Von Ullinger – Ausgangspunkt der Touren ist erneut der kleine Ort Wintzfelden, idyllisch gelegen am Ostrand der Vogesen im Elsass. Wir befinden uns hier unweit der bekannten Stadt Colmar und des Munstertals.
Auf unseren vier Touren werden wir hier tagtäglich neue interessante Anstiege erfahren. Grand Ballon und Petit Ballon gehören mittlerweile neben der Route des Crêtes schon zum Stammprogramm. Zusätzlich werden wir uns auch ausführlich westlich des Vogesenhauptkamms austoben. Dabei erobern wir den nur wenig bekannten Grand Ventron, der sich keineswegs hinter den Klassikern der Region verstecken muss!
Von Ullinger – Bienvenue in den Vogesen,
an Himmelfahrt ein fest gesetzter Termin! Und so finden sich wieder 30 bestens gelaunte Rennradenthusiasten im beschaulichen ,,Vallée noble" (dem ,,edlen Tal") ein um es sich mit Cols (tagsüber) und Choucroute (abends) gut gehen u lassen (also quälen ?)
Bei gutem Wetter und noch besseren Aussichten für die nächsten Tage, nehmen wir heute erstmal keinen COL in Angriff, dafür aber einen wahrhaften ,,Ballon" (Belchen) und damit gleich den höchsten Berg (den Grand Ballon) und den zweithöchsten anfahrbaren Punkt der Vogesen. Die sportive und die ausdauernde Gruppe fuhren erstmal 40 Km um den Berg herum um dann auf steiler Straße und einen Abschnitt ,,Route Forrestiere" die 1000 hm in 12 km zu erklimmen und so kamen wir dieses Mal von der anderen Seite auf den Gipfel, fuhren dann dafür vorne wieder runter. Die entspannte Gruppe machte es andersrum und etwas kürzer. Heidelbeertarte vom Allerfeinsten (die hier oben übrigens in rauhen Mengen wachsen) ließen wir uns schmecken bevor es in die doch recht frische Abfahrt geht. Jaja, hier oben ist es deutlich kühler, aber alle waren gut ausgerüstet und nach dem Col Amic würde es auch schon wieder angenehm. 2 Platten mit komplizierter Prozedur mussten bearbeitet werden, so hatten die Einen etwas länger was vom Kuchen als Andere. Schnell waren wir wieder in Wintzfelden, nur das mit dem Schmutzbier muss sich noch besser rumsprechen. Lediglich eine kleine Clique erfahrener, in alle Gepflogenheiten einer QD Reise Eingeweihter, war den übrigen Teilnehmern ein leuchtendes Besipiel, wie eine Hotelankunft standesgemäß vonstatten geht. Morgen wird das bestimmt anders! Tja morgen....wo war eigentlich das Choucroute heute?
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Gleich zu Beginn unseres Kurztrips haken wir den wohl prestigeträchtigsten Anstieg der Vogesen, den Grand Ballon, ab. Dazu geht es von unserem Quartier in Wintzfelden zunächst in südlicher Richtung am Rand der Vogesen entlang, bis wir Soultz erreichen. Hier beginnt dann der lange Anstieg auf den Grand Ballon über den Col Amic. Über die bekannte Route des Cretes rollen wir bis zum Markstein, wo wir dann nach Lautenbach abfahren. Der Col du Bannstein stellt dann auf dem Weg nach Wintzfelden kein großes Hindernis mehr dar.
