Von hagen306 – An unserem Standort Playa Granada ist alles bereitet für ein perfektes Bergtrainingslager früh im Jahr. Die andalusischen Sierras reichen hier direkt ans Meer, und nach Westen, Norden und Osten warten fordernde, rollende und stets landschaftlich begeisternde Anstiege auf die Entdeckung. Sanft ansteigend zum Haza del Lino? Giftig weiter auf die Sierra de Lújar? Begeisternd zum Venta del Chaleco, die beschneiten Gipfel der Sierra Nevada am Horizont? Oder über einen langen Anstieg epischen Ausmaßes hoch zur Cabra, einzigartig in der Vielfalt der durchfahrenen Landschaften von den Plantagen in Meernähe bis in die monumentale Felswelt vor dem Gipfel? Die Peña Escrita, der Anglirú des Südens, wartet mit einer Kraftprobe im gnadenlosen Schlussanstieg. Hoch zur Venta del Chaleco blühen die Mandelbäume.
Und überall kennen wir die versteckten Bars entlang den Strecken mit den besten Ovos Fritos, Tortillas und Bocadillos.
Entlang des Meeres geben einem kilometerlang fast verkehrsfreie Straßen jederzeit die Gelegenheit für einen spontanen Ruhetag außerhalb des Programms. Und Möglichkeiten, die Runden weiter zu verschärfen, gibt es ohnehin immer.
quäldich-Reise Bergtraining in Andalusien (Playa Granada)
Von hagen306 – Das Bergtraining ist gestartet! Endlich Sonne, endlich wärmer, endlich wieder Wind. - Heute morgen erinnert nur noch der Blick aus dem Hotel auf die ca. 40cm tief geflutete Garagenanlage an die infernalischen Wetterkapriolen gestern. Gut so, denn heute stehen für uns die ersten königlichen 120km entlang der Küste, auf die Haza del Lino und den Alto de Conjuro an. Beruhigt sieht die Crew das breite Grinsen in den Gesichtern. Und wenn wir genau hinhören, vernehmen wir das Scharren der Hufe in Form der Pedalplatten auf dem Asphalt. Ein, zwei goldene Worte noch (denn die wird dieser Tag sicherlich verdienen), Gruppeneinteilung und los geht´s.
RÜCKENWIND: Die 40km entlang der Küste nach Osten bis La Rábita vergehen im Flug. Die Meute des Radrennes, das uns entgegenkommt, tut uns durchaus ein wenig leid. Aber das ist schnell wieder vergessen, denn auch für uns wird es gleich ein wenig fordernder:
Im 20km-Anstieg über Albunol zur Haza hören wir immer noch das Scharren der Hufe: Bei den Schnellen wird Tobis fragender Vorschlag nach einem Wasserstopp prompt mit einer Attacke gekontert. Gut so. Bei Simon in der Elitegruppe 2 läuft es immer geschmeidiger. Derweil vergrößert sich meine zweite Gruppe 2 (die Clara-Gruppe, aber dazu später mehr) ein wenig, so dass wir fortan mit idealer Besetzung von 10 Recken klettern. Hannes zähmt das Feld der entspannten Gruppe.
Doch wir alle haben auch heute wieder einen unerbittlichen Gegner: den Wind. Wenigstens sorgt er dafür, dass sich keine langanhaltenden Regenschauer bilden können. Puh - meine zweckoptimistische Wetterprognose ist mal wieder ein Volltreffer.
Nun lassen wir es an der Haza zur Halbzeitpause krachen: Tortilla ist perfektes, landestypisches Sportlerfood. Zu toppen eigentlich nur noch durch den Alpujarra-Teller, aber diesen nichtvegetarischen Powersnack hebe ich mir für den Trevélez-Tag auf.
