Von majortom – Grand Tour mit quaeldich.de von Berlin nach Venedig. Vom 13. bis zum 22. Juli führt uns diese Tour quer durch Europa. Lange Flachetappe durch Brandenburg und Sachsen / Mythisches Erzgebirge / Einsamer Böhmerwald / Quer durch Niederbayern / In die Alpen / Großglockner-Hochalpenstraße / Wunderschöne Dolomitenpässe / Ausrollen an die Adria.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Grand Tour Berlin-Venedig
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Grand Tour Berlin-Venedig vom 13. bis 23. Juli 2018.
Von Jan – Eine wunderbare Auftaktetappe von Berlin nach Dresden liegt hinter uns. Gestern schon auf unserem Prolog zum Brandenburger Tor lief alles am Schnürchen, und auch heute starten wir pünktlich auf die Minute um 8.30 Uhr in Richtung Venedig.
Die ersten Kilometer folgen alle meinen Trainingsstrecken, genau entgegengesetzt der Etappe Dresden-Berlin, die wir letztes Jahr zum Abschluss von Wien-Berlin gefahren sind. Alles bekannt also, und Brandenburg von seiner schönsten Seite. Und Brandenburg IST schön im Juli.
An Sonnenblumenfeldern entlang verlassen wir Blankenfelde und tauchen ins ländliche Brandenburg ein. Vor, neben und hinter uns am Anfang der Etappe stets unser Kameramann Stefan Hähnel. In den nächsten Tagen entsteht eine Film über unsere Grand Tour. Guter Flow nach Sperenberg, wunderbar sanfter Anstieg nach Petkus, wo Waterboy Daniel erstmals mit der Getgränkeverpflegung steht. Wie... schon 55 km auf der Uhr? Das ging schnell, bei bestem Wetter und gut laufender Gruppe verfliegen die Kilometer im Nu.
Weiter gehts über schmale Landstraßen, Betonplatten und Kreisstraßen. Stets ohne jeden Verkehr. Unglaublich, wie wenige Autos uns hier stören.
Sehr schnell sind wir in der frühen Verpflegung in Schlieben, bei Km 96. Im Ratskeller werden wir auf das Beste verpflegt, wir sitzen, wie schon letztes Jahr, in der Sonne im Biergarten, bekommen sofort unsere Pasta und sind gerade fertig, als Gruppe 2 kommt und im Handstreich unsere Plätze einnimmt.
Die Storchdichte war vorher schon hoch, jetzt nimmt sie weiter zu. Jeder Ort sein Nest. An Teichen vorbei erreichen wir, mittlerweile im hier flachen Sachsen, die dritte Verpflegung und damit das Elbtal, dem wir mit ganz viel Flow und unglaublichem Rückenwind bis Meißen folgen. Wunderschöne Sandsteinabbrüche, tolles Elbblau, Hammer-Flow!
Der wird auf dem Elbradweg ab Meißen etwas anders, dennoch erhöhen wir den Schnitt weiter auf 32,3 am Canaletto-Blick in Dresden. Ab hier dann fallender Schnitt aufgrund Touri-Modus über die Augustusbrücke, an der Frauenkirche vorbei und durch den Großen Garten. Dann Schlussanstieg zum Hotel nach 204 km. High Five, Schmutzbier!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Unsere Grand Tour beginnt mit der längsten Etappe. Allerdings auch derjenigen mit den wenigsten Höhenmetern. Eine klassiche Flachetappe also, die uns mit viel Rennrad-Flow, von dem man erst in der großen Gruppe so richtig profitiert, von Berlin nach Dresden bringen wird. Los geht es vor den Toren der deutschen Hauptstadt in Mahlow, unweit des Flughafens Schönefeld, so dass wir uns das Gegurke durch die Großstadt sparen. Und sofort geht es auf nahezu direktem Weg nach Süden; bei der Distanz sind schließlich keine großen Umwege drin. Dennoch haben wir die großen Bundesstraßen fast komplett ausgespart und sind zumeist auf ruhigen Landes- oder Kreisstraßen unterwegs, so dass wir gemütlich durch die endlosen Weiten Brandenburgs und Sachsens cruisen können. Das „Elbflorenz“ Dresden bietet uns die passende Kulisse für die erste Etappenankunft.
Von Jan – Oha... SEHR schwierige Aufgabe, jetzt noch einen Bericht zu verfassen. Der Sous-Chef kritisiert mich ja gerne für meine zusammenfassende Berichterstattung nach epischen Tagen, die nach entsprechendem Schmutzbierkonsum sich auch schon einmal auf ein "Geil wars, jetzt Bier!" beschränkt. Heute ist wieder so ein Tag.
