Mehr Polen für Berliner - Saisonabschlusstour 2009 220,7 km / 1229 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Jan
Von Jan –
Am Samstag, den 24.10.2009 trafen sich masch, DragAttack und ich am Berliner Ostbahnhof, um gemeinsam mit dem Zug nach Frankfurt/Oder und anschließend 180 km durch Polen nach Hohenwutzen, und weitere 60 km nach Strausberg zu fahren.
Angekündigt war diese Tour als Abenteuerfahrt, denn Torsten und ich wollten einige neue Abschnitte in Polen erkunden und waren uns bzgl der Straßenbeschaffenheit nicht sicher. Dieser Umstand hat übrigens auch bewirkt, dass wir nicht bis Strausberg Bahnhof, sondern nur bis zum S-Bahnhof Strausberg-Nord gekommen sind.
Kurz nach Sonnenaufgang erreicht unser Zug den Bahnhof Frankfurt/Oder. Es ist sehr diesig, und das Licht reicht kaum zum fotografieren - den ganzen Tag lang übrigens. Kalenderwürdige Bilder gibt es also heute nicht zu verzeichnen.
Wir überqueren die Oder in Richtung Polen. Der Weg ist zunächst von unserer letzten Tour bekannt. Das Wochenende und die frühe Stunde beschert uns auch auf der Hauptstraße nach Lisów eine herrliche Ruhe. Danach sind die Straßen bis Osno Lubskie ohnehin traumhaft schmal und die Umgebung ländlich geprägt.
In Osno verlassen wir die bekannten Wege und gelangen sofort auf Kopfsteinpflaster - das verspricht ja einiges. Schon bald geraten wir wieder auf schmalste Sträßchen. Alles ist nach wie vor in einen sanften Nebelschleier gehüllt, es ist traumhaft ruhig, und unsere Fahrgeräusche die einzig vernehmbaren. Hinter Sulecin befahren wir dann eine breitere Landstraße, die zwar nicht unangenehm, aber landschaftlich auch nicht so berauschend ist. Also beratschlagen wir kurz über der Karte, wie wir die Route abändern könnten. Torsten hatte sich schon im Vorfeld eine Alternative ausgedacht, und so fahren wir zügig weiter (soviele Stunden Tageslicht stehen ja nicht zur Verfügung) und biegen in Miechów nach rechts ab, wo wir über Jarnatów, Rogi, Rudnica und Laków die Wartheauen erreichen wollen.
Die Strecke nach Jarnatów ist dann schon wieder vielversprechend schmal, aber der Ausflug hat hinter dem Ort ein jähes Ende - die Straße nach Rogi ist nicht asphaltiert. Also zurück zur Landstraße. Die Enttäuschung darüber währt nicht lange, denn nach Querung der Staatsstraße 22 befahren wir wieder ein schmales Sträßchen Richtung Warthedeich, den wir kurz darauf erreichen und zur Oderbrücke bei Swierkocin in Richtung Nordwesten folgen. Der Belag ist hier relativ schlecht, und langsam nähern wir uns (den Umweg eingerechnet) der 100 km-Marke. Langsam bin ich platt, und die Blicke meiner Mitstreiter verraten ähnliches. So sind wir froh, als wir auf den Straßen der letzten Tour Witnica erreichen und bei Km 100 eine erste Pause in einem örtlichen Kiosk einlegen (nicht bildlich belegte Dolce-Vita-Einlage) und Brötchen, Schokoriegel, Chips, Cola und Wasser satt für 17 Zloty 50 verkonsumieren (zu dritt!).
Zuletzt waren wir von hier nach Debno gefahren, die letzten 3 km auf Kopfsteinpflaster - durchaus empfehlenswert. Es war eher der weitere Weg nach Mieszkowice und Moryn auf Staatsstraßen, der uns eine Alternative hat suchen lassen. Und Torsten hatte die nun folgende Strecke schnell gefunden. Dass sie befahrbar war, wussten wir nicht. Aber schön war sie von Anfang an. Eigentlich wie vorher ging es durch die gelb/orange/braunen Herbstwälder, durch einsame Weiler und weitere Obstalleen über die 130 nach Lubiszyn nach Brzezno, in das wir über eine Kopfsteinpflasterstraße einbiegen. Ein auf die Ortsgröße bezogen ziemlich übertriebener Sakralbau dominiert die Kreuzung, aus dem der Ort eigentlich nur besteht. Hier irren wir ein wenig umher, bis wir einsehen müssen, dass der ausgesuchte Weg Richtung Dolsk nicht mehr als ein sandiger Karrenweg ist.
Torsten vergewissert sich souverän bei einem sehr freundlichen Einheimischen mit völlig durchgedrehtem Dobermann, dass die zweite Variante nach Dolsk komplett asphaltiert ist. Der Dobermann verstärkt noch den seltsamen Eindruck, den ich von diesem Ort habe, und ich bin froh, dass wir den Irrgarten Brzezno hinter uns lassen können.
