Geführte Dreiländertour September 2008 462,4 km / 11003 Hm
Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Vinschgau, Ötztaler Alpen, Südtirol, Samnaungruppe, Graubünden, Trentino - Südtirol, Tirol, Lombardei
Redaktionell bestätigte Tour von Jan
Von Jan –
Die geführte Dreiländertour im September war wie schon im Juli nicht vom Wettergott begünstigt. Am ersten, und vor allem am zweiten Tag gingen wir im Regen unter. Ich muss allen Teilnehmern ein großes Kompliment aussprechen, dass wir dennoch in Länge und Höhenmetersumme die ursprünglich geplante Tour noch überboten haben: der erste Tag verlief noch wie geplant, am zweiten aber fuhren wir von Nauders nach Samnaun anstatt den Stelvio, weil der bei Minusgraden im Regen lag.
So kamen wir sogar, inklusive dem Schlussanstieg nach Sta Maria, auf 500 Hm mehr als ursprünglich über das Stilfser Joch veranschlagt.
Glücklicherweise war es dann am Montag, dem dritten Tag, trocken, und wir wagten uns ans Stilfser Joch heran. Für oben waren -3 Grad angezeigt - aber niemand wollte sich die unverhofft aufgekommene Möglichkeit entgehen lassen, doch nach hochzufahren. Oben war es dann bei 0 Grad und Trockenheit geradezu mollig warm, so dass zwei Mann im Anschluss sogar noch Torri di Fraele, und den Foscagno mit mir fuhren, so dass wir auf knapp 3800 Hm kamen.
Der letzte Tag war wieder von blauem Himmel geprägt. Auch, wenn es noch kalt war, genossen wir die Sonnenstrahlen nach den Erfahrungen der letzten Tage doppelt.
Insgesamt also ein großes Kompliment an die Mitfahrer, dass sie sich auch von dem miesen Wetter die Laune nicht verderben ließen.
Etappenberichte vom 13.-16.9.2008
So kamen wir sogar, inklusive dem Schlussanstieg nach Sta Maria, auf 500 Hm mehr als ursprünglich über das Stilfser Joch veranschlagt.
Glücklicherweise war es dann am Montag, dem dritten Tag, trocken, und wir wagten uns ans Stilfser Joch heran. Für oben waren -3 Grad angezeigt - aber niemand wollte sich die unverhofft aufgekommene Möglichkeit entgehen lassen, doch nach hochzufahren. Oben war es dann bei 0 Grad und Trockenheit geradezu mollig warm, so dass zwei Mann im Anschluss sogar noch Torri di Fraele, und den Foscagno mit mir fuhren, so dass wir auf knapp 3800 Hm kamen.
Der letzte Tag war wieder von blauem Himmel geprägt. Auch, wenn es noch kalt war, genossen wir die Sonnenstrahlen nach den Erfahrungen der letzten Tage doppelt.
Insgesamt also ein großes Kompliment an die Mitfahrer, dass sie sich auch von dem miesen Wetter die Laune nicht verderben ließen.
Etappenberichte vom 13.-16.9.2008
14 gefahrene Pässe
Stilfser Joch, Albulapass, Ofenpass, Berninapass, Reschenpass, Forcola di Livigno, Ova Spin, Norbertshöhe, Passo di Foscagno, Passo d'Eira, ...Gesamtstrecke
Einzelstrecken
Von Kletterkönig120 –
Samstag früh, 7 Uhr. Der erste Blick geht aus dem Fenster. Über Scuol ist es nur leicht bewölkt, doch von Westen ziehen bereits dichtere Wolken auf, die nichts Gutes verheißen. Ich begebe mich zum reichlich gedeckte Frühstücksbuffet, das allerdings die Befürchtungen ob der Wettervorhersage auch nicht völlig zu zerstreuen vermag.
Hätte ich die individuelle Dreiländertour gebucht, würde ich mir vermutlich mit der Abfahrt Zeit lassen und dann auf kürzestem Weg über die Norbertshöhe nach Nauders fahren. Aber ich bin ja nicht allein - am Frühstückstisch sitzen bereits die beiden Carsten, Frederic, Oliver, Robbie, Stefan, Lukas und natürlich Jan – das verpflichtet.
Die große Bekanntmachung hatte natürlich schon am Vorabend stattgefunden, nachdem alle in Scuol angekommen waren, die letzten erst am späten Abend. Bis auf Jan kannte ich niemanden aus der Runde persönlich, lediglich mit Lukas als Redaktionsmitglied hatte ich schön häufiger gemailt, so dass ich mich natürlich besonders gefreut habe, dass er als Überraschungsgast doch noch an der Dreiländertour teilnimmt und ich ihn endlich kennen lerne.
Als wir uns nach dem Frühstück startklar machen, ist der Himmel grau, doch es bleibt zunächst trocken. Wir verlassen Scuol in südwestlicher Richtung, die ersten Meter führen zunächst hinunter zum Inn, der sich hier schluchtartig eingegraben hat. Ein kurzes Stück verläuft die Straße fast eben entlang des Inn, bevor die ersten 250 Höhenmeter nach Ardez hinauf zu bewältigen sind. Wie nicht anders zu erwarten war, finde ich mich bald am Ende der Gruppe wieder und nur kurze Zeit später sind die anderen um die nächste Kurve entschwunden. Nun gut, wer fast doppelt soviel auf die Waage bringt, darf bergauf auch die doppelte Zeit brauchen. Wenigstens kann ich auf diese Weise die Steigung in einem mir angenehmen Tempo hochfahren, anstatt mich bereits hier zu verausgaben, immerhin gibt es heute und in den kommenden Tagen noch genug Höhenmeter zu bewältigen.
Kurz nach Ardez wartet Jan auf mich, dann setzen wir unseren Weg durchs Unterengadin zusammen fort und erreichen auch bald wieder den Rest der Gruppe. Wir passieren Lavin und haben gerade mal 15 km zurückgelegt, als der erste heftige Regen einsetzt. Zum Glück ist es nicht allzu kalt, doch die Aussicht auf weitere 80 km im Regen lassen mich immer wieder an der Sinnhaftigkeit unseres Vorhabens zweifeln.
In Susch lassen wir den Abzweig zum Flüelapass rechts liegen und folgen weiter der Hauptstraße bis Zernez, wo wir das Unterengadin verlassen und nach Süden abbiegen. Am Ortsende beginnt der Anstieg zum ersten Pass des Tages, dem Ofenpass. Schon bald sind meine Begleiter wieder am Horizont verschwunden, während ich mich erst einmal an die etwa 8% Steigung zu gewöhnen versuche. Der Regen hatte zwischendurch etwas nachgelassen und so hat es für einen kurzen Augenblick den Anschein, als ob die Sonne den Kampf mit den Wolken doch noch gewinnen könnte, jedoch werde ich nur wenige Momente später für diese ketzerischen Gedanken mit einem weiteren Regenschauer abgestraft.
Jan hatte sich mal wieder zurückfallen lassen, um sich zu vergewissern, dass ich angesichts dieser Aussichten nicht schon wieder umgedreht bin. Gemeinsam erreichen wir Ova Spin und fahren hinunter zur Zollstation Punt la Drossa, wo der inzwischen für Radfahrer gesperrte Munt-la-Schera-Tunnel nach Livigno abzweigt, den wir ohne große Beachtung passieren und weiter der Auffahrt zum Ofenpass folgen.
Unmittelbar nach der Zollstation wartet eine kurze, steilere Passage, die eigentlich nicht der Rede wert wäre, wenn man nicht direkt aus der Abfahrt vom Ova Spin hineinfahren würde. In Verbindung mit dem nasskalten Wetter bewirkt die Rampe bei mir einen ersten leichten Krampf im Oberschenkel, so dass ich Jan ziehen lasse und mit kleinem Gang langsam weiterfahre, bis sich die Muskulatur wieder erholt hat. An das restliche Tagesprogramm mag ich da lieber gar nicht denken, denn ab hier gibt es keine andere Alternative, um nach Nauders zu gelangen. Doch ich bin nicht der einzige, der seine Schwierigkeiten hat – meinem Garmin Edge scheint das Regenwetter jedenfalls überhaupt nicht zu gefallen, denn die Anzeige fällt immer wieder aus.
Die Auffahrt wird zunächst wieder flacher und ermöglicht eine Weile lang ein angenehmeres Vorankommen, sogar der Regen hat eine Pause eingelegt. Kurz darauf bietet ein Hotel am Wegrand eine Einkehrmöglichkeit, die ich für eine kurze Erfrischung nutze. Einige Kilometer weiter gibt es mit einem weiteren Restaurant die letzte Möglichkeit zur Verpflegung vor der Passhöhe, die ich jedoch unbeachtet links liegen lasse, denn der Rest der Gruppe wartet schon längst im Hospiz auf mich.