Und schon, nach 70km, stürzen wir uns wieder hinunter, aber gemeinerweise dann noch einmal hinauf nach Lújar und zum Alto de Conjuro auf. Dieses Jahr werden wir diesen Berg den Defektbuckel taufen: Plattfüße, Kettenriss. Verdammt, passiert! Aber egal, es folgt die königliche finale Abfahrt, die die Clara-Gruppe 2 mit einer solchen (es ist ein Radler) in unserer schrulligen Stammbar "Zum Blauen Hecht" krönt. Gesschafft, hoch die Beine!
Und das sind die drei goldenen Lehren des Tages:
1. Ja, es gibt ihn, den andalusischen Frühling. Sodass man sich nach 5km erst einmal der warmen Klamotten entledigen muss.
2. Gruppe 1 ist schnell, aber ohne den hinten patroullierenden Guide auf den finalen Kilometern orientierungslos.Und lässt den Extraschwenk nach Salobrena aus.
3.die gibt´s heute nicht. Dazu ist es jetzt nach dem ausschweifendem Buffet zu spät.
Derweil frohlocke ich schon, denn morgen fahren wir die Carretera de la Cabra hinauf, eine echte Ikone der andalusischen Bergstraßen...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute können wir die Beine zunächst richtig freidrehen. Nur drei kleine Wellen stellen sich uns am Meer entlang in Richtung Albuñol in den Weg, und so können wir die warme Mittelmeerbrise und die herrlichen Blicke nach links in die Berge genießen.
Dorthinein geht es über Albuñol hoch nach Haza del Lino auf 1280 m über einen herrlichen Anstieg. Oben können wir einkehren. Vom Bocadillo bis zu einem richtigen Essen gibt es hier alles, inkl. café. Mit tollen Blicken auf die Sierra de Lujar und hinüber zur großen Sierra Nevada fahren wir nun wieder runter und biegen links nach Rúbite ab. Teils schnelle Abfahrt auf rauhen Belägen. Fast in Castell de Ferro angekommen, geht es scharf nach rechts über die Brücke über Lújar zum Alto de Conjuro auf den Alto de Moral, den wir schon von der gestrigen Einrollrunde kennen.
Rasant hinab sind wir schon wieder im Hotel. Beine hoch!
Von hagen306 – Cabra mía! Was war das wieder für ein Tag..oder anders: hay de todo (also von allem etwas).
Wir starten heute etwas eher als sonst, da sich auch heute wieder strammer Wind ankündigt. 9:30 starten die Ersten, 10:00 der Bolzer-Express.
3 km sind geschafft - und endlich ist mal kurz der frisch verschneite Pico del Veleta im Norden zu sehen. wir kümmern uns aber nicht umd den alten Hai (der Gipfel sieht aus wie eine Haiflosse), sondern kurbeln moderat Richtung Ítrabo. Aber San Miguel kennt keine Gnade: Gruppe 2 Clara streut zur Abwechslung erst einmal einen Plattfuß ein. Wim, unser fliegender Holländer) vollzieht den fliegenden Wechsel in Gruppe 2 Elite. Nützt ihm aber nichts, denn nach der kurzen Zwischenabfahrt donnern wir wieder an der Elite vorbei. Man muss bei diesen Temperaturen doch wirklich nicht die Weste ausziehen ;-). Wasserstopp in Otívar und dann beginnt mal wieder das Cabra-Epos auf vollen 20 Bergauf-km (das dieses Jahr übrigens auch bei der Vuelta dabei ist. Punktlich auf der Fahrt durch diese einmalige Felsenlandschaft scheint die Sonne. YEAH!
Es folgt das Refugio, vor dem die Räder stehen: Soll heißen: Wir machen dort Pause und wer etwas später kommt, sieht von draußen, dass die Meute dort drin an der mesa redonda hockt und sich die Beine am Ofen unter dem Tisch wärmt. - Nur: die Räder stehen oben gut auf der Terrasse versteckt. So das sich 4 wackere Recken zielstrebig dazu entschließen, weiterzufahren. Macht nichts: Gruppe 1 bekommt den Kampfauftrag, sie in der Abfahrt nach Pádul aufzufahren und im Ort in einer Bocadillo-Bar abzuliefern. Klappt perfekt und wir sammeln später wieder alle ein.
