Giro d'Intelvi 2011 111,6 km / 3715 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von TicinoBergler46
Von TicinoBergler46 –
Tourentipp vom September 2010
Diese Rundfahrt beinhaltet alle wesentlichen Anstiege rund um das Valle Intelvi, einige davon allerdings nur in der Abfahrt. Man fährt dabei durch die schöne Region zwischen Lago di Lugano und Lago di Como. Steile Abschnitte sind selten, 2 längere auf dem Weg zur Rifugio Venini und je ein kurzer auf dem Weg zum Sighignola und auf der Auffahrt nach Orimento.
Man startet in Maroggia, fährt die schönen Kehren hinauf nach Arogno (Bild 02, 03), bewältigt 400 m steile Kehren mit über 19% und fährt dann leichter über Lanzo hinauf zum Sighignola(1314m), von dem man bei klaren Wetter die beste Aussicht (für Velofahrer) im Tessin hat.
Dann geht es abwärts über Lanzo Richtung Osteno (am Lago di Lugano). Man biegt ab auf 530m nach Ponno Inferiore, kämpft sich recht steile 3km hinauf, folgt 2km einer Erdstraße und genießt dann die steile und sehr schöne Auffahrt zum Rifugio Venini (1576m). Auch die Abfahrt über die Alpe Colonno und Intelvi hinunter nach Argegno (220m) ist landschaftlich schön. Es folgt die unsteile (mit Ausnahme einer Steilrampe nach Veglio) Ost-Auffahrt nach Orimento(1275m), und die anschließende Nord-Abfahrt nach Pellio Intelvi. Von dort geht es weiter über die Piano delle Noci über Arogno zum Ausgangspunkt Maroggia.
Action am 8. April 2010
Version Klaus
Per email haben wir uns schon früher verabredet. Endlich kann sich GünterCinelli09 drei Tage aus den Rippen seines Terminkalenders schneiden. Ich kann ihn nicht überreden im Tessin schöne Stichstraßen-Kombinationen zu fahren. So entscheidet er sich für eine Bergamo-Tour und eine am Lago di Como. Ich ermuntere ihn am Telefon möglichst viel zu fahren, damit er nicht zu frisch ist. Mit 3,6 Hkm und 3,1 Hkm folgt er meinen Ratschlägen.
Ist das fair? Na ja, er fährt ja 10 Tkm und 200 Hkm pro Jahr. Aus Fairness-Gründen fahre ich 3 Tage vorher wenigstens 3000 Hm und 1 Tag davor mache ich eine Bergwanderung.
5.15h an der Bahnunterführung in Maroggia haben wir uns verabredet. Ich stehe an der Straße. Aber es fährt nur einer vorbei im Winteroutfit (es hat bereits 14 Grad), vermummten Kopf und einem riesigen Rucksack vorbei. Wahrscheinlich fährt der zum Flughafen Mailand, um den Himalaya mit dem MTB zu durchqueren.
Und doch ist es Günter, der avvocato pazzo (italienisch für "total verrückter Anwalt"). Wir begrüßen uns im Geiste bayrisch-österreichischer Ko-Existenz. Mein Angebot, sein überschüssiges outfit im Auto zu lassen, lehnt er großzügig ab. Ich verstehe, dass er unseren Altersunterschied von 8 Jahren mit Ballast ausgleichen will (sein klassisches Cinelli Velo ist auch eher Mittel- als Fliegengewicht).
Auf den ersten Steigungen schlägt Günter als Anwalt einen Nicht-Angriffs-Pakt vor und sucht in seinem Rucksack nach dem Vertrags-Entwurf. Da man die meisten Geschäfte besser ohne Anwälte macht, akzeptiert er auch den mündlichen Vertrag.
Die schönen und recht steilen Kehren nach der Grenze testen meine Kompakt-Beine nicht wirklich und zügig geht es den Sighignola hinauf, den Günter noch nicht kennt. Wegen Dunst ahnt man oben nur, dass hier der beste Platz für Velofahrer-Ausblicke im Tessin ist (es fällt mir schwer als „Locarnese“ zu bekennen, dass im „Luganese“ die schönste Aussicht ist).
Zügig geht es über Lanzo hinunter Richtung Osteno und dann zum Einstieg des schönen, aber steilsten Abschnitt dieser Tour. Meine kompakte Not zwingt mich die ganz steilen Passagen zügig zu durchfahren. Günter missinterpretiert dies als Stärke und kämpft wie ein Löwe trotz seiner gerade überwundenen Virus-Infektion. Anschließend genießen wir die schöne und liebliche Landschaft bei der Alpe Ponna mit wunderbaren Ausblicken.
