Grüne Einsamkeit für gehetzte Großstadtseelen 100,9 km / 446 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von 30Grad
Von 30Grad –
Kann es auch zu viel Grün sein? Möglich! Wenn man sich unter der Woche nur in den grauen Häuserschluchten der Hauptstadt bewegt, kann eine Naturtour am Wochenende verheerende Auswirkungen haben. So besteht tatsächlich die Gefahr der „grünen Droge“ zu verfallen. Wer sucht, kann diese nicht weit vor den Toren Berlins dann auch finden, auf für Großstadtradler verstörend wirkenden, grünen, einsamen Wegen durch Wald und Wiese.
Nichts Geringeres als eine Extremtour in Sachen Grün ist diese hier, im Norden der Hauptstadt. Mit Start in Oranienburg geht es vorbei an Kanälen durch Wälder und Felder, mit einer kleinen Schleife um den Werbellinsee herum nach Bernau (bei Berlin). Oranienburg ist dabei recht schnell erreicht; in ca. 20 min. mit der Bahn ab Berlin-Gesundbrunnen.
Von Oranienburg zum Werbellinsee
Mit Anfang Juni hat man nichts Geringeres als die perfekte Zeit im Jahr erwischt: das frische, teilweise noch frühlingshafte Grün der Natur strahlt kräftigst in allen erdenklichen Untertönen und warme Temperaturen und Sonnenstrahlen lassen einen schwelgen in der Vorfreude auf die kommenden Sommermonate. Vom Oranienburger Bahnhof zum Oder-Havel-Kanal sind es gerade mal 3 km. Dem Verlauf des Kanals folgend geht es in Richtung Werbellinsee. Durch dichte Wälder und Wiesen, vorbei an kleinen und kleinsten Ortschaften stößt man erst wieder mit der L21 bei Kreuzbruch auf echte Zivilisation. Hier folgt man dem hervorragenden, straßenbegleitenden Radweg bis Liebenwalde; welches dann sprichwörtlichst "links liegengelassen" wird, um sich wieder dem Oder-Havel-Kanal mit seinen umgebenden Landschaften zuzuwenden. Nach 30 km ist Zerpenschleuse erreicht wo bei uns die Frage aufkam, ob wir bis hierhin nun „ein oder zwei?“ weitere Radler auf der Strecke getroffen haben – wirkliche Einsamkeit für einen Großstädter!
Hinter Zerpenschleuse quert man mal wieder den Oder-Havel-Kanal und entlang der L31 führt der Weg Richtung Marienwerder. Hier geht es über das Wassertor, nun entlang des Berlin-Usedom-Radweges (BUR). Nach 40 km ist die Rosenbecker Schleuse erreicht; Zeit für die erste Verpflegung – der Rosenbecker Kräuterhof ist auf dieser Tour ein MUSS!
Vom Werbellinsee nach Bernau
Es folgt die Werbellinseeumrundung und die eigentliche Schwierigkeit der ganzen Tour: ein ständiges Auf und Ab. Im Süden des Sees sollte man sich von der ruhigen waldigen Atmosphäre nicht zu sehr vereinnahmen lassen; u.a. die Besucher des anliegenden Campingplatzes nutzen mit ihren Autos gern die komplette Wegesbreite, was besonders in engen Kurven zu einigen Überraschungsmomenten führen kann. Die Ostseite des Sees ist ab Altenhof dann relativ unspektakulär der L238 folgend, auch wenn es hier merklich über die höchste Erhebung der Tour geht. Die Nordkurve wird noch mit einem kleinen Haken unterhalb von Joachimsthal zelebriert. Es geht nicht sofort entlang der L220 zurück, sondern erst an der Kreuzung Chausseestraße/L220 über den BUR in südwestliche Richtung; mehr Grün, weniger (Motorrad-)Verkehr und, wie wohl immer auf Radwegen, mehr Höhenmeter!
Nun bildet der BUR die (Unter-)Grundlage bis nach Biesenthal. Diesem folgend erwarten einen immer wieder wunderschöne grüne Momente. Über Wildau, Eichhorster und Rosenbecker Schleuse kommt man, zurück in Marienwerder, am Schleusengraf wohl kaum vorbei. Dann wieder Einsamkeit – auf dem BUR geht es durch dichten Wald Richtung Biesenthal. Dort angekommen strampelt man langsam aber sicher wieder in die städtische Realität. Bis nach Bernau folgt man dann noch dem schönen straßenbegleitenden Radweg der B2, aber spätestens am Bernauer Bahnhof können sich dann die ersten "Grün-Entzugserscheinungen" bemerkbar machen. Diese Tour ist für Großstädter also nur mit äußerster Vorsicht zu genießen!
