Von Roli – Die Berge der Dolomiten bieten durch den wunderschönen Kontrast zwischen den steil aufragenden, zerklüfteten Felsklötzen und den darunter liegenden, lieblichen Almwiesen ein unglaubliches Naturschauspiel. Zwischen den Gipfeln hindurch schlängeln sich kehrenreiche Asphaltbänder über die Pässe. Dabei dürfen auf unserer Runde natürlich die Sellarunde und der Anstieg zu den Drei Zinnen nicht fehlen.
Die hier vorgestellte Rundreise vom 5. bis 12. September 2015 verbindet 20 Pässe in sieben Etappen, 621 km und 16.000 Höhenmeter. Zur Anmeldung
In Bozen treffen wir uns für sieben Bergetappen der Extraklasse. Die Woche ist gespickt mit Highlights, die das Herz jedes Rennradfahrers höher schlagen lassen: Wir befahren die großen Klassiker der Dolomiten: das einsame Würzjoch, die Sichstraße zu den weltberühmten Drei Zinnen, die Giro-d'Italia-Klassiker Passo Giau und Passo Fedaia, den relativ unbekannten und fantastischen Staller Sattel, den Passo Rolle und den Passo Valles. Den Abschluss bilden die berühmten Pässe der Sellarunde bevor wir nach sieben ereignisreichen Tagen zurück nach Bozen fahren.
Insgesamt kommen wir so auf 621 km und 16.000 Höhenmeter. Die Tour ist also recht anspruchsvoll, und man sollte schon mindestens 1.500 km in den Beinen haben, damit sie auch Spaß macht. Ideale Vorbereitung ist beispielsweise der Formaufbau in Ligurien. Die 26 Teilnehmer fahren in drei Gruppen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Reise wird von erfahrenen quaeldich.de-Guides betreut. Außerdem werden wir von einem Gepäcktransporter begleitet.
quäldich-Reise Dolomiten 2015 - Rennradreise mit quaeldich.de
Von Roli – Bereits die Auftaktetappe bietet Dolomitenerlebnis pur auf dem Weg von Bozen nach Sankt Vigil in Enneberg. Schnell lassen wir die Hauptstadt Südtirols hinter uns und radeln am Eisack entlang Richtung Norden. Vorbei an der Burg von Klausen erreichen wir nach gut 30 km den Eingang ins Vilnößtal, wo der erste Anstieg unserer Tour beginnt. In der Ortschaft Sankt Peter verlassen wir den Talboden und schrauben uns den Hang hinauf
Am Kofeljoch ist der Großteil geschafft und vorbei an der Abzweigung ins Lüsental erreichen wir das Würzjoch am Fuße des Peitlerkofels. In Untermoi verlassen wir die Hauptstraße und erreichen auf schmaler Straße Zwischenwasser im Gadertal. Von hier sind es nur noch wenige, leicht ansteigende Kilometer nach Sankt Vigil in Enneberg.
Von Roli – Nach nächtlichem Regen gibt es pünktlich zum Start Traumwetter und kühle Temperaturen. In nur zwei Gruppen starten wir durch Bozen und gegen den kühlen Nordwind das Eisacktal hinauf am Radweg. Zügig kommen wir trotz einiger nasser Holzbrücken und einer Umleitung voran. Bei der Ortsdurchfahrt Klausen werden erste Cappuccino-Rufe laut, die aber vehement abgewehrt werden.
Am Beginn des Vilnösstals gilt es Wasser nachzufassen für den langen Anstieg. Die Gruppen zersplittern langsam und irgendwo oberhalb Sankt Peter in Vilnöss kommen einige der ausdauernden Gruppe zur sportiven nach vorne. In Hybridgruppen geht es weiter. Die Zwischenabfahrt Richtung Palmoschoss/Kreuztal ist kühl, der Anstieg bringt uns wieder Wärme in den Körper. Oben heißt es umdrehen und zurück zum Russi Kreuz bzw. weiter zum Kofeljoch und dann aufs Würzjoch. Der Peitlerkofel und die Vilnösser Geislerspitzen sind angezuckert - ein erster Wintergruß.
Entsprechend hat es oben am Pass nur rund 5°C und es weht ein etwas kühler Wind. Also nichts wie in die Hütte - oder runter. Oben gibt es noch traumhafte Steinpilztagliatelle und Kuchen für die doch schon hungrigen Optionsfahrer. Es bleibt bei zwei Hybridgruppen - jetzt aber sportiv-entspannt.
