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Östliches Mittelmeer Teil 1 2101,0 km / 17785 Hm

Alpen, Dalmatien, Baden-Württemberg, Bayern, Tirol, Trentino - Südtirol, Friaul - Julisch Venetien, Kärnten, Istrien (Gespanschaft)

Redaktionell bestätigte Tour von Uli Laier

Von Uli Laier – Nach meinen Radfernreisen nach Santiago de Compostela (2005) und Rom (2006) wollte ich dieses Jahr das östliche Mittelmeer erkunden. Da mir der passende Tourenbegleiter fehlte, ging ich alleine auf die Reise. In zwei Touren plante ich bis nach Thessaloniki zu gelangen. Die erste Tour führte mich von Mannheim über den Brenner nach Triest und an der kroatischen Adriaküste entlang immer nach Süden bis ich nach zwölf Fahrtagen diese großartige Radtour in Dubrovnik beendete. Die zweiteTour drei Wochen später sollte mich von Dubrovnik über Albanien bis nach Athen und schließlich bis nach Thessaloniki bringen, so meine Planung. Diese zwei Touren sind Teiletappen auf dem Weg von Mannheim bis letztlich nach Jerusalem. Das Ziel Jerusalem werde ich auf zwei weiteren Touren nächstes Jahr anpeilen.

2 gefahrene Pässe

Vršič, Nassfeldpass

Einzelstrecken

E1: In heimatlichen GefildenIn heimatlichen Gefilden

172,0 km

1075 Hm

Baden-Württemberg

Von Uli Laier – So startete ich am morgen bei regnerischem und kaltem Wetter meine Tour in Mannheim. Zuerst steuerte ich das 20 km entfernte Heidelberg an, wonach ich das romantische Neckartal erreichte. Bereits nach 10 km gab`s den Abzweig gen Süd. Auf der weiteren Fahrt gen Heilbronn wurde der Regen mein ständiger Begleiter, was diese Tour net gerade spannend machte.
Von Heilbronn über Ludwigsburg musste ich unangenehmes Wellblech hinter mich bringen. Die Begrüßung in Stuttgart nach 142 km wurde mir mit heftigem Gewitter gründlich verdorben. So fiel die Pause in der City entsprechend kurz aus und weiter folgte ich dem Flusslauf des Neckars, bis ich hinter Plochingen eine geeignete Stelle zum Campen fand.

E2: Über die Alb ins AllgäuÜber die Alb ins Allgäu

181,0 km

1265 Hm

Baden-Württemberg, Bayern

Von Uli Laier – Nach verregneter Nacht begann der Tag tiefgrau und kühl, aber immerhin ohne Regen. Nun steuerte ich auf die Schwäbische Alb zu. Nach Kirchheim u.Teck erreichte ich den Albaufstieg. Bei diesem grauen Wetter war das nicht wirklich spaßig, zumal mir ein Gewitter im Nacken saß. Nach 500 Höhenmetern erreichte ich die absolute Höhe von 805 m, und das Gewitter fiel über mich her! Mit dem Regen-Cape ging's dann weiter, bis mich die Abfahrt nach Blaubeuren brachte, wo sich das Wetter beruhigte. Kurzweilig zeigte sich sogar die Sonne - erste Tourenfreuden erfassten mich! Noch 20 km trennten mich von Ulm, was ich um 15 Uhr nach 89 km erreichte. Hier war es wieder gefährlich grau zugezogen. Ich rastete im Schatten des Ulmer Münsters mit dem höchsten Kirchturm der Erde (166 m). So schaute ich mich im Münster um, schloss eine Kaffeepause an, wobei mir nicht entging, dass sich das Wetter bös zuzog. Also flott wieder aufs Rad, und gleich hinter Ulm überfuhr ich die Donau und hatte somit den Freistaat Bayern erreicht. Vom nahen Gewitter getrieben ging`s flott weiter gen Mindenheim, doch das Wetter war schneller. Bei Regen beendete ich in der sanften Hügellandschaft des Allgäus diese Regenetappe in Oggenried.

