Von hagen306 – Die Mission unserer kleinen Andalusienrundfahrt: Vom Meer in den Schnee und zurück. Auf oftmals eher unbekannteren Pässen und Straßen ebenso wie den epischen und wundervollen Anstiegen zum Veleta oder zum Palomas-Pass durchkreuzen wir das Herz Andalusiens. Natürlich auf deutlich mehr als den unten schon vorab genannten Pässen.
Die sportlichen, aber sowohl für "Heißdüsen" als auch entspannte Rennradtypen sehr gut fahrbaren Etappen haben wir so gestaltet, dass zumeist auch genügend Zeit für einen Stadtbummel, große Kultur (Alhambra) oder auch nur die örtlichen Tapas-Bars bleibt, allen voran in Granada, Ronda und Antequera. Eine Strecke - gemacht für Rennrad-Urlaub auf und neben dem Asphalt!
quäldich-Reise Vuelta a Andalucía – durch Spaniens Süden
Von hagen306 – Bienvenidos a Andalucía! Wer heute schon mag, darf sich mit uns die Anreise aus den Beinen fahren. Wir haben eine feine Spätnachmittagsrunde auf dem Tablett: Einrollen entlang der Küste, um dann den einzigen Pass des Tages hinaufzurollern. In Cásares haben wir dann auch schon fast alle der 750 Höhenmeter hinter uns - dabei war der Stieg nie wirklich böse, sondern gut fahrbar. Gelegentlich bläst hier schon der scharfe Wind von Gibraltar hinüber - also Lenker festhalten in der Abfahrt zurück zur Küste nach Estepona. Letzte Einstellungen an Sattel und Co. - wir sind gerüstet für die kommenden Tage!
Von hagen306 – 86km und ca. 2.400 Höhenmeter - hört sich erst einmal ganz passabel ab, doch heute starten wir scharf. Praktisch sofort nach dem Aufsitzen geht es hinein in den Stieg zum Puerto de las Peñas Blancas. Unten und um mittleren Teil teils ,,rampös", zwischendrin wieder etwas sanfter, tolle Blicke zum Meer und zum Upper Rock von Gibraltar gibt's gratis - dieses kleine Biest mit seinen 1010hm ist genau nach unserem Gusto. Oben erwartet uns: NICHTS - Willkommen im Hinterland. Durch die Pinienwälder geht es wellig bergab nach Jubrique - Zeit für den ersten café con leche des Tages.
Aber nicht zu faul werden, denn es wartet der wiederum teils zornige Gegenstieg über Algotocín zum Puerto de Espino. Beine lockern in der Abfahrt durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, bevor es nach Cortés dann durch tolle Korkeichenwälder auf den letzten, schroffen Buckel des Tages, den ,,Mojón", geht. Von oben ist schon Ubrique zu sehen. In der finalen Abfahrt werden uns sicherlich wieder diverse Bergläufer, Rannradfahrer und Mountainbiker begegnen - denn man hat einen Ruf zu verlieren: Sportlichstes Dorf der Sierra de Ubrique mit diversen Rennen aller couleur. Wenn wir dann im Hotel oberhalb des Ortes ankommen, haben wir unseren Teil definitiv geleistet!
Von hagen306 – Heute wollen wir die Stimmung endgültig zum Überkochen bringen: Von Ubrique starten wir sogleich in die schroffe Bergwelt der gleichnamigen Sierra. Eine einsame Straße führt uns hinauf nach Benaocaz, wo einst schon die Römer zivilisatorische Höchstleistungen vollbrachten, nach Villalengua. Einmal runter, entlang des Zahara-Stausees die Beine pendeln lassen und dann sich voll und ganz dem Zauber des sanften und kunstvoll an den Berg drapierten Palomaspass auf 1200 Metern ergeben. Pause machen wir heute in Grazalema - einem unserer liebsten Bergdörfer in Andalusien.
Hier kreuzen wir unsere Strecke vom morgen und biegen dann ab zum ,,Wellenreiten" in Richtung Ronda - aber Vorsicht: zum Schluss wartet noch ein kleiner ,,Zieher" hinauf in die Wiege des Stierkampfs. Natürlich übernachten wir im Herzen der Stadt und unser Essen werden wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe gleich hinter der weltbekannten Tajo-Schlucht mit der Puente Nuevo einnehmen. Vámos!
Von hagen306 – Diese Etappe ist ganz anders als die gestrige - und hat es in sich, wenn wir denn wollen. Wir beginnen noch gemach über den Westanstieg des Puerto del Viento. Mit Westwind fliegen wir hier nur so rauf. An Ostwind wollen wir nicht denken.