13 Täler galt es heute zwischen Dresden und Karlsbad zu queren, mit Liebe geplant vom Bolzer. Mit leicht sadistischer Tendenz, wie uns Gruppe 3 attestierte, die nun auch im Ziel ist. Applaus für Gruppe 3, die Helden des Tages nach mehr als 3000 Hm. Applaus auch für den Etappenplaner, der noch einen nicht näher benannten Teilnehmer mit einer 1000 Hm-Zusatzschleife glücklich gemacht hat. Und sich selbst!
Applaus auch für das Team, das uns mit drei grandiosen Verpflegungen verwöhnt hat. An der Mulde, im Salzhaus in Reitzenhain und auf dem Fichtelberg. Applaus auch für die Teilnehmer, die sich von den steilsten Anstiegen des Erzgebirges nicht haben kleinkriegen lassen. Von der Annahöhe nicht, und von der Kühberger Passtraße nicht. Und vom Fichtelberg nicht.
Sensationeller Flow runter vom Fichtelberg nach Karlsbad.
Geil wars, jetzt Bier!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir verlassen Dresden und rollen auf das Erzgebirge zu. Wirklich rollen können wir heute allerdings nur kurz, denn die Etappe beginnt sofort recht hügelig, und das ständige Auf und Ab erfordert eine ökonomische Fahrweise. Ein erstes sportliches Ausrufezeichen der Grand Tour setzen wir dann am Ringel, den wir über die schwerste Anfahrt von Bienenmühle her erklimmen. Ab diesem Hochpunkt wird das Profil deutlich entspannter, denn wir rollen zunächst dem Flöhatal entlang bis Grünthal, dann geht es bei mäßigen Steigungen entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Auf unserem Weg nach Oberwiesenthal überqueren wir die Grenze einige Male, bleiben jedoch zunächst in Deutschland, um mit dem Fichtelberg den höchsten Berg Ostdeutschlands zu erklimmen. Dann wechseln wir endgültig nach Tschechien und müssen bis zum Etappenort Karlsbad (Karlovy Vary) fast nur noch bergab rollen.
Von Jan – Unglaublich... schon liegt ein Drittel unserer großen Tour von Berlin nach Venedig hinter uns. Nach der Brandenburger Tiefebene am Samstag und den Tälern und Stichen des Erzgebirges gestern standen heute der Böhmerwald und der Bayrische Wald auf dem Programm. Ruhiges Ausrollen von der Königsetappe also, so der Plan...
Zunächst sind allerdings einige Höhenmeter zum Stanovice-Stausee und zu den drei Kreuzen zu absolvieren, bevor die Getränkeverpflegung am Stinkenden Moor das Ende des bergigen Anfangsabschnitts einläutet. Bis hier und noch bis hinunter nach Marienbad auf authentischem tschechischen Belag – schlecht ist da noch ein Euphemismus! Aber diese Ruhe, diese absolute Abgeschiedenheit! In den letzten Tagen war es schon ruhig, aber heute ist es fast schon gespenstisch still. Die Ruine nach der Getränkeverpflegung bringt es auf den Punkt: dieses Gebiet scheint aufgelassen, die Zivilisation ist im Böhmerwald auf dem Rückzug. Schauerlich schön. Aber der schlechte Belag macht es schwierig, die Gruppe zusammen zu halten.
Ab Marienbad aber beginnt es zu rollen. Teils auf breiteren, teils auf schmalen Straßen, immer durch ländliches Gebiet, und der gefürchtete böhmische Verkehr bleibt aus. Bisher geht der Plan auf, Körner zu sparen für das Kommende. Auch für Roberto, dessen elektronische Schaltung heute wieder funktioniert. Nicht der Akku war defekt, sondern das Ladegerät, und Nadine konnte aushelfen! Und kaum ein Kettenabwurf!
Die Mittagsverpflegung in Tachov erreichen wir ziemlich früh bei Km 67. Sehr gut, denn so haben wir in der welligen Böhmischen Tiefebene noch Gelegenheit, die Knödel mit Braten zu verdauen. Es rollt weiter gut, aber der Himmel zieht sich zu. Zunächst noch rechter Hand in weiter Ferne, dann aber auch von links tiefschwarze Regenwolken, die sich schon abregnen. Durch das blaue Loch in der Mitte wollen wir!
Bis kurz vor der zweiten Getränkeverpflegung klappt das auch gut, aber dann setzt der Regen ein. Zunächst leicht, dann wolkienbruchartig. Damit sinkt auch die Motivation, Fotos zu machen erheblich. Und wie der Regen und die damit verbundene Kälte die Energie zieht. Auf einmal wird es hart, und der Dachsriegel zur Prüfung, über den wir 2015 auf dem Weg von Flensburg nach Garmisch noch mit Leichtigkeit gerollt sind. Oben fühle ich mich an 2012 erinnert. Die lange Schlussgerade habe ich noch von der Etappe Furth im Wald - Bad Alexandersbad in Erinnerung. Historischer Boden!
