Von TicinoBergler46 – Das Val Cannobina ist bei den einheimischen Velofahrern beliebt, insbesondere auch die Hin- oder Rückfahrt über das Centovalli. Charakteristisch ist das Fehlen von echten Steigungen. Local heroes fahren dafür mit atemberaubenden Tempo bergauf.
Um mich zu motivieren ein 2. Mal das Val Cannobina zu fahren, habe ich nach Steigungen gesucht und sie auf der Karte gefunden. Und zwar zu 4 hübschen Orten hinauf, die oben an den Talseiten links und rechts in der Sonne liegen. Unklar war, wie weit kommt man auf Asphalt rauf und wie steil ist es wirklich?
Um es vorweg zu nehmen, es hat sich gelohnt: zusammen zusätzlich über 1500 Hm schön, steil und zum Teil sehr steil. Die Kombination mit dem wenig steilen Val Cannobina ist zwar unrhythmisch, aber nicht ohne Herausforderung.
Ich starte um 5.15h in Cannobio an der Abzweigung vor der Brücke, fahre durch Traffiume und an der schönen Wallfahrtskirche Santa Anna vorbei auf die eigentliche Val Cannobina Straße.
Bald lädt mich eine Abzweigung (380m) nach rechts nach Cavaglio(501m) ein, das ich in schönen und nicht unsteilen Kehren erreiche. Durch einen engen Torbogen geht das Sträßchen hinauf nach Gurrone (698m). Ich werde überrascht von dem härtesten Anstieg des Tages. Gott sei Dank fahre ich das Klettervelo. 2x200 m mit 22-23%, der Rest auch nicht viel weniger. Wenn auch kurz, das ist der steilste Anstieg in Lago-Nähe. Altersbedingt muss ich immer wieder auf 30/30 zurückschalten.
Weiter oben im Tal ist die Abzweigung(433m) nach Falmenta(669m). Es folgen schöne, nicht sehr steile Kehren. An der letzten Kehre, am Ortsrand erfüllt sich die Hoffnung, dass es asphaltiert weiter geht nach Camberto(817m). Extrem schmal und zeitweise 14 bis 16% steil. Oben schöner Ausblick auf den noch etwas schneebedeckten Monte Mater, einem Ausläufer des wilden Valle Grande Gebirgszug.
Nur wenig weiter oben geht es rechts(497m) hinauf nach Spoccia(817m), durchgängig steil zwischen 12 und 15%.
Gegenüber führt die Abzweigung(511m) zum hübschen Gurro(812m) auf schönem Weg. Rechts geht es weiter hinauf nach Gurro Superiore(1007m). Über mehrere 20% Rampen kämpfe ich mich hinauf.
Zurück auf der Cannobina Straße muss ich mich richtig antreiben, um in dem flacheren Gelände nicht ein zu gemütliches Tempo zu verfallen. Durch das hübsche Finero geht es auf bekannten Wegen zum Pantani Pass und dann in gutem Tempo wieder hinab nach Cannobio.
Für echte Velo-Bergfahrer eine merkliche Veredelung des Val Cannobina.