Mein erstes Mal oder die Geschichte einer großen Klappe 69,7 km / 2255 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von xandi37einhalb
Von xandi37einhalb –
Damals, es war der 15.08.2008, ich wohnte damals seit 7 Jahren in Salzburg, bin aber in Bruck aufgewachsen. Früher war die Glocknerstraße mit dem Fahrrad nie ein Thema, das sind doch lauter verrückte. Aber ein kleiner Mythos war die Straße doch. Dann hab ich im Jahr 2007 mal die ganz große Klappe raushängen lassen, frei nach dem Motto, innerhalb eines Jahres nehme ich den Glockner mit dem Rad. Man muss sich dann vorstellen, ich hatte mir dann im April 2008 endlich mal ein Fahrrad zugelegt (gebraucht), davor bin ich mehrere Jahre auf keinem Drahtesel gesessen. So, wie trainiert man für den Glockner? Naja, der Gaisberg in Salzburg liegt nahe. Den hatte ich im Juni zum ersten Mal bezwungen, nachdem ich davor schon ein paar Runden gedreht hatte, um mich wieder ans Fahrrad zu gewöhnen. Der Gaisberg musste dann auch mehrere Male dran glauben, zwei Wochen vor dem Tag X dann die erste größere Tour mit Gaisberg und Postalm, damit ich die vielen Höhenmeter auch mal reinbekomme. Und der Termin für den Glockner stand schon seit Wochen fest: 15.08.08. Ich übernachtete bei meinen Eltern, wollte um 5.00 Uhr losfahren, damit ich wenig Verkehr habe. Die Nacht verlief unruhig, ich war richtig nervös, so nervös war ich nichtmal bei meiner Matura. Mich hielt es kaum mehr daheim, ich wollte unbedingt los, den Glockner bezwingen. Um 04.45 Uhr gings los. Ich musste noch extra einen Kilometer gegen meine Richtung fahren, denn der Kilometerstein 0 war der Start. Die ca. 14,5 km bis zur Mautstelle waren überraschend schnell erledigt, für meine Verhältnisse war die Zwischenzeit von 57:03 Minuten toll. Ich legte eine kleine Rast ein, der Respekt war doch groß. Die Straße ist zwar nicht allzu schwierig, aber der schiere Höhenunterschied machte mir ein wenig Angst. Los gings. Ich war überrascht, wie gut ich vorankam, der Parkplatz Piffkar war bald erreicht, aber ich wollte noch nicht pausieren. Am Hochmais war dann mal Pause angesagt, wieder etwas zu mir nehmen und rasten. Beim Losfahren wurde ich von einem Touristen aus Hamburg gefilmt, für den war ich eine Sensation. Das entlockte mir dann doch ein kleines Schmunzeln, und so zog ich von dannen. Jetzt wurde es ein klein wenig steiler, und der Wind wurde zu einem sehr großen Problem. Er pfiff von Süden daher, also im Grunde genommen mit meist ins Gesicht. Das witzige war, wenn ich dann nach einer Kehre in die andere Richtung fuhr, blies er mich nur von der Seite an. Aber ich wollte weiter. Es regnete zusätzlich ein wenig und es war sehr kühl. In der Hexenküche erwischte mich dann eine Bö, ich konnte nicht mehr, 2 Minuten runter vom Rad. Aber es ging weiter. Wenig später war schon das Fuscher Törl zu sehen, Motivation genug. Ich strampelte meinen Stiefel hoch. Nach 3:46:21 war es soweit. das Fuscher Törl war bezwungen, ich war schon ein wenig aus dem Häuschen, ein Triumphschrei bahnte sich den Weg durch meine Kehle. Ich rastete kurz, fuhr ab zur Fuscher Lacke und dann gen Hochtor. Ich merkte schon, die Kräfte schwanden. Es war kein Hungerast, nein, es waren schlichtweg zu viele Höhenmeter für meine Beine, die das damals noch nicht gewohnt waren. Ob sie es heute sind, lasse ich mal dahingestellt. Kurz nach dem Mittertörl erwischte mich wieder eine Bö, gefühlte 80 km/h (wirds wohl nicht gewesen sein, aber es kommt einem so vor), ich konnte nicht mehr weiter. Wieder 2 Minuten runter vom Rad, Bö abgewartet, dann gings wieder rauf. Ich musste das Hochtor schaffen, es ging nicht anders. Nach 4:33:47 war es soweit. Das Hochtor war erreicht. Ich musste wieder kurz rasten. Ursprünglich wollte ich ja auch die Franz-Josephs-Höhe bezwingen, aber das war einfach nicht mehr drin, die Beine waren schon sehr schwer. Die Aussicht, von der Fuscher Lacke wieder auf das Fuscher Törl zu müssen, war mir ja schon zu viel. Aber ich nahm es in Angriff. Die Beine waren extrem schwer, Ich konnte mich kaum mehr auf dem Rad halten, aber irgendwie schaffte ich es doch. So, jetzt war noch die Frage: Edelweißspitze, ja oder nein? Ich entschied mich für ja, der Hüttenwirt ist quasi Nachbar meiner Eltern und somit ein guter Bekannter, und ich wollte mich oben stärken. Außerdem wollte ich mir die Gelegenheit auf die 2571m nicht entgehen lassen. Der Anstieg war im Grunde für mich nicht mehr zu bewältigen. Ich war schon total ausgepumpt. Aber ich musste rauf, ich wollte unbedingt. Nachdem ich 3 oder 4 Mal vom Rad musste (alles auf den ersten 800 Metern), setzte sich der Wille durch, das letzte Stück ging in einem Zug. Oben fiel ich fast vom Rad, konnte aber noch einen netten Niederländer bitten, ein Foto zu schießen. Danach konnte ich mich in der Edelweißhütte umziehen, mich stärken und ausruhen. Nach einer Stunde Pause nahm ich die Abfahrt in Angriff. Vom Fuscher Törl bis zum Hochmais war ein derartig dichter Nebel, ich konnte kaum 50m sehen, also war Vorsicht angebracht. Danach ging es besser, aber es tröpfelte leicht. Dieses Tröpfeln schwoll ab der Piffalpe zu einem ordentlichen Regenguss an. Ich wollte nur noch heil ins Tal. Von Fusch bis Bruck fuhr ich so schnell, wie es noch ging. Bei meinen Eltern angekommen, nahm ich als erstes ein ordenliches Vollbad, denn ich war bis auf die Haut nass.
Mein allererster Alpenpass, das war schon etwas Großes für mich. Wie man jetzt auch weiß, hat mich der Virus des Radfahrens nicht mehr ausgelassen. Damals wars noch ein Mountainbike, aber ein halbes Jahr später hab ich mir dann ein Rennrad zugelegt, seither hat sich dazu eine Art Hassliebe entwickelt.
Mein allererster Alpenpass, das war schon etwas Großes für mich. Wie man jetzt auch weiß, hat mich der Virus des Radfahrens nicht mehr ausgelassen. Damals wars noch ein Mountainbike, aber ein halbes Jahr später hab ich mir dann ein Rennrad zugelegt, seither hat sich dazu eine Art Hassliebe entwickelt.
2 gefahrene Pässe
Großglockner-Hochalpenstraße, EdelweißspitzeStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
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