Von Ullinger – Oh what a day! Wir sitzen bei köstlichem Coq au Vin blanc, alle bestens gelaunt, der Riesling fließt in Strömen und die Gespräche könnten kaum angeregter sein. Was für ein herrlicher Tag! Doch wie lief es? Pünktlich starteten wir diesmal in die andere Richtung raus aus Wintzfelden, absolvierten allenfalls mit 2 Pulsschägen mehr das kl Pässchen namens Hundsplan und fanden uns am Rande der Weinberge mit fantastischen Ausblicken in die Rheinebene wieder. WOW! Über Türckheim fuhren wir hinauf nach Trois-Epis (wo wir dieses Mal keinen Stopp einlegten). Von dort sachte bergan zum Lingekopf mit dem Weltkriegsmemorial. Schönen Gruß an die Teilnehmer des Saisonstarts: wir sind schon wieder da! Eine saubere Abfahrt später kraulten wir hinauf zum Col de Calvaire, wo definitiv erstmal Essen- fassen angesagt war. Doch im Anstieg erreichte mich der Anruf von Gerhard (Guide der entspannten Gruppe) Sein Schaltauge war GEBROCHEN ! Au wei. Was nun? Uwe wurde zum Ersatzguide bestimmt, was er grandios meisterte und Gerhard rollte den Berg hinunter um wer weiß irgendwo irgendwie Hilfe zu bekommen. Wir warteten derweil geschlagene 45 min auf 5 Teller Spaghetti weil die du......äh die Bedienung unsere Bestellung verdaddelt hat. Insgesamt hat unsere Pause 1,5 Std gedauert. Nun gut. Wir führen durch das wirklich traumhafte Pays (welches nochmal??) und beim Einstieg in den nächsten Col sah Gabi 100 m entfernt ein paar Rennradfahrer. ,,Die sehen aus wie unsere Gruppe 3" Ich: hä? Woran hast du das denn gesehen? Gabi: ,,An den Klamotten" Aha! Doch wie wahr! Sie waren es wirklich. Was für ein Zufall. Und plötzlich waren wir 24 Leute!!! HolladieWaldfee! Ok, wir cruisten somit im Riesentross ( Ich vorne, Uwe hinten) den weiteren Weg durchs schöne Kaysersberg, durch die Weinberge auf nach Türckheim. Die Stimmung in der zufällig so großen Truppe konnte nicht besser sein! Das Telefon klingelt. Gerhard ist dran. Er hat tatsächlich sein Rad in einem Laden mit seiner Marke reparieren können. Wenn auch mit dem kleinen Handicap dass er nur noch 2 Gänge zur Verfügung hat. Aber egal, er konnte fahren. In Türckheim trafen wir uns, legten noch eine letzte Pause ein und nahmen dann die Straße zur Hohlandsburg in Angriff. Noch mal schön im Schatten 400 hm fahren, die vorletzten Körner raushauen, das umwerfende Panorama genießen, Fotoshooting und Abfahrt. Wir waren mittlerweile spät dran. Alle saßen bestimmt schon bei Bier auf der Terrasse nur wir kurbelten hier noch rum. Also los, Hundsplan hundsgemein zum Zweiten, diesmal andersrum und ab geht's die letzten 7 Kilometer im Tiefflug auf die Terasse. Prost, Applaus und großer Dank an Uwe!!
Und schon wieder kein Choucroute. Also das muss ich nochmal überprüfen
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf unseren ersten langen Runde geht es Richtung Norden durch das schöne Pays Welche. Nach dem Start über den Col de Hundsplan und einem kurzen Einrollen durch die Rheinebene erklimmen wir aber zuerst die kurvenreiche Strecke nach Trois-Epis. Eine kurze Abfahrt bringt uns nach Orbey, nun sind wir mitten in den einsamen Vogesen angekommen. Die versteckten Pässe Chamont und Bermont erklimmen im Anschluss. Über den bekannten Ort Kaysersberg rollen wir im dann zurück in die Rheinebene. Gemütlich lassen wir die Tour so ausklingen, bevor uns der beschauliche Col du Firstplan zum Hotel zurück bringt.