Im Vollsiff fahren wir in die letzte Welle ein und erreichen unser tolles Hotel, wo uns ein Willkommenssnack erwartet. Dusche! Müde! Doch kein Ausrollen von der Königsetappe.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Das einsame Böhmen und der wildromantsiche Böhmerwald begleiten uns auf dem dritten Teilstück. Wir verlassen Karlsbad in Richtung Süden und nehmen gleich einen ersten Hügel mit, um den schönen Stanovice-Stausee bewundern zu können. Nach einer Flachpassage im Teplá-Tal dringen wir dann immer tiefer in den Böhmerwald vor und nehmen mit dem Vlcek-Pass einen zweiten Anstieg unter die Räder. Nach der Abfahrt nach Marienbad rollen wir im Mittelstück der Etappe auf einsamen Straßen weiter Richtung Süden. Die Grenze nach Bayern erreichen wir dann nach etwa drei Vierteln der Etappe bei Waldmünchen, und fahren über den Dachsriegel, einen der höchsten Punkte des Oberpfälzer Waldes, nach Furth im Wald. Ein letzter Hügel ist noch zu erklimmen, und wir sind schon in unserem Etappenort Rimbach, einem netten kleinen Ort im Bayerischen Wald. Option: Wer noch nicht genug hat, kann kurz vor dem Ziel auch noch 500 Höhenmeter zum Schwarzriegel anhängen.
Von David Baumann – Da der Chef krank ist und somit mangels solcher von keiner Radfahrt berichten kann, schildern heute David und Simon die Geschehnisse aus Sicht der Gruppe 3 – danke!
Auch mit langen Pausen schafft man's nach Burghausen! Das Motto des Tages in Gruppe 3. Nach einigen Einrollkilometern ging es in den ersten Anstieg des Tages. Tatsächlich schafften es vier motivierte Teilnehmer die entscheidende Abzweigung in Richtung Arber zu verpassen & rollten mit Schwung bergab, um einige Extrakilometer und Höhenmeter zu sammeln.
Nach einer (ersten) ausgedehnten Pause für die wartenden Fahrer ging es nun endlich weiter in die Abfahrt und zur Mittagsrast.
Die Gruppe stärkte sich bei Pasta & Bier, selbstverständlich alkoholfrei.
Glücklicherweise wurden alle anfallenden Pannen heute jeweils bei den Pausen oder am Zielort in Burghausen erledigt.
Am Nachmittag fuhr die Gruppe wie am Schnürchen über welliges Gelände, das die geschundenen Waden noch schwerer machte, über Pfarrkirchen nach Burghausen.
Zu erwähnen bleibt die Polizeieskorte mit Blaulicht, die uns über die Bundesstraße 20 zum Zielhotel führte.
Die vierte Etappe ist nun geschafft, glücklich & zufrieden verabschieden wir uns für diesen Tag.
Das heutige Teilstück führt über die Arberstraße im Bayerischen Wald und dann weitgehend flach durch Niederbayern, bis Burghausen an der österreichischen Grenze. Das Etappenziel liegt im Süden, aber zunächst wenden wir uns nach Osten, auf den Großen Arber zu, den höchsten Berg im Bayerischen Wald. Etwas Schonfrist haben wir nach unserem Aufbruch in Rimbach, doch schon nach etwa 18 Kilometern beginnt die Arberstraße, der längste Anstieg des Tages. Wir genießen die schönen Panoramen im Bayerischen Wald, dann geht es wieder abwärts über Bodenmais und Regen durch hügeliges Terrain. Mit der Überquerung der Donau erreichen wir dann die niederbayerische Ebene und können so richtig Fahrt aufnehmen. Bei Marktl überqueren wir den Inn und sind dann auch bald in Burghausen angekommen, direkt an der Grenze zu Österreich, und mit der längsten Burganlage Europas eine würdige Kulisse für unsere Etappenankunft.
Von afrikaanne – Nach dem Gastbeitrag aus Gruppe 3 gestern erfolgt der Etappenbericht heute aus Gruppe 2. Es schreiben afrikaanne und Leftyphil – danke!
Die Augen auf den Asphalt geheftet beißen wir die Zähne zusammen und fragen uns, wieso wir uns auf die Extrarunde über den Hirschbichl eingelassen haben. Der charmante Guide macht sich einen Spaß daraus, alle paar Meter genaueste Angaben zu den noch zu erwartenden Höhenmetern und Steigungsraten zu machen und uns Radler minutiös mit dem Bevorstehenden (23%!!!) zu erschrecken. Und weil er gerade so schön in Stimmung ist, gibt er mit kraftvoller Stimme ,,Der Berg" von Heinz Erhardt zum Besten. Offenbar hat er sich von seinem Männerschnupfen erholt.
Die Etappe hatte am Morgen so schön gediegen im niederbayrischen Burghausen begonnen. Über einsame beschauliche Wirtschaftswege ging es ins hübsche Tittmoning. Am Waginger See erwartete uns bereits Daniel mit einem romantischen Picknick am Wasser. Gruppe 3 zwang Gruppe 2 zu einem Verpflegungs-Quickie, sodass wir schnell weiter Richtung Berchtesgadener Land dem Alpenpanorama entgegen rollten.