An einer riesigen Freiland-Gänsezucht gehts weiter nach Mystki und Dolsk, über die 23 und immer weiter schmalen Straßen durch den polnischen Nebel nach Warnice, von wo aus Torsten wieder den Weg nach Moryn kennt, auch den angekündigten kurzen Pflasterabschnitt.
Kurz vor Moryn fahren wir direkt an dem See entlang, den wir schon von der letzten Tour von der Staatsstraße 125 aus unter uns haben liegen sehen. In Moryn machen wir wie damals Rast an einem kleinen Kiosk an der Kirche - erneut äußerst herbeigesehnt, denn mittlerweile haben wir 170 km in den Beinen, inklusive 10 km an Umwegen. Aber die Stimmung ist gut, wie natürlich die ganze Zeit schon, aber jetzt sind wir uns sicher, dass wir den Zug um 17:55 h in Strausberg-Nord bekommen können, der uns den direkten Anschluss in Strausberg zum anvisierten Niederbarnimer Express um 18:11 h garantiert. Denn die ursprünglich geplante Fahrt bis Strausberg haben wir längst aufgegeben.
Gut gestärkt nehmen wir die Hügel bis Cedynia locker. Ich hatte nach Cedynia eine lange Abfahrt in Erinnerung, und diese auch vollmundig angekündigt. Umso enttäuschter bin ich von den paar Metern, die es hier bergab geht. Auf der Hauptstraße geht es gen Deutschland, und in Hohenwutzen auf den Oderdeich. Den Stand an der Oderbrücke bei Siekirki, die eigentlich als Radweg ausgebaut werden soll, können wir nicht überprüfen, da wir uns entscheiden, nach kurzer Zeit vom Oderdeich wieder abzufahren, um über die erneuerte Brücke über Alt- und Neureetz 3,5 km zum Radweg nach Altmädewitz abzukürzen.
Schnell sind wir in Wriezen, wo wir den letzten und längsten Anstieg des Tages nach Schulzendorf angehen. Hier sind wir alle schon angeknockt, und heilfroh, als wir nach 233,5 km am Bahnsteig in Strausberg Nord ankommen.
Fazit: eine super Runde, die natürlich so spät im Jahr viel zu hart war. Es wäre auch schön gewesen, sich an den Pausen etwas länger Zeit lassen zu können, aber dann hätten wir nichts neues in Polen erkunden können. Letztlich waren wir drei sehr glücklich über diese Tour, und nicht zuletzt, dass wir sie gemeistert haben. Auf ein neues in 2010!
Angekündigt war diese Tour als Abenteuerfahrt, denn Torsten und ich wollten einige neue Abschnitte in Polen erkunden und waren uns bzgl der Straßenbeschaffenheit nicht sicher. Dieser Umstand hat übrigens auch bewirkt, dass wir nicht bis Strausberg Bahnhof, sondern nur bis zum S-Bahnhof Strausberg-Nord gekommen sind.
Kurz nach Sonnenaufgang erreicht unser Zug den Bahnhof Frankfurt/Oder. Es ist sehr diesig, und das Licht reicht kaum zum fotografieren - den ganzen Tag lang übrigens. Kalenderwürdige Bilder gibt es also heute nicht zu verzeichnen.
Wir überqueren die Oder in Richtung Polen. Der Weg ist zunächst von unserer letzten Tour bekannt. Das Wochenende und die frühe Stunde beschert uns auch auf der Hauptstraße nach Lisów eine herrliche Ruhe. Danach sind die Straßen bis Osno Lubskie ohnehin traumhaft schmal und die Umgebung ländlich geprägt.
In Osno verlassen wir die bekannten Wege und gelangen sofort auf Kopfsteinpflaster - das verspricht ja einiges. Schon bald geraten wir wieder auf schmalste Sträßchen. Alles ist nach wie vor in einen sanften Nebelschleier gehüllt, es ist traumhaft ruhig, und unsere Fahrgeräusche die einzig vernehmbaren. Hinter Sulecin befahren wir dann eine breitere Landstraße, die zwar nicht unangenehm, aber landschaftlich auch nicht so berauschend ist. Also beratschlagen wir kurz über der Karte, wie wir die Route abändern könnten. Torsten hatte sich schon im Vorfeld eine Alternative ausgedacht, und so fahren wir zügig weiter (soviele Stunden Tageslicht stehen ja nicht zur Verfügung) und biegen in Miechów nach rechts ab, wo wir über Jarnatów, Rogi, Rudnica und Laków die Wartheauen erreichen wollen.