Quer durchs Hinterland mit vielen Oliven und wenigen Dörfern erreichen wir el Chorro mit dem berühmten Caminito del Rey. Mit Rennradschuhen bleiben wir dann aber doch dem Klettersteig fern, schrauben uns aus der Schlucht hinaus und nähern uns dem Tageshöhepunkt, dem Torcal - in südlichem Bogen umrunden wir ihn fast auf Panoramastraßen, bevor wir auf die finale Stichstraße bis auf das Gipfelplateau der karstigen Formation auf 1300m gelangen. Ikonisch trifft es noch am ehesten, was die Erdgeschichte hier aufgetürmt hat an bizarren Felsformationen. Doch hier oben gibt es keine Bäckereien und also stürzen wir uns in die finale Abfahrt nach Antequera, der Stadt der Kirchen. Wir haben zwar nicht nachgezählt, aber es könnte hinkommen...2900 Höhenmeter mit ordentlichem Klassikerprofil haben wir uns heute gegeben - darauf eine clara!
Von hagen306 – So viele ernsthafte Anstiege hat unser Tag heute nicht, dennoch geht es heute gefühlt fast immer...bergauf!. Vorbei am Torcal widmen wir uns im nächsten Stieg hinter Villanueva den kleinen Gängen. Runter, rauf, runter, rauf - aber es lohnt sich: denn auf kleinsten Sträßchen mit viel Panorama geht es bis nach Alfarnatejo.
Eigentlich wären wir jetzt fast oben - doch wir schwenken ostwärts hinab: Nur so kommen wir in den Genuss der Serpentinenorgie am Puerto del Sol auf fast 1100 Metern, natürlich bergauf. In Alfarnate können wir unsere Straße von vorhin fast schon sehen, biegen nordwärts und erklimmen einen letzten kleinen Huckel, bevor wir in die Vega von Zafarraya einbiegen. Hier ist es FLACH. Das große Blatt darf aufgelegt werden und alsbald sind wir in Alhama. Unser Quartier ist leicht außerhalb der in der Reconquista arg umkämpften Kleinstadt - das Landhaus wartet dafür aber mit eigenen Thermalpools auf. Beine hoch!
Von hagen306 – Heute nehmen wir Kurs auf die wohl legendärste Stadt Andalusiens: Granada steht wie kein zweiter Ort für den Orient im Okzident. Es heißt: ,,Wer Granada nicht gesehen hat, hat nichts gesehen". Also nichts wie hin!
Doch wir müssen uns die Perle erst noch verdienen: Wir starten in eleganter Zweierreihe entlang der Vega, in der auch Granada liegt. Irgendwann haben wir bei Íllora den Fuß der Sierra de Parapanda erreicht - und natürlich geht es nunmehr hinauf. Die Nimmermüden können bei gutem Wetter noch ganz hinauf auf die 1600m hohe Höhe mit Traumpanorama (Achtung: ruppiger Asphalt!), alle anderen fahren einfach über den Hauptkamm hinüber nach Moclín an der alten Handelsstraße nach Córdoba. Hier die Anisplätzchen in der Bar unbedingt probieren!
Anschließend geht es hinüber in Richtung Sierra de Huetor hinauf nach Alfácar - selbstverständlich wollen wir sehen, wo 2018 die Vuelta eine Bergankunft hatte. Spätestens hier können wir auch bald die Sierra Nevada in ihrer meist noch verschneiten Pracht bestaunen, bevor wir über den Lobo-Pass direkt ins Herz Granadas hinabstürzen. Zielsicher lotst uns Hagen durch seine alte Heimat auf Zeit zu unserem Hotel in der Altstadt, das wir nun für zwei Nächte beziehen.
Von hagen306 – Dieser Tag bietet ,,nur" einen Berg, doch der ist episch: Der Pico del Veleta auf 3396m lässt uns auch im Frühjahr meist schon auf fast 3000m klettern, bevor dann doch noch der letzte Schnee den Weg versperrt. Der Stieg ist meist sanft, aber lang und spektakulär. Sicherlich dürft Ihr Euch auch mit dort trainierenden Profis messen. Nur dass die meist 2 oder 3x rauf fahren auf 2500m, wo die mythische Virgen de las Nieves, Granadas Schutzpatronin, wartet. Die Abfahrt gleicht lustigem Kurvenräubern - und unten wartet wiederum Granada. Voraussichtlich heute Abend wollen wir dann auch in die Alhambra, also hebt Euch noch ein paar Körner auf ?!
Von hagen306 – Etwas wehmütig verlassen wir Granada, doch es warten schon die nächsten und letzten Schmankerl: Über den Suspiro del Moro rollen wir noch locker hinweg, dafür löschen wir - je nach Gusto - die Lichter im darauffolgenden Anstieg zum Cruze de Jayena. Nach einer schnellen Abfahrt durch Olivenhaine passieren wir den türkisen Bermejales-Stausee passieren und nehmen Kurs auf den Navazo als letzten kleinen Rollerberg der Tour. In Zafarraya gibt es leckere Grillhähnchen und anschließend folgt die Schussfahrt bis nach Torre del Mar am Mittelmeer. Sí, Señor!