Bei der Mittagspause stieß der Chef zur 2. Gruppe, um sie und sich zum ersten Mal in den Genuss des Hirschbichls zu bringen. Nicht alle wollten dieser Einladung folgen, und so fuhr ein Teil der Gruppe auf der Bundesstraße um den Berg herum. Leider wurden sie dort sehr vom bösen Verkehr gebeutelt.
Die hochmotivierte Splittergruppe kam jedoch in den puren Radgenuss auf der autofreien und sehr pittoresken Nationalparkstraße, die sich neben einem Bächlein an den Watzmann schmiegt. Der solide Alpinist Uwe wusste Wissenswertes über die umliegenden Gipfel ,,zu verzähle".
An der berüchtigten Teufels-Steife war es mit dem Plaudern vorbei und alle Kraft musste für 100 Höhenmeter auf 300 Metern gebündelt werden. So manch einen ambitionierten Fahrer zwang dieser Höllenanstieg in die Knie, im Gegensatz zum tapferen Jacob, der sich mit einer 11/28-Kassette hochhievte.
Die steile Abfahrt auf der Rückseite des Bichl erforderte höchste Konzentration und einen festen Griff an den Bremszügen. Zurück im Tal ging es dann mit vereinten Kräften der gesamten Gruppe 2 nach Zell am See. Endlich einmal kamen alle drei Gruppen in den Genuss einer frühen Ankunft in wunderbarster Abendsonne.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Hirschbichl. Der Pass ist berüchtigt. Schmale Straße, mörderische Rampen über 20 Prozent. Doch keine Panik: Wer sich der Herausforderung nicht stellen möchte, kann den Hirschbichl auch ganz einfach umfahren. Aber Hand aufs Herz: wenn man schonmal in der Gegend ist... außerdem haben wir in der langen Historie der quäldich-Reisen ja auch schon ganz andere Kaliber bezwungen.
Zunächst aber starten wir in Burghausen, überqueren die Salzach und sind damit erstmals in Österreich angekommen. Schon kurz darauf sind wir jedoch wieder zurück in Deutschland und fahren in südlicher Richtung auf Nebenstraßen durchs Alpenvorland. Zur Etappenmitte in Bad Reichenhall sind wir jedoch in den Alpen angekommen, die umgebenden Berge werden immer höher. Der schöne Schwarzbachwachtsattel stellt eine erste Prüfung dar, doch er ist nur der Aufgalopp für den Scharfrichter des Tages. Wer über die drei extrem steilen Rampen des Hirschbichl kommt, kann wahrhaft stolz auf sich sein – glücklicherweise gibt es zwischendrin immer wieder Flachstücke, auf denen sich der Puls wieder beruhigen kann. Kurz vor der Passhöhe gelangen wir wieder nach Österreich. Vorsicht auf der Abfahrt – sie ist teils ebenso steil wie die Auffahrt! Wenn man aber erstmal das Saalach-Tal erreicht hat, ist man bald auch schon im Etappenziel Zell am See. Variante: ohne Hirschbichl spart man etwa 500 Höhenmeter bei ähnlicher Streckenlänge.
Von Jan – Tatsächlich hatte mich die gestrige Halbetappe über den Hirschbichl nach eineinhalb Etappen erkältungsbedingter Abstinenz eher gesundet als zurückgeworfen, so dass ich heute endlich wieder einsteigen konnte auf den Weg von Berlin nach Venedig, und zwar dank Roberto ohne Guiderucksack und somit abseits des Fotografierens ohne Funktion.
Die Sonne strahlte mit den Geischtern der Gruppe 2 vor dem Hotel in Zell am See um die Wetter, an deren Ende ich mich hinten neben Paul einreihte. Unser Kameramann Stefan hatte mich heute noch gefragt, ob alle Straßen auf dem Track mit dem Auto befahrbar sind. Ja war meine falsche Antwort, denn nach kürzester Zeit stand der Kamerwagen links am Straßenrand, und wir befanden uns kurz darauf auf einem geschotterten Radweg Richtung Bruck. Leichtfüßig und in perfekter Zweierreihe rollten wir auf Fusch zu, wo das Leiden eines jeden begann. Schon vor der Mautstelle ging's richtig zur Sache. Ebendort half ich beim Passieren der Radfahrerverengung, die entweder reine Schikane ist oder wenigstens zum Zählen der Radfahrer dient.