Der zwischenzeitlich bedrohlich wirkende Himmel verschont uns und belässt es bei ein paar Schauern, bevor wir die hübschen kleinen Wellen hinauf nach Pinos del Valle für Sprints, Attacken und sonstige Tempoverschärfungen nutzen. Derweil gebührt Hannes heute ein Sonderlob, denn er organisiert den mentalen Sonnenschein: In Form der Busverbindung für diejenigen, die heute keine Wasserratte oder Windbeutel sein möchten. Und fährt mit den anderen seiner Gruppe dann auch zum Basislager zurück.
Derweil rauschen die ersten drei Züge hinab über Los Guájares bis ins Tal des Guadalfeo mit seiner gigantischen Felsenschlucht - wir können sie aber nicht wirklich genießen, da wir bei strammen Gegenwind im Formationsflug nunnmehr so schnell wie möglich dem Blauen Hecht (der Stammbar am Hotel) entgegenstreben. Geballte Power von Alex und vorgetäuschte Guide-Souplesse halten den ab hier vereinten Gruppe 2-Zug auf Fahrt, bis wir alsbald die eisgekühlten Krüge heben dürfen. (Mittlerweile liegt die Nutzungsquote dieses Zusatzangebots bei ca. 77% - beachtlich schon nach Tag 3! die restlichen 23% erreichen wir auch noch.)
Was wir aber definitiv erreicht haben, ist ein epischer Tag durch Wind und Wetter, mit Höhen und Tiefen und jeder Menge Spaß. Hast la próxima, cabra mía!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Über den kleinen Stich von Ítrabo fahren wir ins Valle Verde. Kurz darauf erreichen wir Otívar (letzte café-Möglichkeit für die nächsten 25km) und folgen der legendären Carretera de la Cabra, die 2018 auch bei der Vuelta gefahren wird. Von satt grün ins karge NIchts aus weißem Fels und (hoffentlich) blauem Himmel.
Oben erreichen wir ein Hochplateau, von dem aus wir bei gutem Wetter geniale Blicke auf die verschneite Sierra Nevada blicken können. Hier steht auch ein kleines Refugio für einen kurzen Pausenstopp. In einem weiten Bogen fahren wir nun über Padul wieder nach Süden. Aus dem Olivenland wird allmählich Orangenzone. Bald ist Pinos del Valle mit seiner Bar Venezia erreicht - berühmt u.a. für ihre albóndigas (Fleischbällchen).
Es folgt ein einsamer Ritt über eine perfekt asphaltierte Bergstraße und den Alto de los Guájares. Gerüchteweise gut geeignet für satte Bergsprints! Nun geht es hinab bis zur N 323, die sich ihren Weg durch eine tiefe Schlucht hinaus zur Küste in Richtung Motril bahnt.
Von hagen306 – Wieder haben wir ein Kapitel unseres Bergepos in Andalusien geschrieben: Es lautet "Trevélez-Hammer".
Die Wettervorhersage für Spaniens Schinkendorf: 1°C und leichtes Flöckchenrisiko. Das sind doch schon einmal gute Aussichten, zumal wir die Tour entschärfen könnten. Wollen wir aber nicht, vor allem Daniel, der heute den 3.000er an Höhenmetern auf ganz spezeielle Weise feiern wird. Aber gleich mehr dazu.
Los geht´s entlang der Küste, bis wir La Guapa (die Hübsche) erreichen - aber da ist nicht viel hübsch. Vorher haben wir die wahrscheinlich sauberste Zweierreihe der ganzen Tour gefahren, da die Guardia Civil hinter uns war. Später werden wir das heute leider nicht mehr so hinbekommen. 155km sind halt doch ein wenig länger.