Gerade als ich glaube, allmählich meinen Tritt gefunden zu haben, werde ich eines Besseren belehrt und wieder von einem Krampf ereilt, der mich dann schließlich zum Anhalten zwingt denn kurz nach dem Restaurant nimmt die Steigung deutlich zu, und bleibt auf den letzten 2 Kilometern bis zum Pass ziemlich konstant bei fast 10 %. Allmählich mache ich mir ernsthafte Gedanken, ob ich die restliche Tagesstrecke bewältigen werde und ob ich nicht besser daheim geblieben wäre. Der Garmin hat sich inzwischen ganz verabschiedet, so dass ich nicht einmal mehr weiß, auf welcher Höhe ich mich befinde. Zum Glück habe ich noch zusätzlich einen Tacho, so dass ich anhand des Streckenprofils und der gefahrenen Kilometer wenigstens in etwa abschätzen kann, wie lange es noch bergauf geht.
Ich versuche nochmals, weiterzufahren, muss aber kurz darauf erneut kapitulieren und schiebe erst mal ein Stück, schließlich kann es bis zur Passhöhe nicht mehr allzu weit sein. Zu sehen ist davon allerdings nichts, da es nun immer nebliger wird. Ein kalter Wind weht von den umliegenden Bergen herab, der Regen setzt wieder ein. Es wird ungemütlich. Schemenhaft taucht eine Baustelle in der dicken Suppe vor mir auf. Ein Autofahrer, der an der Baustellenampel hält, bietet mir an, mich mitzunehmen, doch ich lehne dankend ab – ich WILL da hoch, aber aus eigener Kraft. Jeden Moment muss doch die Passhöhe im Nebel auftauchen. Dann klingelt das Telefon – Jan fragt nach, wo ich gerade sei – dabei weiß ich es selbst nicht so genau. Ich laufe weiter. Da ! Ein paar Meter weiter zeichnen sich die Umrisse eines Gebäudes ab und ich stehe vor dem Hospiz– endlich.
In der warmen Gaststube werde ich schon erwartet. Trotzdem gehen wir nochmal schnell hinaus in die neblige Hexenküche, um diese denkwürdige Befahrung mit der ganzen Gruppe vor dem Passschild in einem Bild festzuhalten. Nachdem die Gruppe schon lange genug im Hospiz auf mich gewartet hat und das Wetter keine Aussicht auf Besserung zeigt, beschließen wir, dass die Anderen voraus fahren und ich zusammen mit Jan folge, nachdem ich mich ebenfalls etwas aufgewärmt und gestärkt habe. In der Zwischenzeit bin ich froh, einen Rucksack mitgenommen zu haben, denn so kann ich nun trockene, warme Sachen anziehen, auch die Winterhandschuhe habe ich nicht umsonst hier hinauf mitgenommen. Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns auch auf die Abfahrt. Draußen regnet es inzwischen in Strömen, die Abfahrt wird damit zu einer echten Regenschlacht, wenigstens hat sich der Nebel verzogen und die Temperaturen liegen noch bei 9°C.
Jan bereitet noch schnell die Helmkamera auf Ihren Einsatz vor, dann geht es hinunter ins Val Müstair. Nach wenigen Metern liegt das Tempo schon über 60 km/h, dabei lasse ich es eigentlich fast nur rollen. Die erste Kurve kommt in Sichtweite, und ich ziehe die Bremsen – doch die Bremswirkung ist anfänglich fast bei Null. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit verzögern die Bremsen, erst bei Tempo 30 km/h spüre ich endlich eine echte Bremswirkung. Eilig habe ich es angesichts solcher Verhältnisse nicht wirklich, zumal ich die Straße - im Gegensatz zu Jan – überhaupt nicht kenne. Die Regentropfen machen sich wie Nadelstiche im Gesicht bemerkbar, am liebsten würde ich den Kopf ganz runter nehmen, aber hier oben ist es einfach zu kurvig. Nach wenigen Kilometern sind wir durch den Regen von oben und das Spritzwasser von unten komplett durchgeweicht. Doch mit jedem Meter, den wir weiter ins Tal hinunter kommen, wird es glücklicherweise auch wieder wärmer. Irgendwann ist es dann auch egal, dass man durch und durch nass ist.
Genau an dieser Stelle beginnt der Spaß bei Regenfahrten – die Reifen pflügen eine Spur durch das über die Straße laufende Wasser, die Räder versprühen die Gischt in hohem Bogen, die Bergwelt spiegelt sich auf der Straße, man hört das Prasseln der Regens und das Zischen der Wasserfontänen – bis man eine Breitseite von einem vorbeifahrenden Auto verpasst bekommt und von der ungewollten Dusche in die Realität zurückgeholt wird.
In Sta. Maria passieren wir das Hotel Stelvio, wo die morgige Etappe enden wird. Einige Kilometer weiter passieren wir die Grenze zu Italien und kurz hinter Taufers lässt der Regen allmählich nach, in Laatsch hört er schließlich ganz auf. Im Etschtal angelangt, verzichten wir auf den Radweg mit 16%-Rampen und nehmen stattdessen ab Glurns den Weg über die stark befahrene Reschenstraße, die von Meran zum Reschenpass hinaufführt. Wenigstens hält sich der Verkehr am Samstagnachmittag in erträglichen Grenzen.
Die ersten Kilometer von Glurns über Mals nach St. Valentin verlaufen im Zickzack durch das breite, stufenförmige Tal, anfangs noch mit Steigungen bis zu 9 %, später pendelt sich diese bei etwa 6 % ein. Vor St. Valentin auf der Heide wird die Straße zunehmend flacher, als mich Jan doch noch auf den Radweg leitet, der am östlichen Seeufer entlang führt. Zwar hält der Radweg einige kleinere Wellen bereit, dafür ist er auch völlig autofrei – ganz ohne Lärm und Abgase. Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf den See und das gegenüberliegende Ufer – bei Sonnschein sicher phantastisch – aber heute bleibt es wolkenverhangen und grau. Trotzdem sind wir schon ganz zufrieden, weil der Wettergott wohl doch Erbarmen mit uns hatte und es trocken bleibt – neue Bescheidenheit eben.
Wir erklimmen die Staumauer des Reschensees und folgen weiter dem Radweg bis an das nördliche Ende des Reschensees, wo wir den höchsten Punkt des Reschenpasses überqueren. Nach einem Passschild halte ich vergeblich Ausschau, während wir dem unweit der Straße verlaufenden Radweg nach Nauders folgen, der kurz vor dem ehemaligen Grenzübergang nach Österreich die Straße überquert. Das Passschild erklärt mir Jan später, befindet sich dort bei den Restaurants und Geschäften an der alten Zollstation. Egal – Nauders kommt in Sichtweite und das bedeutet, dass die erste Etappe geschafft ist.
Im Hotel Central angekommen, bringen wir unsere Räder in der Fahrradgarage unter, bevor wir uns der nassen Kleidung entledigen und dem Wäscheservice übergeben, während wir uns gleich gegenüber in der Sauna bis zum Abendessen aufwärmen.
Beim anschließenden, leckeren Abendessen stellen wir dann fest, dass wir durch die spätere Abfahrt vom Ofenpass sogar noch begünstigt waren, weil wir immerhin auf den letzten 30 km trocken geblieben sind, während die anderen bis nach Nauders vom Regen verfolgt wurden.
Anschließend wird eifrig über den Wetterbericht und die Etappe für den kommenden Tag sinniert. Ausgerechnet die geplante Königsetappe über das Stilfser Joch scheint wohl den winterlichen Witterungsbedingungen zum Opfer zu fallen. Folglich wird nach Alternativen gesucht – die Entscheidung jedoch erst einmal bis zum Frühstück vertagt.
Hätte ich die individuelle Dreiländertour gebucht, würde ich mir vermutlich mit der Abfahrt Zeit lassen und dann auf kürzestem Weg über die Norbertshöhe nach Nauders fahren. Aber ich bin ja nicht allein - am Frühstückstisch sitzen bereits die beiden Carsten, Frederic, Oliver, Robbie, Stefan, Lukas und natürlich Jan – das verpflichtet.
Die große Bekanntmachung hatte natürlich schon am Vorabend stattgefunden, nachdem alle in Scuol angekommen waren, die letzten erst am späten Abend. Bis auf Jan kannte ich niemanden aus der Runde persönlich, lediglich mit Lukas als Redaktionsmitglied hatte ich schön häufiger gemailt, so dass ich mich natürlich besonders gefreut habe, dass er als Überraschungsgast doch noch an der Dreiländertour teilnimmt und ich ihn endlich kennen lerne.