PS: Wer dem zunehmenden Verkehr in Richtung Berlin trotzt (hinnehmbar durch zum Großteil straßenbegleitende Radwege an der B2), kann neben den zusätzlichen Kilometern noch den ein oder anderen Augenschmeichler mitnehmen.
Nichts Geringeres als eine Extremtour in Sachen Grün ist diese hier, im Norden der Hauptstadt. Mit Start in Oranienburg geht es vorbei an Kanälen durch Wälder und Felder, mit einer kleinen Schleife um den Werbellinsee herum nach Bernau (bei Berlin). Oranienburg ist dabei recht schnell erreicht; in ca. 20 min. mit der Bahn ab Berlin-Gesundbrunnen.
Von Oranienburg zum Werbellinsee
Mit Anfang Juni hat man nichts Geringeres als die perfekte Zeit im Jahr erwischt: das frische, teilweise noch frühlingshafte Grün der Natur strahlt kräftigst in allen erdenklichen Untertönen und warme Temperaturen und Sonnenstrahlen lassen einen schwelgen in der Vorfreude auf die kommenden Sommermonate. Vom Oranienburger Bahnhof zum Oder-Havel-Kanal sind es gerade mal 3 km. Dem Verlauf des Kanals folgend geht es in Richtung Werbellinsee. Durch dichte Wälder und Wiesen, vorbei an kleinen und kleinsten Ortschaften stößt man erst wieder mit der L21 bei Kreuzbruch auf echte Zivilisation. Hier folgt man dem hervorragenden, straßenbegleitenden Radweg bis Liebenwalde; welches dann sprichwörtlichst "links liegengelassen" wird, um sich wieder dem Oder-Havel-Kanal mit seinen umgebenden Landschaften zuzuwenden. Nach 30 km ist Zerpenschleuse erreicht wo bei uns die Frage aufkam, ob wir bis hierhin nun „ein oder zwei?“ weitere Radler auf der Strecke getroffen haben – wirkliche Einsamkeit für einen Großstädter!
Hinter Zerpenschleuse quert man mal wieder den Oder-Havel-Kanal und entlang der L31 führt der Weg Richtung Marienwerder. Hier geht es über das Wassertor, nun entlang des Berlin-Usedom-Radweges (BUR). Nach 40 km ist die Rosenbecker Schleuse erreicht; Zeit für die erste Verpflegung – der Rosenbecker Kräuterhof ist auf dieser Tour ein MUSS!
Vom Werbellinsee nach Bernau
Es folgt die Werbellinseeumrundung und die eigentliche Schwierigkeit der ganzen Tour: ein ständiges Auf und Ab. Im Süden des Sees sollte man sich von der ruhigen waldigen Atmosphäre nicht zu sehr vereinnahmen lassen; u.a. die Besucher des anliegenden Campingplatzes nutzen mit ihren Autos gern die komplette Wegesbreite, was besonders in engen Kurven zu einigen Überraschungsmomenten führen kann. Die Ostseite des Sees ist ab Altenhof dann relativ unspektakulär der L238 folgend, auch wenn es hier merklich über die höchste Erhebung der Tour geht. Die Nordkurve wird noch mit einem kleinen Haken unterhalb von Joachimsthal zelebriert. Es geht nicht sofort entlang der L220 zurück, sondern erst an der Kreuzung Chausseestraße/L220 über den BUR in südwestliche Richtung; mehr Grün, weniger (Motorrad-)Verkehr und, wie wohl immer auf Radwegen, mehr Höhenmeter!
Nun bildet der BUR die (Unter-)Grundlage bis nach Biesenthal. Diesem folgend erwarten einen immer wieder wunderschöne grüne Momente. Über Wildau, Eichhorster und Rosenbecker Schleuse kommt man, zurück in Marienwerder, am Schleusengraf wohl kaum vorbei. Dann wieder Einsamkeit – auf dem BUR geht es durch dichten Wald Richtung Biesenthal. Dort angekommen strampelt man langsam aber sicher wieder in die städtische Realität. Bis nach Bernau folgt man dann noch dem schönen straßenbegleitenden Radweg der B2, aber spätestens am Bernauer Bahnhof können sich dann die ersten "Grün-Entzugserscheinungen" bemerkbar machen. Diese Tour ist für Großstädter also nur mit äußerster Vorsicht zu genießen!
PS: Wer dem zunehmenden Verkehr in Richtung Berlin trotzt (hinnehmbar durch zum Großteil straßenbegleitende Radwege an der B2), kann neben den zusätzlichen Kilometern noch den ein oder anderen Augenschmeichler mitnehmen.