Vor der nachfolgenden Beschreibung der Tour zunächst eine kurze Erläuterung und Klarstellung der obigen Betitelung : der "Blaue Mittwoch" resultiert aus dem Umstand,daß im nicht gerade mit tourentauglichen Schönwetterfenstern gesegneten Frühjahr 2013 (der allfällige Niederschlag änderte ja nur seine Konsistenz) ein beliebiger Werk– = normaler Arbeitstag dieser Unternehmung "geopfert" werden mußte.Na ja,wie sagt man bei uns in Bayern (ohne Häme!!) : Wer ko der ko.
Desweiteren gibt die geographische Verkürzung auf die Berchtesgadener Alpen den kompletten Tourenverlauf natürlich nur unvollständig wieder.Genaugenommen handelt es sich um eine Umrundung des Nationalparks Berchtesgaden (Watzmann –"Auffi muaß i"– Blicke sind garantiert),des Steinernen Meeres mit dem optischen Highlight des Hochkönigs und die zumindest randliche Befahrung des Tennengebirges.
Noch eins vorweg : die Befahrung erfolgt im Gegenuhrzeigersinn.Dies hat den Vorteil,daß die dicksten Klöpse,also die Roßfeld Höhenringstraße und der Hirschbichlpaß noch relativ frisch angegangen werden.Die Befahrung im Uhrzeigersinn ist natürlich genauso empfehlenswert,allerdings muß man sich darüber im klaren sein,daß hier die Roßfeldstraße mit dem ultimativen 1000Hm am Stück Anstieg von Berchtesgaden bis zum Kulminationspunkt ganz am Ende der Tour ansteht.Wenn da das Fleisch schwach wird,besteht die erhebliche Gefahr,daß die Roßfeldstraße und damit ein Highlight der gesamten Tour per chicken way direkt von Berchtesgaden nach Hallein,im Klartext : untenrum, auf der Strecke bleibt.
Der Tourenplaner wirft ca. 155km und knapp 3.600Hm aus.Tatsächlich zeigten mein Computer und (barometrischer) Höhenmesser 165km und 3.361Hm an.Na ja,geschenkt.
Als Startort wurde (wg. der guten Autobahnanfahrbarkeit) Golling gewählt.Zahlreiche Parkmöglichkeiten gibts dort beim Eventbad Aqua Salza.Man fährt ca. 2,5km auf der Bundesstraße Richtung Kuchl/Hallein und folgt dann scharf rechts der Beschilderung St.Koloman/Wegscheid.Es folgt ein nicht unsteiler (ca. 450Hm) Anstieg in besagte Orte,in einer Schleife gehts dann wieder bergab Richtung Bad Vigaun.Am ersten Bauernhof/ersten Gebäude (ein kalkweiß angestrichener Stallkomplex ) von Bad Vigaun zweigt man scharf rechts auf eine kleine Nebenstraße,die wellig bis nach Adnet führt.Nun gehts kurz und schmerzlos durch Hallein,wo der 1000Hm Anstieg über Bad Dürrnberg zum Kulminationspunkt der Roßfeldhöhenringstraße folgt.Nach Abfahrt folgt man in Berchtesgaden der Beschilderung Ramsau, die Streckenführung geleitet stets leicht ansteigend entlang des idyllischen Hintersees zum Hirschbichlpaß .Klein ketten ist empfehlenswert,sonst folgt im Schlußanstieg mit gefühlten 30% auf ca. 2/3 km unweigerlich die blamable Schiebeorgie.
Kurz vorm Sattel gäbs zwar die schöne Einkehr im Wirtshaus Hirschbichl,angesichts der noch bevorstehenden Herausforderungen muß aber jeder selbst entscheiden,ob er hier schon in der Kneipe versandelt.
Nach Abfahrt vom Paß mündet man bei Weißbach/Lofer im Tal und folgt nun stets dem Radweg (grüne Beschilderung Tauernradweg) bis Saalfelden,das man jedoch (immer obiger Beschilderung folgend,später ist dann Maria Alm angegeben) nördlich umfährt,bis man in Maria Alm auf die Bundesstraße Richtung Dienten stößt.Es folgt nach flacherer Anfahrt der etwas zähe Anstieg zum Filzensattel,dann,nach kurzer Abfahrt,jener zum Dientenersattel.Herrliche Ausblicke auf den Hochkönig sind im "Wegegeld" inbegriffen.
Während der Abfahrt vom Dientenersattel kann man im Ort Mühlbach die Abzweigung zur Mandlwandstraße/Arthurhaus eigentlich nicht übersehen.Zur Beschreibung dieses ca. 8km langen one way Anstiegs mit ca. 650Hm siehe hier http://www.quaeldich.de/paesse/arthurhaus/.
Trotz magischer Anziehungskraft solcher Hinweisschilder mußte ich mir diesen Bonustrack leider verkneifen,da ich zeitlich sonst in den absoluten roten Bereich abgedriftet wäre.Na ja,ein andermal.
Der Rest der Tour folgt unspektakulär von Bischofshofen aus der Bundesstraße über Werfen und Paß Lueg (keine Panik,kurz vorm "Paß" sind lediglich etwa 50 bis 80Hm zu bewältigen) zurück nach Golling.