Ötztaler und Bergamasker Alpengiro, 7. bis 14. Juli 2018
701,2 km / 16833 Hm
Von Jan –
Der Ötztaler und Bergamasker Alpengiro war im Jahr 2006 die erste Reise, die quäldich.de in Eigenregie durchgeführt hat. 2018 findet sie zum sechsten Mal statt. Wir fahren traumhafte Pässe in Tirol, Südtirol und der Lombardei – manche unbekannt wie der Croce Domini und der einsame Vivione, manche weltberühmt wie Gavia, Stelvio und Timmelsjoch. Wir durchfahren bedeutende Kulturlandschaften und einsame Bergregionen, Rollerpässe und echte Kracher. Kurz – der Alpengiro hat alles, was eine einwöchige Tour bieten kann.
quäldich-Reise Ötztaler und Bergamasker Alpengiro
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise
Ötztaler und Bergamasker Alpengiro vom 7. bis 14. Juli 2018.
Reisebeschreibung in neuem Fenster öffnen.
10 gefahrene Pässe
Stilfser Joch,
Timmelsjoch,
Jaufenpass,
Kühtaisattel,
Passo di Gavia,
Brenner,
Gampenpass,
Passo Campo Carlo Magno,
Goletto di Cadino,
Passo del Vivione
Gesamtstrecke
Einzelstrecken
Sonntag, 8.07.2018, E1:
Nach SüdtirolNach Südtirol
110,4 km
2494 Hm
Von majortom –
Die erste Etappe führt uns über die alte Brennerstraße und den Jaufenpass von Innsbruck nach Meran. Damit befahren wir am ersten Tag bereits zwei der vier Pässe des Ötztaler Radmarathons. Das Timmelsjoch folgt auf der vorletzten, der Kühtaisattel auf der letzten Etappe. Dabei ist die Auffahrt über die alte Brennerstraße zum Brenner sehr nett. Die letzten 16 Kilometer fahren wir dann auf der Bundesstraße bei stärkerem, aber dank der Autobahn immer noch erträglichem Verkehr. Nach Sterzing geht es schnell hinab. Mit dem herrlichen Jaufenpass beginnen dann die echten Alpenpässe. Die Abfahrt nach St. Leonhard ist im unteren Bereich rasant und eng, die weitere Fahrt nach Meran läuft sehr gut.
Von majortom –
Wir starten in der Innenstadt von Meran und müssen uns also erstmal heraus kämpfen, aber wir sind recht bald en route und auf dem Weg in die unbekannten Kleinode der Alpensüdseite. Nach einer kurzen Passage im breiten Tal zwischen Meran und Bozen geht es los mit dem Gampenpass. Es folgen 30 vornehmlich abfallende Kilometer ins Val di Sole, auf denen es immer heißer und heißer wird. Da die Staatsstraße durch das Val di Sole etwas vom unangenehmsten ist, was die Alpen vorhalten, haben wir uns entschieden, den unabhängig geführten, aber schmalen Radweg zu befahren. Wir beschließen die Etappe mit der Befahrung des Campo Carlo Magno, wo Karl der Große in einem seiner Züge nach Rom mit seinem Tross kampiert haben soll. Unglaubliche Blicke auf die Brentagruppe in Madonna di Campiglio.
Von majortom –
60 km Abfahrt durch das Sarcatal lässt uns bis Tione einen ansehnlichen Schnitt auf den Tacho zaubern. Die anschließende Auffahrt nach Bondo sollte man auf dem Schirm haben, auch wenn sie nur als kleine Welle auf dem Profil erscheint. Bei Ponte Caffaro am Idrosee biegen wir rechts ab auf eine schmale Provinzialstraße in Richtung Bagolino. Hier beginnt der wunderbare, herrlich einsame Goletto di Cadino / Croce Domini, ein Pässedouble, das alles bereit hält, was wir Rennradfahrer in den Alpen lieben. Schmale Straße, einsame Berglandschaften, schöne Panoramen. Am Ende der Abfahrt beziehen wir Quartier in Boario Terme.
Von majortom –
Auch der Vivione ist ein besonderes Kleinod in den Bergamasker Alpen. Nach einigen Kilometern Schonfrist beginnt sofort die einsame Passstraße, die uns hinauf in die Berge führt. Die Abfahrt führt uns dann ins Val Camonica zurück, alle Höhenmeter quasi umsonst also, aber das wird wohl niemand bereuen. Ein nur leicht ansteigendes Schlussstück das Tal hinauf rundet dann die Etappe ab, die in Ponte di Legno endet.
Von majortom –
Eine so kurze Etappe gibt es selten auf unseren Rundreisen, allerdings sind auch diejenigen Etappen mit mehr als 3000 Höhenmetern rar gesät. Heute lautet das Motto also: kurz und knackig. Ein Pässedouble steht heute auf dem Programm, das wohl kaum prestigeträchtiger sein könnte. Der wunderschöne Gavia und das sagenumwobene Stilfserjoch. Direkt in Ponte di Legno beginnt die Auffahrt zum Gavia, und wir fahren ihn von seiner Schokoladenseite, auf der schmalen, an den Abgrund geklatschten Straße, wo Rennradfahren auch mal Abenteuer sein darf. Und nach der Abfahrt nach Bormio geht es direkt weiter zum Stilfserjoch. Natürlich ist die Ostrampe deutlich berühmter, aber auch die Westauffahrt von Bormio muss sich keineswegs verstecken und bietet alles, was das Pässefahrerherz begehrt! Und abfahren müssen wir heute nicht mehr – die Etappe endet mit einer Bergankunft auf 2757 m Höhe direkt an der Passhöhe!
Von majortom –
Die heutige Etappe hat es richtig in sich, auch wenn nur ein einziger Pass wartet. Aber die Anfahrt ans Timmelsjoch zieht sich. Nach der Abfahrt vom Stelvio am Morgen fahren wir knappe 25 km das Vinschgau hinab, wie gestern vornehmlich auf dem Etschtalradweg. Ab Meran fahren wir das Passeiertal hinauf nach St. Leonhard, umgekehrt zur Richtung am Montag. Und dann beginnt die endlose Auffahrt zum Timmelsjoch, 1800 Höhenmeter am Stück – das hat man selten in den Alpen. Bitte beachten: 120 Höhenmeter Gegensteigung in der Abfahrt Richtung Sölden hinauf zur Mautstation. Unser Hotel liegt kurz danach in Hochgurgl.
Von majortom –
Wie so oft: einen haben wir noch. Und so darf es auch auf der Schlussetappe nochmal ein namhafter Pass sein. Mit dem Kühtaisattel komplettieren wir gleichzeitig auch die imaginäre Runde des Ötztaler Radmarathons. Allerdings starten wir heute auf 2100 m Höhe, so dass es erstmal bergab geht. Lange bergab, durch Sölden durch und noch weiter, 45 km insgesamt, bis in Oetz die Auffahrt zum Kühtai beginnt. Der Pass kann uns jetzt auch nicht mehr schrecken, und so werden wir ihn hoffentlich in vollen Zügen genießen können. Die rasante Abfahrt führt uns abschließend fast bis nach Innsbruck, wo der Kreis sich nach einer Woche schließt.
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