Dadurch konnte ich aber immerhin die Gruppe von hinten aufrollen und munter Bilder schießen, sowie einer nicht näher genannten Teilnehmerin dabei helfen, ihr Leiden zu reduzieren, indem ich ihr die Idee näher brachte, aufs kleine Blatt zu schalten. Nach der Hälfte des Berges! Immer höher schraubten wir uns Kehre um Kehre nach oben und litten gemeinsam an dem horrenden Verkehr. Die halbe Stunde, die wir die Abfahrt nach vorne verlegt haben, half tatsächlich nur genau so lang. Eine nicht enden wollende Blechlawine wälzt sich neben uns nach oben – und das an einem Wochentag. Am Fuscher Törl machen wir kurz Rast und nehmen dann noch den obligatorischen Anstieg zur Edelweißspitze mit. Verkehrsinfarkt! Nichts geht mehr, aber wir mogeln uns zwischen den stecken gebliebenen Autos hindurch.
Hier oben ist es zwar nicht mehr richtig warm, weil Wolken aufgezogen sind, aber dennoch lässt es sich aushalten. Daher dauert es, bis (fast zeitgleich) Gruppen 2 und 3 abfahrtsbereit sind. Da sich noch ein Teilnehmer von Gruppe 3 spät für die Erstürmung der Edelweißspitze entschieden hat, werde ich kurzerhand von Paul in Gruppe 3 abgeschoben, die ich natürlich gerne, aber weiterhin ohne Guiderucksack in Richtung Heiligenblut zur Mittagsverpflegung geleite. Denny bleibt oben. Auf dem Weg zum Hochtor verziehen sich die Wolken, und es wird richtig heiß. Die Stimmung ist super, wir haben ienmal keinen Zeitdruck, und so genießen wir am Hochtor noch einmal die phänomenale Aussicht, bevor wir uns in die rasante Abfahrt stürzen. Gerade habe ich mich entschieden, die Autoschlange vor uns zu überholen, platzt Olegs Reifen, so dass ich nach der Sammlung am Kreisverkehr zur Franz-Josephs-Höhe die hintere Guide-Position einnehme, was ohne Rucksack nur bedingt Sinn macht. Glücklicherweise haben wir gerade Daniel überholt, als auch Davids Hinterreifen platzt, so dass uns der Waterboy mit Pumpe, Reifen und Schlauch aushelfen kann. Zweimal richtig Glück gehabt!
Am Mittagessen im Kirchwirt in Heiligenblut (Glocknerblick!) trudeln nach und nach alle Gruppen ein, weil Gruppe 1 fast geschlossen noch die Franz-Josephs-Höhe anhängt. Alles klappt hervorragend, nur meine Kettenstrebe überlebt sie arg lädiert. So jage ich als Gruppe 4 nach einigen Klärungen im Einzelfahrzeitmodus meiner Gruppe 3 nach, die nun wieder voll mit Guides bestückt ist. Pünktlich im Einstieg zum Iselsbergpass stelle ich sie und kann alle Mitglieder noch einmal fotografieren. Bei Nic hat's richtig weh getan.
Eine fantastisch-rasante Abfahrt mit großartigen Dolomitenblicken führt uns nach Lienz, wo einmal alle Gruppen RICHTIG früh da sind. Danke für die Gastfreundschaft, Gruppen 2 und 3!
Was für ein Dolomiten-Panorama! Yeah!
Ich nehme als Vorletztes mein Gepäck aus der Gitterbox. Nur Marco ist noch auf dem Weg zur dritten Option des Tages – der Lienzer Dolomitenhütte. Wie war das Panorama dort, Marco?
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die Großglockner-Hochalpenstraße gehört zu den ganz großen Namen in den Alpen und ist in einem Atemzug mit Größen wie Stilfserjoch, St. Gotthardpass oder Col du Galibier zu nennen. Wenn man es genau nimmt, ragt sie unter all diesen Namen sogar noch ein wenig heraus, denn für einen der großen Alpenpässe weist sie eine erstaunlich hoche Durchschnittssteigung auf. Grund genug für uns also, dem Glockner heute eine komplette Etappe zu widmen. Aufgalopp ist heute nicht viel; von Zell am See aus sind wir sofort in Bruck, wo die Glocknerstraße ihren Ausgang nimmt. Und 30 km und 1900 Hm später stehen wir auf dem Hochtor, der Passhöhe mit dem Scheiteltunnel; natürlich nicht ohne die herrlichen Hochalpenpanoramen mit Ausblicken auf Österreichs höchsten Berg genossen zu haben. Nicht nur in geographischer Sicht ein Höhepunkt unserer Grand Tour. Nach der langen Abfahrt gelangen wir Mölltal, müssen nur noch über den nicht sehr furchterregenden Iselsbergpass und sind kurz darauf im Etappenziel in Lienz. Optionen: Die Edelweißspitze und die Franz-Josefs-Höhe sind zwei Stichstraßen, mit denen sich die heutige Etappe noch weiter aufpeppen lässt.
