Von Jan – Der Schiefe Turm von Pisa... ist mir seit frühesten Kindertagen ein Begriff. Kein anderes Bauwerk verbinde ich mehr mit Italien, er war mir schon bekannt, als ich noch nicht wusste, dass es Italien gibt. Gut, mittlerweile fallen mir ein paar weitere Wahrzeichen des Landes ein, aber der Schiefe Turm ist stärker in meiner Großhirnrinde eingebrannt als das Kolosseum in Rom, die Rialtobrücke in Venedig und der Michelangelo in Florenz.
Den Michelangelo in Florenz haben wir 2016 besucht, auf unserer wunderbaren Grand Tour von Garmisch. Die Rialtobrücke in Venedig werde ich endlich im Juli sehen, wenn wir bei Berlin-Venedig von meiner Haustür an die Adria fahren. Das Kolosseum muss ich heute noch der Gerüchteküche überlassen, aber den Schiefen Turm habe ich endlich gesehen.
Im Mai ergab sich die Gelegenheit im Anschluss an unsere Toskana-Woche. Mein Flug ging ohnehin ab Pisa zurück nach Berlin, und ich konnte noch eine Tagestour ab Pisa anhängen. Dafür fuhr ich auf dem schnellsten Weg flach (und relativ unattraktiv) nach Massa, den wunderbaren und schon von Garmisch-Florenz bekannten Passo del Vestito und dann durch das Serchio-Tal durch Lucca, nahm die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Vorbeifahren mit, und fuhr ab da auf direktem Weg verkehrsfrei nach Pisa ein. Unglaublich, aber wahr: nach Passieren des Ortsschilds musste ich genau zweimal abbiegen, dann stand ich vor ihm, vor dem Schiefen Turm. Gänsehaut!
Und auf einmal war mir klar: das ist das Ziel für eine quäldich-Reise, einer Fernfahrt mit Start in Deutschland, mit großartigen Alpenpässen, einem Zwischenstopp am Gardasee, der Durchquerung der Poebene und des Apennins und einer wunderbaren einer Schlussetappe ab Lerici, dem schönsten Etappenort von Garmisch-Florenz, und einer grandiosen Schlussetappe, die ich gerade hinter mich gebracht habe.
Und die am Schiefen Turm von Pisa endet, meinem ganz persönlichen Sehnsuchtsziel.