Wir biegen ein in den Stieg über Polopos zur Haza, unserem ersten Stop. Stramme 1200hm am Stück drücken wir weg. Michael sinniert ein wenig, warum Susanne vor ihm nicht näher kommt. An der Haza der Tiefpunkt: das Thermometer zeigt nur noch 3 Grad an. Prompt reduziert sich die Zahl derer, die heute den Trevélez-Nagel einklopfen wollen. Somit fahren zwei Gruppen das volle Programm und eine große kürzt ab über die wunderschön einsame Nordabfahrt von der Contraviesa Richtung Órgiva. Eigentlich wollten wir ja zwei Gruppen die kurze Strecke fahren lassen, aber am Morgen waren zunächst alle heiß auf "lang und heftig", dass scheinbar keiner mehr "kurz und knackig" fahre wollte. Somit entspannt sich Guide Simon ein wenig im Windschatten der 1er, bevor er ab oben die Crew der kurzen Runde wieder verstärkt. Ab der Haza geht es zudem bergab - die Cafés sollten rufen, aber in Vélez ist irgendwie Totensonntag. Letztlich findet Hannes doch etwas - und der Blaue Hecht hat dann bei der Ankunft ja auch noch offen (siehe Bild).
Derweil trauen die anderen auf der langen Schleife ihren Augen und Sinnen nicht: Die Sonne lacht und lacht und lacht und lacht....Andreas kann somit die Alufolie um die Schuhspitzen fast wieder abnehmen, Wolfgang legt das Strandoutfit an usw. - Doch es wartet der Stieg zum Portichuelas de Castaras mit noch einmal 14km und sicherlich einigen Höhenmetern. Oben angekommen, gehen wir auf Panorama-Fahrt ins Schinkendorf mit der weißen Sierra im Hintergrund. Tres chic!
Nun wird es richtig hart: Auf der Speisekarte in Trevélez steht das Sportlerfood schlechthin auf: plato alpujareno. Bratkartoffeln, Spiegelei, Schinken, Blutwurst und Knobalauchwurst. Ein Teller davon genügt für einen ganzen Tag dieser Güte, wie ich heute feststelle. Und auch Daniel füllt auf diese Weise das Magazin.
Zunächst müssen wir beide auf den kommenden 30km meist bergab diesen Trevélez-Hammer zwar erst einmal verdauen. Doch pünktlich zum 3000. Höhenmeter des heutigen Tages zündet Daniel den Turbo und feiert diese Zahl mit einer weiteren Tempoverschäfung. Aber der Stieg inmitten der ansonsten oberflowigen Abfahrt ist nur kurz und das Feld bleibt halbwegs kompakt. Damit auch alle diesen Abfahrtshammer genießen können, halte ich einen nachfolgenden Bus ein wenig auf Abstand. Klappt wunderbar und in Órgiva treffen wir uns alle mit einem hoch bis über beide Ohren gezogenen Grinsen. Nunmehr schaffen wir auch die letzten 30km hinaus nach Motril.
Daniel ist in der Führung nicht zu bremsen, was die Wechselarithmetik im Pulk ein wenig durcheinanderwirbelt. Aber die Unruhe legt sich alsbald wieder, denn wenn man schon einen der Blutwurst-Boys als Lokomotive im Wind vor sich hat, ist das ja auch durchaus angenehm. 8km vor dem Ziel verstärke ich die "Morcilla-Gang" auch noch und wir geleiten den Zug bis zum Blauen Hecht. Geschafft! Pünktlich um 19:00 sind wir wieder da. Ein wahrhaft königlicher Tag liegt hinter uns. Den morgigen "Ruhetag" an der Pena Escrita haben wir uns wirlich verdient. Es locken Strandbars, Cafés und ein paar Steigungsprozente :-)
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Heute fahren wir ganz tief in die Alpujarras, ins Schinkendorf Trevélez, dem Zentrum des Serrano-Schinkens. Aber damit nicht genug, die Etappe ist gespickt mit Highlights. Erst der nagelneue Panorama-Asphalt über Polopos (neu im Programm 2018) hinauf zur Haza. Dann die Contraviesa entlang mit grandiosen Tiefblicken zum Meer, und im Anschluss nach Norden in Richtung Alpujarras hinunter. Nirgendwo sonst sieht man so frontal auf die Sierra Nevada wie hier. Aber Vorsicht: die Abfahrt ist steil!
