Von Roli – Die 5. quaeldich.de-Tauernrundfahrt 2013 führt in fünf Etappen vom 27. bis 31. Juli bis quer durch das Herz Österreichs. Auf 700 km absolvieren wir 12.250 Hm und zehn Pässe, darunter die Großglockner-Hochalpenstraße, der Sölkpass, der Schönfeldsattel und die Postalm.
Es gibt natürlich ausführliche Berichte von 2009, 2010, 2011 und 2012.
Von Roli – 27. Juli 2013, 09.00 Uhr in Salzburg. Ansprache der Chefs. Dann geht es endlich los. Wieder ist ein Jahr warten zu Ende.
Kaiserwetter. Am Start schon deutlich über 20 °C, aber noch ist es angenehm Rad zu fahren. Über Hallein wird das Wiestal erreicht, wo sich die drei Gruppen im Anstieg nach Faistenau gegenseitig überholen. Erste übermotorisierte Helden nutzen die Gelegenheit und wechseln eine Gruppe nach vorne. In Fuschl am See gibts erstmals eine Getränkeverpflegung, die auch schon absolut notwendig ist.
In flotter Fahrt wird am Wolfgangsee vorbei pedaliert und den Badenden nur neidische Blicke zu geworfen. Ab Strobl geht es so richtig bergauf zur Postalm. Unten in der Schlucht ist es noch erträglich, oben brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel und kein noch so kleiner Windhauch ist zu verspüren. Bei der Mittagsverpflegung wird (fast) alles restlos vernichtet. Die Abfahrt bringt dank Rollsplitt erste Defekte. Dann eine Fahrt durch einen Glutofen hinauf zum Pass Gschütt. Alle Geräte zeigen Temperaturen jenseits von 37°C. Auf der Abfahrt zum Hallstätter See glauben einige schon, dass 30°C ziemlich angenehm kühl sind.
Die Ortsdurchfahrt von Hallstatt ist wie immer davon geprägt, dass möglichst wenige Asiaten umgefahren werden sollten. Kurz vor Obertraun die nächste Getränkeverpflegung, direkt am See. Daher: Badepflicht. Einige Triathleten weigern sich jedoch mangels Neoprenanzug. Irgendwann geht es doch weiter. Zum Koppenpass. Die Ansage der Guides von 23% will keiner hören. Na gut, dann eben spüren. Danach geht es flott nach Bad Aussee und mit dem Radling folgt der letzte Hügel, der gar nicht so kurz ist. Zum Abschluss noch ein paar km auf der Bundesstraße bei Gegenwind und massive Verbrauchserscheinungen bei allen Beteiligten. Die zweite Gruppe kommt dank Vorderraddefekt völlig zersprengt ins Ziel.
Die Guides sind sich einig: Sicher eine der härtesten, wenn nicht die härteste Etappe der bisherigen Tauernrundfahrten. Und morgen soll es noch heißer werden.
--- ursprüngliche Etappenbeschreibung ---
Zum Beginn steht, wie schon 2011, eine lange Etappe auf dem Programm. Von Sankt Leonhard, einem Vorort im Süden Salzburgs, aus folgen wir der Salzach aufwärts bis Hallein, wo wir ins Wiestal abbiegen und hinauf zum Stausee die ersten Höhenmeter bewältigen. Über Faistenau erreichen wir bald den Fuschlsee und wenig später in flotter Fahrt den Wolfgangsee.
Nocheinmal können wir einige Kilometer dahin pedalieren, bevor mit der Postalm der erste Pass auf uns wartet. Oben, in einem der größten Almgebiete Europas, ist Zeit für eine Verschnaufpause und um die Landschaft ausgiebig zu genießen. Viel zu schnell sind wir unten in Voglau und der nächste, aber einfache Anstieg zum Pass Gschütt liegt schon vor uns. Auf der Passhöhe erreichen wir das zweite Bundesland unserer Tour: Oberösterreich.
Auf der Weiterfahrt geht es erstmal hinunter zum Hallstätter See und dann in der Weltkulturerbe-Region bis Obertraun am See entlang. Doch plötzlich stellt sich die Straße mit bis zu 23 % vor uns auf: Der legendäre Koppenpass steht am Plan. Schnell sind jedoch die 1,6 km bewältigt und bald ist Bad Aussee erreicht.
Zum Abschluss gibt's nochmal einige Höhenmeter, um die vielbefahrene Bundesstraße zu vermeiden, bevor die letzten knapp 15 km bis Tauplitz fast flach verlaufen. Hier nächtigen wir im Hotel Der Seebacherhof.