E3: Erste BergeErste Berge

156,0 km

1515 Hm

Alpen, Bayern, Tirol

Von Uli Laier – Sonne begrüßte mich an diesem Morgen, der mich übers Schongau endlich in die Alpen bringen sollte. Schon von fern war das Alpenpanorama zu sehen, das mit weißen Berghängen in der Sonne seine Trümpfe ausspielte - ich war begeistert! In Hochgefühl fuhr ich bei Oberammergau im warmem Sonnenschein in die Alpen ein. Nach kurzem Anstieg erreichte ich das Kloster Ettal (860 m). Eine genussvolle Abfahrt brachte mich schließlich nach Garmisch-Partenkirchen. Majestätisch erhob sich das beeindruckende Massiv des Wettersteingebirges mit dem Zugspitzgipfel über dem Tal. Nach 97 km machte ich um 15.30 Uhr in Partenkirchen (715 m) Pause. Schließlich musste ich mich für die kommenden Steigungen erholen. Ich verließ das Tal gen Mittenwald - ein Zwischenpass brachte mich auf eine idyllische Hochebene (Schmalenseehöhe 960 m), gefolgt von einer kurzen Abfahrt, die mich nach Mittenwald brachte. Gleich nach dem Ort erreichte ich die österreichische Grenze, wonach die Strasse human anstieg bis zum Scharnitzpass (964 m). Ein beeindruckender Tiefblick ins Inntal entschädigte mich für die letzten heftigen Anstiegspassagen. Nun gab`s die konzentrierte Abfahrt vom legendären Zirler Berg mit bis zu 18% Gefälle hinunter ins Inntal, und schließlich erreichte ich gegen 19.30 Uhr das Etappenziel Innsbruck (575 m).

E4: Über den Brenner nach SüdtirolÜber den Brenner nach Südtirol

168,0 km

1540 Hm

Pässe: Nassfeldpass

Alpen, Tirol, Trentino - Südtirol

Von Uli Laier – Heute der erste Höhepunkt meiner Tour gen Kroatien - der Brennerpass! Doch leider war mir der Wettergott nicht gefällig - der in der Nacht einsetzende Regen hatte sich am Morgen in einen ausdauernden Landregen verwandelt. Bei unangenehmer Kälte machte ich mich im Regencape an die Steigungen des Brennerpasses. Im Hinterkopf schwelte die große Hoffnung, dass auf der Passhöhe die Wetterschneise ist - schließlich erreiche ich bella Italia! Mit dem Erreichen der Höhe fuhr ich in dichtem Nebel - war alles nicht wirklich spaßig, jedoch war mir klar, dass ich wohl im weiteren Verlauf dieser Tour noch so manches Mal an diese kühlen Momente sehnsüchtig zurückdenken werde. Nach knapp 4 Std. und 43 km Aufstieg erreichte ich nach 800 Hm um 12 Uhr den 1385 m hohen Brennerpass und überfuhr nicht ohne Stolz die Grenze nach Italien. Hier gleich zerschlug sich mein Traum von Wetterbesserung - unvermindert regnete es weiter, sodaß ich die Abfahrt hinunter ins Südtirol mit entsprechender Vorsicht machte. In Sterzing (980 m) hatte ich einen weiten Talkessel erreicht, der Regen hatte aufgehört und tatsächlich wurde es angenehm mild. So genoss ich die weitere sanfte Abfahrt im Eisacktal, wo ich 26 km später direkt nach Franzenfeste gen links das Haupttal verließ und ins Pustertal einbog. Eine schmale, sehr verkehrsreiche Strasse brachte mich sanft ansteigend nach 36 km nach Bruneck an den Fuß des Kronplatz, wo ich um 15.30 Uhr in der heimeligen City eine wohlverdient Pause machte. Dennoch entging mir nicht, dass sich die Wolken erneut gefährlich silbergrau färbten. So verkürzte ich meine Rast und folgte weiter dem Flusslauf des Rienz in Richtung Westen. Das Gewitter trieb mich nun vor sich her - immerwieder mal tröpfelte es, so gab ich etwas mehr Speed und schaffte es somit, nicht vom Wetter überrollt zu werden. Es folgten weitere Steigungen, bis ich 30 km später den Toblacher Bergsattel (1219 m)erreichte. Tiefgraue Wolken hingen in den beeindruckenden Dolomitenbergen, sodass die Aussicht nicht wirklich berauschend war. Eine kurze Abfahrt brachte mich 6 km später nach Innichen (1175 m) mit seinem romanischen Dom, dem ich einen Besuch abstattete, während der Regen mich nun doch eingeholt hatte. Bei der Weiterfahrt mit Cape regnete es ungemütlich heftig, doch seltsam - als ich 8 km später die Grenze nach Österreich passierte, hörte dieser schlagartig auf. 9 km später leistete ich mir nach diesem Regentag in Tessenberg ein gutes Hotelbett! (168 km / 1540 Hm)

Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen

E5: Über den NassfeldpassÜber den Nassfeldpass

153,0 km

2395 Hm

Trentino - Südtirol, Friaul - Julisch Venetien, Kärnten

Von Uli Laier – Strahlend blauer Himmel lockte mich heute mit großer Lust auf mein Velo. Spannend machte dieser Tag die Option, dass ich es heute vielleicht bis nach Slowenien schaffen könnte! Gleich nach dem Start wartete ein 10 km langer Anstieg hinauf zum 500 m höheren Kartitscher Sattel in 1530 m Höhe. In herrlicher Almlandschaft erklomm ich diese im Dornröschenschlaf liegende unbekannte Alpenregion der Karnischen Alpen. Nach der Passhöhe warteten anstrengende 45 Kilometer in unzähligen Aufs und Abs. Als Trost zur Ablenkung ging`s entlang beeindruckender Bergketten und riesiger bewaldeter Berghänge, bis ich schlussendlich in Kötschach (900 m) den Hauptort des Tales erreichte. Es folgte eine 28 km lange Genussetappe im Talgrund, die mich zu dem Talort des Nassfeldpasses brachte. Gleich zu Beginn der 12 km andauernden Steigung bis 14% ging`s streng nach oben, in der Sonne bei 27 °C kam ich das erste Mal auf dieser Tour so richtig ins Schwitzen. Die 1530 m hohe Passhöhe hatte ich nach zwei Stunden erreicht und überfuhr dort die Grenze nach Italia ins Friaul. In unzähligen Windungen, Kurven und Serpentinen wand sich das kleine Sträßchen dem 15 km entfernten Talgrund zu (580 m); entlang der Route gab`s immer wieder beeindruckende Blicke auf Berghänge, Seitentäler und sattgrüne Wiesen, deren Düfte mir wohlig in die Nase stiegen. Gepaart mit dem lautstarken Gezwirbel unzähliger Heuschrecken war nun unverkennbar - ich hatte definitiv den Süden erreicht! Die Regentage der bisherigen Tour schienen bereits jetzt schon weit zurück zu liegen. Dank Autostrada war auf der nun folgenden Strecke gen Travisio (24 km) wenig Verkehr. Im leichten Wellblech folgte ich der Straße auf ihrem Verlauf gen Osten. Ganz schön ausgepowert erreichte ich nach 18 Uhr die Grenzstadt Travisio (745 m) mit beeindruckenden Felspyramiden im Süden, deren Wände vom Abendlicht rot erstrahlten. Nach der Erholungspause folgte ein sanfter Anstieg auf einsamer Nebenstrecke - nur noch 12 km trennten mich von Slowenien! Dieses schmale Sträßchen machte eher den Eindruck, als würde es zum Ende der Welt führen, doch sie macht die Einreise nach Slowenien erst möglich. Bei Tageskilometer 145 überfuhr ich um 19.25 Uhr in Ratece das erste Mal eine Grenze nach Slowenien, ich war beeindruckt! Die Straße folgte leicht abschüssig dem lieblichen Talgrund weiter gen Westen. Sofort fielen mir die unbekannten Schriftzüge der slowenischen Sprache auf den Straßenschildern auf. Noch 7 km folgte ich genießend im herrlichen Abendrot der Straße, bis ich vor 20 Uhr den kleinen Touristenort Kranjska-Gora (810 m) erreichte, und bald schon saß ich beeindruckt vor meinem Zelt und starrte auf die knapp 3000 m hohen Felsformationen des Bergmassivs Triclav im Tal südlich von Kransjka. (153 km / 2395 km)