Als wir uns nach dem Frühstück startklar machen, ist der Himmel grau, doch es bleibt zunächst trocken. Wir verlassen Scuol in südwestlicher Richtung, die ersten Meter führen zunächst hinunter zum Inn, der sich hier schluchtartig eingegraben hat. Ein kurzes Stück verläuft die Straße fast eben entlang des Inn, bevor die ersten 250 Höhenmeter nach Ardez hinauf zu bewältigen sind. Wie nicht anders zu erwarten war, finde ich mich bald am Ende der Gruppe wieder und nur kurze Zeit später sind die anderen um die nächste Kurve entschwunden. Nun gut, wer fast doppelt soviel auf die Waage bringt, darf bergauf auch die doppelte Zeit brauchen. Wenigstens kann ich auf diese Weise die Steigung in einem mir angenehmen Tempo hochfahren, anstatt mich bereits hier zu verausgaben, immerhin gibt es heute und in den kommenden Tagen noch genug Höhenmeter zu bewältigen.
Kurz nach Ardez wartet Jan auf mich, dann setzen wir unseren Weg durchs Unterengadin zusammen fort und erreichen auch bald wieder den Rest der Gruppe. Wir passieren Lavin und haben gerade mal 15 km zurückgelegt, als der erste heftige Regen einsetzt. Zum Glück ist es nicht allzu kalt, doch die Aussicht auf weitere 80 km im Regen lassen mich immer wieder an der Sinnhaftigkeit unseres Vorhabens zweifeln.
In Susch lassen wir den Abzweig zum Flüelapass rechts liegen und folgen weiter der Hauptstraße bis Zernez, wo wir das Unterengadin verlassen und nach Süden abbiegen. Am Ortsende beginnt der Anstieg zum ersten Pass des Tages, dem Ofenpass. Schon bald sind meine Begleiter wieder am Horizont verschwunden, während ich mich erst einmal an die etwa 8% Steigung zu gewöhnen versuche. Der Regen hatte zwischendurch etwas nachgelassen und so hat es für einen kurzen Augenblick den Anschein, als ob die Sonne den Kampf mit den Wolken doch noch gewinnen könnte, jedoch werde ich nur wenige Momente später für diese ketzerischen Gedanken mit einem weiteren Regenschauer abgestraft.
Jan hatte sich mal wieder zurückfallen lassen, um sich zu vergewissern, dass ich angesichts dieser Aussichten nicht schon wieder umgedreht bin. Gemeinsam erreichen wir Ova Spin und fahren hinunter zur Zollstation Punt la Drossa, wo der inzwischen für Radfahrer gesperrte Munt-la-Schera-Tunnel nach Livigno abzweigt, den wir ohne große Beachtung passieren und weiter der Auffahrt zum Ofenpass folgen.
Unmittelbar nach der Zollstation wartet eine kurze, steilere Passage, die eigentlich nicht der Rede wert wäre, wenn man nicht direkt aus der Abfahrt vom Ova Spin hineinfahren würde. In Verbindung mit dem nasskalten Wetter bewirkt die Rampe bei mir einen ersten leichten Krampf im Oberschenkel, so dass ich Jan ziehen lasse und mit kleinem Gang langsam weiterfahre, bis sich die Muskulatur wieder erholt hat. An das restliche Tagesprogramm mag ich da lieber gar nicht denken, denn ab hier gibt es keine andere Alternative, um nach Nauders zu gelangen. Doch ich bin nicht der einzige, der seine Schwierigkeiten hat – meinem Garmin Edge scheint das Regenwetter jedenfalls überhaupt nicht zu gefallen, denn die Anzeige fällt immer wieder aus.
Die Auffahrt wird zunächst wieder flacher und ermöglicht eine Weile lang ein angenehmeres Vorankommen, sogar der Regen hat eine Pause eingelegt. Kurz darauf bietet ein Hotel am Wegrand eine Einkehrmöglichkeit, die ich für eine kurze Erfrischung nutze. Einige Kilometer weiter gibt es mit einem weiteren Restaurant die letzte Möglichkeit zur Verpflegung vor der Passhöhe, die ich jedoch unbeachtet links liegen lasse, denn der Rest der Gruppe wartet schon längst im Hospiz auf mich.
Gerade als ich glaube, allmählich meinen Tritt gefunden zu haben, werde ich eines Besseren belehrt und wieder von einem Krampf ereilt, der mich dann schließlich zum Anhalten zwingt denn kurz nach dem Restaurant nimmt die Steigung deutlich zu, und bleibt auf den letzten 2 Kilometern bis zum Pass ziemlich konstant bei fast 10 %. Allmählich mache ich mir ernsthafte Gedanken, ob ich die restliche Tagesstrecke bewältigen werde und ob ich nicht besser daheim geblieben wäre. Der Garmin hat sich inzwischen ganz verabschiedet, so dass ich nicht einmal mehr weiß, auf welcher Höhe ich mich befinde. Zum Glück habe ich noch zusätzlich einen Tacho, so dass ich anhand des Streckenprofils und der gefahrenen Kilometer wenigstens in etwa abschätzen kann, wie lange es noch bergauf geht.
Ich versuche nochmals, weiterzufahren, muss aber kurz darauf erneut kapitulieren und schiebe erst mal ein Stück, schließlich kann es bis zur Passhöhe nicht mehr allzu weit sein. Zu sehen ist davon allerdings nichts, da es nun immer nebliger wird. Ein kalter Wind weht von den umliegenden Bergen herab, der Regen setzt wieder ein. Es wird ungemütlich. Schemenhaft taucht eine Baustelle in der dicken Suppe vor mir auf. Ein Autofahrer, der an der Baustellenampel hält, bietet mir an, mich mitzunehmen, doch ich lehne dankend ab – ich WILL da hoch, aber aus eigener Kraft. Jeden Moment muss doch die Passhöhe im Nebel auftauchen. Dann klingelt das Telefon – Jan fragt nach, wo ich gerade sei – dabei weiß ich es selbst nicht so genau. Ich laufe weiter. Da ! Ein paar Meter weiter zeichnen sich die Umrisse eines Gebäudes ab und ich stehe vor dem Hospiz– endlich.
In der warmen Gaststube werde ich schon erwartet. Trotzdem gehen wir nochmal schnell hinaus in die neblige Hexenküche, um diese denkwürdige Befahrung mit der ganzen Gruppe vor dem Passschild in einem Bild festzuhalten. Nachdem die Gruppe schon lange genug im Hospiz auf mich gewartet hat und das Wetter keine Aussicht auf Besserung zeigt, beschließen wir, dass die Anderen voraus fahren und ich zusammen mit Jan folge, nachdem ich mich ebenfalls etwas aufgewärmt und gestärkt habe. In der Zwischenzeit bin ich froh, einen Rucksack mitgenommen zu haben, denn so kann ich nun trockene, warme Sachen anziehen, auch die Winterhandschuhe habe ich nicht umsonst hier hinauf mitgenommen. Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns auch auf die Abfahrt. Draußen regnet es inzwischen in Strömen, die Abfahrt wird damit zu einer echten Regenschlacht, wenigstens hat sich der Nebel verzogen und die Temperaturen liegen noch bei 9°C.
Jan bereitet noch schnell die Helmkamera auf Ihren Einsatz vor, dann geht es hinunter ins Val Müstair. Nach wenigen Metern liegt das Tempo schon über 60 km/h, dabei lasse ich es eigentlich fast nur rollen. Die erste Kurve kommt in Sichtweite, und ich ziehe die Bremsen – doch die Bremswirkung ist anfänglich fast bei Null. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit verzögern die Bremsen, erst bei Tempo 30 km/h spüre ich endlich eine echte Bremswirkung. Eilig habe ich es angesichts solcher Verhältnisse nicht wirklich, zumal ich die Straße - im Gegensatz zu Jan – überhaupt nicht kenne. Die Regentropfen machen sich wie Nadelstiche im Gesicht bemerkbar, am liebsten würde ich den Kopf ganz runter nehmen, aber hier oben ist es einfach zu kurvig. Nach wenigen Kilometern sind wir durch den Regen von oben und das Spritzwasser von unten komplett durchgeweicht. Doch mit jedem Meter, den wir weiter ins Tal hinunter kommen, wird es glücklicherweise auch wieder wärmer. Irgendwann ist es dann auch egal, dass man durch und durch nass ist.
Genau an dieser Stelle beginnt der Spaß bei Regenfahrten – die Reifen pflügen eine Spur durch das über die Straße laufende Wasser, die Räder versprühen die Gischt in hohem Bogen, die Bergwelt spiegelt sich auf der Straße, man hört das Prasseln der Regens und das Zischen der Wasserfontänen – bis man eine Breitseite von einem vorbeifahrenden Auto verpasst bekommt und von der ungewollten Dusche in die Realität zurückgeholt wird.
In Sta. Maria passieren wir das Hotel Stelvio, wo die morgige Etappe enden wird. Einige Kilometer weiter passieren wir die Grenze zu Italien und kurz hinter Taufers lässt der Regen allmählich nach, in Laatsch hört er schließlich ganz auf. Im Etschtal angelangt, verzichten wir auf den Radweg mit 16%-Rampen und nehmen stattdessen ab Glurns den Weg über die stark befahrene Reschenstraße, die von Meran zum Reschenpass hinaufführt. Wenigstens hält sich der Verkehr am Samstagnachmittag in erträglichen Grenzen.