Auf dem prächtige letzten Teil hinauf zum Rifugio Venini beeindruckt Günter mich bei strahlender Sonne mit seinem (aus meiner Sicht) winterlichen Outfit: warmes Stirnband unter Käppi unter Helm (eines Anwalts wichtigstes Organ in Kompressionsbekleidung?), bergauf Fleeceweste (um den austrainierten Körper etwas voluminöser darzustellen?), bergab Anorak (für den Fall eines Biwaks?), Knicker (um die Knie warm zu halten für den täglichen Kniefall vor Mandanten?). Wir genießen die prächtige Aussicht trotzdem.
Bei der Abfahrt von San Fidele nach Argegno am Lago di Como vergisst Günter alle anwaltliche Vorsicht und rast wie ein Berserker an allen Autos vorbei. Gnadenlos setzt er sein Zusatzgewicht (Rucksack und Velo) ein.
Prinzipientreu ändert er bei 30 Grad auch auf der Auffahrt nach Orimento seine Bekleidung nicht. Im Übrigen trinkt er gesetzestreu große Wassermengen (bei jedem 2. Brunnen muss er seine 4 Flaschen neu füllen). Meinen „kompakten“ Verzicht auf die Steilrampen (24-25%) nach Veglio nimmt er widerwillig zur Kenntnis und begleitet mich anwaltlich auf der sanften Umgehungs-Straße. Mehr oder weniger sanft geht es auch hinauf nach Orimento. Rückfahrt über Pellio und genussvolle Kehren hinab nach Marrogia vollenden unsere Tour.
Ein sehr empfehlenswerter Trip in voralpinem Gelände mit prächtigen Aussichten. Einziger Nachteil: im Gegensatz zu früher vernachlässigen die Italiener ihre Bergstraßen, was die Abfahrten von der Alpe Ponna nach Pigra und von Orimento nach Pellio ziemlich unangenehm macht.
Version Günter
Das „Ungemach“ zeichnete sich in der unmittelbaren E-Mail Vorkorrespondenz zwecks Tourverabredung ab: die Mails von Klaus hatten in der Regel die Uhrzeit 13 Uhr round about (jedenfalls nie sehr viel später) und ließen ohne jeden Zweifel erkennen,daß der Absender am gleichen (Vormit-)Tag bereits eine Tour mit ca. 3000Hm abgeritten hat. Es heißt zwar „judex non calculat“, aber das konnte selbst ich als MINT-ferner Zeitgenosse gerade noch durchrechnen, dass mein avisierter Tourenpartner Hm-Volumina in der vorgenannten Größenordnung in nur 5 oder 6 Stunden abarbeitet. Das konnte ja heiter werden.
In der Tat trafen sich dann zu nächtlicher Stunde –ich konnte dem Klaus statt 5 Uhr Startzeit wg. Helligkeit gerade noch 5.15 Uhr abschwätzen- zwei Herren in gesetzterem Alter mit Stirnlampen bewaffnet unter einer Schweizer Autobahnbrücke. Sicherheitsorgane wie etwa die allfällige Finanzpolizei waren Gottseidank fern, sonst wäre dem geplanten Treiben, wenn auch aufgrund von Missverständnissen, möglicherweise ein vorschnelles Ende bereitet worden.
Ich kannte den Klaus bis dahin nur von seinen QD-Beiträgen und wusste von daher, es durchaus mit einem ausgewiesenen „Bergler“, jedenfalls mit einem gelernten Österreicher zu tun zu bekommen. Was sich mir dann allerdings unter besagter Autobahnbrücke in aller Herrgottsfrüh präsentierte, war auf nüchternen Magen nur schwer zu verdauen: ein drahtiger Radler in sommerlichem Outfit (trotz subjektiv empfundener noch erheblicher Kühle) mit einem Nichts an Radmaterial und –in dieser Situation das Niederschmetterndste- einer Compact-Kurbel und hinten nur bis maximal 28 Zähne. Dies unter dem Aspekt, dass eine äußerst Hm-effiziente Tour –d.h. viele Hm auf in Relation dazu wenige km- mit eklig steilen Rampen auf die Recken wartete. Ich selbst war mit der seniorengerechten 3-fach Kurbel und einer Kassette ausgerüstet ,die den Rentnerrettungsritzel 34 vorsah. Des Weiteren mit einem eher gut gefüllten Rucksack, der mangels Tour-Detailkenntnissen so manche Survival-Dinge enthielt, welche mir notfalls selbst eine Biwakierung ermöglicht hätten, wäre es dem Klaus im Outback von Intelvi eingefallen, mich in hilfloser Lage auszusetzen.
