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Regionsbeschreibung Taunus

Von AP

Der Taunus gehört wie einige andere Mittelgebirge (zum Beispiel Ardennen, Hunsrück oder Rothaargebirge) zum Rheinischen Schiefergebirge und bildet den südöstlichen Rand desselben. Genauere Erläuterungen zum Taunus ersparen wir uns, dafür gibt es genug andere Quellen. Unbedingt erwähnenswert ist jedoch:

- dass der Große Feldberg der höchste Berg des Taunus ist;
- dass der Taunus vom Limes durchschnitten wird und somit eine Zeitlang Grenzland zwischen dem römischen Reich und Germanien war (siehe auch die Beschreibung des Herzbergs);
- dass der Taunus nicht vollständig in Hessen liegt, wie viele Leute annehmen, sondern seine Ausläufer bis in den rechtsrheinischen Teil von Rheinland-Pfalz reichen; und
- dass sein Name erst im späten 18. Jahrhundert aufgrund einer Erwähnung in den Annalen von Tacitus festgelegt wurde. Vorher hieß er nämlich einfach Höhe, eine Bezeichnung, die sich in verschiedenen Ortsnamen erhalten hat (Bad Homburg vor der Höhe, Hausen vor der Höhe).

Radfahren gerade im Südteil des Taunus wird beeinträchtigt von der Tatsache, dass sich zu seinen Füßen einer der bevölkerungsstärksten Ballungsräume Deutschlands erstreckt, sprich das Rhein-Main-Gebiet. Dementsprechend dicht besiedelt ist vor allem der Vordertaunus und dementsprechend hoch ist auch die Verkehrsbelastung. Einige Strecken, zum Beispiel die Bundesstraße 8 zwischen Königstein und Bad Camberg oder die Bundesstraße 456 zwischen Bad Homburg und Usingen, sind ohne eine gewisse Neigung zur Geringschätzung seines eigenen Lebens mit dem Rad nicht zu befahren. Das Ganze schaukelt sich vor allem am Wochenende hoch, wenn gerade um den Großen Feldberg herum viele Banker ihren Ferraris frische Luft gönnen und sich die Harley-Davidson-Jünger am Sandplacken ein Stelldichein geben. Der typische Taunusklang ist also weniger ein röhrender Hirsch oder eine trapsende Nachtigall, als dumpfes, aggressives Motorgrollen. Fast meint man, an den Berghängen würden sich Testosteronnebel festbeißen.
Gut, wir wollen nicht übertreiben, es gibt auch schöne, relativ ruhige Straßen im Taunus, vor allem im Hintertaunus, der allerdings keine allzu langen Steigungen aufweist, und im westlichen Teil, dem Rheingaugebirge, in dem nur der Südhang, der berühmte Rheingau, gerade am Wochenende überquillt. Und trotz allem Verkehr ist der Große Feldberg insofern eine Besonderheit, als seine Südanfahrten über Bad Soden oder Mammolshain soviel Höhenmeter aufweisen wie keine andere Auffahrt in Deutschland außerhalb der bayrischen Alpenregionen (sprich Oberbayrische Alpen und Allgäu) und des Schwarzwalds - das steht natürlich unter dem Vorbehalt, daß man die Auffahrt zum Brocken nicht schon ab zum Beispiel Wernigerode mißt. Ein wirklicher Härtetest also vor größeren Aufgaben in höheren Gebirgen.
Letztendlich sind vergleichsweise viele Radfahrer im Taunus unterwegs, da er eben für viele Leute vor der Haustür liegt. Der Autor dieser Beschreibung will allerdings nicht verschweigen, dass er trotz der Schönheit mancher Taunusauffahrten (Hohe Wurzel, Hallgarter Zange) doch lieber in den idyllischen und ruhigeren Odenwald ausweicht.

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