E6: SlowenienSlowenien

203,0 km

1460 Hm

Pässe: Vršič

Alpen, Friaul - Julisch Venetien

Von Uli Laier – Tatendurstig saß ich bereits ab 8.30Uhr auf dem Sattel. Direkt nach dem Ort führte die Straße in das immer enger werdende Tal, wo zugleich auch die 12km lange Passstraße bis zu 14% hinauf zur Vrsic-Passhöhe beginnt.800 Höhenmeter überwindet diese kleine kurvenreiche Straße bei deren Befahrung ich ordentlich gefordert wurde. Erfreulicherweise wenig Autoverkehr machte diese Passfahrt im Schatten der felsigen Bergriesen zu einem echten Erlebnis, auch zu einer wirklichen Herausforderung, die mich total erfüllte! Nach 2:15h hatte ich die Passhöhe Vrisc in 1611m Höhe erreicht. Ein ebenso großes Erlebnis die nun folgende 35km Abfahrt in enge Täler, durch kleine Siedlungen, bis ich in Bovec auf 450m den breiten Talgrund erreichte. Nun folgte die Straße dem Flusslauf des Soca, vorbei an lieblichen Wiesen, durch romantische kleine Dörfer. Das Landschaftsbild mutete bereits wieder italienisch, doch es sollten noch 40km geradelt werden, ehe ich in Gorizia (115m) die Berge verließ, wo sich die Ebene gen Meer vor mir öffnete und ich wieder bella Italia erreichte, 16.50 Uhr. Noch 25km trennten mich vom Mittelmeer, die Sonne begann heftig zu stechen, aber wer beklagt sich schon! Meersüchtig gab ich meinem Fahrrad die Sporen und in Monfalcone, meinem ersten vermeintlichem Meer-Kontakt wurde ich bitter enttäuscht. Noch 21km fehlten bis zum Ziel in Triest. Hier gab es keinen Meerzugang, da Steilküste. So wurde meine Geduld auf ne harte Probe gestellt - erst 12km hinter der Stadt bekam ich tief beeindruckt die Adria zu Gesicht. Ich befand mich auf der Küstenstraße ca.70m über dem Meer – die bereits tief-stehende Sonne malte einen orangen Lichtkegel auf die Meeresoberfläche. Am 6.Fahrtag nach meinem Start in Mannheim dieser grandiose Anblick – mir stiegen vor Rührung Tränen in die Augen! Die Küstenstraße stieg noch bis auf 135m an, und in der Ferne bereits die große Hafenstadt Triest zu sehen. Eine flotte Abfahrt brachte mich schließlich zu meinem Etappenziel – voller Stolz fuhr ich in Triest ein. Ich war erstaunt über diese doch unbekannte Hafenstadt, liebliche Plätze, belebte Gassen, mondäne kastelartige Bauten aus der Zeit, als Triest ein sehr bedeutender Handels-und Umschlagplatz war, ebenso aber auch die Sommerfrische der Prominenz aus ganz Europa. Hochachtungsvoll durch-fuhr ich seine Gassen und Plätze und fand schließlich am Industriehafen einen geeigneten Platz zum Zelten.

Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen

E7: Die kroatische WestküsteDie kroatische Westküste

162,0 km

1495 Hm

Friaul - Julisch Venetien

Von Uli Laier – Wie selbstverständlich begrüßte die Sonne mich, romantisches Frühstück vor dem Zelt bei super Meerblick. Heute der nächste Höhepunkt meiner Tour – ich sollte Kroatien erreichen! 15km hinter Triest erreichte ich wieder die Grenze nach Slowenien. Von der Hafenstadt Koper quälte ich mich ne anstrengende Steigung hinauf auf 210m, wonach die Abfahrt mich an die kroatische Grenze brachte. Ein non-EU-Land, entsprechend genau die Kontrollen und auch das Umstellen auf ne eigene Landeswährung. Nun in herrlicher Hügellandschaft auf der istrischen Halbinsel in Wellblech bei stechender Sonne mit 29°C den malerischen Hafenort Porec angefahren. Da noch Vorsaison, ist hier alles noch malerischer und regelrecht idyllisch. Weiter dann meine Route auf kleinen Nebenstrecken zum Limski-Fjord, ein ca 30km langer Meeresarm, der tief ins felsige Festland reicht. Es folgten mehrere Zwischenanstiege bis schlussendlich eine Abfahrt mich nach Rovinij brachte, wo ich mich genüsslich ab 16.30 Uhr bei km 116 am Strand niederließ. Noch 45km trennten mich vom Ziel Pula, in klasse Abendstimmung bei erträglichen Temperaturen schließlich Endspurt. Um 19 Uhr hatte ich den südlichen Zipfel der istrischen Halbinsel erreicht. Ich schaute mir natürlich die Altstadt an, beeindruckend das noch gänzlich erhaltene römische Amphitheater, das bei der untergehenden Sonne herrlich in rotem Licht erstrahlte. Gleich hinter Pula fand ich einen wirklich romantischen, einsamen Platz zum Campen am Meer.