Von majortom – Die etwas anspruchsvollere Variante nimmt zunächst noch den sehenswerten Schlenker über den Lingekopf mit, und lässt uns nach dem Col de Bermont noch über den Col de Fréland fahren. Dann geht es hinab nach Ribeauvillé an der Elsässer Weinstraße. Dieser folgen wir einige Kilometer am Vogesenrand entlang und durchqueren dabei die vom Weinbau geprägten Orte - Vorsicht, mit all den Weinbergrampen kann dieser Abschnitt auch ziemlich zäh werden.
Von majortom – Auf der zweiten langen Tour lernen wir heute den wunderbar idyllisch gelegenen Lac du Wildenstein kennen. Doch zuerst müssen wir den langen Anstieg zum Markstein bezwingen; wir sind ihn am Donnerstag schon bergab gefahren, doch es lohnt sich auch in Gegenrichtung. Die fantastische Aussicht dort genießen wir allerdings nur kurz, denn uns lockt die Abfahrt zum Lac du Wildenstein, tief eingebettet zwischen den Rändern des Tals. Die serpentinenreiche Auffahrt zum Col de Bramont führt uns schließlich zurück auf die spektakuläre Route des Crêtes. Ein Abstecher auf das Hohneck, dem höchsten mit dem Rennrad erreichbaren Punkt in den Vogesen, ist hier natürlich Pflicht! Die kurvenreiche Abfahrt vom Col de la Schlucht bringt uns zurück nach Munster, von wo aus uns nur noch der Col de Firstplan vom Kaltgetränk auf der Terrasse des Hotels trennt.
Von Ullinger – Morgens halb Acht in Frankreich. Eine pässehungrige Gruppe Rennradfahrer stürzt sich auf Croissants, Café au Lait, Rühreie und andere leckere Sachen um Kraft zu tanken für die kommenden Stunden. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, letzte Reparaturen erfolgen, ein Leihrad für Gerhard wird organisiert und los geht's in Richtung Le Markstein. Ein zentraler Hochpunkt am Vogesenhauptkamm. Der Weg dahin führt erstmals über eine Nebenstrecke. Und die hat es in sich. 10 % werden nicht unterschritten und so gewinnen sehr schnell an Höhe, von der wir 200 m wieder verlieren um auf die Hauptstraße zu fahren. Oben bei ersten Drinks genosssen wir die traumhafte Aussicht bis auf die französischen und schweizer Alpen. Sensationell! Und mindestens genauso sensationell die darauf folgende Abfahrt. 16 km Traumstrasse führten uns runter an den Wildensteinsee. Doch es war noch etwas zu früh zum Baden. Wir fuhren weiter über den sehr schönen und angenehm fahrbaren Col d'Orderen, dann in der Abfahrt rechts ab in die Forststrasse zum Grand Ventron. Oben waren doch mittlerweile einige Speicher leer gefahren. Die leckeren Salate und die Tarte au Myrtilles halfen beim wiederauftanken. Col de Bramont, Route des Americaines, Route des Cretes, Le Hohneck. Anstrengung, Starker Verkehr, verlorene Kontaklinse, Gruppe 1, Fragmente von Gruppe 3, Aussicht genießen, eine Runde Getränke, Col de la Schlucht, Abfahrt. Und wieder ging es fast 20 km ununterbrochen auf feinstem Asphalt zurück zur Erde, zurück in die mollige Wärme des Münstertals, (hach, was war die Luft doch oben schön frisch)
Nun nahmen wir den ruhigen Radweg, meine Ohren hatten sich schon ans Dröhnen der Motorräder gewöhnt. So kam mir das auf einmal wieder seltsam still vor. In aller Ruhe kurbelten wir den Col du Firstplan hoch, liefen oben allemann zusammen und die letzte Abfahrt des Tages wurde noch einmal richtig genossen bevor es zum Bierchen auf die Terrasse ging. Was für ein wunderschöner Tag!,
Abends halb Acht in Frankreich: immernoch kein Coucroute. Wer oder was ist dieses mysteriöse Choucroute überhaupt? Ich muss weitersuchen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir starten ebenso wie die kürzere Variante über den Markstein und hinab zum Lac du Wildenstein. Der nun folgende Col d'Oderen dient uns zum Einrollen, bevor wir schließlich den sagenhaften Grand Ventron bezwingen. Eine wunderbar einsame Straße bringt uns in dichtem Wald zum Gipfel, der fantastische Blicke über das Tal um La Bresse freigibt. Ein sanfter Anstieg führt uns im folgenden zum Col de Bramont, von wo aus wir wieder der Strecke der kürzeren Variante folgen.
