Von Bergtex – Die geführte Rennrad-Reise startet und endet in Grenoble und führt in sieben Etappen durch die Dauphiné-Alpen. Neben unbekannten Schönheiten wie den Voralpenmassiven Vercors und Dévoluy stehen natürlich auch die bekannten Tour-de-France-Klassiker wie Galibier, Croix de Fer und Izoard auf dem Programm.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Tour du Dauphiné – Vercors und Hautes-Alpes
Von Bergtex – Ausgangspunkt der Reise ist Grenoble. Die Universitätsstadt im Isèretal ist günstig gelegen für unsere Zwecke, schließt sich der Vercors mit seinen schroffen Gipfeln doch unmittelbar südwestlich an. Und so starten wir direkt in den ersten Anstieg nach Saint-Nizier-du-Moucheroutte, das nach ca. 18 km und 1000 Hm erreicht ist. Über die überraschend liebliche Hochebene des Vercors fahren wir bis Villard de Lans, von wo aus es die herrliche Schlucht Gorges de la Bourne hinab geht. So gelangen wir an den Ostrand des Massivs, und nach einigen Kilometern in südlicher Richtung geht es wieder bergauf. Zunächst recht unspektakulär bis zum Col Gaudissart, doch gleich im Anschluss wird die sensationelle Combe Laval gefahren, wo die Straße in abenteuerlicher Weise an eine Steilwand gebaut wurde. Auf den restlichen Kilometern ist dann Durchhaltevermögen angesagt. Über hügeliges Gebiet dringen wir weiter nach Süden vor bis zum Col de Rousset, der uns eine tolle lange Abfahrt ins Drome-Tal beschert. In Die, einem putzigen kleinen Örtchen, können wir dann die Etappe mit einem Gläschen Clairette de Die ausklingen lassen.
Von Bergtex – Wieder haben wir mit über 130 km eine recht lange Etappe vor uns. Unser Weg führt uns von Die zunächst das Drome-Tal hinauf. Der Col de Menée im Anschluss ist zwar kein richtig harter Brocken, setzt mit über 700 Hm jedoch auch etwas Ausdauer voraus. Das schönste am Pass ist definitiv die Abfahrt mit schönen Ausblicken auf den markanten Mont Aiguille. Wir halten uns weiter ostwärts, bis wir das Soulouise-Tal erreichen, dem wir flussaufwärts folgen. Überraschend wildromantisch ist es hier in der engen Schlucht, und je weiter wir ins Dévoluy vordringen, desto einsamer scheint es zu werden. Am Ende des Tales erwartet uns mit dem Col du Noyer dann das Highlight der Etappe – ein schmales Asphaltband windet sich in die Höhe bis zum Übergang, dann führt uns ein spektakuläres Serpentinenstück wieder hinab. Wir queren die Route Napoleon, und haben dann nur noch wenige Kilometer bis in unseren Etappenort Ancelle vor uns.
Von Bergtex – Heute schnuppern wir endgültig an der sich südlich an die Dauphiné anschließenden Hochprovence, haben jedoch schon einen Wendepunkt erreicht und fahren wieder in nördlicher Richtung. Von Ancelle fahren wir zunächst einmal ins Durance-Tal, wo wir auf den malerischen Stausee Lac de Serre-Poncon treffen – bei der zu erwartenden großen Hitze möglicherweise eine willkommene Gelegenheit zur Abkühlung. Doch wir wollen weiter, haben wir doch bis zum Fuß des Col d'Izoard in Guillestre eine lange Anfahrt im Tal vor uns. Leider muss hier auch mit ziemlich starkem Verkehr gerechnet werden. Ganz anders jedoch am Pass selbst – auf dieser Nebenstrecke sind höchstens ein paar Einheimische und Touristen unterwegs. Die Casse déserte, die Felsenlandschaft kurz vor der Passhöhe, bietet uns ein einzigartiges Tageshighlight, bevor es dann in rauschender Abfahrt hinab nach Briançon geht. Hier bleibt am Abend vielleicht noch etwas Zeit, die vom Baumeister Vauban errichteten Festungsanlagen zu besichtigen.