E8: Ostküste von IstrienOstküste von Istrien

161,0 km

1470 Hm

Istrien (Gespanschaft)

Von Uli Laier – Der heutige Tag brachte viel landschaftliche Abwechslung, aber auch etliche anstrengende Auf-und-Abfahrten. Bald hinter Pula begann meine Wellblech- Fahrt über Bergketten mit Höhen von bis zu 270m, um gleich wieder bis runter auf Meeresniveau abzufahren. Schließlich ne klasse Höhen-Küstentsaßestrasse 20km lang auf 270m Höhe, bis mich die Abfahrt nach Opatija brachte,103km. Ein kleiner uriger Küstenort, wo ich meinen gestressten Körper im Meer abkühlte. Danach 13km bis Rijeka. Eine große Stadt mit großem Fährhafen und Ölhafen mit entsprechender Hässlichkeit und sichtbarer Luftverschmutzung. Sehr bedauerlich, da die romantischen Urlaubsinseln Cres und Krk am Horizont ein schöner Blickfang waren. Doch gleich hinter Rijeka wieder auf der Uferstraße, die leider wegen des vielen Verkehrs nicht wirklich zu Fahrfreuden beitrug. Doch je weiter ich gen Süd kam, umso schöner verwandelte sich die Landschaft. Ich umfuhr einen wunderschönen großen Fjord mit lieblichen Dörfern, bis ich schließlich im kleinen Fischer-und-Touristenort Selce einen klasse Platz am Meer zum Campen fand.

E9: Richtung SüdenRichtung Süden

206,0 km

1710 Hm

Dalmatien

Von Uli Laier – Nun folgte die Uferstraße im Grunde schnurgeradeaus gen Süd. Vorbei an herrlichen kleinen Buchten mit türkisem Wasser. Nach 36km stieg es bei bulligen 33°C in steppenartiger Hügellandschaft bis auf 360m hinauf. Etliche Male musste ich auch wegen der großen Hitze meine Trinkreserven auffüllen. Aber das war in Kroatien nie ein Problem, denn überall gab es kleine Markets die auch keine Schließzeiten kannten. Gegen 17.30 Uhr bei km 160 streifte ich die beeindruckende Berglandschaft des Nationalparks Paklenika, wonach es in weiterem Wellblech anstrengend auf den Endspurt gen Abendziel Zadar ging. Reichlich spät, kurz bevor es dunkel war, erreichte ich die große Küstenstadt Zadar, fand natürlich wieder nen klasse Platz zum Campen am Meer!

E10: Durch DalmatienDurch Dalmatien

188,0 km

935 Hm

Dalmatien

Von Uli Laier – Nach gutem Frühstück in der Altstadt von Zadar schaute ich mich dort ein bissel um, ehe ich meine Fahrt gen Süd weiter fortsetzte. Auch heute erneut ein heißer Sonnentag bis 33°C, solange ich Fahrtwind hatte war es erträglich, aber wehe, man musste mal anhalten, da meldete sich zugleich der Kreislauf. Eine relativ ebene Küstentrasse brachte mich nach 90km in die beeindruckende Altstadt von Sibenik, wo ich mich natürlich umschaute, beeindruckend die hiesige Kathedrale, 14 Uhr. Hier wegen der Hitze sehr schwül, auch gefährlich dunkle Wolken am Himmel. Ich ließ mich wieder vom nahen Unwetter hetzen, diesmal erfolgreich. Es ging über ne herrliche Hügel-Steppenlandschaft, der Blick zurück über das malerische Inseldorf Primosten gen Sibenik zeigte, dass dort gerade ein ordentliches Gewitter runterging. 65km hinter Sibenik hatte ich die Ebene wieder erreicht. Links ein hohes Gebirge und vor mir ein beeindruk-kender großer Meeresarm, an dessen Ende bereits das Etappenziel Split zu sehen war. In herrlichem Abendlicht erreichte ich gegen 19 Uhr schließlich die beeindruckende Altstadt von Split. Es wimmelte nur so von Leuten - es war ne klasse Stimmung! Schließlich im Jachthafen ein romantisches Plätzchen zum Zelten gefunden.