Die ersten Kilometer von Glurns über Mals nach St. Valentin verlaufen im Zickzack durch das breite, stufenförmige Tal, anfangs noch mit Steigungen bis zu 9 %, später pendelt sich diese bei etwa 6 % ein. Vor St. Valentin auf der Heide wird die Straße zunehmend flacher, als mich Jan doch noch auf den Radweg leitet, der am östlichen Seeufer entlang führt. Zwar hält der Radweg einige kleinere Wellen bereit, dafür ist er auch völlig autofrei – ganz ohne Lärm und Abgase. Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf den See und das gegenüberliegende Ufer – bei Sonnschein sicher phantastisch – aber heute bleibt es wolkenverhangen und grau. Trotzdem sind wir schon ganz zufrieden, weil der Wettergott wohl doch Erbarmen mit uns hatte und es trocken bleibt – neue Bescheidenheit eben.
Wir erklimmen die Staumauer des Reschensees und folgen weiter dem Radweg bis an das nördliche Ende des Reschensees, wo wir den höchsten Punkt des Reschenpasses überqueren. Nach einem Passschild halte ich vergeblich Ausschau, während wir dem unweit der Straße verlaufenden Radweg nach Nauders folgen, der kurz vor dem ehemaligen Grenzübergang nach Österreich die Straße überquert. Das Passschild erklärt mir Jan später, befindet sich dort bei den Restaurants und Geschäften an der alten Zollstation. Egal – Nauders kommt in Sichtweite und das bedeutet, dass die erste Etappe geschafft ist.
Im Hotel Central angekommen, bringen wir unsere Räder in der Fahrradgarage unter, bevor wir uns der nassen Kleidung entledigen und dem Wäscheservice übergeben, während wir uns gleich gegenüber in der Sauna bis zum Abendessen aufwärmen.
Beim anschließenden, leckeren Abendessen stellen wir dann fest, dass wir durch die spätere Abfahrt vom Ofenpass sogar noch begünstigt waren, weil wir immerhin auf den letzten 30 km trocken geblieben sind, während die anderen bis nach Nauders vom Regen verfolgt wurden.
Anschließend wird eifrig über den Wetterbericht und die Etappe für den kommenden Tag sinniert. Ausgerechnet die geplante Königsetappe über das Stilfser Joch scheint wohl den winterlichen Witterungsbedingungen zum Opfer zu fallen. Folglich wird nach Alternativen gesucht – die Entscheidung jedoch erst einmal bis zum Frühstück vertagt.
Ich bin diese Etappe gefahren
am
Von lowrider –
Nachdem der erste Tag schon nicht gerade warm und sonnig verlaufen war, deutete sich für heute schon beim ersten Blick aus dem Fenster eine deutliche Steigerung des Unwohlfaktors an. Die Wolken hingen tief, es regnete und die Temperaturen lagen im niedrigen einstelligen Bereich - Brrr.
Die Stimmung beim Frühstück war entsprechend gedämpft und wurde durch die Abreise von Stefan nicht besser. Nach langem Hin und Her, sowie dem erfolglosen Versuch für heute Miet-Erdferkel (MTB) aufzutreiben, kam mir der rettende Einfall. Wenn es bis 2000 m herunter schneit, dann laßt uns doch eine Runde ins Samnaun (max. 1800 m) drehen und dann gemütlich nach Sta. Maria weiterfahren. Ob Gegenstimmen aus Unwissenheit oder weil alle froh waren eine fahrbare Alternative zu haben ausblieben?
Nachdem die Entscheidung gefallen war ging es mit frischem Elan ans Packen. Mensch und Maschine mußte noch vorbereitet werden und bald ging es los. Für die Abfahrt ins Inntal wählten wir die stark befahrene Reschenstraße, folgten dann einige Kilometer dem Inn stromaufwärts um dann auf die alte Straße nach Samnaun abzubiegen. Diese steigt direkt mit 12% an und so bleibt es dann auch für die nächsten 3 km. Der erste Tunnel ist breit und beleuchtet, die folgenden drei das Gegenteil. Aufgrund des sehr geringen Verkehrsaufkommens und der jeweils guten Sicht auf das andere Ende sind diese unbeleuchteten Tunnel bergauf recht gut zu fahren. Bergab und insbesondere bei Sonnenschein schaut das allerdings ganz anders aus. Die Stichstraße nach Samnaun ist wenig spektakulär und im Dauerregen hat man dann auch nicht wirklich Verwendung für die ganzen Touristenfallen (zollfreie Waren wie Parfüm, Schmuck,...) am Wegesrand. Immerhin fand sich kurz vor dem Asphaltende eine trockene Unterstellmöglichkeit um die Bekleidung auf die folgende, eisige Abfahrt umzustellen. Nachdem sich alle gestärkt und in viele Zwiebelschalen gehüllt hatten machten wir uns auf den Rückweg nach Nauders. Für die Abfahrt wählten wir die neue Straße und testeten hier die Naßhaftung unserer Reifen aus. In einer der letzten steilen Kehren überschritt ich offensichtlich die Haftungsgrenze am Hinterrad und testete dann erstmal die Reibwerte des nassen Asphaltes - zum Glück blieb dieser Ausflug ohne nennenswerte Folgen. Nach und nach kamen alle anderen unbeschädigt im Inntal an, so daß wir uns zusammen auf den Rückweg über die Norbertshöhe machen konnten. Zurück in Nauders besuchten wir nochmals das Hotel Central, um uns aus dem noch dort liegenden Gepäck mit trockener Kleidung zu versorgen. Zu unserer Überraschung wurden wir mit einem perfektem Servicepaket empfangen. Ohne Diskussion wurde angeboten, die Kleidung zu trocknen und - obwohl eigentlich kein Mittagessen serviert wird - ein solches zuzubereiten. Da unsere Kleider für den Trockner zu dreckig waren wurden diese kurzerhand gewaschen und getrocknet!
Frisch gestärkt und trocken machten wir uns dann auf die Spazierfahrt nach Sta. Maria. Von Nauders aus ist der Reschenpaß keine Rede wert - geredet werden muß jedoch über den Zustand des Radweges. Dummerweise hatten wir jetzt gerade die Zeit des Almabtriebes erwischt und der Rad-, Feldweg war entsprechend mit den Hinterlassenschaften der Kühe gepflastert. Dies in Verbindung mit dem langsam aufhörenden Regen sorgte für eine bisweilen glitschige und ganz schön beschissene Fahrbahn. Auf den letzten Kilometern lieferten sich Frederik und Lukas dann noch einen packenden Ortsschildsprint, der von Jan live kommentiert und dokumentiert wurde.
Bis auf meinen Platten (war wohl nicht so ganz mein Tag) verlief die Fahrt unauffällig und wurde mit dem Entdrecken der Räder am Hotel abgeschlossen.
Die Endabrechnung dieses Tages ergab dann anständige 101 km und 2400 Höhenmeter.
Das Abendprogramm erstreckte sich über duschen und umziehen, bei einigen unterbrochen durch einen Saunabesuch, zum Abendessen. Hier war die Qualität verbesserungsfähig. So wurden unter anderem zerkochte Nudeln serviert. Ob der Koch auch einen schlechten Tag hatte? Zum Abschluß besuchten wir dann noch die kleinste Whiskeybar der Welt mit gerade mal 8 m².
Die Stimmung beim Frühstück war entsprechend gedämpft und wurde durch die Abreise von Stefan nicht besser. Nach langem Hin und Her, sowie dem erfolglosen Versuch für heute Miet-Erdferkel (MTB) aufzutreiben, kam mir der rettende Einfall. Wenn es bis 2000 m herunter schneit, dann laßt uns doch eine Runde ins Samnaun (max. 1800 m) drehen und dann gemütlich nach Sta. Maria weiterfahren. Ob Gegenstimmen aus Unwissenheit oder weil alle froh waren eine fahrbare Alternative zu haben ausblieben?