Von Bergtex – Der vierte Tag steht ganz im Zeichen der bekanntesten Bergankunft der Tour de France – Alpe d'Huez mit seinen mythischen 21 Kehren. Wir sind nun endgültig in den Hochalpen angekommen. Von der Vauban-Stadt Briançon wenden wir uns wieder in nordwestlicher Richtung, auf die lange und ziemlich zähe Anfahrt zum Col du Lautaret, womöglich gegen den Wind ankämpfend. Diesen Pass kennt man eigentlich nur als Vorpass zum Col du Galibier, doch dieser steht bei uns erst später auf dem Programm, und wir überqueren die Lautaret-Passhöhe hinüber ins Oisans. Ein weiterer Zweitausender also, den wir dem Palmarès hinzufügen können. Eine überraschend schöne Abfahrt führt uns dann hinab nach Bourg d'Oisans, von wo aus sich die Bergankunft der Bergankünfte anschließt. Purer Mainstream natürlich, aber wenn man mal in der Gegend ist, will man es wohl auch gemacht haben. Über Nacht bleiben wir in der zugegebenermaßen nicht wirklich hübschen Skistation, so dass wir auch eine echte Bergankunft haben.
Von Bergtex – Auf 1860 m Höhe ist es morgens noch ziemlich frisch, so dass wir heute auf gutes Wetter hoffen, um gleich als erstes die Abfahrt von Alpe d'Huez in Angriff zu nehmen. Wir wählen hierfür jedoch nicht die 21-Kehren-Rampe, die wir gestern herauf gekommen sind, sondern eine kleine Nebenstrecke über Villard-Reculas, die eine schöne Panoramastraße beinhaltet – ein weiterer Beleg dafür, dass die Alpen oft da am schönsten sind, wo die Tour de France nie vorbei kommt. Direkt im Anschluss befinden wir uns im langen Anstieg zum Col de la Croix de Fer, der mit karger hochalpiner Landschaft und hübschen Seen überzeugt. Dieser Pass führt uns hinab ins Maurienne, dem savoyardischen Arc-Tal, wo wir mit einer Transitpassage talaufwärts konfrontiert werden. Von Saint-Michel-de-Maurienne ab heißt es dann wieder klettern, aber es ist „nur“ noch der sehr schön zu fahrende Col du Télégraphe, der uns von unserem Etappenziel im Skiort Valloire trennt.
Von Bergtex – Ein weiteres Monument steht auf dem Programm: mit 2645 m ist der Col du Galibier das Dach unserer Tour. Ein Großteil der Kletterarbeit zum Galibier ist schon getan, wenn wir in Valloire zur sechsten Etappe starten – bereits gestern sind wir bis auf ca. 1400 m gekommen, so dass noch etwa 1200 Hm übrig bleiben. Der Galibier ist auch landschaftlich einzigartig. Hochalpine Kulisse, felsige Mondlandschaft und sensationelle Blicke ins vergletscherte Ecrins-Massiv mit den südlichsten Viertausendern der Alpen. Auf der Abfahrt treffen wir mit dem Col du Lautaret einen alten Bekannten – bereits vorgestern sind wir von Briançon kommend hier drüber. Wiederum fahren wir Richtung Oisans ab, wählen jedoch schon früher den Abzweig in die Berge. Der Col de Sarenne – einsame, schmale Straße – ist gewissermaßen die Antithese zur mythenumrankten Hauptauffahrt nach Alpe d'Huez, für Conaisseure natürlich die weitaus schönere.
Von Bergtex – Die Aufbruchstimmung wird heute am letzten Tag der Tour sicherlich präsent sein, und wer es eilig hat, nach Hause zu kommen, kann die Etappe auch auf direktem Weg nach Grenoble abkürzen. Um den Verkehrsmassen auf diesem direkten Weg durchs Romanche-Tal zu entkommen, und um gleichzeitig noch ein paar letzte alpine Eindrücke mitzunehmen, können wir jedoch auf der Schlussetappe noch einen Schlenker einstreuen. Der Col d'Ornon, der von Bourg d'Oisans aus nach Südwesten führt, ist wahrlich kein Riese mehr, bietet aber immerhin eine schöne Voralpenkulisse und ist somit ideal, die Highlights der letzten Tage noch einmal Revue passieren zu lassen. Die zweite Etappenhälfte führt uns dann parallel zur Route Napoleon über die sogenannte Corniche du Drac, eine hübsche Höhenstraße oberhalb des Drac-Stausees, die uns immer wieder mal Tiefblicke erlaubt. Eine letzte Abfahrt sind wir noch von den Vororten von Grenoble entfernt, dann schließt sich der Kreis, und nach einer Woche endet unsere Dauphiné-Rundfahrt.