Die Abfahrt ist schnell Geschichte, der Gegenanstieg etwas länger, da die Abfahrt über Rina/Welschellen gesperrt ist und wir über St Martin in Thurn fahren. Im Gadertal am Weg nach Zwischenwasser durchfahren wir flüssig die tollen Kurven zwischen Bach und Fels und bekommen dabei gezählte 4 Regentropfen zu spüren - wo die bei blauem Himmel herkamen?
Zum Schluss geht es noch bergauf nach St Vigil in Enneberg, wo der Rest der Gruppe am Markplatz der Kalorienzufuhr fröhnt.
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –
Wer schon am ersten Tag einige Körner mehr verschießen möchte, der nimmt noch die Stichstraße Richtung Plose zum Parkplatz Kreuztal mit.
Von Roli – In Anbetracht der Etappenlänge ist das Tagwerk an Höhenmetern relativ gering. Dennoch geht es gleich nach dem Frühstück hinauf zum Furkelsattel, wo die Schotterpiste auf den Kronplatz abzweigt. Nach nicht einmal zehn Kilometern steht schon die erste Abfahrt bevor und zügig sind wir in Olang und damit im Pustertal. Auf der anderen Talseite geht es fast unmittelbar wieder bergauf.
Der gut zwanzig Kilometer lange Anstieg zum Staller Sattel führt zuerst auf breiter Straße vorbei an Antholz und dessen Biathlonzentrum. Am Antholzer See wird die Straße schmal und die letzten Kilometer bis zur Passhöhe sind sogar ampelgeregelt. Erstmals auf unserer Runde erreichen wir eine Höhe von über 2000 m an der Grenze zu Österreich.
Im weiteren Verlauf haben wir wieder ein ausgebaute Straße zur Verfügung und rollen das Defereggental hinaus bis Huben. Die Standardplanung führt uns nun nur noch das Iseltal hinaus nach Lienz.
Von Roli – In der Früh ist es kal. Raureif liegt auf den Wiesen und Autos. Mit den ersten Sonnenstrahlen wird es von außen und mit den ersten Anstiegskilometern auch von innen wärmer. Der Furkelsattel ist steil und fordert uns schon ziemlich. Der Ausblick ist einfach traumhaft. Oben halten wir uns nur kurz auf und fahren hinunter nach Olang ins Pustertal. Die nervige Hauptstraße ist schnell gequert und es geht ins Antholzer Tal, wo die sportive Gruppe von eingen Ausreißern der ausdauernden Gruppe kurzfristig gestellt wird. Ins Tal hinein sind wir in der wärmenden Sonne - herrlich. Am Antholzer See vorbei geht es versprengt zur Ampel und an dieser vorbei auf der schmalen Straße hinauf. Auch der Verkehr während der Grünphase hält sich in Grenzen.
Der längere Mittagsstopp wird auf Grund niedriger Temperaturen nach St Jakob im Defereggen verlegt, wo wir in der Sonne Cafe trinken und Kuchen essen. Danach folgt eine unangenehme Gegenwindpassage talauswärts bis Huben.
Große Teile der Gruppe entscheiden sich, die Kalser Glocknerstraße noch mitzunehmen und kämpfen so mit ordentlichem Gegenwind bis oberhalb von Kals. Der Glocknergipfel ist - wiedermal - in Wolken gehüllt, aber das kann der Freude keinen Abbruch tun und der Kaiserschmarrn schmeckt ohnehin.
Vom Luckner Haus bis Lienz sind es zwar 40 km, aber die spulen wir dank Tauernwind (dh Rückenwind von Huben nach Lienz) in gut einer Stunde herunter. In Lienz erwischen uns einige plötzlich auftauchende Regentropfen, aber nur auf den letzten 300 m zum Hotel.
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –-
Wer den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, einmal von der anderen Seite sehen möchte, biegt in Huben links ab und hat noch zusätzliche 1100 Hm auf gut 21 km hinauf zum Luckner Haus zu bewältigen.
Von Roli – Der nächste Höhepunkt unserer Reise ist ein Abstecher zu den Drei Zinnen. Um dahin zu gelangen, fahren wir aus Lienz das Pustertal entlang der Drau aufwärts. Hinter Sillian rollen wir wieder über die Grenze und in Innichen lohnt die romanische Stiftskirche einen kurzen Besuch.