E11: Abstecher nach BosnienAbstecher nach Bosnien

157,0 km

1590 Hm

Dalmatien

Von Uli Laier – Der heutige Tag sollte mich zu nem weiteren Höhepunkt meiner Tour führen. Nach 70km Uferstraße verließ ich die Touristenpfade und bog links ab in die Berge und steuerte im Hinterland Bosnien mit Endziel Medjugorje an. Ein in katholischen Kreisen bekannter Marienwallfahrtsort, an dem seit 1981 die `Gottesmutter´ bis zum heutigen Tag immer noch erscheint, sozusagen ein `modernes´ Lourdes. Doch bis zum Ziel musste ich viel kämpfen, die Hitze war weiterhin ein treuer Begleiter, im Stillen träumte ich von einem Regentag, wie zu Beginn meiner Reise…43km nach Split erreichte ich das malerische Fischerdorf Markaska. Ein letztes Mal Meer-Genuß und 12 km später kämpfte ich mich auf kleiner steiler Straße ohne Chance auf Schatten bös nach oben. Schon von unten sah man weit oben in den mächtigen Felswänden den Verlauf der Straße. Nach 1 ½ Std, 13km und 590 Hm hatte ich den 590m hohen Übergang ins Landesinnere erreicht. Es folgte ne beeindruckende Querung mit leichtem Gefälle in Busch-Hügelland. Hier oben auch wieder etwas kühler. Schlussendlich nach 15km, bei Vrgorac hatte ich die Berge hinter mir gelassen und befand mich auf ner klasse Kammstraße in 230m Höhe. 150m tiefer zu meiner Linken eine weite Tiefebene mit unglaublichen Farbspielen im Abend-licht. So viele verschiedene Grüntöne hatte ich wohl noch nicht gesehen! Und das Gebiet unter mir ist bereits Bosnien. Ein noch unbekanntes, fremdes Gebiet, das ich nun bald entdecken sollte. Nach 10km gab’s auf dem Grenzkamm den Abzweig gen Nordost nach Bosnien, wo mich die Zöllner erstaunt in ein Gespräch verwickelten. Sie konnten nicht glauben, dass jemand aus Deutschland mit seinem Fahrrad nach Bosnien fährt. Es war ein nettes Gespräch und danach befand ich mich wirklich in einer anderen Welt. Bosnien ist wirtschaftlich noch nicht so entwickelt wie Kroatien, sie haben wohl auch noch mehr Altlasten wegen des Krieges vor 14 Jahren. Deutlich mehr Landwirtschaft, bescheidenere Häuser, holprigere Strassen. Ich durchfuhr ein Teil der Ebene, steuerte auf ne Hügelkette zu. Derweil gab die Sonne hinter mir ein sagenhaftes Schauspiel an Licht und Farben. Beeindruckende Berge im Abendlicht beim Blick zurück, von wo ich gekommen war! Es folgte noch ein Schlussanstieg von einigen Metern und vor mir breitete sich eine weitere Ebene aus. Mit leichtem Gefälle fuhr ich um 19.45 Uhr nach letzten 8 km im Marienwallfahrtsort Medjugorje ein. Ich steuerte zugleich die hiesige Wallfahrtskirche an und spürte zugleich, wie mich der Geist dieses Phänomens erfasste. Wie in Trance verfolgte ich einen Gottesdienst mit ca. 2000 anderen Leuten hinter der Kirche. Die Gesänge gingen mir richtig unter die Haut – selten so was erlebt! Schließlich nach gut 1 Std. ging`s auf den hiesigen bescheidenen Zeltplatz und endlich mal eine warmen Dusche!