Es kam wie es kommen musste: während der gesamten Tour fuhr Klaus mit seiner weitaus höheren Entfaltung und viel härterem Tritt als ich stets ein geraumes Stück vor mir, der noch dazu nach überstandender Grippe/Erkältung (und eigentlich ärztlich auferlegtem Startverbot) sowie aufgrund von Anstrengungen an den beiden Vortagen einen (fast) kompletten jour sans (oder : day without) erwischte. Selbst der Versuch, die Schwächen mit dem berühmten Indurain-Lächeln (was ja bekanntlich keines war ,sondern –eben- auch nur Anstrengung) zu kaschieren, erwies sich als der untaugliche Versuch des untauglichen Subjekts am untauglichen Objekt (noch dazu mit untauglichen Mitteln). Selbst die gelegentlichen Fotostopps von Klaus konnten den permanenten (realen und gefühlten) Rückstand nicht wirklich reduzieren. Immerhin konnte ich dem stringenten Klaus`schen Vorwärtsdrang zwei Kurzpausen zwecks dringend benötigter Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme abringen.
Na ja, da war noch was : mein etwas durchzogenes (aber aufgrund der Ausgangsdisposition, siehe oben, durchaus gerechtfertigtes) Outfit in Anbetracht der später am Tage frühsommerlichen Temperaturen war natürlich ein unerschöpflicher Quell Klaus`scher Frotzeleien, die ich jedoch lebenszeitbedingt abgehärtet souverän ignorierte.
Noch was ? Ach ja, die Tour. Diese fand so statt, wie von Klaus beschrieben, dem kann ich gar nichts hinzufügen.
Nur soviel, speziell an den Klaus gerichtet :
Schee wars.
Und : A Hund bist fei scho (= in Bayern das größtmögliche Kompliment für ein gestandenes Mannsbild)
Diese Rundfahrt beinhaltet alle wesentlichen Anstiege rund um das Valle Intelvi, einige davon allerdings nur in der Abfahrt. Man fährt dabei durch die schöne Region zwischen Lago di Lugano und Lago di Como. Steile Abschnitte sind selten, 2 längere auf dem Weg zur Rifugio Venini und je ein kurzer auf dem Weg zum Sighignola und auf der Auffahrt nach Orimento.
Man startet in Maroggia, fährt die schönen Kehren hinauf nach Arogno (Bild 02, 03), bewältigt 400 m steile Kehren mit über 19% und fährt dann leichter über Lanzo hinauf zum Sighignola(1314m), von dem man bei klaren Wetter die beste Aussicht (für Velofahrer) im Tessin hat.
Dann geht es abwärts über Lanzo Richtung Osteno (am Lago di Lugano). Man biegt ab auf 530m nach Ponno Inferiore, kämpft sich recht steile 3km hinauf, folgt 2km einer Erdstraße und genießt dann die steile und sehr schöne Auffahrt zum Rifugio Venini (1576m). Auch die Abfahrt über die Alpe Colonno und Intelvi hinunter nach Argegno (220m) ist landschaftlich schön. Es folgt die unsteile (mit Ausnahme einer Steilrampe nach Veglio) Ost-Auffahrt nach Orimento(1275m), und die anschließende Nord-Abfahrt nach Pellio Intelvi. Von dort geht es weiter über die Piano delle Noci über Arogno zum Ausgangspunkt Maroggia.
Action am 8. April 2010
Version Klaus
Per email haben wir uns schon früher verabredet. Endlich kann sich GünterCinelli09 drei Tage aus den Rippen seines Terminkalenders schneiden. Ich kann ihn nicht überreden im Tessin schöne Stichstraßen-Kombinationen zu fahren. So entscheidet er sich für eine Bergamo-Tour und eine am Lago di Como. Ich ermuntere ihn am Telefon möglichst viel zu fahren, damit er nicht zu frisch ist. Mit 3,6 Hkm und 3,1 Hkm folgt er meinen Ratschlägen.