In Toblach biegen wir ins Höhlensteintal ab und erreichen vorbei am Drei-Zinnen-Blick bald Schluderbach, wo der eigentliche Anstieg zum Col Sant'Angelo am Misurinasee beginnt. Doch schon vor dem See beginnt die Stichstraße hinauf zur Auronzohütte am Fuß der mächtigen Drei Zinnen. Steil geht es nach oben, ein kurzes Flachstück bringt Erholung. Endlich oben angekommen ist einer der berühmtesten Anstiege des Giro d'Italia bezwungen.
Zurück nach Misurina gibt es nur den gleichen Weg und vorbei am See genießen wir den herrlichen Blick auf den Sorapiss. Auf den letzten Kilometern ins Tagesziel Cortina d'Ampezzo steht uns nun nur noch der von dieser Seite sehr kurze Anstieg zum Passo Tre Croci im Weg. Vom Pass aus rollen wir bis ins Hotel, das sich direkt im Zentrum der Olympiastadt befindet.
Von Roli – Bei blauem Himmel starten wir - gestärkt mit Kraftbändern des Tourismusverbandes Osttirol - in Lienz. Es ist kühl, doch bereits nach wenigen Kilometern geht es auf die Pustertaler Höhenstraße, wo uns nicht nur die Sonne, sondern auch 10-12% Steigung wärmen. Nur eine kleine Splittergruppe zieht den Radweg vor, auf den Hochstein hat überhaupt niemand Lust. Ziemlich kompakt erreicht die ausdauernde Gruppe den ersten Hochpunkt in Bannberg und so geht es weiter über Assling, Kosten und Mairwiesen bis Abfaltersbach. Die Ausblicke sind super, der Verkehr vernachlässigbar. Unten im Tal wählen wir statt der viel befahrenen B100 den Radweg, der auch von unzähligen italienischen Radtouristen befahren wird - gegen unserer Richtung. Es geht leicht bergauf und mit Rückenwind erreichen wir flott Sillian (Vorsicht Radler kreuz und quer am Weg!) und wenig später die anvisierte Pizzeria jenseits der Grenze, wo die Radweg-Fraktion schon etwa 45 Minuten der Öffnung selbiger geharrt hat.
Die Stärkung lässt keine Wünsche offen und trotz nun Gegenwind sind wir flott in Toblach. Das Höhlensteintal bietet uns den wohl verkehrsreichsten Abschnitt der Tour und einen kurzen Blick auf die Nordwände der Drei Zinnen. Der Anstieg hinauf zum Misurinasee ist schnell erledigt und es warten die Steilrampen hinauf zum Rifugio Auronzo. Hier ist jeder mit sich selbst beschäftigt - und damit die Kurbel noch herumzubringen. Alle, die den Anstieg in Angriff nehmen, kommen auch gut oben an. Es ist frisch, also geht es zügig, nicht ohne ausgiebig das Panorama genossen zu haben, wieder nach unten. Der Misurinasee lädt noch zu fast kitschigen Fotos ein und der Anstieg hinauf zum Passo Tre Croci wird in Anbetracht des nahen Hotels rasch weggedrückt. Die folgende Abfahrt nach Cortina d'Ampezzo ist der reinste Genuss in der Nachmittagssonne. Die sportive Gruppe empfängt die entspannt-ausdauernde Hybridgruppe, die sich in der Abfahrt gebildet hat, in der Fußgängerzone mit Getränken.
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –-
Mutige nehmen bereits am Beginn der Etappe den Umweg über die Pustertaler Höhenstraße und den Hochstein.
Von Roli – Die Sonne strahtl beim Aufstehen vom blauen Himmel. Während des Frühstücks mischen sich aber erste Wolken in das Blau über uns. Es ist kühl und wir starten zügig zum Passo Giau. Der Verkehr hält sich in Grenzen, aber die Strapazen der vergangenen Tage zollen auch in der sportiven Gruppe schon etwas Tribut. Das Tempo ist dennnoch nicht wirklich langsam und nach gut einer Stunde stehen wir am ersten Pass des Tages.
Die Abfahrt nach Selva di Cadore ist richtig frisch, aber schnell erledigt und ebenso rasch geht es weiter zur Forcella Staulanza. Der Anstieg wehrt sich nicht lange und wir können die zügige und auch kehrenreiche Abfahrt nach Dont richtig genießen. In Dont wird ein Umwerfer nachgestellt und die Flaschen gefüllt, bevor es in die Rampen zum Passo Duran geht.