Deutlich sanfter ist der folgende Anstieg vom Rio Guadalfeo hinauf. Oben am Portichuelas fordert er uns aber dann noch einmal richtig. In Trevélez lohnt es sich, sich etwas umzugucken und in die Hallen zu schauen, in denen der Schinken trocknet. Achtung: Ab hier MIetwagen, Reisebusse und Rentner en masse!
Der weitere Abschnitt gehört zum Flowigsten, was die Region zu bieten hat. Geniale Kurven hinunter nach Órgiva, immer wieder kurze Anstiege. Dann dem Rio Guadalfeo folgend durch die vom Vortag bekannte Schlucht ins Hotel.
Von hagen306 – Wer heute schwere Beine hat, nimmt die Kurzversion: Nach der Contraviesa geht es dem Rio Guadalfeo folgend und durch die vom Vortag bekannte Schlucht zurückins Hotel. Aber schwere Beine hat heute keiner!
Von hagen306 – Endlich "Ruhetag": Für die meisten von uns heute nur 78km und nur EIN Stieg mit 600 Höhenmetern. Kann man sich gefallen lassen. Zumal es heute ja auch die sagenumwobene Dorade zu Tische geben soll.
Auf der Küstenstraße flutscht es - "Fixie-Style" Teil I: welliges Einrollen in eleganter Formation - kein Vergleich zum gestrigen Tage! Nach 20km ist es dann kurz hinter Almuñécar soweit: Wir beginnen das lustige Hügelreiten. Nur dass dieses Hügelchen Peña Escrita heißt, hin und wieder mal auf 2km durchschnittlich 13% hat und der Rest auch nicht wirklich versöhnlich flach ist. Aber wir sind ja noch von der gestrigen Blutwurst gestählt: Kein Knie knarzt, nur die Räder biegen sich fast schön hörbar unter den Qualen an diesem Giftzwerg. Gleichwohl: das Blickfeld wird enger, der eine oder andere sieht nicht mehr ganz so viel vom satten Grün der Obstplantagen um uns herum.
Fixie-Style Teil II: Tobi muss feststellen, dass sein Freilauf den Kräfteverhältnissen am Hügel der Wahrheit nicht gewachsen ist und sich festdreht - nunmehr fährt er im Fixie-Style für den Rest des Tages. Derweil proste ich mir schon selbst zu, denn es sieht in meiner Gruppe nach einem Tag ohne Panne aus. Klopf, klopf!
Nach der "Schlange" mit ihren Rampen und dem großen Rest ist der Hügel dann aber doch bald geschafft und wir können uns voll und ganz dem Relaxprogramm des restlichen Tages hingeben. Naja, fast: In der Abfahrt auf schmalsten Wegen mit fiesen Gegenwellen und Abzweigen ins Nichts gehen uns dann doch einige Piloten verloren. Wir fangen alle bis auf einen wieder ein. Aber auch dieser" Ausreißer" findet wieder den Weg heim. (Wei heute morgen an einer Baustelle rumgeflachst, sollten wir unsere Strecken manchmal wohl doch mit Pylonen abstecken :-)
Unten am Meer heißt es dann aber: Beine hoch: Die schnellen Gruppen landen mal wieder am Nudistenstrand, die beiden anderen in La Herradura im Lokal. Das hat diesmal aber leider keine Doping-Dorade. Wir begnügen uns mit Tintenfisch und Salomorejo. Und ausnahmsweise eine Clara mal zwischendurch. So können die letzten Wellen auf der Küstenstraße kommen. In Salobreña biegen wir noch einmal schnell ab und fahren hinauf ins historische Zentrum. Aber alles hat zu. Verdammt! Also weiter zum Chiringuito 500m vom Hotel mit Kaffee und Kuchen. Und über allem strahlt der Sonnenschein des Südens. SO soll es sein heute!