Ist das fair? Na ja, er fährt ja 10 Tkm und 200 Hkm pro Jahr. Aus Fairness-Gründen fahre ich 3 Tage vorher wenigstens 3000 Hm und 1 Tag davor mache ich eine Bergwanderung.
5.15h an der Bahnunterführung in Maroggia haben wir uns verabredet. Ich stehe an der Straße. Aber es fährt nur einer vorbei im Winteroutfit (es hat bereits 14 Grad), vermummten Kopf und einem riesigen Rucksack vorbei. Wahrscheinlich fährt der zum Flughafen Mailand, um den Himalaya mit dem MTB zu durchqueren.
Und doch ist es Günter, der avvocato pazzo (italienisch für "total verrückter Anwalt"). Wir begrüßen uns im Geiste bayrisch-österreichischer Ko-Existenz. Mein Angebot, sein überschüssiges outfit im Auto zu lassen, lehnt er großzügig ab. Ich verstehe, dass er unseren Altersunterschied von 8 Jahren mit Ballast ausgleichen will (sein klassisches Cinelli Velo ist auch eher Mittel- als Fliegengewicht).
Auf den ersten Steigungen schlägt Günter als Anwalt einen Nicht-Angriffs-Pakt vor und sucht in seinem Rucksack nach dem Vertrags-Entwurf. Da man die meisten Geschäfte besser ohne Anwälte macht, akzeptiert er auch den mündlichen Vertrag.
Die schönen und recht steilen Kehren nach der Grenze testen meine Kompakt-Beine nicht wirklich und zügig geht es den Sighignola hinauf, den Günter noch nicht kennt. Wegen Dunst ahnt man oben nur, dass hier der beste Platz für Velofahrer-Ausblicke im Tessin ist (es fällt mir schwer als „Locarnese“ zu bekennen, dass im „Luganese“ die schönste Aussicht ist).
Zügig geht es über Lanzo hinunter Richtung Osteno und dann zum Einstieg des schönen, aber steilsten Abschnitt dieser Tour. Meine kompakte Not zwingt mich die ganz steilen Passagen zügig zu durchfahren. Günter missinterpretiert dies als Stärke und kämpft wie ein Löwe trotz seiner gerade überwundenen Virus-Infektion. Anschließend genießen wir die schöne und liebliche Landschaft bei der Alpe Ponna mit wunderbaren Ausblicken.
Auf dem prächtige letzten Teil hinauf zum Rifugio Venini beeindruckt Günter mich bei strahlender Sonne mit seinem (aus meiner Sicht) winterlichen Outfit: warmes Stirnband unter Käppi unter Helm (eines Anwalts wichtigstes Organ in Kompressionsbekleidung?), bergauf Fleeceweste (um den austrainierten Körper etwas voluminöser darzustellen?), bergab Anorak (für den Fall eines Biwaks?), Knicker (um die Knie warm zu halten für den täglichen Kniefall vor Mandanten?). Wir genießen die prächtige Aussicht trotzdem.
Bei der Abfahrt von San Fidele nach Argegno am Lago di Como vergisst Günter alle anwaltliche Vorsicht und rast wie ein Berserker an allen Autos vorbei. Gnadenlos setzt er sein Zusatzgewicht (Rucksack und Velo) ein.
Prinzipientreu ändert er bei 30 Grad auch auf der Auffahrt nach Orimento seine Bekleidung nicht. Im Übrigen trinkt er gesetzestreu große Wassermengen (bei jedem 2. Brunnen muss er seine 4 Flaschen neu füllen). Meinen „kompakten“ Verzicht auf die Steilrampen (24-25%) nach Veglio nimmt er widerwillig zur Kenntnis und begleitet mich anwaltlich auf der sanften Umgehungs-Straße. Mehr oder weniger sanft geht es auch hinauf nach Orimento. Rückfahrt über Pellio und genussvolle Kehren hinab nach Marrogia vollenden unsere Tour.
Ein sehr empfehlenswerter Trip in voralpinem Gelände mit prächtigen Aussichten. Einziger Nachteil: im Gegensatz zu früher vernachlässigen die Italiener ihre Bergstraßen, was die Abfahrten von der Alpe Ponna nach Pigra und von Orimento nach Pellio ziemlich unangenehm macht.