Steile Rampen und wenige flache Meter sorgen für raschen Höhengewinn. Oben kommt etwas Wind auf und daher verlegen wir die Mittagsrast fast 1000 Höhenmeter nach unten. In Agordo scheint (noch) die Sonne und wir sitzen am Hauptplatz in der Sonne in einem Cafe. Die Wolken türmen sich immer höher und mahnen langsam zur Weiterfahrt.
Die Forcella Aurine fordert uns noch einmal mit Gegenwind und zum Teil nur leicht ansteigender Straße. Die Sonne hat sich mittlerweile gänzlich hinter den Wolken versteckt. Die Abfahrt nach Gosaldo wartet mit frischem Belag auf und die 15%-Rampe im Zwischenstück ist rasch weggedrückt.
Der letzte Anstieg des Tages empfängt die sportive Gruppe mit einigen Regentropfen, die aber nur kurz mehr werden. Schon auf der Passhöhe ist es von oben wieder trocken und nur die Abfahrt für knapp 2 km nass. Rasch ist Fiera di Primiero erreicht und es gibt ein schmutziges Bier auf der Terasse.
Die ausdauernde Gruppe trifft ein Bier und einige Mechanikerarbeiten später trocken und zufrieden im Hotel ein. Die Abkürzung direkt über Caprile nach Agordo wollte übrigens niemand fahren...
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –-
Die Königsetappe steht am Programm. Unmittelbar von Cortina aus beginnt der lange Anstieg hinauf zum Passo di Giau. Gut 1000 Höhenmeter sind hier auf 16 km zu bewältigen. Die schmale Straße windet sich nach oben und die Ausblicke auf Croda da Lago und hinüber zum Monte Cristallo werden immer besser. Auf der anderen Seiten folgen ähnlich viele Kurven und Kehren hinunter nach Selva di Cadore, wo schon der zweite Anstieg des Tages zur Forcella Staulanza auf uns wartet.
Nach nur 36 km stehen wir schon am zweiten Pass des Tages mitten zwischen Civetta und Monte Pelmo. Schnell sind wir unten in Dont und haben schon fast die Hälfte der Etappe geschafft. Es folgt der knackige Anstieg hinauf zum Passo Duran, wo wir uns schon an der Südseite der Civetta befinden. In der folgenden Abfahrt ist ein Stopp im Angesicht der mächtigen Felsabbrüche der Civetta Pflicht.
Immer noch stehen zwei Pässe aus, die Forcella Aurine und der Passo di Cereda, zwischen denen sich der Höhenverlust jedoch in Grenzen hält. Mit moderaten Steigungsprozenten geht es zum ersten der beiden Pässe, über zwei kurze Rampen ist schließlich der Passo Cereda erreicht und Fiera di Primiero nur mehr eine Abfahrt entfernt.
Von Roli – Wem die Regelplanung zu hart ist, der lässt die Forcella Staulanza und den Passo Duran einfach aus, fährt durch das Cordévoletal von Selva di Cadore direkt nach Agordo und hat nur 87 km und 2.200 Hm zu bewältigen.
Von Roli – Der nächtliche Regen verabschiedet sich pünktlich zum Frühstück und nach und nach zeigt sich immer mehr die Sonne. Bei zum Teil feuchten Straßen geht es geschlossen durch Fiera di Primiero und schon beginnt der erste Anstieg des Tages. Die Gruppe zieht sich in die Länge und ganz am Ende des Feldes wird ein angenehmes Tempo angeschlagen - es rollt!
Die Anlage der Kehren verzückt immer wieder aufs Neue und viel zu schnell sind die 22.5 km Anstieg zu Ende. Oben sind die schnellsten schon weg, sie wollen ja auf die Variante über den San Pellegrino und Fedaia, und auch einige, die etwas schneller die normale Tour fahren wollen, sind unterwegs. Da es kühl ist, geht es auch für die entspannt-ausdauernde Gruppe zügig weiter und nach der Abfahrt gleich in den Gegenanstieg (ok, zusammengewartet wird schon noch).
