Der Härteste, der Höchste und der Schönste 139,9 km / 3636 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von karleq
Von karleq –
Beschreibung
Im Schwarzwald gibt es etliche rennradtaugliche Gipfelziele. Da die Entfernung zwischen den Bergen insbesondere im Südschwarzwald nicht allzu groß ist, wollte ich versuchen, drei Gipfel der Superlative zu kombinieren, nämlich den Härtesten, den Höchsten und den Schönsten.
Zunächst möchte ich meine Auswahl erläutern:
Der Härteste ist in meinen Augen der Schauinsland über die Stohrenauffahrt: Von mir zuhause sind gut 1000 Höhenmeter zu bewältigen und darin enthalten ist die langanhaltende Steigung auf den Stohren mit bis zu 18%. Es gibt im Schwarzwald noch weitere Auffahrten mit 1000 Höhenmetern wie den Kandel oder die Hornisgrinde vom Rheintal aus. Beide können aber mit der Steigung am Stohren nicht mithalten. Auf der anderen Seite ist die 18%-Steigung am Stohren kein Spitzenwert. Die Oppenauer Steige auf die Zuflucht kann da mithalten, dort ist aber die Gesamtsteigung etwas geringer. Alle anderen steileren Anstiege wie zum Beispiel Urberg mit 24% sind wesentlich kürzer wie die Stohrenauffahrt.
Der Höchste ist ohne Zweifel der Feldberg mit 1493 Metern Gipfelhöhe, auf asphaltierter Straße zu erreichen.
Der Schönste: Dieser Begriff ist sehr subjektiv. Mir fällt die Antwort trotzdem leicht: Die Fernsicht vom Belchen ist einmalig. Vom Mont Blanc und Grand Combin im Westen über die gesamte Schweizer Alpenkette bis hin nach Österreich und den Allgäuer Alpen im Osten reicht der Blick an klaren Tagen. Dazu die vorgelagerte Jurakette und die Vogesen im Westen und natürlich die Berge des Schwarzwaldes. Die Aussicht vom Belchen ist attraktiver wie diejenige des Feldberges. Jener ist zwar höher und lässt sogar die Zugspitze erahnen, aber der Belchen steht an der Westflanke des Schwarzwaldes und nicht wie der Feldberg mittendrin. Zudem ist die Kuppe wesentlich steiler, das ergibt unvergleichliche Tiefblicke. Neben der Aussicht besticht der Belchen durch seine ruhige Anfahrt und die autofreie Gipfelstraße. Fährt man sommers am Nachmittag hoch, ist man im Gipfelbereich oft völlig alleine. Die letzte Seilbahn fährt um 17 Uhr, danach sind fast alle Belchenbesucher weg.
Soviel zur Auswahl der Berge. Die Tour war also geplant, ich habe nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet. Heute sind die Kinder verreist, meine Frau arbeitet, es ist kein Regen angesagt, also: Los geht’s.
Es ist Sonntagmorgen, acht Uhr, die Straßen sind noch leer. Ich kann in Ruhe einrollen. Von Bad Krozingen fahre ich über Staufen ins Münstertal und weiter bei immer noch geringer Steigung bis zum Abzweig der Stohrenstraße. Trotzdem habe ich hier schon 350 Höhenmeter überwunden. Nun aber geht es zur Sache. Die Auffahrt auf den Stohren hat Steigungen von bis zu 18%. Erholsame Abschnitte gibt es nicht. Erst bei der Stohrenschule geht die Steigung zurück. Beim Gasthaus Giesshübel biege ich rechts ab und nehme die direkte Anfahrt zur Schauinslandpasshöhe. Hier ist aber noch nicht Schluss, noch fehlen etwa fünfzig Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der kleinen Straße zum Sonnenobservatorium. Am höchsten Punkt, auf etwa 1250 Metern, drehe ich um und fahre zurück zur Passhöhe und weiter zurück bis zur Abzweigung der Stohrenstraße. Hier biege ich links ab und nehme die direkte Abfahrt nach Hofsgrund und weiter hinab bis Oberried.