Von Ullinger – Au Revoir Elsass! Aber wir kommen wieder, das ist so sonnenklar wie das Wetter am Sonntag. Jeder Tag wurde wärmer und am Schluss wurde es auch uns ganz warm ums Herz. Wir mussten uns bald trennen, denn das Ende unseres schönen Himmelfahrtstrip war nahe.
Vorher standen aber noch 2 der härtesten Prüfungen, die diese Region bereit hält auf unserem Programm. Den ironischerweise "PETIT" genannten Ballon (ok, ich meine, ich heiße mit Nachmanen übersetzt ja auch PETIT, aber das tut nichts zur Sache) und den Platzerwasel oder auch "geplatzte Wade". Beide Brocken wiesen nur selten weniger als 10 % auf, eher meistens deutlich drüber. Am 4 Tag gestatteten wir uns aber selbst alles gemächlich anzugehen und genossen auch den Umstand, dass beide Auffahrten doch einen großen Teil durch Wald verliefen und der spendet ja bekanntlich kühlen Schatten. Wir legten Getränkestopps in der Auberge Kahlenwasen als auch am Markstein ein. Irgendwie wollten wir so lange wie möglich bleiben. Alles auskosten. Die frische Höhenluft, die sagenhafte Aussicht, uns selbst als Truppe. Keiner schien ein Zuhause zu haben, so schön war´s.
Aber gut, ab in die Turbo-Abfahrt, ein letztes Mal der kleine Bannstein und fast zeitlgleich mit der entspannten Gruppe trafen wir alle im Hotel ein.
Wir sind gekommen, durchgekommen, drübergekommen, angekommen, gut weggekommen und wir kommen wieder !! Ganz bestimmt!!
Tiefenenspannt tritt ein jeder seine Heimreise an. Sollen die anderen auf der Autobahn ruhig hetzen....
Ach ja..da war noch was. In Colmar wird übrigens ein ganz köstliches Choucroute serviert. Zusammen mit 2 Glas Pinot Blanc bildet dieses sehr unsportliche Mahl einen würdigen Abschluss der 4 unvergesslichen Rennrad-Tage. Zum Wohl ;-)
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Den Abschluss der Reise bildet der Petit Ballon, der immer ein wenig im Schatten seines großen Bruders steht. Wir werden ihn dieses Jahr die Anfahrt aus Eschbach im Munstertal aus erklimmen; auch die Profis der Tour de France lernten diese Auffahrt 2014 bereits zu schätzen.
Nachdem der größte Teil der Auffahrt einsam und ruhig im Wald verläuft, erwartet uns am Ende ein spektakuläres Finale. Sobald sich der Wald etwa 2 km vor dem Gipfel öffnet, offenbart uns der Petit Ballon nochmal einen wunderschönen Blick über das Munstertal und seine Umgebung. Welch ein Abschiedsblick!
Die rasante Abfahrt ist schnell absolviert, so dass wir alsbald frisch geduscht auf der Terrasse unseres Hotels Abschied nehmen. Und vielleicht verabreden wir uns bereits zur nächsten Vogesen-Reise 2019?
Von majortom – Genug geklettert? Kein Problem, du kannst das Trainingswochenende auch mit einer Flachetappe ausklingen lassen, die dich in die Festungsstadt Neuf-Brisach und wieder zurück führt. Doch aufgepasst: am Schluss steht noch die Rampe zum Col de Hundsplan auf dem Programm.