Am Passo Valles trifft die Gruppe fast geschlossen ein und ausgebrochene Kühe werden umarmt und geherzt. Die lange Abfahrt über Falcade bis Cencenighe bringt Spaß und verdrängt den langsam aufkommenden Hunger. In Cencenighe findet sich keine Einkehr, also weiter. Das "El Ciamin", kurz vor den Kehren zum Lago d'Alleghe, bietet schließlich die erhoffte Stärkung in Form von Gnocchi und Tagliatelle. Geschlossen geht es dann hinauf zum See und weiter bis Caprile, bevor uns der kurze Schlussanstieg noch etwas fordert und wir von den sportiveren Ruhetagsfahrer auf der Terrasse begrüßt werden. Nicht allzu viel später trifft auch die sportive Gruppe ein.
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –-
Ein klassischer Ruhetag sieht zwar anders aus, dennoch ist die Etappe vergleichsweise kurz und einfach. Mit konstanter Steigung geht es von Beginn an bergauf. Bald zeigen sich die schönen Spitzen der Palagruppe, aber leider auch die Auswüchse des Skitourismus in San Martino di Castrozza. Sobald wir dieses hinter uns haben tauchen wir in ein Kehrenspektakel der besonderen Art ein. Traumhaft angelegte Kehren und tolle Ausblicke auf die umliegende Bergwelt lassen uns bei angenehmen Steigungen rasch am Passo Rolle ankommen.
Unsere Abfahrt bietet ebenso eine kurvige Strecke, doch die Freude, ohne Anstrengung voran zu kommen, währt nur kurz. Zum Passo di Valles geht es noch einmal etwa sieben Kilometer bergauf und auch wieder über 2000 m Höhe. Die Straße ist schmal, die Gegend einsam, die Steigungen nach und nach im unteren zweistelligen Prozentbereich. Über Falcade rollen wir hinaus nach Cencenighe und haben die letzten Kilometer talaufwärts vor uns. In Caprile biegen wir links ab und bewältigen bis Col di Rocca schon den Beginn des Anstieges zum Passo di Fedaia.
Von Roli – Heute ist der Tag der großen Pässe des Giro d'Italia. Anfangs geht es kurz bergab, doch auf schmalen Nebenstraßen nähern wir uns der Großen Dolomitenstraße. Der erste Klassiker des Tages ist der Passo di Falzarego. Es gilt es einige Kehren zu durchfahren – eine davon sogar im Tunnel. Auf der Passhöhe geht es links weiter hinauf zum Passo di Valparola, der jedoch nach gut einem Kilometer erreicht ist.
Auf der langen Abfahrt nach Stern erreichen wir wieder Südtirol und pedalieren unter den Wänden der Lavarella und des Heiligkreuzkofels dahin. Die nächsten Kilometer nach Corvara führen durchs Abteital bergauf, wo der Anstieg zum Grödnerjoch, wo sich uns erstmals der Langkofel und der Schlern hoch über dem Grödnertal zeigem. Die Abfahrt ist kurz, ebenso der folgende Anstieg zum Sellajoch, das wir schon bald erreichen. Hier reicht der Blick wieder einmal zum Eispanzer der Marmolata. In der Abfahrt biegen wir links ab und sind schon im Anstieg zum legendären Passo di Pordoi. Oben angekommen blicken wir auf der Ostseite auf eine schiefe Ebene auf der 33 Kehren angelegt sind.
Durch eben diese Kehren geht es hinunter nach Arabba und weiter bis Cernadoi. Ein Umweg zum Passo di Campolongo, um die Sellarunde wirklich zu komplettieren, hat nur noch wenige Höhenmeter mehr.
Von Cernadoi geht es hinunter nach Caprile und wieder hinauf in unser Hotel nach Rocca Pietore.
Von Roli – Der nächtliche Regen ist wieder abgeklungen und letzte Tropfen fallen aus der Nebeldecke. Daher entscheiden wir uns voerst nur die klassische Sellarunde in Angriff zu nehmen - außer einigen hartgesottenen, die unbedingt den Schnee am Passo Falzarego und Passo Valparola sehen wollen (oder so ähnlich). Wir rollen kurz hinunter nach Caprile und fahren über Savinier di Laste hinauf zur Großen Dolomitenstraße. Ab Arabba geht es auf die Sellarunde und langsam zeigt sich blauer Himmel über uns. Es ist kalt. Oben am Passo Campolongo sind wir noch knapp unter der Schneegrenze, also geht es weiter nach Corvara und hinauf nach Kolfuschg, wo wir, also die sportiv-ausdauernd-entspannte Hybridgruppe, erstmal einen Cafe zu uns nehmen. Währenddessen fegt die sportive Valparola-Gruppe vorbei. Wir genießen den Anstieg zum Grödner Joch mit Wolkenfetzen, die um die Spitzen der Berggipfel ziehen. Oben liegt etwas Schnee - zum Glück nur neben der Straße.