Von Roli – Früher Start macht sich bezahlt. Erster Defekt in der Anfahrt zum Sölkpass. Polizeilich abgesicherte Abzweigung in Stein an der Enns. In der Gruppe gehts weiter ins Sölktal. Langsam durchmischen sich dabei die drei Gruppen und bei den Guides zeigt sich Schlafmangel. Oben am Pass gibt es die perfekt organisierte Verpflegung. Bei knapp 30°C auf 1790 m Höhe.
Am Weg nach Schöder wirds noch wärmer. Unten ist es brütendheiß. Der Weg zum Prebersee wird erst spät durch schattenspendenden Wald und den nahen Bach etwas kühler. Eine fehlende Brücke zwingt uns zu einer kurzen Offroadpassage.
Oben wieder ein Verpflegungs- und Badestopp bei warmen Wassertemperaturen. In der Abfahrt werden geschlossene Trikots wieder geöffnet und unten zwischen Tamsweg und St Michael im Lungau haben wir das Gefühl auf ein geöffnetes Backrohr zu zufahren.
Der Anstieg zum Schönfeldsattel bringt zwar Schatten, aber auch Gegendwind. Immer noch perfektes, heißes Wetter. Die Abfahrt auf Kärntner Seite bietet den schlechtesten Belag der bisherigen Tour und einiges an Splitt. Das Hotel Berghof heißt uns herzlich Willkommen und direkt auf der Terasse werden die Kohlenhydratspeicher sofort aufgefüllt.
--- ursprünglicher Etappenbericht ---
Heute steht die wohl härteste Etappe am Programm, denn trotz der nur 131 km gilt es 3000 Hm zu überwinden. Von Tauplitz aus rollen wir zum Beginn hinunter ins Ennstal und haben dort noch einige Kilometer zum Warmwerden, bevor in Stein an der Enns der ersten Anstieg des Tages beginnt. Die lange und mittlerweile legendäre Nordseite des Sölkpasses. Die Ausblicke auf die Niederen Tauern sind ebenso wie die Streckenführung einfach genial.
Nach der Abfahrt gehtes über Schöder und Seebach nach Krakauschatten, das schon mitten im Anstieg zum Prebersee liegt. Die Passhöhe am malerischen Bergsee erreichen wir nach rund 90 km. Bald ist Tamsweg erreicht und nach einem kurzen Flachstück im Murtal geht es schon wieder bergauf.
Der dritte und damit letzte Anstieg des Tages führt auf den Schönfeldsattel, erstmals von der Nordseite. Bis wir oben ankommen sind jedoch noch einmal gut 700 Hm in fast vollständiger Einsamkeit zu überwinden. Von der Passhöhe sind es nur noch knapp vier Kilometer Abfahrt nach Innerkrems, wo wir unser Quartier im Hotel Berghof beziehen.
Von Roli – Gruppe 3 startet bei angesagtem Westwind mit Vorsprung, um im Drautal den Windschatten der anderen Gruppen nutzen zu können. Am Weg das Liesertal bergab laufen alle Gruppen super. Im Drautal gabs dann wirklich den angesagten Gegenwind. Die vereinigten Gruppen 1 und 3 rollen gemeinsam zur ersten Verpflegung bei Lind im Drautal. Dann übernimmt Gruppe 2 die Tempoarbeit im Wind. Zwischen Berg im Drautal und Oberdrauburg müssen wir für gut 10 km auf die doch etwas viel befahrene Bundesstraße.
In Greifenburg beginnt der erste Anstieg des Tages. Die Kehren zum Gailbergsattel werden in geschlossener Formation erklommen. Oben wieder perfekte Verpflegung. Dann beginnt die Flucht vor dem Gewitter. Gruppe 1 tritt die Flucht nach vorne an und fährt hinab nach Kötschach-Mauthen und ins Lesachtal. Gruppen 2 und 3 rollen hinunter nach Oberdrauburg und nehmen den Zug. Einige Splitteraspiranten folgen Gruppe 1 und andere verlassen die Gruppe in Lienz auf die Pustertaler Höhenstraße.
Im Lesachtal scheint derweil die Sonne und nur vor St Lorenzen ist die Straße kurz mal für 2 km nass. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgt wenigstens für die erhoffte Abkühlung. Nach ungezählten Zwischenabfahrten wird irgendwann die Grenze nach Osttirol erreicht und wenig später sammelt sich die Gruppe in Obertilliach. Es wird beschlossen den aufkommenden Regen nicht abzuwarten, sondern durchzufahren. Am Kartitscher Sattel kommt von oben kein Wasser mehr nach und auf nasser Straße geht es hinunter nach Tassenbach. Die letzten Kilometer auf der Bundesstraße sind schnell Geschichte und damit das Etappenziel in Sillian erreicht.