Von silvi – Während andere am Frühstück die Kommunikation noch müde verweigern, steigt der Chef wie der Phoenix aus der Asche in Kanarienvogel-Gelb wieder bei Gruppe 1 ein, nachdem er am Vortag ordentlich in den Gruppen 2 und 3 mitgemischt hat. Und schon tönt es bald wieder "Ruhiger!" von hinten. Wir fühlen uns auch schon bald wie die Rennpferdchen im Stall, die darauf warten, dass man sie laufen lässt. Drei werden auch sofort frei gelassen und nehmen noch die Pustertaler Höhenstraße mit. Die anderen lassen sich noch eine Weile bändigen und fügen sich vorerst der gewohnten Disziplin. Von dieser haben allerdings die italienischen Autofahrer noch nichts gehört, die uns wild gestikulierend und schimpfend überholen. Die erste Verpflegung in Toblach ist schnell erreicht und wir beschließen, den Anstieg zu den Drei Zinnen vor der Mittagspause anzugehen. Doch da haben wir die Rechnung ohne den Wettergott gemacht. Da hilft auch nicht, dass Jan noch "Der Berg" von Heinz Erhardt rezitiert. Wir kehren unter Donnern und Blitzen erstmal zur Mittagsverpflegung ein. Gestärkt und mit Koffeinschub (endlich italienischer Kaffee, juhu!!) fahren dann die meisten zu den Drei Zinnen hoch; ein paar beschließen, direkt ins Hotel zu fahren.
Wir können trocken hochfahren; der Anstieg ist steil, aber gleichmäßig, und der Ausblick oben einfach gigantisch. Einige von Gruppe 2 fahren auch noch hoch. Und auch unsere Drei mit der Extra-Runde kommen uns beim Abfahren entgegen. Es hat sich definitiv gelohnt und wir schaffen es auch noch, vor dem nächsten Gewitterschauer abzufahren, verstecken uns dann unten nochmal in einem Hotelrestaurant vor dem nun einsetzenden Starkregen. Kaum ist es aufgeklart, kriechen aus diversen Restaurant- und Hoteleingängen wieder die Radfahrer - auch wir hatten zwei aus unserer Gruppe verloren, aber auch die sind schnell wieder bei ihrer Herde. Und so radeln wir die restlichen 20km bis Pocol (hinter Cortina d'Ampezzo, denn es wäre ja keine echte Quaeldich-Etappe ohne Bergankunft ?), werden schnell wieder warm und kommen bei Sonne im Hotel an, wo auch die anderen gerade eingetroffen sind.
Auch mal schön, gemeinsam anzukommen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir sind in den Lienzer Dolomiten angekommen. Angesichts des Restprogramms unserer Etappe verzichten wir jedoch auf die Pustertaler Höhenstraße und bleiben im Drau-Tal, dem wir in westlicher Richtung folgen, bis wir bei Sillian die Grenze nach Südtirol, und somit auch nach Italien überqueren. Bis Toblach bleiben wir weiter im Tal. Hier beginnt denn der erweiterte Anstieg des Tages, der uns bis zu den bekannten Drei Zinnen führen wird, einem der bekanntesten Hotspots der Dolomiten. Nachdem wir die Stichstraße bezwungen haben, geht es wieder zurück, und über den Passo Tre Croci nach Cortina d'Ampezzo, wo die Etappe endet. Variante: Über die Pustertaler Höhenstraße sind es etwa 10 Kilometer und 800 Höhenmeter zusätzlich.
Von silvi – Bei schlechtem Wetter gibt es die schönsten Geschichten. Demnach sah das heute morgen nach einer Bomben-Story aus für unsere vorletzte Etappe von Cortina d'Ampezzo nach Belluno. Die Wettervorhersage war gestern Abend schon gruselig, das Team hat vier Varianten mit 0, 1, 2 oder 3 Pässen vorbereitet, und es war klar, dass wir von morgens bis abends nass werden. Und tatsächlich... das Prasseln der Regentropfen begleitete uns durch die Nacht, und auch als wir aufstanden, hat es draußen wie angekündigt ordentlich geschifft. Nichts desto trotz stehen alle pünktlich um 08:30 abfahrbereit vorm Hotel in diverser Regenmontur im Papageien-Design. Nur wenige entscheiden sich, auf direktem Wege flach ins Hotel nach Belluno zu fahren, die meisten wollen nun zumindest den Passo di Giau bezwingen. Und was den Regen betrifft, so hört dieser just zum Start auf. So ein Glück! Somit dampfen wir schnell unter unserer Regenmontur, als wir den Giau hochkurbeln und können tatsächlich die wunderschöne Aussicht auf die Dolomiten oben genießen. Mystisch! Die Gruppe 1 hat sogar noch Zuwachs von einigen Unerschrockenen aus Gruppe 2 und unserem Kameramann Stefan bekommen.
