Endlich Sommer! 147,8 km / 2546 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von kletterkünstler
Von kletterkünstler –
Als ich für den 6. Juni 2013 ein Tagesticket für den gesamten VRN-Raum geschenkt bekam und auch das Wetter mitzuspielen schien, musste ich nicht lange überlegen. Nach einem folgenschweren Sturz, der Anfang März eine Operation, einen kurzen Krankenhausaufenthalt und eine zweimonatige Pause nach sich zog, sowie einem verregneten und entsprechend kilometerarmen Mai lechzte ich nach Höhenmetern im Odenwald. Und so machte ich mich auf zu einer Dreiländertour durch Bayern, Hessen und Baden-Württemberg im einsamen und zuweilen märchenhaften hinteren Odenwald.
Nach vierzigminütiger Zugfahrt startete ich in Eberbach am Neckar bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen eine in vielerlei Hinsicht unvergessliche Tour. Gleich zu Beginn stand eine Neuentdeckung an: die Alte Dielbacher Straße zum Katzenbuckel. Bei schweißtreibenden 10 % verlasse ich den Ort und klettere auf einem schmalen, meist bestens asphaltierten Forstweg durch den Wald. Nach zwei Kilometern verführt mich ein abzweigendes Sträßchen (nicht getrackt!) zur Erdaushub- und Bauschuttdeponie Breitenstein zu einem kurzen Abstecher. Obwohl die Deponie verschiedener Internetseiten zufolgt schon lange geschlossen sein soll, überholte mich hier prompt ein Kipplaster. Die Aussicht am höchsten Punkt wäre ohne hässliche Hochspannungsleitungen deutlich ansprechender.
Zurück auf dem Weg nach Dielbach überholt mich der gleiche LKW erneut. Schließlich erreiche ich in Dielbach wieder die Hauptstraße, passiere kurz darauf den Gipfel des Katzenbuckels, den ich links liegen lasse, und stürze mich erstmals in die als Auffahrt gefürchtete Abfahrt nach Antonslust.
Nun steht mir eine leichte, aber unendlich lange Auffahrt nach Reisenbach bevor. Rechts von mir plätschert der Bach, um mich herum nichts als Grün und kaum Verkehr, nur hin und wieder ein ziemlich holpriger Untergrund. Schließlich erreiche ich nach schier endlosen 10 Kilometern, auf denen ich gerade einmal 380 Höhenmeter gewinne, das offene Plateau, genieße kurz die Aussicht und pedaliere rasant über Scheidental und Schloßau Mudau entgegen.
Hier lasse ich die "Verpflegungsstelle" zunächst noch rechts liegen und fahre über Rumpfen weiter nach Steinbach, wo mich eine kurze Rampe an der Kirche aus dem Sattel zwingt. In den Feldern außerhalb des Ortes lasse ich mich auf eine Bank im Schatten eines Baumes nieder und genieße die Aussicht. Durch den idyllischen Wald steuere ich auf schmalem Weg Beuchen entgegen. Auf den letzten 1,5 Kilometern ist der Asphalt leider in einem grausigen Zustand. Laut fluchend lässt mich ein Autofahrer in seinem dicken Pickup gewähren und überholt mich erst am Ende dieses Abschnitts. Nach rasanter Abfahrt erreiche ich Amorbach im Billbachtal, wo mich eine Parallelstraße und ein Radweg auf dem kurzen Weg nach Schneebach vor dem Verkehr auf der B47 schützen.
Die (zu) gut ausgebaute Straße durch das einsame Saubachtal nach Zittenfelden scheint die lokale Bevölkerung zum Rasen zu animieren. Hinter dem Ort ist Schluss für den motorisierten Verkehr, doch aus dem engen, holprigen Forstweg wird alsbald eine breite Straße ohne jeglichen Verkehr, da sie einst stillgelegt wurde.
Im nicht ganz jugendfreien Hettigenbeuern stellt mich die knackige Steinbacher Steige erstmals vor ernsthafte Probleme. Völlig entkräftet freue ich mich auf die baldige Verpflegung im Edeka zu Mudau, der schon den TeilnehmerInnen der 2. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt während der 6. Etappe zwischen Würzburg und Heidelberg mit allerlei Leckereien versorgte. Eine ganze halbe Stunde verbringe ich hier. Im Gegensatz zum kalten Frischgetränk möchte der leckere Nussplunder aber nicht so recht runtergehen und wird mich im Laufe der Tour noch beschäftigen.
Mit gefüllten Flaschen stürze ich mich (entgegen des Trackverlaufs, da noch nicht im TP vorhanden) in die Abfahrt nach Ünglert, wo ich in einer 15-Prozent-Rampe meine lange Pause und meinen mit Flüssigkeit gefüllten Bauch zu spüren bekomme. Glücklicherweise sinkt die Steigung rasch wieder und beim Sender Donebach beginnen dann die erwarteten Aussetzer des Radcomputers. Bis hinter Mörschenhardt zeigt dieser keine Geschwindigkeit an.
