Schon lange geplant und endlich verwirklicht: den Passo Stelvio von Prad, Bormio und Santa Maria.
Morgens um 8 Uhr geht es an diesem traumhaften Septembertag in Prad mit einem guten Espresso los. Nachdem ich den Stelvio Bike Tag am Samstag verpasst habe, fahren statt der 9000 Radfahrer jetzt nur ein paar Alpencrosser die Nordrampe hoch. Die Temperaturen sind optimal für den Anstieg. Erst nach den ersten "richtigen" Kehren ober Trafoi kommt die Sonne hinter dem Ortler hervor. Dann kommen nach der Franzenshöhe die schön zu fahrenden Serpetinen und ich stehe das erste mal oben.
Nach einem Panino folgt die Abfahrt nach Bormio. Kurz Wasser auftanken und hinein geht es in den zweiten Anstieg. Durch das Val Braulio zieht sich die Straße über insgesamt 38 beschilderten Kehren aufwärts. Einkehren kann man nur bei der Bar in den Hauptserpentinen (Name leider vergessen)! Da auf der der langen Geraden bis zum Abzweig in die Schweiz kein Gegenwind kommt, geht auch dieser Anstieg flüssig vorbei und am Stelvio kann abermals gegessen werden.
Hinunter geht es dann über den Umbrailpass nach Santa Maria (hier könnte man natürlich auch abkürzen und direkt nach Prad zurück fahren). Gerade die ersten Höhenmeter aus dem Munstertal haben es beim letzten Anstieg in sich. Doch dann kommt wieder der Flow. Auch die kurze Naturstrassenpassage bereitet keine Probleme. Zum Schluss erscheint das Ziel trotz nur noch 6 Kilometer bis zur Passhöhe doch sehr weit weg. Gut, dass noch ein paar Rennradfahrer kommen und so die Motivation wieder steigt.
Dann ist es geschafft: fast 5000 (mein Garmin zeigt nur 4700Hm) wunderschöne Höhenmeter auf nur 120 Kilometer sind bewältigt - und ich selbst überwältigt. Bei der finalen Abfahrt nach Prad muss man sich allerdings nochmal zusammenreissen.