Nachdem die Entscheidung gefallen war ging es mit frischem Elan ans Packen. Mensch und Maschine mußte noch vorbereitet werden und bald ging es los. Für die Abfahrt ins Inntal wählten wir die stark befahrene Reschenstraße, folgten dann einige Kilometer dem Inn stromaufwärts um dann auf die alte Straße nach Samnaun abzubiegen. Diese steigt direkt mit 12% an und so bleibt es dann auch für die nächsten 3 km. Der erste Tunnel ist breit und beleuchtet, die folgenden drei das Gegenteil. Aufgrund des sehr geringen Verkehrsaufkommens und der jeweils guten Sicht auf das andere Ende sind diese unbeleuchteten Tunnel bergauf recht gut zu fahren. Bergab und insbesondere bei Sonnenschein schaut das allerdings ganz anders aus. Die Stichstraße nach Samnaun ist wenig spektakulär und im Dauerregen hat man dann auch nicht wirklich Verwendung für die ganzen Touristenfallen (zollfreie Waren wie Parfüm, Schmuck,...) am Wegesrand. Immerhin fand sich kurz vor dem Asphaltende eine trockene Unterstellmöglichkeit um die Bekleidung auf die folgende, eisige Abfahrt umzustellen. Nachdem sich alle gestärkt und in viele Zwiebelschalen gehüllt hatten machten wir uns auf den Rückweg nach Nauders. Für die Abfahrt wählten wir die neue Straße und testeten hier die Naßhaftung unserer Reifen aus. In einer der letzten steilen Kehren überschritt ich offensichtlich die Haftungsgrenze am Hinterrad und testete dann erstmal die Reibwerte des nassen Asphaltes - zum Glück blieb dieser Ausflug ohne nennenswerte Folgen. Nach und nach kamen alle anderen unbeschädigt im Inntal an, so daß wir uns zusammen auf den Rückweg über die Norbertshöhe machen konnten. Zurück in Nauders besuchten wir nochmals das Hotel Central, um uns aus dem noch dort liegenden Gepäck mit trockener Kleidung zu versorgen. Zu unserer Überraschung wurden wir mit einem perfektem Servicepaket empfangen. Ohne Diskussion wurde angeboten, die Kleidung zu trocknen und - obwohl eigentlich kein Mittagessen serviert wird - ein solches zuzubereiten. Da unsere Kleider für den Trockner zu dreckig waren wurden diese kurzerhand gewaschen und getrocknet!
Frisch gestärkt und trocken machten wir uns dann auf die Spazierfahrt nach Sta. Maria. Von Nauders aus ist der Reschenpaß keine Rede wert - geredet werden muß jedoch über den Zustand des Radweges. Dummerweise hatten wir jetzt gerade die Zeit des Almabtriebes erwischt und der Rad-, Feldweg war entsprechend mit den Hinterlassenschaften der Kühe gepflastert. Dies in Verbindung mit dem langsam aufhörenden Regen sorgte für eine bisweilen glitschige und ganz schön beschissene Fahrbahn. Auf den letzten Kilometern lieferten sich Frederik und Lukas dann noch einen packenden Ortsschildsprint, der von Jan live kommentiert und dokumentiert wurde.
Bis auf meinen Platten (war wohl nicht so ganz mein Tag) verlief die Fahrt unauffällig und wurde mit dem Entdrecken der Räder am Hotel abgeschlossen.
Die Endabrechnung dieses Tages ergab dann anständige 101 km und 2400 Höhenmeter.
Das Abendprogramm erstreckte sich über duschen und umziehen, bei einigen unterbrochen durch einen Saunabesuch, zum Abendessen. Hier war die Qualität verbesserungsfähig. So wurden unter anderem zerkochte Nudeln serviert. Ob der Koch auch einen schlechten Tag hatte? Zum Abschluß besuchten wir dann noch die kleinste Whiskeybar der Welt mit gerade mal 8 m².
Ich bin diese Etappe gefahren
am
Von fnerdwq –
15.09.2008. Der Wecker klingelt wieder einmal um 7h und der erste Blick wandert Richtung Fenster. Wird es wieder ein Regentag?
Nein! Es ist zwar noch recht dunkel und bewölkt, aber trocken und die Straßen nur noch feucht. Mein Zimmermitinsasse Robby quält sich ebenfalls langsam - nach den Höhenkilometern der ersten beiden Tage - aus dem Bett.
Die nächste Frage, die sich stellt: Wie wird das Frühstück wohl sein nach dem ‚herrlichen’ Abendessen des Vortags?
Eine knappe Auswahl an Zutaten des Frühstücks lässt die versammelte Truppe dieses schnell hinter sich bringen. Insbesondere, da der Kaffee aus einem auf eine Kanne gestreckten doppelten Espresso bestand. Die Laune war aber nicht zu drücken, da es – wider erwarten – so aussah, als ob wir das Stilfser Joch würden fahren können (wahrscheinlich zum großen Ärgernis des am Vortag abgereisten Stefan).
Soweit so unbefriedigend das Frühstück, umso besser unsere Laune in Vorfreude auf den wahrhaftigen 2757m hohen Höhepunkt der Tour. Aber erstmal heißt es frieren in der Eiseskälte vor dem Hotel, wo wir uns nach dem Packen versammelt haben. Leider reduziert um Carsten K., der wegen seines schmerzenden Rückens das Gepäcktaxi zum nächsten Hotel wählen musste.
Frierend haben wir die vom Regen quasi blank gespülten Ketten noch mal geölt, und ich musste zu meinem Erstaunen die vor der Tour noch ¾ vorhandenen vorderen Bremsbeläge gegen neue austauschen. Was 2 Regentage in den Alpen mit Bremsbelägen anrichten können!
Also was war der Plan? Erstmal soweit: Das am Vortag nicht befahrbare Stilfser Joch wurde anvisiert. Dazu brach die Gruppe von Sta Maria auf in Richtung Prad (noch mal reduziert um Mark, der das Stilfser Joch über die in Sta Maria startende Umbrail-Passstraße angriff). So ging es das Tags zuvor schon befahrene Val Mustair eisig bergab in Richtung Südtirol und locker kurbelnd auf Prad zu. Dort angekommen gingen Oliver und Robby bereits ‚Attacke’ Richtung Gipfel, wo hingegen sich Jan, Lukas, Carsten und ich noch um neue Laufräder für Jan bemühten. Die bekam der Jan auch prompt (sogar mit schöner Gravur), während der Rest sich noch bei Kaffee und Kuchen für den Anstieg stärkte.
Dann ging es aber auch für uns bergan und das nicht zu schlecht: 48 Kehren, 25 km und 1850 Höhenmeter, die super gleichmäßig zu fahren und landschaftlich wunderschön sind. Besonders, da aufgrund der Temperaturen und der Jahreszeit sehr wenig Verkehr war. Beeindruckend machte den Aufstieg auch der Anblick des ersten Schnees ab 2400 Meter Höhe. Auf den letzten schön anzusehenden Kehren haben wir die beiden ‚Frühstarter’ auch noch aufgesammelt, so dass die Gruppe fast gleichzeitig auf der Spitze (bei Trockenheit und 2°C!) ankam und sich ein wohlverdientes Mittagessen genehmigte, bei dem auch Mark quasi pünktlich über den Umbrailpass eintrudelte.
Nach der passüblichen Umziehaktion (bei mir waren es heute für die Abfahrt ¾ Hose+lange Winterhose drüber, Softshelljacke+dicke Regenjacke) ging es an die Abfahrt hinunter nach Bormio. Wie immer rasant düsten alle vor sich hin, bis ich erstaunt an Jan und Lukas ca. 400 Höhenmeter unter dem Gipfel vorbeikam. Die sind doch sonst immer Meilenweit vorne!? Von den Beiden wurden wir weiter gewunken, also Vollgas bis unten. Dort angekommen trudeln auch alle ein. Alle, außer Lukas!
Hier eröffnete uns Jan, dass Lukas unbedingt noch mal nach oben wollte… Höhenmeter sammeln! Dabei würde er gleich die Gelegenheit nutzen, um seinen vergessenen Garmin im Restaurant einzusammeln.
Nun wurde der weitere Tourenverlauf geplant. Ein Teil wollte den Bus von Isolaccia nach Livigno nehmen – immerhin hatten wir schon ein Tagespensum hinter uns! Der Rest nahm sich noch den Passo del Foscagno und den dahinter liegenden Passo d’Eira auf der Strecke nach Livigno vor. So geplant rollten wir locker Richtung Isolaccia – Lukas würde uns schon einholen.
Aaaaaber: Da gibt es ja noch so eine kleine Stichstraße nach Torri die Fraele, meinte Jan in Turri Piano. Und diese Anfahrt von hier hätte er noch nicht getrackt. Also haben sich Carsten W. und ich breit schlagen lassen dieses Stück bis zu einem bekannten Abzweig 200 Hm weiter oben zu erkunden. Der Rest fuhr bereits Richtung Bus.
Die Straße in Richtung der Torri war so schön, dass wir uns am Abzweig angekommen gegenseitig zu überzeugen versuchten, doch noch bis ganz oben zu fahren. Allerdings bedarf es dieser wenig, da wir sowieso die schönen/gleichmäßigen 17 Kehren der in den letzten Jahren frisch asphaltierten Straße hoch wollten. Einige Zeit, zig Fotos vom Jan und einem Transporter voller Kühe später, hatten wir von den Torri eine herrliche Aussicht auf das Tal mit den leicht schneebestäubten Gipfel drum herum.
