiedelt.
Der Osten, also Großraum Prešov und Košice, ist dem Autor bisher unbekannt.

Im Quaeldich-Tourenplaner ist bisher noch nicht so sehr viel zu sehen, aber man kann sagen, dass die Strecken, die mit Höhendaten erfasst wurden, auch empfehlenswert sind. Die bisher nur händisch erfassten Verbindungen sind nach bestem Wissen und Gewissen eben nur händisch entstanden, da der Autor bisher nur mit dem Auto im Land unterwegs war und die Straßen auch fast nur mit Schnee und Eis kennt.

Streckeninfos zu einigen Gebieten, wo der Tourenplaner bisher keine Wege kennt, kann man trotzdem vom Autor bekommen, denn er bereist das Land schon seit 1996 regelmäßig.
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Zum Beispiel Fernfahrt Dresden-Krakau vom 17.-25.08.2024