Juniortour 1 98,4 km / 3111 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von TicinoBergler46
Von TicinoBergler46 –
Renko’s packender Bericht Stelvio-Gavia-Mortirolo hat mich dazu gebracht zwei meiner frühen Touren zu beschreiben, diese und die Junior-Tour 2, auch wenn sie wesentlich weniger aufregend waren als Renko's. Beide sind aus dem Jahr 2008.
Mit dem Velo-Bergfahren habe ich spät angefangen. Nachdem ich einige schöne Sportarten nach Unfällen und nach Spätschäden aufgeben musste, ging einige Jahre später auch das Laufen nicht mehr. Also blieb mir nur noch Velofahren. Natürlich bergauf in Erinnerung früherer Berg-Leidenschaft. Berufsbedingt waren dann die Jahre 2004 bis 2006 nur ein Warmfahren. 2007 erstmals 100 Hkm, davon die Hälfte im Tessin (allerdings davon 27x Monti di Ronco). 2008 schon 20 Neutouren, u.a. 3x Naret, Gesero (beide Seiten). Ich fühlte mich noch als „Junior“, (leider) nicht nach Alter, sondern nach Erfahrung. Im Sommer war ich reif für Junior-Touren, nämlich für Alpenbrevet „Junior“ (heute „Silber“) mit der Runde Airolo – Gotthard – Furka – Nufenen – Airolo.
An dem strahlend schönen Morgen (Bild 02) des 26. August fahre ich von Airolo das Val Tremola hinauf. Es ist noch kühl und ich bin allein. Wieder bin ich begeistert von dem historischen Straßenbau (Bild 03). Ich bin (angenehm) aufgeregt, auch wenn ich die 3000 Hm schon mit der AdN doppio plus im Juni gefahren bin. Denn jetzt sind es 3 renommierte Pässe und die Frage geht mir durch den Kopf, was mache ich bei einem Schwächeanfall auf der Nufenen West-Auffahrt oder bei einer irreparablen Panne.
Der typische kühle Wind bläst vom Pass und die geringen Steigungen kompensieren das Kopfstein-Pflaster, dem ich (leichtsinnigerweise) auf dem schmalen betonierten Randstreifen zu entkommen versuche. Ein Murmeltier lässt sich für einen halben Schoko-Riegel fotografieren (Bild 04).
Den Gotthard (2091m, Bild 05, 06) erreiche ich nach 1.12h (ca. mittlere QD Zeit). Die Abfahrt geht sehr schnell. Bei dem Risiko fühle ich mich nicht wohl.
Ab Realp (Bild 07) fahre ich eine Zeit mit einem Schwaben zusammen, der 5 Pässe machen will, aber in 2 Tagen. Wir genießen gemeinsam die prächtige Aussicht von den ersten Kehren (Bild 08, 09). Im flacheren Mittelteil kann ich nur mit großer Mühe einen Sommer-Langläufer in Schach halten, der als Soldat in Andermatt stationiert ist. Dann fahre ich an Kletterern vorbei, die sich aufmachen, die prächtigen Granitwände und –grate des Galenstock (3586m, Bild 10) zu besteigen. Wehmütige Erinnerungen werden in den wunderbaren oberen Kehren (Bild 11) wieder vertrieben. Oben auf dem Furka (2436m) kann ich ein Strahlen nicht verkneifen (Bild 12), ich weiß ja (noch) nicht, dass ich mit 1.24h deutlich über der mittleren QD-Zeit von 1.08h liege. Der Grund für das Strahlen ist einer der schönsten Alpenausblicke, nämlich auf das prächtige Finsteraarhorn (4274m, Bild 13) und der Blick hinunter nach Gletsch (Bild 14) mit dem wunderbaren Weißhorn (4506m, Bild 15) in der Ferne.