In Oberried biege ich ins Zastlertal ein, denn ich möchte den Feldberg mit dem Umweg über den Rinken erreichen. Der direkteste Weg wäre die B 31 Freiburg – Donaueschingen, aber den dichten Verkehr möchte ich mir ersparen. Also radle ich ins Zastlertal hinein. Bis zum Mederlehof sind die Steigungen überschaubar, dann aber wird es wieder richtig steil. Die einspurige Waldstraße bietet längere Passagen mit 14%. Da die Straße nach dem letzen Hof im Tal für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt ist, kann ich ohne störenden Verkehr diese Auffahrt genießen. Das Zastlertal ist tief eingeschnitten, teilweise felsig und stark bewaldet. Im letzten Abschnitt gibt es ein mehrere Hundert Meter langes Stück ohne Asphalt. Da die Steigung hier schon deutlich nachgelassen hat, ist es aber gut zu fahren. Auf dem Rinken wechseln die Landschaftseindrücke: Statt steil und tief eingeschnitten sind die Täler östlich des Rinkens flach und in weiten Teilen landwirtschaftlich genutzt. Nun geht es bergab nach Hinterzarten und weiter bis Titisee. Entlang der Bruderhalde fahre ich nach Bärental und zum Feldbergpass. Auf schmalem, schlechtem Asphaltband erreiche ich den Feldberggipfel: Der Höchste ist erreicht. Da es stürmisch und kalt ist rolle ich sofort wieder bergab. Vom Feldbergpass bis Utzenfeld fahre ich auf der Bundesstraße, dank des zweifelhaften Wetters hält sich der Verkehr aber in Grenzen.
Am Ortsende von Utzenfeld beginnt der Aufstieg zum Schönsten: Mein Hausberg, der Belchen ruft. Knapp achthundert Höhenmeter liegen vor mir, nicht sehr steil, aber ohne Erholungsstrecke. Auch im unteren Teil ist heute kaum Verkehr, dafür gibt es Schwarzwaldlandschaft vom Feinsten. Im oberen Teil auf der autofreien Gipfelstraße ist kaum ein Mensch zu sehen. Vom Straßenende beim Belchenhaus gehe ich noch hundert Meter zu Fuß weiter auf die Südflanke des Berges. Hier, am steilen Südhang, lege ich noch eine kurze Pause ein. Die Wolkendecke gibt wenigstens den Blick zum Jura und zu den Vogesen frei, die Alpen sind heute leider unsichtbar.
Weiter geht’s, der letzte Anstieg wartet. Nach der Abfahrt nach Multen folgt noch ein leichter Anstieg von 125 Metern auf den Hohtann. Erst hier habe ich die heutigen Höhenmeter überwunden. Nun folgen noch 28 Kilometer Abfahrt bis Bad Krozingen.
Im Schwarzwald gibt es etliche rennradtaugliche Gipfelziele. Da die Entfernung zwischen den Bergen insbesondere im Südschwarzwald nicht allzu groß ist, wollte ich versuchen, drei Gipfel der Superlative zu kombinieren, nämlich den Härtesten, den Höchsten und den Schönsten.
Zunächst möchte ich meine Auswahl erläutern:
Der Härteste ist in meinen Augen der Schauinsland über die Stohrenauffahrt: Von mir zuhause sind gut 1000 Höhenmeter zu bewältigen und darin enthalten ist die langanhaltende Steigung auf den Stohren mit bis zu 18%. Es gibt im Schwarzwald noch weitere Auffahrten mit 1000 Höhenmetern wie den Kandel oder die Hornisgrinde vom Rheintal aus. Beide können aber mit der Steigung am Stohren nicht mithalten. Auf der anderen Seite ist die 18%-Steigung am Stohren kein Spitzenwert. Die Oppenauer Steige auf die Zuflucht kann da mithalten, dort ist aber die Gesamtsteigung etwas geringer. Alle anderen steileren Anstiege wie zum Beispiel Urberg mit 24% sind wesentlich kürzer wie die Stohrenauffahrt.
Der Höchste ist ohne Zweifel der Feldberg mit 1493 Metern Gipfelhöhe, auf asphaltierter Straße zu erreichen.
Der Schönste: Dieser Begriff ist sehr subjektiv. Mir fällt die Antwort trotzdem leicht: Die Fernsicht vom Belchen ist einmalig. Vom Mont Blanc und Grand Combin im Westen über die gesamte Schweizer Alpenkette bis hin nach Österreich und den Allgäuer Alpen im Osten reicht der Blick an klaren Tagen. Dazu die vorgelagerte Jurakette und die Vogesen im Westen und natürlich die Berge des Schwarzwaldes. Die Aussicht vom Belchen ist attraktiver wie diejenige des Feldberges. Jener ist zwar höher und lässt sogar die Zugspitze erahnen, aber der Belchen steht an der Westflanke des Schwarzwaldes und nicht wie der Feldberg mittendrin. Zudem ist die Kuppe wesentlich steiler, das ergibt unvergleichliche Tiefblicke. Neben der Aussicht besticht der Belchen durch seine ruhige Anfahrt und die autofreie Gipfelstraße. Fährt man sommers am Nachmittag hoch, ist man im Gipfelbereich oft völlig alleine. Die letzte Seilbahn fährt um 17 Uhr, danach sind fast alle Belchenbesucher weg.
