Von Matt_ –
An diesem Montag im Juli 2012 brach ich kurz vor 7 Uhr in der Nähe von Basel auf. Gegen 10 Uhr erreichte ich per Bahn meinen Ausgangsort Chur. Das Wetter präsentierte sich von seiner angenehmen Seite: Sonnenschein und bereits recht milde Temperaturen. Auf los geht's los!
Richtung Lenzerheidepass geht es gleich ordentlich los, so dass ich mich in der zweiten Kehre erst mal von den Ärmlingen befreien musste. Kurz-kurz ging es weiter Richtung Malix. Zu Beginn wollte ich den Tritt nicht so recht finden, aber keine Panik, mit etwas warmfahren wird's schon werden. Der Aufstieg verlief dann problemlos, die Landschaft war nicht allzu interessant und die Strasse wie erwartet recht stark befahren. Vor Parpan legte die Steigung ordentlich zu, doch die Passhöhe (leider ohne Passschild) erreichte ich doch recht locker, trotz dem ungewohnten Zusatzgewicht aufgrund des Gepäcks. Von hieran boten sich dann auch schöne Ausblicke, etwa auf den See unterhalb von Valbella. Bergab kam ich bald in Lenz an und bog ab Richtung Brienz/Alvaneu. Ab hier war die Strasse deutlich schmaler und kaum befahren.
Bald einmal fand ich mich im Tal in Alvaneu Bad wieder und begann den Aufstieg Richtung Albulapass. Diesen hatte ich im Vorjahr bereits befahren. Dabei hatte ich im ersten Versuch von Tiefencastel aus kurz nach Bergün aufgeben müssen, da einfach nichts mehr ging. Zwar hatte ich den Pass von der anderen Seite wenige Tage später doch bezwungen, aber diesmal wollte ich es eben von Filisur her schaffen. Das Unterfangen gestaltete sich zu Beginn recht einfach, bis Filisur und noch einige Kilometer weiter rollte man bei minimaler Steigung locker dahin. Dann jedoch kommt eine ordentliche Rampe rauf nach Bergün, bei der ich doch wieder bedenklich zu kämpfen hatte. Erinnerungen der unguten Art kamen hoch... Doch wenig später war ich in Bergün und füllte erst einmal meine Getränkevorräte auf.
Die folgende Passage nach Preda ist Dank der spektakulären Eisenbahnlinie mit Kehrtunneln und Viadukten zwar optisch ein Genuss, doch wieder fand ich nicht so recht meine Rythmus. Also kurz angehalten und mal für kleine Radler... Ich sagte mir einfach "heute muss es klappen" und "wenn ich schon am ersten Tag nicht auf die Pässe komme kann ich gleich wieder heimfahren". Und es half: Endlich kam ich in einen guten Rythmus und fuhr ruhig Kehre um Kehre RIchtung Preda. Im kleinen Ort hatten es sich ein paar Radfahrer auf der Terrasse der Beiz gemütlich gemacht, aber ich wollte jetzt den Rythmus durchziehen und fuhr ohne Stop weiter bergauf. Ist der Abschnitt zwischen Bergün udn Preda bereits wunderschön, so ist die Passage entlang des Palpuogna-Sees einfach traumhaft. Hier schloss auch ein Radler im Tortour-Trikot zu mir auf mit dem ich einige Minuten plauderte, bevor er mit einem (vermutlich spielerisch leichten) Antritt entschwand. So fuhr ich in meinem gemächlichen Tempop weiter und kämpfte mich auch die letzte steilere Passage zum Albula-Passchild hinauf. Geschafft. Nach dem üblichen Passschild-Knipser ging es in die Abfahrt Richtung La Punt. Wie befürchtet herrschte von dort an bis Celerina Gegenwind, doch ein einheimischer Rennradler gab mir bis Celerina Windschatten. im kurzen Aufstieg nach St. Moritz erklärte ich ihm meine geplante Tour, was doch für einige Anerkennung sorgte. Kurz darauf kam ich dann an der Jugendherberge St. Moritz an.
Die erste Etappe war also geschafft, genau wie ich selbst. Nach einer langen Dusche ging es gleich zum Abendessen, wo ich noch zweimal Nachschlag holte. Zeitig ging es dann ins Bett und Einschlafen war nach diesem Tag überhaupt kein Problem.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren