Von TorstenJ – Ende März machten wir mit unserem Töchterchen Urlaub im Thüringer Wald in Tabarz. Das Rennrad habe ich selbstverständlich miteingepackt, wenn gleich ich schlussendlich in der Woche nur eine Runde drehte, was teilweise am Wetter lag, teilweise an anderen Aktivitäten.
Die Runde startete ich in unserem Urlaubsort in Tabarz. Von dort nahm ich gleich den schwersten Anstieg zum Inselsbergin Angriff. Der Himmel war noch bedeckt, die Temperaturen frisch und meine Form auf der ersten Bergrunde des Jahres ohnehin noch eher bescheiden. Bei leichtem Gegenwind rollten die 7 km zum Inselsberg dennoch recht ordentlich, wenn gleich die letzten 1,5 km auf Kopfsteinpflaster nicht so toll, vor allem aber dann auf der Abfahrt wirklich unschön zu fahren sind.
Der sich aufklarende Himmel und die steigenden Temperaturen machten den weiteren Verlauf der Runde zu einem wahren Genuss. Den kurzen Anstieg zum Wieberg von Brotterode rollte ich problemlos hinauf, sind ja auch nur ca. 100 HM auf 1,7 km.
Abwärts ging es dann nach Kleinschmalkalden, von wo aus sich der dritte Anstieg zum Heuberg anschloss. Die 230 Höhenmeter verteilen sich ungleichmäßig auf die 6,2 km. Nach flachem ersten Teil wird die Höhe erst gegen Ende überwunden. Mit der Sonne und etwas Wind im Nacken rollte es herrlich durch das bewaldete Tal. Der harte Winter hatte jedoch auch hier, wie überall in Deutschland, seine Spuren an den Straßen hinterlassen. Für das Umfahren des ein oder anderen Schlaglochs musste ich in all der Euphorie über die schöne Runde etwas Konzentration beibehalten. Entsprechend der Form in eher gemütlichen knapp 20 Minuten rollte ich über den Heuberg.
Der nächste Anstieg war nun einige Kilometer entfernt. Doch das Profil der Straßen lies kaum Flachstücken zu, es ging auch zwischendrin überwiegend entweder hoch oder runter. Wieder in Tabarz angekommen war Halbzeit der gefahrenen Runde erreicht. Über die Dörfer Fischbach und Winterstein bog ich zur Ruhlaer Skihütte ab. Sonnendurchflutete Wälder und diverse Kehren ließen ein klein Bisschen Alpenfeeling aufkommen. Der "Pass" endete jedoch im Gegensatz zu den namhaften "Alpenkollegen" schon nach 6,5 km und 329 HM. Trotzdem schön - und einen 20 km Alpenpass mit 1.500 HM hätte ich mich mit der Form von Ende März auch noch nicht hochquälen wollen.
Nach kurzer Abfahrt bog ich wieder nach links ab Richtung Brotterode. Auf dem Weg dorthin ist der nicht wirklich spürbare Anstieg zum Dreiherrenstein zu überwinden, ehe es bis Brotterode, teils wellig, überwiegend bergab geht. Bei Sonne pur schoss ich noch ein, zwei Fotos und nahm nun den letzten Berg in Angriff - den Inselsberg von der Rückseite.
Bis zur Rampe kurz vor dem Abzweig zum Inselsberg aufs Kopfsteinpflaster verläuft die Sache recht entspannt. Nun also noch über die zwei, drei Kurven/Kehren rüberdrücken und den Schlussanstieg auf dem Pavé überwinden - das war's.
Die Abfahrt nach Tabarz ist dann wirklich nochmal Passfeeling pur. Topspeed um die 80 km/h - das ist dann auch der verdiente Lohn.
Für mich galt es nun noch den Tabarzer Berg hinaufzuradeln, da wir dort unsere Ferienwohnung behausten. 1,3 km und 60 Höhenmeter - keine echte Herausforderung mehr.
Fazit: Die Runde ist absolut zum Nachfahren zu empfehlen. Wer bergiges Terrain mit einigen Steigungsspitzen und Variationen mag, der wird diese Runde lieben. Gut 70 km sind auch mal an einem Nachmittag zu realisieren, so dass auch für ein kurzes Zeitfenster was Schönes möglich ist. Einige hübsche Ausblicke runden das Gesamtpaket ab. Sollte das Wetter mal umschlagen bleibt zudem die Möglichkeit die Runde zur Hälfte abzubrechen.