Die Abfahrt vom Giau nehmen wir bei den noch nassen Straßen vorsichtig, legen unten die Regenmontur ab und stärken uns kurz bei der Station von Waterboy Daniel, bevor wir den zweiten Anstieg zum Forcella Staulanza in Angriff nehmen. Der ist erheblich flacher als der Giau und es wird vorne ordentlich gedrückt. Die Jungs scheinen Venedig schon riechen zu können. Die Abfahrt führt uns auf trockenen Straßen bremsenschonend zur Mittagsverpflegung - wie soll es anders sein: mit Pasta! (Diese wird vemutlich bei vielen in den nächsten Wochen vom Speiseplan verbannt...) Aber es muss halt wieder Energie nachgeladen werden. Und dachte man die ersten Tage mittags noch "schon wieder essen?", hat sich bei mir seit Tag 3 ein pünktliches Hungergefühl um 11:40 eingestellt. Kaum sitzen wir im Restaurant, gibt es einen kräftigen Guss. Was für ein Timing. Leider nehmen den die anderen Gruppen noch mit, bevor sie ebenfalls im Restaurant eintrudeln.
Wir machen uns flott wieder auf den Weg, vom Abkürzen der Etappe spricht keiner mehr; es ist nämlich schon wieder trocken und auch relativ warm. Also nehmen wir auch den dritten Anstieg zum Passo Duran mit, wo sich der ein oder andere doch nochmal mitreißen lässt, einen rauszuhauen. Genau genommen ist es ja einer der letzten richtigen Anstiege der Reise (so steil wird es auf der letzten Etappe nicht mehr, dabei haben wir uns jetzt alle mit einer Durchschnittssteigung von >10% abgefunden...), und wir wären ja keine echten Quaeldich-Fahrer, wenn wir den nicht nochmal in vollen Zügen genießen würden (was auch immer das für jeden Einzelnen heißen mag). Nun kann ich langsam auch Venedig riechen.
Das Ende naht - leider! Pünktlich beginnt es am Pass zu tröpfeln, und wir fahren in Richtung Sonne ab. Rasant mit den Lokomitiven Tobi und Sebastian im Wind geht es mit der erweiterten Gruppe 1 zu den Hotels in Belluno. Sonne pur! Die beste Regenetappe aller Zeiten liegt hinter uns!
Und morgen ist das große Finale!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die vorletzte Etappe zwischen Cortina und Belluno ist eine ehrliche Alpenetappe. Drei Pässe. Dreimal rauf, dreimal runter. Und herrliche Dolomitenpanoramen. Was will man mehr. Direkt vom Start weg geht es in den langen Anstieg zum Passo di Giau, der das Tripel eröffnet. Schöne Kehren in felsiger Landschaft. Sensationell. Der zweite Pass, die Forcella Staulanza, ist eine Nummer kleiner, ist nichtsdestotrotz aber von den typischen Dolomitengipfeln umgeben. Und schließlich als Nummer drei der Passo Duran, möglicherweise der härteste Anstieg des Tages, aber die Euphorie über die imposante Landschaft wird uns schon hinauf tragen. Und dann wartet nur noch die lange Abfahrt nach Belluno.
Von silvi – Kaum fassbar, dass nun schon der letzte Tag unserer großen Tour sein soll! Vor 9 Tagen starteten wir in Berlin mit einem Ziel: mit dem Rennrad nach Venedig! Damit es auch eine besonders eindrucksvolle Fahrt wird, haben wir so einige schöne Anstiege auf dem Weg mirgenommen. Jede Region sollte ja in vollen Zügen genossen werden. Und das haben wir!
Und nun stehen wir am letzten Tag wieder pünktlich abfahrbereit in Belluno und schwingen uns auf die Räder. Mittlerweile ist nicht nur der Ablauf vertraut, sondern auch die Mitfahrer. Wir haben uns aneinander gewöhnt, insbesondere innerhalb der Gruppen haben diese 9 Tage die Leute zusammengeschweißt. So rollen wir noch einmal in gewohnter Zweierreihe dahin, noch einmal treten wir mit Kraft in die Pedale an unserem letzten Pass der Tour: dem Passo di San Boldo. Auf der Abfahrt erwarten uns die kurios anmutenden eng aneinander geklatschten in den Felsen gehauenen Kehren. Die kleinen engen Tunnel sind nur einseitig befahrbar, so dass wir dort bei Rotlicht warten müssen. Jedoch stört dies bei dieser atemberaubenden Kulisse überhaupt nicht. Einige von der Gruppe 1 fahren nochmal ein paar Kehren wieder hinauf, um dieses einzigartige Schauspiel noch länger genießen zu können. Und auch Marco und Matthias, die heute eine andere Runde fahren, kommen uns entgegen. Die anderen sausen die sich eng windenden Kurven hinab. Unten kommt dann auch bald Gruppe 2; schon oben am Pass waren sie nur kurz hinter uns. Das Auseinandersortieren der Gruppen ist heute auch etwas schwieriger als sonst; die Berlin-Venedig-Trikot-Dichte ist heute auf der Abschlussetappe besonders hoch.