Die wunderbare Abfahrt nach Gletsch (Bild 16) erfrischt. Nur der erschreckend geschrumpfte Rhone-Gletscher hinterlässt Nachdenklichkeit. Nach den engen und leider nicht Auto-freien Kehren (Bild 17) hinunter nach Ulrichen erwartet mich der schwerste Anstieg. Außer einem trockenen salite-Profil und einem nichts sagenden Bericht in „100 Alpenpässe mit dem Rennrad“ habe ich keinerlei Informationen. Es ist eine Schande, aber ich kannte quäldich nicht!! Erst im November werde ich einer von Euch.
Und dann ist der Nufenen so, wie er oft in qd beschrieben wurde: die freundlichen unteren Kehren, dann die lange gerade Fahrt (Bild 18) bis zum Talende bei kräftigen Gegenwind. Das Gespräch mit einem Australier lenkt mich ab. Er fährt mit einem einfachen Rad und einem großen Rucksack. Er hält dies für das Abenteuer seines Lebens, obwohl er „nur“ auf den Nufenen will. Ich lobe ihn sehr, muss mich dann aber verabschieden, da er selbst für mich zu langsam ist. Doch ich bin dann zu schnell. Nach der ersten Kehre muss ich eine Rast einlegen, ob aus Respekt vor dem hohen Nufenen oder echte Müdigkeit, weiß ich nicht mehr. Zwei Schoko-Riegel weiter quäle ich mich immer noch durch die Kehren (Bild 19). Überholte Velofahrer entschädigen mich nicht für die Schmach, die chice italienische Pinarello-Champions im Vorbeiflug hinterlassen. In der langen Auffahrt zur letzten Kehre kann ich plötzlich die Aussicht auf das Finsteraarhorn (4274m) und auf den dräuenden P. Gallina (3061m) genießen. Wie ein Pferd wittere ich die Stallnähe und kann die letzten 100 Hm wieder beschleunigen um dann stolz den Nufenen (2478m, Bild 20) zu erklimmen in 1.32h (mittlere QD-Zeit 1:21h).
Die Abfahrt kenne ich bereits, in Euphorie genieße ich die beeindruckende Landschaft (Bild 21), am Ende drehe ich noch eine Ehrenrunde durch Airolo. Dann macht sich eine pralle Zufriedenheit in mir breit.
Mit dem Velo-Bergfahren habe ich spät angefangen. Nachdem ich einige schöne Sportarten nach Unfällen und nach Spätschäden aufgeben musste, ging einige Jahre später auch das Laufen nicht mehr. Also blieb mir nur noch Velofahren. Natürlich bergauf in Erinnerung früherer Berg-Leidenschaft. Berufsbedingt waren dann die Jahre 2004 bis 2006 nur ein Warmfahren. 2007 erstmals 100 Hkm, davon die Hälfte im Tessin (allerdings davon 27x Monti di Ronco). 2008 schon 20 Neutouren, u.a. 3x Naret, Gesero (beide Seiten). Ich fühlte mich noch als „Junior“, (leider) nicht nach Alter, sondern nach Erfahrung. Im Sommer war ich reif für Junior-Touren, nämlich für Alpenbrevet „Junior“ (heute „Silber“) mit der Runde Airolo – Gotthard – Furka – Nufenen – Airolo.
An dem strahlend schönen Morgen (Bild 02) des 26. August fahre ich von Airolo das Val Tremola hinauf. Es ist noch kühl und ich bin allein. Wieder bin ich begeistert von dem historischen Straßenbau (Bild 03). Ich bin (angenehm) aufgeregt, auch wenn ich die 3000 Hm schon mit der AdN doppio plus im Juni gefahren bin. Denn jetzt sind es 3 renommierte Pässe und die Frage geht mir durch den Kopf, was mache ich bei einem Schwächeanfall auf der Nufenen West-Auffahrt oder bei einer irreparablen Panne.
Der typische kühle Wind bläst vom Pass und die geringen Steigungen kompensieren das Kopfstein-Pflaster, dem ich (leichtsinnigerweise) auf dem schmalen betonierten Randstreifen zu entkommen versuche. Ein Murmeltier lässt sich für einen halben Schoko-Riegel fotografieren (Bild 04).
