Von Jan – Am Mittwoch, den 2. Juli 2008 war ich vom Tourismusverband Schwäbische Alb nach Bad Urach eingeladen, um einen Vortrag über quäldich.de zu halten.
Ich kam zwar am gleichen Tag von Berlin nach Bad Urach, aber nach dem Vortrag nicht mehr zurück, und so war meine Radtasche samt Rad mit dabei, um nach dem Vortrag noch eine Runde über die Schwäbische Alb zu drehen. Erst im Zug versuchte ich, einen Mitstreiter für mein Vorhaben zu gewinnen, der mir die schönsten Strecken zeigen könnte.
Also warf ich einen Blick in die quaeldich-Community, wer rund um Bad Urach eingetragen war. 3 Kandidaten gab es, von denen Noisepollution seine Handynummer angegeben hatte. Ihn rief ich an, den beiden anderen schickte ich eine Mail.
Noisepollution selber hatte keine Zeit, empfahl mir aber, mich bei Markus mgcycle zu melden. Ich sollte ihm einen schönen Gruß bestellen und ausrichten, dass Noisepollution ein Opfer für ihn gefunden hätte.
Das sollte wohl ich sein, und ich schluckte zweimal, bevor ich Markus anrief. Nach einer halben Stunde Bedenkzeit sagte er zu, und wir verabredeten uns um halb sieben in Bad Urach - immerhin 20 km von Markus' Wohnort entfernt.
Glücklich über diesen Erfolg checkte ich ins Hotel Graf Eberhard ein und hielt wie vorgesehen den Vortrag.
Pünktlich um halb sieben fand ich mich am Treffpunkt ein, wo mich Markus schon erwartete. Mit einigen gezielten Fragen vergewisserte er sich, dass ich wirklich bergig fahren wollte, und so fuhren wir zunächst in zügigem Tempo nach Nordosten den Albtrauf hoch nach Grabenstetten. Diese Straße ist noch recht breit, und ich fragte mich, ob Markus mir schmalere Anstiege im Verlaufe der Tour zeigen konnte.
Ich wurde nicht enttäuscht, denn es stellte sich heraus, dass Markus die Ecke wie seine Westentasche kennt. Oben angekommen fuhren wir zunächst die Neuffener Steige hinab, und gleich in Richtung Beuren, wo wir die Beurener Steige nach Erkenbrechtsweiler hinauffuhren.
Natürlich blieben wir wiederum nicht lang auf der Albhochfläche, sondern fuhren direkt wieder hinab nach Unterlenningen, wo sich der landschaftliche Höhepunkt unserer Tour anschloss: die Auffahrt nach Wielandstein über die alte Lenninger Steige. Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen, dass ich zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung mehr hatte, wo ich mich befand, denn die vielen Albtraufquerungen hatten meinen Orientierungssinn lahm gelegt. Insofern war ich glücklich, dass Markus mit mir gemeinsam diesen Anstieg in Angriff nahm, denn ohne ihn hätte ich mich hier, fernab der Zivilisation, in dem tiefen Buchenwald verirrt, durch den die alte Lenninger Steige hier auf einer ganz schmalen Straße fernab vom Autoverkehr malerisch nach oben führt.
Auch wenn dieser Anstieg bei quaeldich.de mit 5 Schönheitssternen versehen ist, und der von Bad Urach dorthin führende Track bereits im Tourenplaner vorhanden war, hätte ich diesen Anstieg nicht gefunden, denn zum Vorbereiten dieser Fahrt hatte ich mir im Vorfeld keine Zeit genommen, und so war ich glücklich, dass ich in Markus so einen kompetenten und kommunikativen Guide an meiner Seite hatte.
Das Tempo hatten wir übrigens nach der zügigen Auffahrt nach Grabenstetten auf ein angenehmes Level zurückgefahren, so dass wir genug Zeit und Luft hatten, die Landschaft zu genießen - vor allem ich, weil sie für mich neu war.
Oben blieben wir zur Abwechslung für ein paar Wellen über Krebsstein und Schopfloch auf der Alb, bevor wir uns hinterm Kirchweihbuckel wieder nach Neidlingen hinunter stürzten und als letzten Anstieg die Hepsisauer Steige in Angriff nahmen.
Dieser Anstieg hinauf nach Randeck / Torfgrube war wiederum sehr gut zu fahren und führte auf schmaler Straße bergan - einfach ein Traum.
Bei Schopfloch schlossen wir den Kreis und fuhren über Schlatterhöhe und Bohringen nach Grabenstetten. Mittlerweile war auch nicht mehr viel Tageslicht übrig, und so verabschiedeten wir uns hier oben schnell, aber herzlich, und traten beide den direkten Heimweg an - ich fuhr auf dem gleichen Weg nach Bad Urach hinab, den wir am Anfang unserer schönen Runde genommen hatten, Markus fuhr geradeaus weiter in Richtung Neuffener Steige.
Markus hat sich noch angeboten, In Zukunft wieder als Guide zur Verfügung zu stehen - ich hoffe, ich kann darauf zurückgreifen. Es war eine tolle Runde in einer super Landschaft - und sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich auf der Alb Fahrrad fuhr.