Ursprüngliche Beschreibung:
Heute bewegen wir uns ganz nah an der quaeldich-DNA - "Der nächste Anstieg ist zwar steil, aber dafür nicht so kurz." Der Schrecken hat einen Namen: Peña Escrita. Steil geht es schon über die "Schlange", eine aberwitzige Kehrenstaffel, durch die Plantagen des Rio Seco nach oben, bevor uns eine längere Hangpassage zum finalen Gegner bringt.
Aktueller Hinweis Stand Februar 2018: Die im Track markierten allerletzten entsaftenden 4km bergauf zum ehemaligen Bergzoo an der Peña Escrita sind noch immer gesperrt. Sollte doch offen sein, entscheiden wir am Abzweig zur Abfahrt, ob wir raufquetschen.
Auch die Abfahrt hat es in sich: Erst derbe Gegenanstige, dann steil hinab zur Küstenstraße. Dort biegen wir nach Westen (Achtung: beleuchteter Tunnel) und bald hinunter zur Bucht von Cantarriján - PAUSE! Zurück geht es über Almuñécar. landeinwärts und den fast schon versöhnlich "flachen" Collado de Ítrabo zurück ins Basislager.
Abkürzungsoption ab Almuñécar: einfach der Küstenstraße folgen.
Von hagen306 – Man kann an der Peña Escrita die Lichter löschen, muss es aber nicht: Die 5a verzichtet auf die Schlussrampen und führt die Abfahrt mit einigen derben Gegenanstiegen hinunter zur Küstenstraße. Kurz nach Westen schwenken und vor dem Tunnel nach links in die Bucht von La Herradura abbiegen - PAUSE! Gerüchten zufolge soll es hier Dorade geben, die müde Beine schnell macht. Auch ein Sonnen- und Badestopp ist möglich. Es folgt der Rückweg über die Nationalstraße nach Motril. Je nach Gusto schwenken wir dabei noch einmal ein nach Salobreña. Fragt Hagen nach dem Lokal mit dem besten selbstgemachten Kuchen oben auf der Plaza!
Von hagen306 – Heute spielen wir mal wieder Windlotterie. Deshalb haben wir die Donnerstagstour fix auf den heutigen Dienstag verschoben und...tataaa....alles läuft nach Plan:
Wir entkommen den für Trevélez angesagten Schneeschauern. Das ist ja schonmal sehr gut.
Gruppe 2 Clara kürzt grandios gleich auf den ersten Metern ab, verpasst bei Wiedereinbiegen auf die geplante Strecke eben genau diese. Was ein vorbildliches Wendemanöver zur Folge hat.
Es folgt ein Kettenabwurf, ein gemeines Zischen in einem Reifen...egal, Gruppe 3 rollt somit auf, was sofort zu fliegenden Wechseln genutzt wird.
Weiter geht´s hinauf zum Gorgoracha-Tunnel. Nunmehr wird es Zeit, die Einrollphase durch ein wenig Provokation zu beenden. Na also: Geht doch! Schön sieht die Sierra Nevada vor uns aus! Schön hoch, schön weiß, schön kalt. Aber wir fahren ja heute nur auf maximal 1100m. Da MUSS es doch kuschelig warm sein, nicht wahr?
Muss es nicht: Hinauf über die Guájares dreht das Gebläse wieder auf, zwar noch nicht zum Maximum, aber ziemlich frisch. Hauptgewinn! Da bleibt wenig Lust für Fotostopps - nach wie vor lugt die Sierra Nevada von Nordosten ja hervor.
