Von Volker_236A – In Rheinhessen wächst nicht nur ein guter Wein, Rheinhessen eignet sich auch hervorragend als Trainingsrevier für pässeliebende Rennradler. Nicht umsonst nennt man Rheinhessen auch "Land der tausend Hügel". Und diese Hügel sollte man nicht unterschätzen - so manche knackige Steigung warten auf den Rennradler und es ist ab und zu gar nicht so leicht seinen Rhythmus zu finden.
In Undenheim, fast im geografischen Mittelpunkt von Rheinhessen, startet der "Rheinhessen-Kleeblatt-Marathon". Veranstalter ist der dort ansässige Radsportverein RSV 1921 Undenheim e.V.
Der Kleeblatt-Marathon wird im geschlossenen Verband gefahren und jede Gruppe von mindestens zwei ortskundigen Guides geführt. Die Teilnehmer wählen ihre Gruppe nach der angepeilten Durchschnittsgeschwindigkeit. Bei den angebotenen Geschwindigkeiten von 24 km/h, 26 km/h und 28 km/h hat jeder die Möglichkeit eine geeignete Gruppe zu finden.
Der Name "Kleeblatt" weist auf die Streckenführung des Marathons hin. Jede Teilstrecke führt immer wieder zum Ausgangspunkt in Undenheim zurück. Das bietet eine ganze Reihe von Vorteilen: Wer die Gruppe nach einer Teilstrecke wechseln will, weil ihm die Geschwindigkeit zu schnell oder zu langsam ist, der tut das einfach. Wer noch nie einen Marathon absolviert hat und testen möchte, ob ein Marathon zu schaffen ist, kann die Gelegenheit nutzen. Nach je 50 Kilometern kann der Kurs beendet werden. Die Guides machen außerdem das "Schildersuchen" überflüssig und bei einem lockeren Gespräch hat jeder die Chance etwas mehr über die reizvolle Gegend zu erfahren.
Die Beschreibung der vier Teilstrecken sind der besseren Übersicht wegen auf 4 Etappen verteilt. Alle vier Strecken werden nacheinander an einem Tag gefahren!!
Weitere Informationen gibt es in der quäldich-Welt unter der Rubrik "Marathons".
Von Volker_236A – Auf der erste Teilstrecke fahren wir in den nördlicheren Teil des Rheinhessischen Hügellandes. Zunächst taugt die Strecke zum Einrollen. Motiviert rollen wir durch den Ort Undenheim, fahren am Kreisel in Richtung Hahnheim. Dort angekommen weiter Richtung Nieder-Olm am Wahlheimer Hof vorbei. Der kleine Ort gehörte im 13. Jahrhundert zu den Besitzungen des Kloster Eberbachs. Über Sörgenloch erreichen wir Nieder-Olm. Bis dahin bleiben die Hügel harmlos, die Steigung liegt stets unterhalb von 4%. In Nieder-Olm selbst ändert sich das schlagartig; nach dem Abbiegen am ersten Kreisel rechts Richtung Zornheim überwinden wir den nächsten Kilometer in der Spitze mit fast 10%; am zweiten Kreisel weiter Richtung Mainz-Ebersheim. Danach geht's entspannt abwärts weitere Kreisel passierend, danach rechts nach Klein-Winternheim. Die Steigung nimmt wieder merklich zu. In Klein-Winternheim biegen wir nach links in Richtung Ober-Olm und von da an begleitet uns auf den nächsten 3,5 Kilometern eine Steigung von bis zu 7,5%. In Ober-Olm links abbiegen Richtung Essenheim - eine schöne Abfahrt erwartet uns, an Essenheim vorbei bis in den Ort Elsheim. Weiter mit einem kurzen Stich von über 7% nach Stadecken, dort rechts nach Jugenheim. Vor Jugenheim erholen wir uns kurz bergab rollend, in Jugenheim rechts durch den Ort, nach der Steigung links abbiegen bei gleichmäßiger Steigung in Richtung der Masten des SWR-Senders oberhalb von Wolfsheim, wo wir den höchsten Punkt des ersten Teilstücks mit 264 hm erreichen. Wir fahren an Vendersheim vorbei nach Wörrstadt, werden mit einer schönen Abfahrt belohnt und erreichen Wörrstadt, kurz vorher wieder leicht ansteigend liegen nur noch 60 hm vor uns. Danach geht es zügig auf flacher, leicht fallender Strecke an Schornsheim vorbei nach Undenheim.