In der Zwischenzeit hatte sich der Rest in Isolaccia zum Kaffee versammelt, inklusive Lukas, der nach seiner Stilfser Joch Zweitbefahrung auch dort eingetroffen war. -
Von den Torri ging es für uns ebenfalls hinunter nach Isolaccia. Dort stärkten wir uns zu dritt mit einer Cola (da wir schon anfingen zu schwächeln), wir mussten ja nur noch über den Passo del Foscagno und Passo d’Eira. Ein „Kinderspiel“…
Also auf, die müden Beine nach der kurzen Pause wieder warmfahren. Der Passo del Foscagno fährt sich schön gleichmäßig und relativ unspektakulär. Jeder fährt sein eigenes Tempo, so dass sich unser Dreigespann noch mal aufteilte. Zwischendurch traf man noch mal bekannte Gesichter am Wegesrand: Siehe da, Lukas, der den Foscagno auch schon in Angriff genommen hatte, aber beschlossen hatte, auf uns drei zu warten (der Rest saß ja schon im Bus und im Hotel).
15 km und 940 Höhenmeter später war auch dieser Pass geschafft. Mit einer kleinen Abfahrt im Hochtal und noch mal einem Anstieg von knapp 200Hm, die auf den letzten 100m noch mal richtig knackig über 11% war, war auch noch der Passo d’Eira geschafft und damit die letzte verdiente Abfahrt nach Livigno ins Hotel Concordia.
Im Hotel erstmal eine laaaaaaaaaaange warme Dusche und eine überfällige Beinpflege (in einer ¾ Hose muss man sich wenigsten nur um die Unterschenkel kümmern ;-) ab zum Abendessen.
Sehr lecker und schön angerichtet, aber leider viel zu kleine Portionen. Echt kulinarisch will man nach einer Tour wie heute (knapp 3800 Höhenmeter auf 115km) nicht essen, sondern einfach nur viel. Zum Glück gab es doch noch ein Salat-/Antipastibüffet auf das wir, nachdem wir den Ober auf unseren Hunger aufmerksam gemacht hatten, doch noch hingewiesen wurden…
Als Fazit war der heutige Tag rundum gelungen: Es war trocken und recht kühl, somit im Vergleich zu den letzten Tagen richtig angenehm zu fahren. Etwas Schnee auf dem quasi verkehrsfreien Stilfser Joch, ein super Blick von den Torri und nette Begleitung. Was will man mehr?
...vielleicht beim nächsten Mal mehr Essen ;-)
Nein! Es ist zwar noch recht dunkel und bewölkt, aber trocken und die Straßen nur noch feucht. Mein Zimmermitinsasse Robby quält sich ebenfalls langsam - nach den Höhenkilometern der ersten beiden Tage - aus dem Bett.
Die nächste Frage, die sich stellt: Wie wird das Frühstück wohl sein nach dem ‚herrlichen’ Abendessen des Vortags?
Eine knappe Auswahl an Zutaten des Frühstücks lässt die versammelte Truppe dieses schnell hinter sich bringen. Insbesondere, da der Kaffee aus einem auf eine Kanne gestreckten doppelten Espresso bestand. Die Laune war aber nicht zu drücken, da es – wider erwarten – so aussah, als ob wir das Stilfser Joch würden fahren können (wahrscheinlich zum großen Ärgernis des am Vortag abgereisten Stefan).
Soweit so unbefriedigend das Frühstück, umso besser unsere Laune in Vorfreude auf den wahrhaftigen 2757m hohen Höhepunkt der Tour. Aber erstmal heißt es frieren in der Eiseskälte vor dem Hotel, wo wir uns nach dem Packen versammelt haben. Leider reduziert um Carsten K., der wegen seines schmerzenden Rückens das Gepäcktaxi zum nächsten Hotel wählen musste.
Frierend haben wir die vom Regen quasi blank gespülten Ketten noch mal geölt, und ich musste zu meinem Erstaunen die vor der Tour noch ¾ vorhandenen vorderen Bremsbeläge gegen neue austauschen. Was 2 Regentage in den Alpen mit Bremsbelägen anrichten können!
Also was war der Plan? Erstmal soweit: Das am Vortag nicht befahrbare Stilfser Joch wurde anvisiert. Dazu brach die Gruppe von Sta Maria auf in Richtung Prad (noch mal reduziert um Mark, der das Stilfser Joch über die in Sta Maria startende Umbrail-Passstraße angriff). So ging es das Tags zuvor schon befahrene Val Mustair eisig bergab in Richtung Südtirol und locker kurbelnd auf Prad zu. Dort angekommen gingen Oliver und Robby bereits ‚Attacke’ Richtung Gipfel, wo hingegen sich Jan, Lukas, Carsten und ich noch um neue Laufräder für Jan bemühten. Die bekam der Jan auch prompt (sogar mit schöner Gravur), während der Rest sich noch bei Kaffee und Kuchen für den Anstieg stärkte.
Dann ging es aber auch für uns bergan und das nicht zu schlecht: 48 Kehren, 25 km und 1850 Höhenmeter, die super gleichmäßig zu fahren und landschaftlich wunderschön sind. Besonders, da aufgrund der Temperaturen und der Jahreszeit sehr wenig Verkehr war. Beeindruckend machte den Aufstieg auch der Anblick des ersten Schnees ab 2400 Meter Höhe. Auf den letzten schön anzusehenden Kehren haben wir die beiden ‚Frühstarter’ auch noch aufgesammelt, so dass die Gruppe fast gleichzeitig auf der Spitze (bei Trockenheit und 2°C!) ankam und sich ein wohlverdientes Mittagessen genehmigte, bei dem auch Mark quasi pünktlich über den Umbrailpass eintrudelte.
Nach der passüblichen Umziehaktion (bei mir waren es heute für die Abfahrt ¾ Hose+lange Winterhose drüber, Softshelljacke+dicke Regenjacke) ging es an die Abfahrt hinunter nach Bormio. Wie immer rasant düsten alle vor sich hin, bis ich erstaunt an Jan und Lukas ca. 400 Höhenmeter unter dem Gipfel vorbeikam. Die sind doch sonst immer Meilenweit vorne!? Von den Beiden wurden wir weiter gewunken, also Vollgas bis unten. Dort angekommen trudeln auch alle ein. Alle, außer Lukas!
Hier eröffnete uns Jan, dass Lukas unbedingt noch mal nach oben wollte… Höhenmeter sammeln! Dabei würde er gleich die Gelegenheit nutzen, um seinen vergessenen Garmin im Restaurant einzusammeln.
Nun wurde der weitere Tourenverlauf geplant. Ein Teil wollte den Bus von Isolaccia nach Livigno nehmen – immerhin hatten wir schon ein Tagespensum hinter uns! Der Rest nahm sich noch den Passo del Foscagno und den dahinter liegenden Passo d’Eira auf der Strecke nach Livigno vor. So geplant rollten wir locker Richtung Isolaccia – Lukas würde uns schon einholen.
Aaaaaber: Da gibt es ja noch so eine kleine Stichstraße nach Torri die Fraele, meinte Jan in Turri Piano. Und diese Anfahrt von hier hätte er noch nicht getrackt. Also haben sich Carsten W. und ich breit schlagen lassen dieses Stück bis zu einem bekannten Abzweig 200 Hm weiter oben zu erkunden. Der Rest fuhr bereits Richtung Bus.
Die Straße in Richtung der Torri war so schön, dass wir uns am Abzweig angekommen gegenseitig zu überzeugen versuchten, doch noch bis ganz oben zu fahren. Allerdings bedarf es dieser wenig, da wir sowieso die schönen/gleichmäßigen 17 Kehren der in den letzten Jahren frisch asphaltierten Straße hoch wollten. Einige Zeit, zig Fotos vom Jan und einem Transporter voller Kühe später, hatten wir von den Torri eine herrliche Aussicht auf das Tal mit den leicht schneebestäubten Gipfel drum herum.
In der Zwischenzeit hatte sich der Rest in Isolaccia zum Kaffee versammelt, inklusive Lukas, der nach seiner Stilfser Joch Zweitbefahrung auch dort eingetroffen war. -
Von den Torri ging es für uns ebenfalls hinunter nach Isolaccia. Dort stärkten wir uns zu dritt mit einer Cola (da wir schon anfingen zu schwächeln), wir mussten ja nur noch über den Passo del Foscagno und Passo d’Eira. Ein „Kinderspiel“…
Also auf, die müden Beine nach der kurzen Pause wieder warmfahren. Der Passo del Foscagno fährt sich schön gleichmäßig und relativ unspektakulär. Jeder fährt sein eigenes Tempo, so dass sich unser Dreigespann noch mal aufteilte. Zwischendurch traf man noch mal bekannte Gesichter am Wegesrand: Siehe da, Lukas, der den Foscagno auch schon in Angriff genommen hatte, aber beschlossen hatte, auf uns drei zu warten (der Rest saß ja schon im Bus und im Hotel).