Während Gruppen 1 und 2 Elite weiter nach Lanjarón donnern, beschließt Gruppe 2 Clara, einen kurzen zusätzlichen Stopover in meiner geliebten Bar Venezia einzulegen. Ist es die Aussicht auf die Albóndigas, die die Moral bricht und die große Mehrheit dann dazu bringt, sich für die "light"-Variante zu entscheiden? Egal. Lieber albóndigas und light als keine albóndigas und lange fahren. - In der Bar bringt derweil eine schwedische Rennradcombo den Wirt zur Verzweiflung, da jeder der 15 Mann separat bezahlt. Zudem kriechen 2 der Gesellen fast in den offenen Kamin. Harte Skandinavier :-). Derweil beschäftigt sich Hannes in der entspannten Gruppe mit wohl nicht nur einem Platten, lotst den Zug aber dann zügig zur MIttagspause.
In Lanjarón loten wir dann die Grenzen der spanischen Gastronomie aus: Unsere Bocadillo-Bestellung sprengt das Kneipenlager, die madre de la casa wird erst einmal zum nächsten Bäcker geschickt.
Weiter geht´s, wir trinken noch von einer der Quellen, die gutes Augenlicht bescheren sollen - die Abfahrt nach Orgiva kann kommen! UNd dort wartet schon wieder ein Bäcker. Wir sind Brüder im Geiste und vespern zünftig mit Kaffee und Kuchen. Einfach herrlich!
Nun trennen sich noch einmal die Felder: Kurz und heftig durch die Windschleuse am Guadalfeo ("hässlicher Fluss" - ja, sowas ist wirklich hässlich!) oder lang und weniger heftig von Norden in Richtung Haza del Lino klettern. - Wenn es einen durchaus meditativen Anstieg auf dieser Tour gibt, dann diese kleine Bergstraße durchs Nichts. Einfach nur heilsames Bergauffahren. Toll!!
Der Rest ist wie immer: die rüde Abfahrt über Rúbite - ganz schnell werden hier 1000 Höhenmeter und durchaus auch Reifen und Bremsbeläge vernichtet. 30 km Gegenwind bis Motril und eine wahrschaft schmutzige Clara zum Abschluss (Man sagt sich, dass diejenigen, die heute kürzer gefahren sind, sogar mehr als eines dieser Sportgetränke konsumierten...). Und übrigens: kein Regen, kein Schnee, nur Windstärke 23 oder so. Muss man scheinbar mal auf dem Rennrad erlebt haben...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir streifen Motríl und fahren über den Gorgoracha-Tunnel (330 Hm) nach Vélez de Benaudalla ins Hinterland. Die Auffahrt zum Alto de Los Guájares rollt wunderbar, der Belag ist toll,ebenso wie die Blicke in die Sierra Nevada, vor allem oben an der Ruine. Mit einem kleinen Gegenanstieg erreichen wir Pinos del Valle. Leicht ansteigend fahren wir Richtung Lanjarón mit Umweg über die arabische Brücke. In Lanjarón, bekannt durch seine Mineralquellen, zapfen wir Wasser, Brunnen gibt es genug! Nach einer kurzen Abfahrt erreichen wir Órgiva, und fahren dann über die Brücke mit den sieben Augen von hinten hinauf zur Haza del Lino. Kurz hinter dem höchsten Punkt erreichen wir das Restaurant Venta Cañadas. Hier gibt es die besten Bocadillos und einen sehr guten café. Ab hier fahren wir über Rubite stramm hinunter ans Meer und zurück nach Motril.
Von hagen306 – Gegenüber der Normalvariante nehmen wir nach dem Aufstieg aus den Alpujarras zum Restaurant Venta Cañadas noch den Stich hinauf zur Sierra de Lújar. Hinweis: Lohnens- und empfehlenswert nur bei Top-Wetter (Sierra-Nevada-Panorama) und nur für starke und abfahrtsichere FahrerInnen, da technisch SEHR anspruchsvoll v.a. in der Abfahrt auf marodem Asphalt. Vertraut auf die Einschätzung Eurer Guides - Sicherheit hat oberste Priorität!
Von hagen306 – ...y ya está! Mit den heutigen bis zu 180km haben wir das Bergtraining wahrhaft königlich beendet.