Die Abfahrt bis Plan de Gralba ist schnell erledigt und der Anstieg zum Sellajoch verzückt uns. Der Schnee wird etwas mehr, aber kein Hindernis oben anzukommen. Kurz vor der Abzweigung zum Pordoijoch kehren wir ein und genehmigen uns eine gute Portion Pasta. Hinauf zum Pordoijoch rollt es wieder.
Die Samariterfähigkeiten unseres Busfahrers Wolfgang bringen einen gestrandeten Wanderer noch zum nächsten Bankomat nach Arabba. Für uns geht es in die kehrenreiche Abfahrt - ein Traum! Die restlichen Kilometer mit Abfahrt nach Caprile und den letzten Metern zum Hotel fahren wir im Sonnenschein - perfekt! Danach heißt es Rad putzen und gemütlich vor dem Hotel in der Sonne sitzen.
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –-
Wem die Regelplanung zu hart ist, der fährt direkt über den Passo Campolongo nach Corvara und damit die klassische Sellarunde.
Von Roli – Traumhafter Sonnenschein vom Start weg. Gleich in die Sottogudaschlucht, wo es noch kühl ist und wir für die Durchfahrt bezahlen müssen. Danach folgt die fast ewige Gerade, die uns noch einmal richtig fordert. Die Kehren bringen keine Entspannung - Reto jagt mit 1450 hm/h hinauf. Oben genießen wir die Aussicht und die ersten verabschieden sich, um früh in Bozen zu sein. Nach der flotten Abfahrt bilden sich zwei Gruppen, die noch kurz von einigen zu kräftigen gesprengt werden.
An der Abzweigung zum Rifugio Gardeccia heißt es Abschied nehmen. Der Großteil fährt direkt über den Karerpass nach Bozen. Der Weg hinauf fordert uns ein letztes Mal und bringt die ersehnte Stärkung auf der Sonnenterrasse. Die Abfahrt ist schnell Geschichte und hinauf zum Karerpass forciert Achim das Tempo, wird aber noch von Florian S. und mir abgefangen.
Überraschend treffen wir noch indistruttibile Ruth. Das Eggental hinaus sorgt das verbliebene Trio für Tempo, der Rest fährt noch hinauf nach Gummer. Gegen 15.30 sind alle im Hotel und für uns geht es rasch Richtung Pizzeria im Pustertal, um dem Stau am Brenner auszuweichen. Nun sind wir auch auf der Tauernautobahn und beenden die Berichterstattung der Dolomitenreise 2015.
–- ursprüngliche Etappenbeschreibung –-
Schon ist der letzte Tag der Reise angebrochen und an diesem gibt es keine Einrollphase, denn wir sind schon mitten im legendären Anstieg zum Passo di Fedaia am Fuß der Marmolata. Wir nehmen jedoch nicht die Haupstraße, sondern fahren ab Sottoguda durch die Schlucht bis Malga Ciapela. Von dort geht es geradlinig nach oben, bevor sich im Schlussabschnitt oberhalb des Pian de Lobbia doch einige Kehren finden.
Am Stausee entlang und dann hinunter bis Canazei müssen wir kaum etwas für die Vorwärtsbewegung tun, und dennoch müssen wir uns langsam vom Herz der Dolomiten verabschieden.
Es geht das Fassatal weiter hinaus bis Vigo di Fassa, wo mit dem Karerpass der letzte Anstieg unserer Tour beginnt. Zwischen den malerischen Felswänden von Rosengarten und Latemar ist auch dieser Pass viel zu schnell zu Ende und so kann es sein, dass sich der eine oder andere wünscht noch etwas anzuhängen. Über Welschnofen erreichen wir das enge Eggental und bald darauf Bozen.
Von Roli – Optional lässt sich vor dem Karerpass noch die Stichstraße zum Rifugio Gardeccia bei den Vajolettürmen und der kurze Anstieg nach Obergummer mit kehrenreicher Abfahrt über Steinegg einbauen.