Nach dem Passo di San Boldo geht es im gewohnten Grupetto weiter; es folgen noch ein paar Höhenmeter, die wir gemeinsam hochkurbeln.
Die Sonne brennt, es wird zumehmend wärmer, wir verlassen immer mehr die Bergregion, fahren durch Weinberge und winden uns langsam immer weiter hinab auf Meeresspiegelhöhe. Wir wollen ja auch schließlich zum Meer! Ich schau noch einmal auf die Hügellandschaft neben uns und bedauere es, dass es nun nur noch flach weiter geht.
Danach noch ein letztes Mal ein Stop bei unserem Warerboy Daniel. Der ist aber noch gar nicht da, als wir ankommen, taucht wenige Minuten später fast zeitgleich mit Gruppe 2 auf. Die sind heute aber auch hartnäckig... ;-)
Nachdem jeder die Pflichtbanane verschlungen hat, geht es auch weiter, nicht mehr ganz so idyllisch, was aber weniger an der Landschaft als an den teils sehr agressiven, wild hupenden Autofahrern liegt. Doch unser Radfahrerzug lässt sich nicht beirren. Wir sind eingespielt und Beat und Tobi ziehen den Tross in flottem Tempo bis zur Mittagsverpflegung. Diese überrascht uns mit hausgemachter Pasta (Orecchiette vom allerfeinsten!). Vielleicht überleg ich mir das mit der Pasta-Abstinenz doch noch einmal...
Wir schwingen uns auf die von der Sonne aufgeheizten Sättel. Dann geht es irgendwie alles ganz schnell. Wieder geht es über recht große Straßen, und die Kilometer schmilzen dahin. Gerne würde ich die Zeit etwas verlangsamen, nicht, weil ich nicht ankommen will, aber weil ich weiß, dass es dann auch zu Ende ist. Aber Venedig rückt rasend schnell näher. Und kurz vor dem Punkt, wo wir zum Hotel abbiegen könnten, beschließen unsere Guides Jan und Tobi basisdemokratisch, dass die Gruppe 1 geschlossen nach Venedig rein fährt. Es hätte eh keiner die andere Option gewollt. Und so mogeln wir uns über die dreispurige Straße, fahren auf dem Radweg, über Baustellenschotter und über den nicht enden wollenden Damm bis nach VENEDIG! Der Busbahnhof ist erstmal alles andere als beindruckend und die kleine Dame in Uniform, die uns noch belehren will, dass wir die Räder bitte am Bahnhof abzustellen hätten, hat keine Chance gegen unseren Willen, aber nun auch noch bis zu den Kanälen zu kommen. Sie gibt sich geschlagen und lässt uns ziehen und wir schieben die Räder bis zu den Kanälen. WIR SIND DA!!! Was für ein emotionaler Augenblick! Wir sind überwältigt, klatschen ab, fallen uns in die Arme und machen Fotos. Es ist irgendwie unfassbar. Auch unser Filmteam stößt nochmal zu uns und hält die besonderen Momente in Bildern fest. Nach einer kleinen Ewigkeit, in der jeder die Stimmung (und die meisten auch ein Eis) genießt, machen wir uns auf den Weg zum Hotel. Auf dem Weg dorthin kommen uns die anderen Gruppen entgegen. Alle sehen seeeeehr glücklich aus. Der Rückweg beschert uns noch eine kleine Tragepassage neben den Bahnschienen. Alles egal: wir waren ja schon in VENEDIG! :-)
Nun ist es also vorbei: 9 wahnsinnig beeindruckende Tage - mit ganz tollen Leuten und einem mega Orga-Team!!! An dieser Stelle nochmal DANKE!!!!! So ein Erlebnis ist einmalig!
Und hier hört die Berichterstattung nun auf. Der heutige Abend und die Nacht gehören noch einmal uns!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Ein Highlight haben wir noch! Vielleicht ist der eine oder andere mit den Gedanken schon an der Adria, in der Lagunenstadt Venedig, doch heute heißt es nochmals, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Dabei hilft vielleicht, dass wir immer noch in den venetischen Alpen unterwegs sind, und dass noch der Passo di San Boldo auf uns wartet. Keine furchterregende Passauffahrt, aber die an und in die Felswand gebaute Passstraße der Südseite mit den Kehrtunnels ist ein außergewöhnliches Kuriosum, so dass es sich für uns auch dann lohnt, wenn wir diese Seite nur als Abfahrt nehmen. Dann lassen wir die Alpen so langsam hinter uns, dringen immer weiter in die Poebene vor, und es ist nicht mehr weit zum Meer! Auf der zweiten Etappenhälfte können sich also die Rouleure nochmals in den Wind spannen, um das Ziel in Venedig zu erreichen. Wir beziehen hier Quartier in Mestre auf dem Festland, das Abschlussessen wird jedoch in Venedig stattfinden.