Version Günter
Das „Ungemach“ zeichnete sich in der unmittelbaren E-Mail Vorkorrespondenz zwecks Tourverabredung ab: die Mails von Klaus hatten in der Regel die Uhrzeit 13 Uhr round about (jedenfalls nie sehr viel später) und ließen ohne jeden Zweifel erkennen,daß der Absender am gleichen (Vormit-)Tag bereits eine Tour mit ca. 3000Hm abgeritten hat. Es heißt zwar „judex non calculat“, aber das konnte selbst ich als MINT-ferner Zeitgenosse gerade noch durchrechnen, dass mein avisierter Tourenpartner Hm-Volumina in der vorgenannten Größenordnung in nur 5 oder 6 Stunden abarbeitet. Das konnte ja heiter werden.
In der Tat trafen sich dann zu nächtlicher Stunde –ich konnte dem Klaus statt 5 Uhr Startzeit wg. Helligkeit gerade noch 5.15 Uhr abschwätzen- zwei Herren in gesetzterem Alter mit Stirnlampen bewaffnet unter einer Schweizer Autobahnbrücke. Sicherheitsorgane wie etwa die allfällige Finanzpolizei waren Gottseidank fern, sonst wäre dem geplanten Treiben, wenn auch aufgrund von Missverständnissen, möglicherweise ein vorschnelles Ende bereitet worden.
Ich kannte den Klaus bis dahin nur von seinen QD-Beiträgen und wusste von daher, es durchaus mit einem ausgewiesenen „Bergler“, jedenfalls mit einem gelernten Österreicher zu tun zu bekommen. Was sich mir dann allerdings unter besagter Autobahnbrücke in aller Herrgottsfrüh präsentierte, war auf nüchternen Magen nur schwer zu verdauen: ein drahtiger Radler in sommerlichem Outfit (trotz subjektiv empfundener noch erheblicher Kühle) mit einem Nichts an Radmaterial und –in dieser Situation das Niederschmetterndste- einer Compact-Kurbel und hinten nur bis maximal 28 Zähne. Dies unter dem Aspekt, dass eine äußerst Hm-effiziente Tour –d.h. viele Hm auf in Relation dazu wenige km- mit eklig steilen Rampen auf die Recken wartete. Ich selbst war mit der seniorengerechten 3-fach Kurbel und einer Kassette ausgerüstet ,die den Rentnerrettungsritzel 34 vorsah. Des Weiteren mit einem eher gut gefüllten Rucksack, der mangels Tour-Detailkenntnissen so manche Survival-Dinge enthielt, welche mir notfalls selbst eine Biwakierung ermöglicht hätten, wäre es dem Klaus im Outback von Intelvi eingefallen, mich in hilfloser Lage auszusetzen.
Es kam wie es kommen musste: während der gesamten Tour fuhr Klaus mit seiner weitaus höheren Entfaltung und viel härterem Tritt als ich stets ein geraumes Stück vor mir, der noch dazu nach überstandender Grippe/Erkältung (und eigentlich ärztlich auferlegtem Startverbot) sowie aufgrund von Anstrengungen an den beiden Vortagen einen (fast) kompletten jour sans (oder : day without) erwischte. Selbst der Versuch, die Schwächen mit dem berühmten Indurain-Lächeln (was ja bekanntlich keines war ,sondern –eben- auch nur Anstrengung) zu kaschieren, erwies sich als der untaugliche Versuch des untauglichen Subjekts am untauglichen Objekt (noch dazu mit untauglichen Mitteln). Selbst die gelegentlichen Fotostopps von Klaus konnten den permanenten (realen und gefühlten) Rückstand nicht wirklich reduzieren. Immerhin konnte ich dem stringenten Klaus`schen Vorwärtsdrang zwei Kurzpausen zwecks dringend benötigter Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme abringen.
Na ja, da war noch was : mein etwas durchzogenes (aber aufgrund der Ausgangsdisposition, siehe oben, durchaus gerechtfertigtes) Outfit in Anbetracht der später am Tage frühsommerlichen Temperaturen war natürlich ein unerschöpflicher Quell Klaus`scher Frotzeleien, die ich jedoch lebenszeitbedingt abgehärtet souverän ignorierte.
Noch was ? Ach ja, die Tour. Diese fand so statt, wie von Klaus beschrieben, dem kann ich gar nichts hinzufügen.
Nur soviel, speziell an den Klaus gerichtet :
Schee wars.
Und : A Hund bist fei scho (= in Bayern das größtmögliche Kompliment für ein gestandenes Mannsbild)
5 gefahrene Pässe
Valle Intelvi, Sighignola, Alpe di Colonno, Rifugio Venini, OrimentoStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am