15 km und 940 Höhenmeter später war auch dieser Pass geschafft. Mit einer kleinen Abfahrt im Hochtal und noch mal einem Anstieg von knapp 200Hm, die auf den letzten 100m noch mal richtig knackig über 11% war, war auch noch der Passo d’Eira geschafft und damit die letzte verdiente Abfahrt nach Livigno ins Hotel Concordia.
Im Hotel erstmal eine laaaaaaaaaaange warme Dusche und eine überfällige Beinpflege (in einer ¾ Hose muss man sich wenigsten nur um die Unterschenkel kümmern ;-) ab zum Abendessen.
Sehr lecker und schön angerichtet, aber leider viel zu kleine Portionen. Echt kulinarisch will man nach einer Tour wie heute (knapp 3800 Höhenmeter auf 115km) nicht essen, sondern einfach nur viel. Zum Glück gab es doch noch ein Salat-/Antipastibüffet auf das wir, nachdem wir den Ober auf unseren Hunger aufmerksam gemacht hatten, doch noch hingewiesen wurden…
Als Fazit war der heutige Tag rundum gelungen: Es war trocken und recht kühl, somit im Vergleich zu den letzten Tagen richtig angenehm zu fahren. Etwas Schnee auf dem quasi verkehrsfreien Stilfser Joch, ein super Blick von den Torri und nette Begleitung. Was will man mehr?
...vielleicht beim nächsten Mal mehr Essen ;-)
Ich bin diese Etappe gefahren
am
Pässe: Forcola di Livigno, Berninapass, Albulapass, Guarda, Ftan
Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden, Lombardei
Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden, Lombardei
Von BergNooB –
16.09.2008. Ganz ähnlich wie während der diesjährigen Julitour wird es diesen Tag endlich schönes Wetter geben – und zwar durchgehend! Davon bin ich schon fest überzeugt als ich nach dem Aufstehen aus dem Fenster sehe. Blauer Himmel, kaum eine Wolke und die ersten Sonnenstrahlen auf den jetzt schneebedeckten Gipfeln lassen meine Laune trotz der Besenwagenfahrt vom Vortag sprunghaft steigen.
Während des Frühstücks merkt man den restlichen Teilnehmern die Strapazen des Vortags noch etwas an und ich bereue die verpasste Gelegenheit den Stelvio zu erleben. Aber egal - das Wetter verspricht auf jeden Fall einen super Tag. Ein kurzer Gang vor die Tür macht allerdings auch eines deutlich: es ist sonnig aber ziemlich kalt und so nehme ich im Zwiebelprinzip und Rucksack alles mit was der Koffer hergibt.
Wir starten relativ pünktlich in Richtung Forcola di Livigno und fahren zunächst noch sehr flach das Tal entlang, später dann moderat bergauf und bei wunderbarer Aussicht dem Passschild entgegen. Schon bald stellt sich auch das gewohnte Bild ein: die Gruppe zieht sich zunächst und zerfällt dann in kleine Grüppchen. Frederik ist wie immer ganz Vorne, weiter hinten nutzt Jan die Gelegenheit, um mit Lukas als QD-Fotomodell ein paar Kalenderbilder zu schießen und irgendwo dazwischen fahre ich und freue mich über den wirklich grandiosen Ausblick. Denn heute kann man nicht nur seinen Schatten, sondern tatsächlich auch die Berge sehen ;)
Auf der Passhöhe warten wir (ich habe es irgendwie in die erste Hälfte geschafft) zwar zunächst auf Nachzügler, entschließen uns dann aber wegen der Kälte die Abfahrt gleich in Angriff zu nehmen und lieber im Windschatten der Schweizer Grenzstation „La Motta“ zu warten.
Von dort geht es bis auf Jan, der auf Marc wartet, gemeinsam weiter Richtung Berninapass. Die Auffahrt ist dank super Aussicht und etwas höheren Steigungsprozenten auch trotz kaltem Gegenwinds ein wirklicher Genuss und fast schon zu schnell vorbei.
Hier trennt sich die Gruppe nach kurzer Diskussion: ich, Carsten, Frederik, Lukas und Oliver fahren schon mal weiter nach La Punt, wo wir gleich den Albula in Angriff nehmen wollen. Der Rest wartet oben noch auf Marc und verzichtet auf die Sackgasse.
Die Abfahrt ins Engadin ist natürlich der Hit und ich muss die Gruppe zweimal ausbremsen um schließlich doch noch ein paar Fotos auf die Digitalkamera zu bannen (man könnte auch sagen ich war mal wieder zu langsam) – der Morteratschgletscher ist einfach zu schön an diesem Tag, als dass ich einfach vorbeifahren könnte, ohne die Aussicht zu dokumentieren. Die anschließende Fahrt nach La Punt ist landschaftlich sehr schön, zieht sich für meinen Geschmack aber etwas monoton dahin – es geht konstant leicht bergab. In La Punt bleibt Oliver dann doch gleich beim Restaurant, der Rest macht sich auf den Weg zum Albula.
Dieser Pass ist für mich das Highlight der Tour. Da ich leider die wirklichen Knaller nicht mitfahren konnte, bleibt er so für mich der einzig wirklich nennenswerte Anstieg. Ich nehme mir vor den Pass langsam zu fahren und bald schon lasse ich Lukas und Frederik ziehen und suche meinen eigenen Rhythmus. Nachdem die Beiden allerdings kurz anhalten, fahre ich wieder vorbei und bleibe für die restliche Auffahrt auch tatsächlich vorne (ob es den beiden an Motivation oder Körnern gefehlt hat weis ich nicht).
So folgt für mich das Highlight dieser Tour: Kehre um Kehre wird die Vegetation langsam weniger, der Ausblick immer besser und dank des konstant starken Gegenwinds durchfahre ich die Kehren abwechselnd schwungvoll und dann weniger entspannt mit mehr Widerstand. Irgendwann sehe ich dann auch noch weit vor mir eine Nebelwand. Obwohl ich zunächst nicht daran glaube, dass ich diese Suppe durchfahren muss, erreiche ich wenig später und nach einer kurzen Kuppe fast plötzlich die Grenze zwischen spätsommerlichen Sonnenschein und frühem Winter. Im Nebel ist es nicht nur deutlich kühler, nein, hier gibt es auch noch einen frostigen Gegenwind und an jedem Schild wachsen mir kleine weiße Schneezapfen entgegen. Trotzdem hat die Landschaft etwas für sich: Links und Rechts der Straße, umgibt mich eine faszinierende Landschaft. Es liegt ein wenig Schnee, der teilweise zu kleinen Pfützen geschmolzen ist, und der kargen Geröllebene einen besonderen Look verleiht.
Allerdings wird das Wetter langsam wirklich unangenehm kalt und die Straße scheint teilweise auch von einem leichten Schmierfilm bedeckt zu sein, der zur Vorsicht mahnt. Nur der Tacho spricht mir Mut zu und kündigt das baldige Erreichen des Passschildes an und ich fahre weiter. Kurz darauf taucht dann tatsächlich ein Gebäude und das ersehnte Schild aus dem Nebel auf – ich bin oben. Hier liegt der Schnee nun auch auf der Straße, weshalb ich beschließe mir nur noch kurz die langen Handschuhe und die Regenjacke als Windschutz überzuziehen (6 Kleidungsschichten am Oberkörper und trotzdem noch kalt!). Lukas und Frederick sind auch angekommen, wollen aber gleich hier etwas essen. Ich mache mich auf den Weg nach unten, wo ich ein kurzes Stück weiter auch Carsten treffe, der es aber den anderen Beiden gleichtut und im Passrestaurant diniert.
Nach der von mir gewohnten gemütlichen Abfahrt finde ich schnell die im Tal verbliebenen, die so nett waren mir vor Küchenschluss noch schnell etwas zu ordern. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich denke der Biergarten bei Sonnenschein ist schöner als das Passrestaurant bei Nebel ;)
Nach der Mittagspause geht’s weiter Richtung Scuol. Wie bei mir üblich ist der Körper nach dem Essen erst einmal auf Siesta-Modus und so verliere ich im doch recht dichten Verkehr öfter den Windschatten und den Anschluss. So fahre ich etwas demotiviert hinterher und zwinge die Gruppe so ein paar Mal zum Warten (sorry). Freundlicherweise ist die Gruppe so nett und wartet ohne Beschwerden immer mal wieder auf die Nachzügler (also mich) und wir kommen dem Ende unserer Tour langsam aber sicher näher.
In Giarsun macht Jan den Vorschlag noch einige „sinnlose Höhenmeter“ anzuhängen und Guarda einen Besuch abzustatten. Nicht alle wollen mit und schließlich trennt sich die Gruppe erneut: Diesmal fahre ich mit Jan, Carsten, Robbie und natürlich Frederik die schöne Straße zum Bergdorf hoch, wo es durch steile, enge Gassen mit Kopfsteinpflaster schließlich über eine schöne Abfahrt nach Ardez geht. Hier befinden wir uns wieder auf der üblichen Tourstrecke und nehmen gleich den wieder sehr schönen und auch letzten Anstieg dieser Tour nach Ftan, wo wir die restlichen Teilnehmer in einem schönen Biergarten wiedertreffen.