Die Guides brechen nach getaner Arbeit noch zu Schandtaten in die Heimat von Cristian auf: Italien. Pizza. Yeah! Dafür gar nicht heldenhaft im Bus.
--- ursprünglicher Etappenbericht ---
Von Innerkrems geht es erstmal hinunter ins Liesertal und dieses weiter bergab. Erst nach 30 km folgt ein kleiner Gegenanstieg und von nun folgen wir dem Drautal aufwärts. Abseits der Bundesstraße rollen wir auf Nebenstraßen dahin und überwinden dabei nur wenige Höhenmeter. Bereits mehr als die Hälfte der Etappe liegt hinter uns, wenn wir in Oberdrauburg links abbiegen und den Gailbergsattel in Angriff nehmen. Zehn Kehren in geringen Abständen lassen das Herz der Pässefahrer wieder höher schlagen und bringen uns rasch auf die Pässhöhe.
Die Abfahrt bringt uns nach Kötschach-Mauthen und schon geht es wieder bergauf, doch der Kartitscher Sattel ist noch 42 km entfernt! Kurze Rampen mit bis zu 15 % wechseln sich mit Zwischenabfahrten und Flachstücken ab. Dazu gibt es immer wieder tolle Ausblicke auf die Karnischen Alpen, deren Gipfel schon an der Grenze zu Italien stehen. So bleibt der Anstieg trotz der Länge abwechslungsreich. Vorbei an der Wallfahrtskirche Maria Luggau und dem Biathlonzentrum Obertilliach erreichen wir schließlich doch noch den Pass.
Nun geht es erstmal wieder hinunter ins Drautal und dann noch einige Kilometer flach bis Sillian, wo wir im Schwarzen Adler nächtigen.
Von Roli – Heute ist Grouphoppingday für den Chef - und einige Gruppe 1-Fahrer. Start um 8.30 Uhr in Sillian. Gruppe 3 wird im Expresstempo nach Lienz gebracht. Noch ist es ziemlich kühl. Im Anstieg zum Iselsberg zersplittert die Gruppe langsam im Wind. Oben dann die erste Verpflegung. Gruppe 2 läuft auf und es wird weiter gehüpft.
Bei Gegenwind das Mölltal hinauf ist ziemlich anstregend. Der Gipfel des Großglockners zeigt sich kurz zwischen Wolkenfetzen. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto in Heiligenblut geht es hinauf auf die Hochalpenstraße. Dabei gibt es kurz Hilfe durch ein Seil, das zwischen zwei Räder gebunden wird. Einige Wagemutige und einige durch die Beschilderung irritierte nehmen den Weg zur Franz-Josefs-Höhe. Oben ists schon einigermaßen kühl. Dann zurück zum Kreisverkehr und die letzten, zähen 6.5 km hinauf zum Hochtor, wo die Mittagsverpflegung wartet. Badepläne werden gewältzt und dann in der Fuscher Lacke etwas reduziert umgesetzt.
Die Edelweißspitze will auch noch erklommen werden und in Fusch an der Großglocknerstraße gibts einen Kaffee zur Stärkung für die letzten Kilometer nach Kaprun. Die Tachos zeigen über 3000 Hm. Alle sind zufrieden. Die Sonne scheint vom Himmel.
--- ursprünglicher Etappenbericht ---
Heute steht endlich der wohl bekannteste Anstieg in Österreich am Programm: die Großglockner Hochalpenstraße. Doch der Tag beginnt mit einer gut 30 km langen Rollerpassage das Drautal hinunter bis Lienz. Wenig später geht es bergauf zum Iselsbergpass, jedoch mit angenehmen Steigungsprozenten und tollen Ausblicken auf die Lienzer Dolomiten.
In einer kurzen, aber flotten Abfahrt geht es nach Winklern und von dort das Mölltal aufwärts. Hinter Mörtschach geht es steiler bergauf und wir kommen schon einen Vorgeschmack, auf die noch wartenden Höhenmeter.