Soviel zur Auswahl der Berge. Die Tour war also geplant, ich habe nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet. Heute sind die Kinder verreist, meine Frau arbeitet, es ist kein Regen angesagt, also: Los geht’s.
Es ist Sonntagmorgen, acht Uhr, die Straßen sind noch leer. Ich kann in Ruhe einrollen. Von Bad Krozingen fahre ich über Staufen ins Münstertal und weiter bei immer noch geringer Steigung bis zum Abzweig der Stohrenstraße. Trotzdem habe ich hier schon 350 Höhenmeter überwunden. Nun aber geht es zur Sache. Die Auffahrt auf den Stohren hat Steigungen von bis zu 18%. Erholsame Abschnitte gibt es nicht. Erst bei der Stohrenschule geht die Steigung zurück. Beim Gasthaus Giesshübel biege ich rechts ab und nehme die direkte Anfahrt zur Schauinslandpasshöhe. Hier ist aber noch nicht Schluss, noch fehlen etwa fünfzig Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der kleinen Straße zum Sonnenobservatorium. Am höchsten Punkt, auf etwa 1250 Metern, drehe ich um und fahre zurück zur Passhöhe und weiter zurück bis zur Abzweigung der Stohrenstraße. Hier biege ich links ab und nehme die direkte Abfahrt nach Hofsgrund und weiter hinab bis Oberried.
In Oberried biege ich ins Zastlertal ein, denn ich möchte den Feldberg mit dem Umweg über den Rinken erreichen. Der direkteste Weg wäre die B 31 Freiburg – Donaueschingen, aber den dichten Verkehr möchte ich mir ersparen. Also radle ich ins Zastlertal hinein. Bis zum Mederlehof sind die Steigungen überschaubar, dann aber wird es wieder richtig steil. Die einspurige Waldstraße bietet längere Passagen mit 14%. Da die Straße nach dem letzen Hof im Tal für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt ist, kann ich ohne störenden Verkehr diese Auffahrt genießen. Das Zastlertal ist tief eingeschnitten, teilweise felsig und stark bewaldet. Im letzten Abschnitt gibt es ein mehrere Hundert Meter langes Stück ohne Asphalt. Da die Steigung hier schon deutlich nachgelassen hat, ist es aber gut zu fahren. Auf dem Rinken wechseln die Landschaftseindrücke: Statt steil und tief eingeschnitten sind die Täler östlich des Rinkens flach und in weiten Teilen landwirtschaftlich genutzt. Nun geht es bergab nach Hinterzarten und weiter bis Titisee. Entlang der Bruderhalde fahre ich nach Bärental und zum Feldbergpass. Auf schmalem, schlechtem Asphaltband erreiche ich den Feldberggipfel: Der Höchste ist erreicht. Da es stürmisch und kalt ist rolle ich sofort wieder bergab. Vom Feldbergpass bis Utzenfeld fahre ich auf der Bundesstraße, dank des zweifelhaften Wetters hält sich der Verkehr aber in Grenzen.
Am Ortsende von Utzenfeld beginnt der Aufstieg zum Schönsten: Mein Hausberg, der Belchen ruft. Knapp achthundert Höhenmeter liegen vor mir, nicht sehr steil, aber ohne Erholungsstrecke. Auch im unteren Teil ist heute kaum Verkehr, dafür gibt es Schwarzwaldlandschaft vom Feinsten. Im oberen Teil auf der autofreien Gipfelstraße ist kaum ein Mensch zu sehen. Vom Straßenende beim Belchenhaus gehe ich noch hundert Meter zu Fuß weiter auf die Südflanke des Berges. Hier, am steilen Südhang, lege ich noch eine kurze Pause ein. Die Wolkendecke gibt wenigstens den Blick zum Jura und zu den Vogesen frei, die Alpen sind heute leider unsichtbar.
Weiter geht’s, der letzte Anstieg wartet. Nach der Abfahrt nach Multen folgt noch ein leichter Anstieg von 125 Metern auf den Hohtann. Erst hier habe ich die heutigen Höhenmeter überwunden. Nun folgen noch 28 Kilometer Abfahrt bis Bad Krozingen.
5 gefahrene Pässe
Schauinsland, Belchen, Wiedener Eck, Rinken, FeldbergStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am