Hier genießen wir noch eine Zeit lang das schöne Wetter und die Kuchen, bevor sich mit der Abfahrt nach Scuol der Kreis und damit auch diese Dreiländertour schließt.
Abschließend möchte ich mich nochmal bei Allen bedanken - vor allem das Warten nach den kalten Abfahrten wird wohl nicht schön gewesen sein, und da war gewöhnlich ich der Letzte (genau wie mit diesem Bericht).
Für mich wird das sicher nicht der letzte Alpenurlaub mit dem Rad und wohl auch nicht mit der Quäldich-Mannschaft gewesen sein.
Ich würde mich freuen den Einen oder Anderen mal wieder zu begegnen.
Während des Frühstücks merkt man den restlichen Teilnehmern die Strapazen des Vortags noch etwas an und ich bereue die verpasste Gelegenheit den Stelvio zu erleben. Aber egal - das Wetter verspricht auf jeden Fall einen super Tag. Ein kurzer Gang vor die Tür macht allerdings auch eines deutlich: es ist sonnig aber ziemlich kalt und so nehme ich im Zwiebelprinzip und Rucksack alles mit was der Koffer hergibt.
Wir starten relativ pünktlich in Richtung Forcola di Livigno und fahren zunächst noch sehr flach das Tal entlang, später dann moderat bergauf und bei wunderbarer Aussicht dem Passschild entgegen. Schon bald stellt sich auch das gewohnte Bild ein: die Gruppe zieht sich zunächst und zerfällt dann in kleine Grüppchen. Frederik ist wie immer ganz Vorne, weiter hinten nutzt Jan die Gelegenheit, um mit Lukas als QD-Fotomodell ein paar Kalenderbilder zu schießen und irgendwo dazwischen fahre ich und freue mich über den wirklich grandiosen Ausblick. Denn heute kann man nicht nur seinen Schatten, sondern tatsächlich auch die Berge sehen ;)
Auf der Passhöhe warten wir (ich habe es irgendwie in die erste Hälfte geschafft) zwar zunächst auf Nachzügler, entschließen uns dann aber wegen der Kälte die Abfahrt gleich in Angriff zu nehmen und lieber im Windschatten der Schweizer Grenzstation „La Motta“ zu warten.
Von dort geht es bis auf Jan, der auf Marc wartet, gemeinsam weiter Richtung Berninapass. Die Auffahrt ist dank super Aussicht und etwas höheren Steigungsprozenten auch trotz kaltem Gegenwinds ein wirklicher Genuss und fast schon zu schnell vorbei.
Hier trennt sich die Gruppe nach kurzer Diskussion: ich, Carsten, Frederik, Lukas und Oliver fahren schon mal weiter nach La Punt, wo wir gleich den Albula in Angriff nehmen wollen. Der Rest wartet oben noch auf Marc und verzichtet auf die Sackgasse.
Die Abfahrt ins Engadin ist natürlich der Hit und ich muss die Gruppe zweimal ausbremsen um schließlich doch noch ein paar Fotos auf die Digitalkamera zu bannen (man könnte auch sagen ich war mal wieder zu langsam) – der Morteratschgletscher ist einfach zu schön an diesem Tag, als dass ich einfach vorbeifahren könnte, ohne die Aussicht zu dokumentieren. Die anschließende Fahrt nach La Punt ist landschaftlich sehr schön, zieht sich für meinen Geschmack aber etwas monoton dahin – es geht konstant leicht bergab. In La Punt bleibt Oliver dann doch gleich beim Restaurant, der Rest macht sich auf den Weg zum Albula.
Dieser Pass ist für mich das Highlight der Tour. Da ich leider die wirklichen Knaller nicht mitfahren konnte, bleibt er so für mich der einzig wirklich nennenswerte Anstieg. Ich nehme mir vor den Pass langsam zu fahren und bald schon lasse ich Lukas und Frederik ziehen und suche meinen eigenen Rhythmus. Nachdem die Beiden allerdings kurz anhalten, fahre ich wieder vorbei und bleibe für die restliche Auffahrt auch tatsächlich vorne (ob es den beiden an Motivation oder Körnern gefehlt hat weis ich nicht).
So folgt für mich das Highlight dieser Tour: Kehre um Kehre wird die Vegetation langsam weniger, der Ausblick immer besser und dank des konstant starken Gegenwinds durchfahre ich die Kehren abwechselnd schwungvoll und dann weniger entspannt mit mehr Widerstand. Irgendwann sehe ich dann auch noch weit vor mir eine Nebelwand. Obwohl ich zunächst nicht daran glaube, dass ich diese Suppe durchfahren muss, erreiche ich wenig später und nach einer kurzen Kuppe fast plötzlich die Grenze zwischen spätsommerlichen Sonnenschein und frühem Winter. Im Nebel ist es nicht nur deutlich kühler, nein, hier gibt es auch noch einen frostigen Gegenwind und an jedem Schild wachsen mir kleine weiße Schneezapfen entgegen. Trotzdem hat die Landschaft etwas für sich: Links und Rechts der Straße, umgibt mich eine faszinierende Landschaft. Es liegt ein wenig Schnee, der teilweise zu kleinen Pfützen geschmolzen ist, und der kargen Geröllebene einen besonderen Look verleiht.
Allerdings wird das Wetter langsam wirklich unangenehm kalt und die Straße scheint teilweise auch von einem leichten Schmierfilm bedeckt zu sein, der zur Vorsicht mahnt. Nur der Tacho spricht mir Mut zu und kündigt das baldige Erreichen des Passschildes an und ich fahre weiter. Kurz darauf taucht dann tatsächlich ein Gebäude und das ersehnte Schild aus dem Nebel auf – ich bin oben. Hier liegt der Schnee nun auch auf der Straße, weshalb ich beschließe mir nur noch kurz die langen Handschuhe und die Regenjacke als Windschutz überzuziehen (6 Kleidungsschichten am Oberkörper und trotzdem noch kalt!). Lukas und Frederick sind auch angekommen, wollen aber gleich hier etwas essen. Ich mache mich auf den Weg nach unten, wo ich ein kurzes Stück weiter auch Carsten treffe, der es aber den anderen Beiden gleichtut und im Passrestaurant diniert.
Nach der von mir gewohnten gemütlichen Abfahrt finde ich schnell die im Tal verbliebenen, die so nett waren mir vor Küchenschluss noch schnell etwas zu ordern. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich denke der Biergarten bei Sonnenschein ist schöner als das Passrestaurant bei Nebel ;)
Nach der Mittagspause geht’s weiter Richtung Scuol. Wie bei mir üblich ist der Körper nach dem Essen erst einmal auf Siesta-Modus und so verliere ich im doch recht dichten Verkehr öfter den Windschatten und den Anschluss. So fahre ich etwas demotiviert hinterher und zwinge die Gruppe so ein paar Mal zum Warten (sorry). Freundlicherweise ist die Gruppe so nett und wartet ohne Beschwerden immer mal wieder auf die Nachzügler (also mich) und wir kommen dem Ende unserer Tour langsam aber sicher näher.
In Giarsun macht Jan den Vorschlag noch einige „sinnlose Höhenmeter“ anzuhängen und Guarda einen Besuch abzustatten. Nicht alle wollen mit und schließlich trennt sich die Gruppe erneut: Diesmal fahre ich mit Jan, Carsten, Robbie und natürlich Frederik die schöne Straße zum Bergdorf hoch, wo es durch steile, enge Gassen mit Kopfsteinpflaster schließlich über eine schöne Abfahrt nach Ardez geht. Hier befinden wir uns wieder auf der üblichen Tourstrecke und nehmen gleich den wieder sehr schönen und auch letzten Anstieg dieser Tour nach Ftan, wo wir die restlichen Teilnehmer in einem schönen Biergarten wiedertreffen.
Hier genießen wir noch eine Zeit lang das schöne Wetter und die Kuchen, bevor sich mit der Abfahrt nach Scuol der Kreis und damit auch diese Dreiländertour schließt.
Abschließend möchte ich mich nochmal bei Allen bedanken - vor allem das Warten nach den kalten Abfahrten wird wohl nicht schön gewesen sein, und da war gewöhnlich ich der Letzte (genau wie mit diesem Bericht).
Für mich wird das sicher nicht der letzte Alpenurlaub mit dem Rad und wohl auch nicht mit der Quäldich-Mannschaft gewesen sein.
Ich würde mich freuen den Einen oder Anderen mal wieder zu begegnen.
Ich bin diese Etappe gefahren
am