Nach dem Passieren von Schloßau, der Seitzenbuche und dem idyllischen Hesselbach zücke ich mal wieder die Kamera. Ich rolle mit einem genussvollen Grinsen im Gesicht traumwandlerisch über den glatten Asphalt der Hohen Straße entlang des römischen Odenwaldlimes durch den traumhaften Wald. Hinter Würzberg ereilt mich ein Plattfuß, der mich völlig aus dem Tritt bringt. Ich entdecke einen großen Riss im Mantel und habe unglücklicherweise nur einen Schlauch und kein Flickzeug dabei. Nach Behebung des Schadens fahre ich mit ungutem Gefühl und vorsichtig weiter. Es geht alles gut!
Nur meine Schaltung hat sich ziemlich verstellt. Ein verkehrsfreies Auf und Ab begleitet mich in lieblicher Landschaft über Ernsbach und Erbuch nach Bullau, wo die paradiesische Abfahrt durch den märchenhaften Hetzbacher Wald beginnt. Ich warte nur darauf, dass gleich Hänsel und Gretel entlang des Weges kommen oder der böse Wolf hinter einem Baum hervorspringt. Am Königsbronen lege ich, wie schon am letztjährigen Pfingstmontag, eine längere Pause in ruhiger und einsamer Atmosphäre ein. Leider grummelt mein Magen inzwischen ganz schön und übel ist mir auch.
Mit frischem Quellwasser gewaschen und mit gefüllten Trinkflaschen setze ich meine Fahrt vorbei am Himbächel-Viadukt schließlich fort. In Hetzbach folge ich nicht dem Tourenplaner-Track, sondern einem bis zu 15 % steilen Feldweg zum Golfplatz. Oben lasse ich mich erneut auf eine Bank nieder und genieße das grandiose Panorama mit dem Krähberg und dem Mümlingtal. Nach einem leichten Auf und Ab durch die aussichtsreichen Weiden und Felder bei Beerfelden und einer spaßigen Abfahrt ins Finkenbachtal steht der letzte Anstieg auf dem Programm.
Das mir bisdato noch unbekannte Waldsträßlein nach Rothenberg lässt meine Waden und Arme nochmal zum Glühen bringen. Belohnt werde ich oben mit einem sagenhaften Odenwaldpanorama. Um den nächsten Zug in Hirschhorn noch zu erwischen, mobilisiere ich auf der folgenden Abfahrt die letzten Kräfte und erreiche den Bahnhof rechtzeitig, fix und fertig, mit brennenden Lungen, aber überglücklich.
Nach vierzigminütiger Zugfahrt startete ich in Eberbach am Neckar bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen eine in vielerlei Hinsicht unvergessliche Tour. Gleich zu Beginn stand eine Neuentdeckung an: die Alte Dielbacher Straße zum Katzenbuckel. Bei schweißtreibenden 10 % verlasse ich den Ort und klettere auf einem schmalen, meist bestens asphaltierten Forstweg durch den Wald. Nach zwei Kilometern verführt mich ein abzweigendes Sträßchen (nicht getrackt!) zur Erdaushub- und Bauschuttdeponie Breitenstein zu einem kurzen Abstecher. Obwohl die Deponie verschiedener Internetseiten zufolgt schon lange geschlossen sein soll, überholte mich hier prompt ein Kipplaster. Die Aussicht am höchsten Punkt wäre ohne hässliche Hochspannungsleitungen deutlich ansprechender.
Zurück auf dem Weg nach Dielbach überholt mich der gleiche LKW erneut. Schließlich erreiche ich in Dielbach wieder die Hauptstraße, passiere kurz darauf den Gipfel des Katzenbuckels, den ich links liegen lasse, und stürze mich erstmals in die als Auffahrt gefürchtete Abfahrt nach Antonslust.
Nun steht mir eine leichte, aber unendlich lange Auffahrt nach Reisenbach bevor. Rechts von mir plätschert der Bach, um mich herum nichts als Grün und kaum Verkehr, nur hin und wieder ein ziemlich holpriger Untergrund. Schließlich erreiche ich nach schier endlosen 10 Kilometern, auf denen ich gerade einmal 380 Höhenmeter gewinne, das offene Plateau, genieße kurz die Aussicht und pedaliere rasant über Scheidental und Schloßau Mudau entgegen.