Heiligenblut, auf einer Höhe von 1300 m, ist bald erreicht, doch der Großteil der Arbeit liegt noch vor uns, aber wir können hier den legendären Blick auf die Kirche und den Großglockner genießen. Über die Fleißkehre und vorbei an der Mautstelle treten wir hinauf zum Kasereck, von wo es kurz bergab zum Kreisverkehr Guttal geht. Besonders Motivierte haben hier die Möglichkeit, noch die Stichstraße zur Franz-Josephs-Höhe unter die Räder zu nehmen.
Alle anderen biegen rechts ab und schrauben sich über einige Kehren weiter nach oben. Nach 83 km stehen wir endlich oben am höchsten Punkt unserer Tour, dem Hochtor, und blicken hinunter ins Tal auf den zurückgelegten Weg. Durch den Tunnel geht es wieder nach Salzburg und erstmal hinunter zu Fuscher Lacke. Es wartet noch ein fieser Gegenanstieg von 166 Höhenmetern zum Fuscher Törl, bevor wir über Fusch nach Bruck rollen und dann noch einige flache Meter bis Kaprun zurücklegen. Hier nächtigen wir wie im Vorjahr im Hotel Sportkristall.
Von Roli – Heute gestaffelter Start um 08.00 Uhr, 08.45 und 09.00 Uhr, damit wir die letzten Kilometer in einer großen Gruppe fahren können. Zum Start gibt es "olympisches Feuer", Startflagge und einige Worte des Hausherren. Dann in kompakter Formation über Bruck an der Glocknerstraße zum Zeller See und dahinter auf Güterwegen nach Maria Alm. Die schweren Beine machen sich auf diesen ersten Kilometern in einigen Wellen bemerkbar.
In Hinterthal beginnt die doch sehr ernstzunehmende Steigung und der Chef löst seine Bremsen mit dem Ruf "Freigabe" und schafft es seine Gruppe am Berg im Zaum zu halten. Die flotte Abfahrt dauert nur kurz und hinter der ersten Kurve im Anstieg zum Dientner Sattel lauert schon Cristian mit der Kamera im Anschlag. Oben dann eine kurze Verpflegung. Die beiden anderen Gruppen sind schon weit voraus.
Sturzflug nach Mühlbach am Hochkönig und weiter bis Bischofshofen. Martin entscheidet sich wegen Überbeanspruchung der Achillessehne durchs Salzachtal abzukürzen. Die Gruppe fliegt über Hüttau zum Anstieg nach St Martin am Tennengebirge. Im Ort die letzte Mittagsverpflegung. Wie immer perfekt organisiert und nahezu alle Vorräte werden geplättet. Perfekte Planung also. Weiterflug über Annaberg und Abtenau ins Salzachtal. Ausgebremst von einer Baustellenampel erreicht Gruppe 1 als letzte den Treffpunkt am Bahnübergang Bad Vigaun.
Von dort gemeinsam über Hallein zurück zum Hotel Untersberg in St Leonhard. Zum Abschluss lecker Kaiserschmarrn für alle.
Super wars! Auf ein Neues vom 30. Juli bis 3. August 2014. Ein Jahr warten - Mist!
--- ursprünglicher Etappenbericht ---
Schon bricht der fünfte und letzte Tag unserer Tour an. Heute geht es auf 137 km zurück nach Sankt Leonhard bei Salzburg. Nach den Anstrengungen der Vortage sind wir sicherlich froh, darüber deutlich weniger Höhenmeter überwinden zu müssen.
Über Maishofen erreichen wir bald Maria Alm und der erste Anstieg der heutigen Etappe beginnt. Es geht hinauf zum Filzensattel, den wir nach knapp 37 km erreichen. Nach einer kurzen Abfahrt bis Dienten folgt noch der Dientener Sattel, direkt unter dem Hochkönig. In schneller Fahrt erreichen wir Mühlbach am Hochkönig und wenig später Bischofshofen.
Vor uns liegt noch ein Anstieg, der jedoch nach den schon bewältigten Strapazen keine Herausforderung mehr darstellt. Wir passieren bald Hüttau und Niedernfritz und nur 200 Höhenmeter weiter oben auch Sankt Martin am Tennengebirge. Durchs Lammertal geht es nun nach Annaberg und mit einem kurzen Gegenanstieg nach Abtenau, doch ab hier wird die Fahrt zur Tour d'honneur. Wir folgen der Lammer abwärts bis ins Salzachtal, das wir bei Golling erreichen und rollen dann über Hallein zurück nach Sankt Leonhard bei Salzburg, wo wir im Hotel Untersberg bei einem gemeinsamen Abschlussessen die vergangenen Tage Revue passieren lassen.