Den Gotthard (2091m, Bild 05, 06) erreiche ich nach 1.12h (ca. mittlere QD Zeit). Die Abfahrt geht sehr schnell. Bei dem Risiko fühle ich mich nicht wohl.
Ab Realp (Bild 07) fahre ich eine Zeit mit einem Schwaben zusammen, der 5 Pässe machen will, aber in 2 Tagen. Wir genießen gemeinsam die prächtige Aussicht von den ersten Kehren (Bild 08, 09). Im flacheren Mittelteil kann ich nur mit großer Mühe einen Sommer-Langläufer in Schach halten, der als Soldat in Andermatt stationiert ist. Dann fahre ich an Kletterern vorbei, die sich aufmachen, die prächtigen Granitwände und –grate des Galenstock (3586m, Bild 10) zu besteigen. Wehmütige Erinnerungen werden in den wunderbaren oberen Kehren (Bild 11) wieder vertrieben. Oben auf dem Furka (2436m) kann ich ein Strahlen nicht verkneifen (Bild 12), ich weiß ja (noch) nicht, dass ich mit 1.24h deutlich über der mittleren QD-Zeit von 1.08h liege. Der Grund für das Strahlen ist einer der schönsten Alpenausblicke, nämlich auf das prächtige Finsteraarhorn (4274m, Bild 13) und der Blick hinunter nach Gletsch (Bild 14) mit dem wunderbaren Weißhorn (4506m, Bild 15) in der Ferne.
Die wunderbare Abfahrt nach Gletsch (Bild 16) erfrischt. Nur der erschreckend geschrumpfte Rhone-Gletscher hinterlässt Nachdenklichkeit. Nach den engen und leider nicht Auto-freien Kehren (Bild 17) hinunter nach Ulrichen erwartet mich der schwerste Anstieg. Außer einem trockenen salite-Profil und einem nichts sagenden Bericht in „100 Alpenpässe mit dem Rennrad“ habe ich keinerlei Informationen. Es ist eine Schande, aber ich kannte quäldich nicht!! Erst im November werde ich einer von Euch.
Und dann ist der Nufenen so, wie er oft in qd beschrieben wurde: die freundlichen unteren Kehren, dann die lange gerade Fahrt (Bild 18) bis zum Talende bei kräftigen Gegenwind. Das Gespräch mit einem Australier lenkt mich ab. Er fährt mit einem einfachen Rad und einem großen Rucksack. Er hält dies für das Abenteuer seines Lebens, obwohl er „nur“ auf den Nufenen will. Ich lobe ihn sehr, muss mich dann aber verabschieden, da er selbst für mich zu langsam ist. Doch ich bin dann zu schnell. Nach der ersten Kehre muss ich eine Rast einlegen, ob aus Respekt vor dem hohen Nufenen oder echte Müdigkeit, weiß ich nicht mehr. Zwei Schoko-Riegel weiter quäle ich mich immer noch durch die Kehren (Bild 19). Überholte Velofahrer entschädigen mich nicht für die Schmach, die chice italienische Pinarello-Champions im Vorbeiflug hinterlassen. In der langen Auffahrt zur letzten Kehre kann ich plötzlich die Aussicht auf das Finsteraarhorn (4274m) und auf den dräuenden P. Gallina (3061m) genießen. Wie ein Pferd wittere ich die Stallnähe und kann die letzten 100 Hm wieder beschleunigen um dann stolz den Nufenen (2478m, Bild 20) zu erklimmen in 1.32h (mittlere QD-Zeit 1:21h).
Die Abfahrt kenne ich bereits, in Euphorie genieße ich die beeindruckende Landschaft (Bild 21), am Ende drehe ich noch eine Ehrenrunde durch Airolo. Dann macht sich eine pralle Zufriedenheit in mir breit.
3 gefahrene Pässe
Furkapass, St. Gotthardpass, NufenenpassStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am