E12: Zurück an die KüsteZurück an die Küste

194,0 km

1335 Hm

Dalmatien

Von Uli Laier – Der letzte Fahrtag wartete mit einem weiteren Highlight auf mich - noch 35km fehlten bis nach Mostar. Eine Stadt am Schnittpunkt der abendländischen und moslemischen Kultur, die durch den `Jugoslawienkrieg´ 1993 eine traurige Be- kanntheit erlangte. Nach meinem Start in Medjugorje stieg es erstmals wieder an und so erreichte ich die Berge vor Mostar in 330m Höhe. Von dort der erste Blick hinunter in die Ebene und über die Stadt. Eine 4km rasante Abfahrt brachte mich schließlich nach Mostar, wo mir gleich am Stadtrand die erste Moschee auffiel. Das geschäftige Treiben auf den Straßen ließ nicht gleich vermuten, dass Mostar im Krieg vor 14 Jahren stark beschädigt wurde. Jedoch auf den zweiten Blick entdeckte ich an den meisten Hauswänden unzählige Einschusslöcher und je näher ich dem Stadtzentrum kam, desto mehr Häuser-ruinen standen neben bereits restaurierten Wohnblöcken. Ich war tief berührt von diesen Anblicken und steuerte auf die legendäre Bogenbrücke zu, die als markantes Wahrzeichen dieses Krieges in den letzten Kriegstagen zerstört wurde. Vor wenigen Jahren wurde sie wieder aufgebaut, ebenso wie das nahezu völlig zerstörte Zentrum, das wieder seinen osmanischen Scharm versprühte. Von der Brücke einen beeindruckenden Blick auf das türkisfarbenen Flüsschen und die vielen kleinen verwinkelten Häuser an dessen Ufern. Ins Auge stachen die vielen Minarette, dahinter gen Nordost erheben sich hohe Berge – ein klasse Stimmungsbild. Nach der Stadtbesichtigung und Pause am Flüsschen nahe der Brücke trat ich nun den `Heimweg´ an. Bereits hier schon der erste Wegweiser nach Dubrovnik, das aber noch 160km entfernt ist. Auf der belebten Strasse gen Süd passierte ich den im Krieg in den Schlagzeilen geratene Flughafen – noch 25km in der Ebene, wonach ich in ein romantisches Flusstal gelangte, dessen Lauf ich bis zum Meer folgte. 15km vor dem Meer passierte ich die Grenze zu-rück nach Kroatien und hinter Opuzen beim Aufstieg in die Berge hatte ich nen unglaublichen Blick über ein sattgrünes kultiviertes Flussdelta, ich konnte mich nicht sattsehen. In stechender Hitze überwand ich die Höhe von 165m und eine Abfahrt brachte mich endlich wieder ans Meer zurück. Noch 70km trennte mich vom Ziel meiner Reise, die sich ab nun auf klasse Uferstraße gen Süd zog. Eine `ex-jugoslawische´ Besonderheit wartete auf mich – 20km der nun folgenden Uferstrasse mit dem kleinen Touristen-Badeort Neum ist eine bosnische Enklave mit Grenzkontrollen bei Ein-und-Ausfahrt. Die herrliche Uferstrasse führte unterhalb bewaldeter Felsberge entlang – links Weiden, kleine Siedlungen und darüber beeindruckende felsige Berghänge, und rechts neben der Strasse das türkisblaue Meer - dazu das orange Abendlicht, das diese Landschaft in ein magisches Licht hüllte und das Ende meiner Radtour sehr romantisch prägte. Bei km 181, nachdem ich eine moderne große Hängebrücke befahren hatte, erreichte ich um 19.50 Uhr das Ortschild von Dubrovnik. In Sonnenuntergangs-stimmung ging’s nun ein letztes Mal bös nach oben, bis ich auf 210m direkt oberhalb der malerischen Bucht von Dubrovnik die Höhe erreichte. Das Lichtermeer der Altstadt war ein klasse Blickfang 200m unter mir. Nun aber wurde es nahezu dunkel, so dass ich für die Abfahrt meine Stirnlampe aufzog. Nach 6 rasanten Abfahrtskilometer erreichte ich den kleinen Ort Srebreno, wo ich am Ortsanfang gleich ein kleines Camp fand, 21Uhr. Nach dem Zeltauf-bauen, Duschen, Kochen und Essen setzte ich mich genießend ans Ufer der hiesigen Bucht, 5 Gehminuten vom Camp. Hier ließ ich mich in aller Ehre und tiefer Dankbarkeit über den gelungenen Tourenverlauf am Strand nieder und ließ diese Stimmung auf mich wirken. Da mein Flug erst 2 Tage später ging, hatte ich tags drauf genügend Zeit, mir die romantische Altstadt von Dubrovnik anzusehen. Mein Fahrrad, sowie das meiste Gepäck deponierte ich bei der sehr freundlichen Camp-Chefin, da ich in genau 3 Wochen meine Tour von hier aus fortsetzte gen Albanien und Griechenland.

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