Von Volker_236A – Nachdem wir das erste Viertel gut bewältigt haben, starten wir nach einem kurzen Stopp auf die zweite Runde, die uns in den nordwestlichen Teil von Rheinhessen führt. Die Einrollphase ist kurz: wir queren Undenheim, fahren am Kreisel nach Köngernheim und dann links Richtung Selzen. Auf der linken Seite sehen wir die Untermühle liegen; wie der Name schon sagt handelt es sich um eine ehemalige Mühle. Heute beherbergt sie ein Landhotel. Ein Radweg führt direkt vorbei und es lohnt sich (bei passender Gelegenheit) dort eine Pause einzulegen. Wir fahren weiter ansteigend mit bis zu 7% in Richtung Mommenheim, passieren den Ort und fahren bergauf am Golfplatz vorbei, danach in schöner Abfahrt nach Schwabsburg. Dort erwartet uns die höchste Steigung des ganzen Marathons. Am Ortsausgang, links abbiegend, steigt die Straße überraschend schnell und steil an. Bis zu 12 % haben wir zu überwinden, ehe es wieder flacher nach Dexheim geht. Die Strecke führt weiter nach Dalheim, danach - wieder mit bis zu 8% ansteigend - nach Weinolsheim und von dort aus nach Ülversheim. Kurz nach Ülversheim erreichen wir mit 204 hm den höchsten Punkt der zweiten Teilroute. Auf den nächsten acht Kilometern werden wir durch schöne Abfahrten und flache Wegführung belohnt. Zunächst erreichen wir Guntersblum (dort wird im August das bekannte Kellerwegfest gefeiert), danach kommen wir nach Alsheim, wo die Erholung endet. Mit bis zu 8% Steigung geht es aus dem Ort, danach flacher bis nach Dorn-Dürkheim, weiter locker fahrend bis Gau-Odernheim, danach an Bechtolsheim vorbei. Eine kurze Steigung von 7% müssen wir am Ortsausgang noch überwinden, bevor wir Undenheim erreichen. Die nun folgende größere Pause mit einer guten Portion an Kohlenhydraten haben wir uns redlich verdient.
Von Volker_236A – Die dritte Teilstrecke führt durch das sogenannte "Alzeyer Hügelland", das sich im Südwesten von Rheinhessen erstreckt. Den ersten Teil der Strecke fahren wir in entgegen gesetzter Richtung wieder an Bechtolsheim vorbei nach Gau-Odernheim, dann aber weiter nach Dittelsheim-Heßloch und überwinden kurze Steigungen, die nie die 5% überschreiten und uns recht schnell bergab wieder einen guten Tritt verschaffen. In Dittelsheim-Heßloch spüren wir dann wieder, dass Rheinhessen mit seinen Hügeln mehr als das zu bieten hat. Es geht rechts ab in Richtung Framersheim und schon steigt die Straße merklich mit 7% an. Der höchste Punkt ist schnell erreicht und es geht bergab bis nach Framersheim, wo wir nach Gau-Heppenheim abzweigen. Die Steigung bleibt unser Begleiter bis wir nach Gau-Heppenheim an der Kreuzung auf die L409 nach rechts in Richtung Kreisstadt Alzey abzweigen. Am Stadtausgang verlassen wir die L409 rechtsabbiegend in Richtung Heimersheim. Auch hier erwarten uns wieder mehr als 6% Steigung, die uns zum höchsten Punkt dieses Teils führt. Abwärts geht's dann nach Heimersheim. Wir queren den Ort, fahren weiter durch Albig und auf welliger Strecke bis Spiesheim. Dort erwartet uns am Ortsausgang die höchste Steigung diese Teilstücks von fast 9%. Erholend fahren wir in Richtung Biebelnheim, nach dem Ort nach links Richtung Gabsheim müssen wir noch mal kurz für 6% kräftig in die Pedale treten, nach Gabsheim weiter über drei Hügel bis Schornsheim im Tal vor uns liegt. Wir biegen nach rechts ab und sind nach drei Kilometern auf ebener Strecke wieder in Undenheim - und damit am Ende des dritten Teils - angelangt.
Von Volker_236A – Nach einer Stärkung geht es auf die vierte und damit letzte Teilstrecke, die uns in den südlichstlichen Teil von Rheinhessen bis in die Rheinebene führt. Zu Beginn durchqueren wir locker tretend Undenheim. Am Ortsausgang nehmen wir im Kreisel die erste Ausfahrt und fahren Richtung Nierstein/Oppenheim. Den kurzen Anstieg bewältigen wir mühelos; die Kuppe erreicht biegen wir nach rechts ab. In rasender Fahrt geht es hinunter in den Ort Friesenheim. Am Ortsausgang steigt die Straße merklich an. Stetig bergauf bei maximal 7,5% erreichen wir Weinolsheim. Am Ortsausgang wieder ansteigend geht's in Richtung Dolgesheim; wir fahren am Ort vorbei, bergab und danach mit leichtem Anstieg an Hillesheim vorbei und dann links in Richtung Dorn-Dürkheim. Zunächst fahren wir auf welliger Strecke, danach erreichen wir in schneller Abfahrt Alsheim und damit die Rheinebene (diesen Streckenteil haben wir in der zweiten Runde bereits entgegen gesetzt bergauf gemeistert). Entsprechend flach geht es nun zügig Mettenheim querend weiter nach Osthofen. Nach Osthofen spüren wir das Verlassen des Rheintals in den Beinen. Auf den nächsten sechs Kilometern wird der Anstieg nur kurz unterbrochen und bleibt danach auf vier Kilometern beständig zwischen 5% und 6,5 % bis wir Dittelsheim-Heßloch erreichen. Den Rest der Strecke kennen wir bereits vom vorangegangenen Teilstück, das nun in entgegen gesetzter Richtung gefahren wird. Lediglich am Ortsausgang von Bechtolsheim müssen wir noch einmal kurz etwa 7% überwinden. Kurz danach erreichen wir Undenheim, 204 Kilometer und etwas mehr als 2100 Höhenmeter liegen hinter uns.