Der Wind hat heute morgen Gnade mit uns- die Fahrt nach Osten bis Adra vergeht verdammt schnell. Alles läuft. Kein Knie knarzt (hörbar), auch die Ketten scheinen wieder gut geölt zu sein. Rein in den Anstieg zur ersten inoffiziellen Bergwertung des Tages an der Caceta Cinta. Hannes ist somit der Pinienkönig (denn die stehen da oben). Am Beninar-Stausee vorbei folgt der Einsamkeits-Stieg zur Venta de Chaleco. Ich kenne diesen Burschen seit Jahren, immer war es stockend heiß oder/und windig. Aber heute: angenehm temperiert, kein Wind, Beine nach dem Vollbad gestern durchaus auch dieser Bezeichnung würdig. Doch, er ist auf seine Weise schön!
Einige kehren auf halber Strecke natürlich in der "La Entrada" in Turón ein. Ist aber auch ein netter Laden! Und ganz oben wartet auch schon die Bodega. Und dann warten wir: EIne Viertelstunde, eine halbe Stunde...aber die Suppe ist einfach, warm und lecker. Auf den Deal, uns doch gleich einen Kasten mit Cola und Fanta zu servieren, geht die allei auf sich gestellte Bedienung leider nicht ein. Egal, auch das ist Spanien.
Draußen auf der Contraviesa wird es nun zugig. Trotzdem locken die Wellen auf diesem Höhenzug zwischen Sierra Nevada und Mittelmeer, Kette rechts und drübergebügelt! Eine Welle, noch eine Welle, noch eine, noch eine! Phänomenal! Das geht schneller als gedacht und das Kilometerfressen geht jetzt erst richtig los: Über dieses Kurvenlabyrinth bei Polopos hinab nach La Guapa. Von 1200m auf 0! Schräglagenorgien wechseln sich mit Top-Speed ab. So soll es sein! Bleibt nur noch die Ehrenrunde über die Küstenstraße bis zum Blauen Hecht. Mein Herz blutet, kann ich doch jetzt nicht mehr mit dem Rad dabei sein, da ich diese letzten 30km unsern Transporter zurück zum Hotel fahre muss. Wie ich aber später erfahre, funktioniert die Zweierreihenselbstkontrolle mittlerweile gut: Kaum bildet sich der berühmt-berüchtigte Aerotropfen, bringt ein kräftiges "kommt, macht Hagen stolz" den Zug wieder in Form - beim finalen Gegenwind ja auch durchaus sinnvoll, so eine Zweierreihe.
Aber Zweierreihe klingt immer so nach Pflicht - und so haben wir uns diese Woche ja nun wirklich überhaupt nicht gefühlt. Und deswegen beschließen wir diese grandiose Woche namens "Wind und Berge" mit einer letzten Clara an der Mesa Redonda im Blauen Hecht. Salud! Wir kommen nächstes Jahr wieder.
Ursprüngliche Beschreibung
Heute wollen wir nochmal alles rausholen aus der Region. Meer, Berge, Sierra-Nevada-Blicke, weiße Dörfer, Bocadillos und café con leche, knackige Anstiege und rauschende Abfahrten. Um das alles erleben zu können, shutteln wir euch die ersten 30 km nach La Guapa. Wer noch mehr will, fährt mit dem Rad hin (plus 30 km / 320 Hm). Bis Adra folgen wir dem Küstenverlauf, der uns nur wenige Höhenmeter aufzwingt. Dann geht es kurz hinein in die plásticos, aber schnell auch wieder auf einsamen Straßen zur Caceta Cinta, einem Übergang in Richtung Benínar-Stausee. Den Hochpunkt markieren drei Pinien. Wunderbar runter, dann sensationell hoch zur Venta del Chaleco: ein Traum auf
20 einsamen Bergaufkilometern! Bocadillo in Turón nicht vergessen! Reguläre Einkehr: Bodega de los quatro vientos nach der Venta! Es folgen Contraviesa, Haza und die aalglatte Panorama-Abfahrt über Polopos zum Meer...finales Ausfahren auf der Küstenstraße. Genießt die letzten Meter!