Hier lasse ich die "Verpflegungsstelle" zunächst noch rechts liegen und fahre über Rumpfen weiter nach Steinbach, wo mich eine kurze Rampe an der Kirche aus dem Sattel zwingt. In den Feldern außerhalb des Ortes lasse ich mich auf eine Bank im Schatten eines Baumes nieder und genieße die Aussicht. Durch den idyllischen Wald steuere ich auf schmalem Weg Beuchen entgegen. Auf den letzten 1,5 Kilometern ist der Asphalt leider in einem grausigen Zustand. Laut fluchend lässt mich ein Autofahrer in seinem dicken Pickup gewähren und überholt mich erst am Ende dieses Abschnitts. Nach rasanter Abfahrt erreiche ich Amorbach im Billbachtal, wo mich eine Parallelstraße und ein Radweg auf dem kurzen Weg nach Schneebach vor dem Verkehr auf der B47 schützen.
Die (zu) gut ausgebaute Straße durch das einsame Saubachtal nach Zittenfelden scheint die lokale Bevölkerung zum Rasen zu animieren. Hinter dem Ort ist Schluss für den motorisierten Verkehr, doch aus dem engen, holprigen Forstweg wird alsbald eine breite Straße ohne jeglichen Verkehr, da sie einst stillgelegt wurde.
Im nicht ganz jugendfreien Hettigenbeuern stellt mich die knackige Steinbacher Steige erstmals vor ernsthafte Probleme. Völlig entkräftet freue ich mich auf die baldige Verpflegung im Edeka zu Mudau, der schon den TeilnehmerInnen der 2. quaeldich.de-Deutschland-Rundfahrt während der 6. Etappe zwischen Würzburg und Heidelberg mit allerlei Leckereien versorgte. Eine ganze halbe Stunde verbringe ich hier. Im Gegensatz zum kalten Frischgetränk möchte der leckere Nussplunder aber nicht so recht runtergehen und wird mich im Laufe der Tour noch beschäftigen.
Mit gefüllten Flaschen stürze ich mich (entgegen des Trackverlaufs, da noch nicht im TP vorhanden) in die Abfahrt nach Ünglert, wo ich in einer 15-Prozent-Rampe meine lange Pause und meinen mit Flüssigkeit gefüllten Bauch zu spüren bekomme. Glücklicherweise sinkt die Steigung rasch wieder und beim Sender Donebach beginnen dann die erwarteten Aussetzer des Radcomputers. Bis hinter Mörschenhardt zeigt dieser keine Geschwindigkeit an.
Nach dem Passieren von Schloßau, der Seitzenbuche und dem idyllischen Hesselbach zücke ich mal wieder die Kamera. Ich rolle mit einem genussvollen Grinsen im Gesicht traumwandlerisch über den glatten Asphalt der Hohen Straße entlang des römischen Odenwaldlimes durch den traumhaften Wald. Hinter Würzberg ereilt mich ein Plattfuß, der mich völlig aus dem Tritt bringt. Ich entdecke einen großen Riss im Mantel und habe unglücklicherweise nur einen Schlauch und kein Flickzeug dabei. Nach Behebung des Schadens fahre ich mit ungutem Gefühl und vorsichtig weiter. Es geht alles gut!
Nur meine Schaltung hat sich ziemlich verstellt. Ein verkehrsfreies Auf und Ab begleitet mich in lieblicher Landschaft über Ernsbach und Erbuch nach Bullau, wo die paradiesische Abfahrt durch den märchenhaften Hetzbacher Wald beginnt. Ich warte nur darauf, dass gleich Hänsel und Gretel entlang des Weges kommen oder der böse Wolf hinter einem Baum hervorspringt. Am Königsbronen lege ich, wie schon am letztjährigen Pfingstmontag, eine längere Pause in ruhiger und einsamer Atmosphäre ein. Leider grummelt mein Magen inzwischen ganz schön und übel ist mir auch.
Mit frischem Quellwasser gewaschen und mit gefüllten Trinkflaschen setze ich meine Fahrt vorbei am Himbächel-Viadukt schließlich fort. In Hetzbach folge ich nicht dem Tourenplaner-Track, sondern einem bis zu 15 % steilen Feldweg zum Golfplatz. Oben lasse ich mich erneut auf eine Bank nieder und genieße das grandiose Panorama mit dem Krähberg und dem Mümlingtal. Nach einem leichten Auf und Ab durch die aussichtsreichen Weiden und Felder bei Beerfelden und einer spaßigen Abfahrt ins Finkenbachtal steht der letzte Anstieg auf dem Programm.
Das mir bisdato noch unbekannte Waldsträßlein nach Rothenberg lässt meine Waden und Arme nochmal zum Glühen bringen. Belohnt werde ich oben mit einem sagenhaften Odenwaldpanorama. Um den nächsten Zug in Hirschhorn noch zu erwischen, mobilisiere ich auf der folgenden Abfahrt die letzten Kräfte und erreiche den Bahnhof rechtzeitig, fix und fertig, mit brennenden Lungen, aber überglücklich.
8 gefahrene Pässe
Bullauer Höhe, Seitzenbuche, Reisenberg, Mörschenhardter Höhe, Hesselbach, Steinbacher Steige (Odenwald), Jägerwiese, Frankfurter TorStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am