Die Strecke nach Jarnatów ist dann schon wieder vielversprechend schmal, aber der Ausflug hat hinter dem Ort ein jähes Ende - die Straße nach Rogi ist nicht asphaltiert. Also zurück zur Landstraße. Die Enttäuschung darüber währt nicht lange, denn nach Querung der Staatsstraße 22 befahren wir wieder ein schmales Sträßchen Richtung Warthedeich, den wir kurz darauf erreichen und zur Oderbrücke bei Swierkocin in Richtung Nordwesten folgen. Der Belag ist hier relativ schlecht, und langsam nähern wir uns (den Umweg eingerechnet) der 100 km-Marke. Langsam bin ich platt, und die Blicke meiner Mitstreiter verraten ähnliches. So sind wir froh, als wir auf den Straßen der letzten Tour Witnica erreichen und bei Km 100 eine erste Pause in einem örtlichen Kiosk einlegen (nicht bildlich belegte Dolce-Vita-Einlage) und Brötchen, Schokoriegel, Chips, Cola und Wasser satt für 17 Zloty 50 verkonsumieren (zu dritt!).
Zuletzt waren wir von hier nach Debno gefahren, die letzten 3 km auf Kopfsteinpflaster - durchaus empfehlenswert. Es war eher der weitere Weg nach Mieszkowice und Moryn auf Staatsstraßen, der uns eine Alternative hat suchen lassen. Und Torsten hatte die nun folgende Strecke schnell gefunden. Dass sie befahrbar war, wussten wir nicht. Aber schön war sie von Anfang an. Eigentlich wie vorher ging es durch die gelb/orange/braunen Herbstwälder, durch einsame Weiler und weitere Obstalleen über die 130 nach Lubiszyn nach Brzezno, in das wir über eine Kopfsteinpflasterstraße einbiegen. Ein auf die Ortsgröße bezogen ziemlich übertriebener Sakralbau dominiert die Kreuzung, aus dem der Ort eigentlich nur besteht. Hier irren wir ein wenig umher, bis wir einsehen müssen, dass der ausgesuchte Weg Richtung Dolsk nicht mehr als ein sandiger Karrenweg ist.
Torsten vergewissert sich souverän bei einem sehr freundlichen Einheimischen mit völlig durchgedrehtem Dobermann, dass die zweite Variante nach Dolsk komplett asphaltiert ist. Der Dobermann verstärkt noch den seltsamen Eindruck, den ich von diesem Ort habe, und ich bin froh, dass wir den Irrgarten Brzezno hinter uns lassen können.
An einer riesigen Freiland-Gänsezucht gehts weiter nach Mystki und Dolsk, über die 23 und immer weiter schmalen Straßen durch den polnischen Nebel nach Warnice, von wo aus Torsten wieder den Weg nach Moryn kennt, auch den angekündigten kurzen Pflasterabschnitt.
Kurz vor Moryn fahren wir direkt an dem See entlang, den wir schon von der letzten Tour von der Staatsstraße 125 aus unter uns haben liegen sehen. In Moryn machen wir wie damals Rast an einem kleinen Kiosk an der Kirche - erneut äußerst herbeigesehnt, denn mittlerweile haben wir 170 km in den Beinen, inklusive 10 km an Umwegen. Aber die Stimmung ist gut, wie natürlich die ganze Zeit schon, aber jetzt sind wir uns sicher, dass wir den Zug um 17:55 h in Strausberg-Nord bekommen können, der uns den direkten Anschluss in Strausberg zum anvisierten Niederbarnimer Express um 18:11 h garantiert. Denn die ursprünglich geplante Fahrt bis Strausberg haben wir längst aufgegeben.
Gut gestärkt nehmen wir die Hügel bis Cedynia locker. Ich hatte nach Cedynia eine lange Abfahrt in Erinnerung, und diese auch vollmundig angekündigt. Umso enttäuschter bin ich von den paar Metern, die es hier bergab geht. Auf der Hauptstraße geht es gen Deutschland, und in Hohenwutzen auf den Oderdeich. Den Stand an der Oderbrücke bei Siekirki, die eigentlich als Radweg ausgebaut werden soll, können wir nicht überprüfen, da wir uns entscheiden, nach kurzer Zeit vom Oderdeich wieder abzufahren, um über die erneuerte Brücke über Alt- und Neureetz 3,5 km zum Radweg nach Altmädewitz abzukürzen.
Schnell sind wir in Wriezen, wo wir den letzten und längsten Anstieg des Tages nach Schulzendorf angehen. Hier sind wir alle schon angeknockt, und heilfroh, als wir nach 233,5 km am Bahnsteig in Strausberg Nord ankommen.
Fazit: eine super Runde, die natürlich so spät im Jahr viel zu hart war. Es wäre auch schön gewesen, sich an den Pausen etwas länger Zeit lassen zu können, aber dann hätten wir nichts neues in Polen erkunden können. Letztlich waren wir drei sehr glücklich über diese Tour, und nicht zuletzt, dass wir sie gemeistert haben. Auf ein neues in 2010!